Von Danzig auf dem Weg nach Hause

Nicht ohne noch den Ort zu besuchen, wo Martin einen Teil seiner Wurzeln hat. Dazu möchte ich nicht viel schreiben, außer das es mich unglaublich beeindruckt hat, wie herzlich uns die jetzigen Hausbesitzer „aufgenommen“ haben, uns sogar ins Innere des Hauses haben gucken lassen und sofort in alten Bildern gekramt haben, wo noch meine Schwiegereltern drauf waren, die ihrerseits mehrfach dort waren. Von Danzig ging die Fahrt aber erstmal zur Marienburg20180826_104002Dort war der Andrang an den Kassen aber derart heftig, das wir uns mit einem Gang über das frei zugängliche Gebiet begnügt haben20180826_105028Als Burgfräulein hätte ich wohl keine so gute Figur gemacht 260818DSC_0020.JPGZu wenig wallendes Haar….. 260818DSC_0081.JPGVon dort ging es dann durch wirklich schöne Landschaften 20180826_141720.jpgmit interessanter Straßenbeschilderung 20180826_153703.jpgnach Nowe Laski20180826_162714.jpgNach einem längeren Plausch mit den jetzigen Bewohnern, einer Hausführung und einem kleinen Dorfrundgang20180826_163057.jpg inklusive den Überresten des ehemaligen deutschen Friedhofes, auf dem außer verwitterten Restgrabsteinen nicht viel zu sehen war, ging es weiter Richtung Stargard20180827_075208.jpgDort hatten wir ein ganz nettes Hotel in einer ansonsten trostlos toten Stadt in der wir mal wieder Mühe hatten, was vernünftiges zu beißen zu kriegen. Am nächsten Morgen haben wir uns da auch schnell vom Acker gemacht. Ein kurzer Zwischenstopp in Stettin, wo wir ja aber schon mal waren20180827_122043.jpgging es dann zügig weiter nach Deutschland, nicht ohne das Auto noch mal bis zum Rand vollzutanken und einiges an Rauchwaren zu bunkern. In Mecklenburg war nicht nur schlagartig das Netz weg (in Polen hatten wir überall Netz, selbst oben auf der Wanderdüne und in jedem noch so kleinen Kaff), sondern es fegte auch ordentlich Sand über’s Land20180827_133107.jpgVorbei an Pasewalk, Neubrandenburg, Waren und Plau am See nach Parchim, wo wir eigentlich einkaufen wollten20180827_170414.jpgDas haben wir dann aber letzlich hier auf der Insel gemacht, direkt nach unserer Ankunft20180827_170650.jpgFazit der Reise: an die pommersche Ostseeküste in Polen müssen wir nicht noch mal. Reizen würde uns aber eine Reise nach Krakau und Breslau und durch Schlesien. Oder aber auch weiter östlich durch Masuren bis hoch nach Riga.

Bilder von der Marienburg, Nowe Laski, Stargard und Stettin sind hier zu sehen.

Und da wir immer Netz hatten, haben wir natürlich auch mitbekommen, was in Chemnitz los war. Es entsetzt mich und es macht mir Angst. Angst macht mir, das die Staatgewalt hier völlig versagt, dass die schweigende Mehrheit mal wieder die Augen verschließt, während Nazis Jagd auf Menschen machen, die nicht deutsch aussehen. Die Nazis sind das eine, das, was die Zivilgesellschaft ihnen entgegensetzt, das andere. Herr Seehofer hält ganz das Maul, alle anderen ducken sich weg und in den Medien werden die viel zu wenigen, die Haltung zeigen, durchweg als Linke betitelt. Das ist kein Kampf Rechts gegen Links, das muß ein Aufstehen sein gegen die, die unsere Demokratie und unser Zusammenleben gefährden. Um gegen Nazis zu sein, muß man nicht links sein, Demokrat reicht aus. Und die Wahrnehmungsstörungen der sächsischen CDU sind wahrlich nicht mehr zu toppen.

Nichts desto Trotz machen wir uns heute einen ruhigen Tag zuhause. Wäsche waschen, Taschen leeren, auf dem Sofa lümmeln. Noch ein paar Tage hier tun uns sicherlich auch gut. Und nebenbei ab und zu mal mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs sein und nächste Urlaubspläne schmieden.

Außerdem hab ich mir wohl leider eine ordentliche Erkältung eingefangen und da krank sein geht am besten Zuhause….

