Unerwartet Hausarrest

Ich wollte mich gerade auf den Weg zur Packstation machten, als auf unseren Handys KatWarn Alarm meldete

Ich dachte, na vielleicht komme ich doch noch durch, aber just vor unserer Haustür hätte mich die Polizei zwar Richtung Packstation gehen lassen, aber nicht wieder zurück. Der nette Beamte spannte gerade das Flatterband und ich wollte ihn nicht mit einer Diskussion nerven. Der hatte auch so genug zu tun, zumal hier zwei Schulen sind.

Ich bin dann trotzdem gegangen, weil ich wusste, wie ich an der Absperrung vorbei wieder zurück kam. Der Bombenfund war weit genug von uns entfernt und ich hatte keine Bedenken, die drei Meter wieder bis zum Haus an der Absperrung vorbei zu laufen. Zumal die Entschärfung erst über eine Stunde später stattfinden sollte. Wir haben uns danach aber brav an den Hausarrest gehalten, bis KatWarn Entwarnung gab. Alles gut gegangen, wovon man ja irgendwie immer ausgeht, aber es ist ja auch schon mal schief gegangen. Nicht nur in Hamburg wird der Kampfmittelräumdienst wohl noch lange Kopf und Kragen riskieren müssen und vermutlich werden nie alle Blindgänger gefunden. Wir wohnen ja nahe am Hafen und da werden immer noch viele gefunden. Ich erinnere mich daran, wie sie hier direkt vor dem Haus eine gefunden haben, ein paar Tage vor unserem Einzug. Da war mir doch ein bisschen anders… alte Wohnung gekündigt und wenn dann die neue in die Luft fliegt…

Also stand das überfällige Bettenbeziehen auf der Agenda, aber auch da wurde der Tatendrang (diesmal der des Gatten) ausgebremst

Wenn man schon mal die Bettwäsche auf’s Bett legt und dann kurz raus geht

Aber irgendwann war auch das vollbracht. Und so endete dieser wenig produktive Tag mit einem leckeren Essen. Es gab nochmal Spargel, das dürfte ja leider bald vorbei sein

keine Sorge, es gab noch mehr Spargel :-)

Nicht nur wir sind hier genervt von den Helikoptereltern, die regelmäßig vor unserem Haus für Verkehrschaos sorgen, wenn sie ihre Gören in die katholische Schule bringen oder sie wieder abholen

Aber nun machen wir uns mal landfein und machen uns auf nach Lüneburg. Morgen geht es dann nach Seevetal, wo wir einen Hofladen testen wollen, auf den wir neulich mal durch einen Fernsehbericht aufmerksam geworden sind.

Nach ordentlichen Regengüssen gestern, scheint heute wieder die Sonne. Wir bringen sicherlich Photos aus dem schönen Lüneburg mit.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag

10 Anmerkungen zu “Unerwartet Hausarrest

  1. Das muss ich Dir ja hoch anrechnen, dass Du die Gefahr auf Dich genommen hast, um auch meine Pakete aus der Packstation zu holen. <3
    Aber stimmt:
    Zwei, drei mal im Jahr müssen wir das über uns ergehen lassen, das gehört hier auf der Insel einfach dazu.

    1. Zum Glück ist es ja selten direkt vor der Tür, auch wenn das gestern schon recht nahe war. Das ist das alte Punica-Gelände, das gerade saniert wird. Da haben sie binnen zwei Wochen schon 2 Blindgänger gefunden

  2. Ihr lebt ja dort reichlich gefährlich.

    Ich durfte gestern das Klinikhaus wieder verlassen. Das hat mich sehr erstaunt ich hatte mit einem längeren Aufenthalt gerechnet aber ist ja gut so und es geht mir wieder nach und nach besser.

    Erdbeeren werde ich mir auch mal wieder kaufen gehen….hmmh. vielleicht auch mal etwas Spargel das habe ich mich während meiner Blasenprobleme gar nicht getraut und hätte gemütlich noch öfter die Toilette aufsuchen dürfen.

    LG

    1. Auch wenn sie hier alle naslang einen Blindgänger finden, leben wir hier auch nicht gefährlicher als anderswo. Die liegen ja nicht vor unserem Haus.
      Schön, das Du wieder nach Hause durftest. Hoffentlich nicht aus Kostengründen zu früh. Dann erhol Dich gut. Geht Zuhause ja eh meistens besser als im Krankenhaus

      1. Ich war auch sehr erstaunt, dass ich gestern schon nach Hause gehen sollte (die sparen ständig an uns Patienten) es geht tatsächlich besser als ich dachte . ich war gerade einkaufen – glücklicherweise muss ich dafür nicht weit gehen.
        Im Vorjahr hatte ich eine schwierige Erkrankung und da sollte ich freitags entlassen werden und habe dann mit dem Arzt gesprochen und gebeten dass ich montags nach Hause gehen konnte denn falls ich als alleinstehender Mensch eventuell Hilfe gebraucht hätte, hätte ich am Wochenende ja gleich wieder ins Krankenhaus gehen müssen montags kann ich dann meinen Arzt aufsuchen. das hatte dann auch geklappt .

        1. Martin konnte während seiner Zeit in der Pflege ein Lied davon singen, wie oft Patienten viel zu früh „blutig“ entlassen worden sind. Mancher seiner Kunden hat er direkt mit dem Rettungswagen retour geschickt. Ob jemand Zuhause alleine klar kommt, danach wird ja schon gar nicht gefragt.

          1. Sehr traurig.
            Im Krankenhaus ist es gut wenn man immer mitdenken kann und Fragen stellt sonst bekommt man keine Infos.
            Ein Mensch der selbst nicht mehr richtig denken und handeln kann ist ohne Hilfe eines anderen Menschen an der Seite im Krankenhaus ziemlich ausgeliefert.

            1. Selbst wenn man noch denken und fragen kann, hilft das nicht immer. Ich habe das erlebt, als meine Mutter hier in der Notaufnahme lag… das war so unglaublich und meine Mutter ist nun wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Ich bin heute noch fassungslos, wie da mit ihr umgegangen worden ist. Stundenlang ohne Flüssigkeit war nur einer der Skandale

  3. Hier in München werden auch immer noch viele Blindgänger gefunden. Man sagt, dass noch viele Tonnen Bomben im Untergrund verborgen liegen, und dass die Gefahr beunruhigend zunimmt, dass diese Dinger von selbst hochgehen, da mit der Zeit ja die Zündmechanismen verrotten…

Leider keine Anmerkung mehr möglich.