Nicht ohne noch den Ort zu besuchen, wo Martin einen Teil seiner Wurzeln hat. Dazu möchte ich nicht viel schreiben, außer das es mich unglaublich beeindruckt hat, wie herzlich uns die jetzigen Hausbesitzer „aufgenommen“ haben, uns sogar ins Innere des Hauses haben gucken lassen und sofort in alten Bildern gekramt haben, wo noch meine Schwiegereltern drauf waren, die ihrerseits mehrfach dort waren. Von Danzig ging die Fahrt aber erstmal zur MarienburgDort war der Andrang an den Kassen aber derart heftig, das wir uns mit einem Gang über das frei zugängliche Gebiet begnügt habenAls Burgfräulein hätte ich wohl keine so gute Figur gemacht Zu wenig wallendes Haar….. Von dort ging es dann durch wirklich schöne Landschaften mit interessanter Straßenbeschilderung nach Nowe LaskiNach einem längeren Plausch mit den jetzigen Bewohnern, einer Hausführung und einem kleinen Dorfrundgang inklusive den Überresten des ehemaligen deutschen Friedhofes, auf dem außer verwitterten Restgrabsteinen nicht viel zu sehen war, ging es weiter Richtung StargardDort hatten wir ein ganz nettes Hotel in einer ansonsten trostlos toten Stadt in der wir mal wieder Mühe hatten, was vernünftiges zu beißen zu kriegen. Am nächsten Morgen haben wir uns da auch schnell vom Acker gemacht. Ein kurzer Zwischenstopp in Stettin, wo wir ja aber schon mal warenging es dann zügig weiter nach Deutschland, nicht ohne das Auto noch mal bis zum Rand vollzutanken und einiges an Rauchwaren zu bunkern. In Mecklenburg war nicht nur schlagartig das Netz weg (in Polen hatten wir überall Netz, selbst oben auf der Wanderdüne und in jedem noch so kleinen Kaff), sondern es fegte auch ordentlich Sand über’s LandVorbei an Pasewalk, Neubrandenburg, Waren und Plau am See nach Parchim, wo wir eigentlich einkaufen wolltenDas haben wir dann aber letzlich hier auf der Insel gemacht, direkt nach unserer AnkunftFazit der Reise: an die pommersche Ostseeküste in Polen müssen wir nicht noch mal. Reizen würde uns aber eine Reise nach Krakau und Breslau und durch Schlesien. Oder aber auch weiter östlich durch Masuren bis hoch nach Riga.
Bilder von der Marienburg, Nowe Laski, Stargard und Stettin sind hier zu sehen.
Und da wir immer Netz hatten, haben wir natürlich auch mitbekommen, was in Chemnitz los war. Es entsetzt mich und es macht mir Angst. Angst macht mir, das die Staatgewalt hier völlig versagt, dass die schweigende Mehrheit mal wieder die Augen verschließt, während Nazis Jagd auf Menschen machen, die nicht deutsch aussehen. Die Nazis sind das eine, das, was die Zivilgesellschaft ihnen entgegensetzt, das andere. Herr Seehofer hält ganz das Maul, alle anderen ducken sich weg und in den Medien werden die viel zu wenigen, die Haltung zeigen, durchweg als Linke betitelt. Das ist kein Kampf Rechts gegen Links, das muß ein Aufstehen sein gegen die, die unsere Demokratie und unser Zusammenleben gefährden. Um gegen Nazis zu sein, muß man nicht links sein, Demokrat reicht aus. Und die Wahrnehmungsstörungen der sächsischen CDU sind wahrlich nicht mehr zu toppen.
Nichts desto Trotz machen wir uns heute einen ruhigen Tag zuhause. Wäsche waschen, Taschen leeren, auf dem Sofa lümmeln. Noch ein paar Tage hier tun uns sicherlich auch gut. Und nebenbei ab und zu mal mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs sein und nächste Urlaubspläne schmieden.
Außerdem hab ich mir wohl leider eine ordentliche Erkältung eingefangen und da krank sein geht am besten Zuhause….