Danzig ist eine Reise wert

Aber erst mal ging es auf die Wanderdüne bei Leba, die wirklich beeindruckend ist. Vorher musste noch der neue Badeanzug eingeweiht werden230818DSC_0124.JPGVon dort ging es dann auf die Düne230818DSC_0177.JPGFür Martin war der Aufstieg sehr beschwerlich… für Menschen mit Gehbehinderung ist das eher nix, aber er hat sich wacker geschlagen. Ganz hoch sind wir aber nicht 230818DSC_0199.JPGIn Leba hatten wir schnell ein schönes Zimmer gefunden, die Suche nach einem vernünftigen Abendessen wurde allerdings zum Megaflopp. Nur Touri-Fraß und der so unerträglich, das ich das nicht runter gekriegt habe. Wir haben wohl schlichtweg den Fehler gemacht, uns genau da rumzutreiben, wo auch viele andere Menschen Urlaub machen und so war es letztlich nicht anders, als würde man hier nach Grömitz, Scharbeutz oder Damp fahren, was ich freiwillig nie tun würde. Leider haben wir so kein wie auch immer geartetes ursprüngliches Polen kennengelernt. Die Seebäder sind da genau so voll wie hier bei uns. Damit kann man vielleicht ja auch leben, aber ich gebe für sowas einfach nicht gerne Geld aus. Wenigstens war Übernachten und Essen in Polen wirklich günstig. Außer in Danzig, wo wir uns eine Nobelherberge gegönnt hatten. Das war allerdings ein Sonderangebot, trotzdem sehr gediegen DSC_0055.JPGDas Zimmer war schon sehr nobel. Und wir konnten mal ein Boxspringbett testen, dessen Anschaffung wir ja durchaus auch in Erwägung ziehen 20180824_174100.jpgWirklich toll war das auch das Frühstück in dem Hotel… vor allem für Martin. Es gab Fisch, polnische Wurst und eigentlich alles, was das Frühstücksherz begehrt. Ich konnte den Preis dafür kaum abessen, aber Martin hat das mit einem gesegneten Appetit wieder wett gemacht….20180826_081928.jpgIn Danzig haben wir uns 1 1/2 Tage aufgehalten und die Stadt hat uns durchaus gefallen. Noch schöner wäre sie, wenn nicht Kreuzfahrtschiffe da Massen an Menschen ausspucken würden, die dann im Schweinsgalopp durch die Stadt hetzen. 20180824_204052.jpgIn Danzig konnten wir uns auch kulinarisch erholen :-) 20180824_202012.jpgDas Lokal hat uns so sehr gefallen, dass wir da an beiden Abenden gespeist haben. 20180825_204617.jpgAnsonsten unendlich viele Bernsteinläden, leider mit viel Kitsch und vielen Scheußlichkeiten. Ich habe tatsächlich nichts gekauft. Auf der Halbinsel Hel habe ich ein paar Ohrringe und einen Ring gefunden. Aber ansonsten fand ich das meiste, was dort in Schaukästen und an Straßenständen feil geboten wurde, schlichtweg scheußlich.20180825_150948.jpgPolitisch wurde es auch noch…. Gegner der Verfassungsänderung in Polen hatten einen Stand wo sie T-Shirts selbst bedruckten. Wir haben auch zwei erworben, sozusagen als Soli-Beitrag zu diesem wichtigen Protest. Wir sind auch mit einem Polen ins Gespräch gekommen, der uns ein bisschen was über die politische Situation erzählt hat.20180825_151742.jpgAnsonsten haben wir uns durch die Straßen treiben lassen und die Stadt auf uns wirken lassen.20180824_205559.jpgIn Danzig tobte das Leben bis spät in die Nacht. Vor sehr stimmungsvoller Kulisse. Die Annehmlichkeiten unseres Hotels mit Sauna konnten wir so kaum nutzen, aber wir wollten ja auch die Stadt angucken.

Am nächsten Tag sollte es dann nach Nowe Laski gehen, dem Geburtsort von Martins Mutter. Die Erlebnisse dort waren schon sehr besonders, aber darüber zu berichten, überlasse ich Martin selber.

Kleiner Nachtrag noch zum letzten Blogbeitrag… da uns diese Figuren nicht mehr losgelassen haben, haben wir mal versucht, via Google rauszufinden, ob man nicht irgendwie online an die ran kommt. Dabei mussten wir feststellen, das wir nur 30 km am Wirkungsort der Künstlerin vorbeigefahren sind… und nun schickt uns der Laden in Kolberg die Objekte der Begierde. Gegen teuer Porto, aber das haben wir halt davon, das wir uns nicht entscheiden konnten. Der Laden war ja noch zu, als wir davor standen und angesichts des Preises der Figuren haben wir auch nicht auf die Öffnung gewartet. Nun haben wir sie doch gekauft…. Bildschirmfoto zu 2018-08-28 09-21-34.pngSie sind aber dann auch fast das einzige Souvenir aus Polen. Außer Zigaretten und zweier Tonkrüge, die wir an der Wanderdüne gekauft haben. Außerdem haben wir durch unsere frühere Abreise ja zwei Übernachtungen und zwei auswärtige Abendessen gespart. Macht nicht ganz die Figuren wett, aber egal :-)

Photos von der Wanderdüne, Hel und Danzig hier;

Von Kolberg nach Leba

Von Leba nach Danzig

Danzig

Reise nach Polen

Mehr oder weniger ereignisreiche Tage liegen hinter uns. Um es gleich vorweg zu nehmen, nach Polen muß ich vorerst nicht wieder. Danzig war ein Erlebnis, die Wanderdüne von Leba auch, der Rest… nun ja. Aber der Reihe nach. Am ersten Tag ging es über Wismar 20180822_100100.jpgHeringsdorf 220818DSC_0041.JPGAhlbeck 220818DSC_0113.JPGund Swinemünde 20180822_161726.jpgnach Kolberg20180823_082122.jpgWir haben ein nettes Hotel gefunden (war schwieriger als gedacht) und auch ein Restaurant, in dem wir lecker essen konnten.20180823_090854.jpgDie haben uns ja zu gut gefallen, inzwischen ärgern wir uns, das wir sie nicht doch gekauft haben… aber sie waren uns zu teuer.20180823_082741.jpgKolberg ist ein nettes, unspektuläres Städtchen.  Am Hafen waren wir auch noch kurz230818DSC_0095Nach unserem Gang durch Kolberg ging es weiter nach Leba, wo wir uns die berühmte Wanderdüne angucken wollten.

Da ich in Heringsdorf feststellen musste, das ein Badeanzug doch ein brauchbares Möbel für unsere Reise wäre, habe ich dann in Kolberg noch einen erworben.

Die Photos der ersten Etappe sind hier zu sehen: Von Hamburg über Wismar, Heringsdorf, Ahlbeck und Swinemünde nach Kolberg