Schlechtes Gewissen

haben wir, weil wir nicht zur Demo gegangen sind. Aber bei Martin geht das Laufen heute ganz schlecht und ich merke, das ich dringend mal einen Tag brauche, an dem ich nicht raus muss. Ausserdem habe ich mich an der Steuererklärung festgebissen, für die es allerhöchste Eisenbahn wird (verspätete Abgabe kostet jetzt richtig). Leider nicht mehr halb so erfreulich wie in den letzten Jahren. Im Gegenteil, wir sind bei einer satten Nachzahlung gelandet, weil Martins Rente nachversteuert werden muss. Zum Glück hatten wir nochmal doppelte Miete und den Umzug aus Münster, so dass mir die Steuersoftware nun eine Nachzahlung von 0,22 Cent errechnet hat.

Viel absetzen können wir ja nicht mehr und durch Rentenzahlung und dieses Jahr durch das Krankengeld rutschen wir böse in die Progression. Dieses Jahr gibt es kaum größere Posten ausser der Beerdigung meines Vaters, die ich tatsächlich geltend machen kann.

Also nun ein ruhiger Tag Zuhause, aber auch wir können halt nicht immer und überall. Sonst sind wir ja immer dabei und scheuen auch keine Wege und Mühen, wenn ich so an die vielen Fahrten nach Berlin denke oder auch an meine beide Ochsentouren letztes Jahr zum Hambacher Forst und auf die riesige Unteilbar Demo in Berlin.

Insgesamt ist die Beteiligung leider eher mau, wie ich auf Twitter verfolge. Aber es sind halt auch Ferien, viele Leute nicht da. In Hamburg waren es immerhin um die 4000 Teilnehmende.

Trotzdem wäre es natürlich schön gewesen, der Protest wäre größer gewesen, aber ich kann ja nicht meckern, wenn ich selber nicht hingehe.

Klingt vielleicht blöd, aber ab und zu brauche ich auch mal Ruhephasen. Und auch wenn ich hier noch ein bisschen was vorhabe, für mich ist es einfach auch mal erholsam, wenn ich nicht vor die Tür muss, sondern hier so gemütlich vor mich hinpuzzeln kann.

Habt es noch schön, trotz Schietwetter (hier jedenfalls, es ist lausig kalt und es regnet so still vor sich hin) und ich mache mich jetzt mal an die Ochsenbäckchen, die gute 3 Stunden im Ofen vor sich hinschmoren müssen. Ich bin bei solchen Gerichten völlig weg von meinem früher so heiß geliebten Schnellkochtopf. Slow food-slow cooking :-)

5 Anmerkungen zu “Schlechtes Gewissen

  1. Mal gut, dass wir uns die Steuernachzahlung halbwegs locker leisten können :-)
    Wobei ich ja eher mit noch mehr gerechnet hätte.

    Bleibt also spannend, wie das nächstes Jahr aussieht.

    ———————

    Schade ist es schon irgendwie, dass wir nicht bei der Demo dabei sind, aber was nicht geht, geht halt nicht.
    Wobei gar nicht mal das Laufen das grösste Problem ist, sondern eher der Rheumaschub, der den Wetterumschwung begleitet – und das Diclo, das mich gerade etwas aus den Puschen haut.

  2. Ich finde es gibt keinen Grund ein schlechtes Gewisse zu haben, ihr seit so oft bei Demos präsent und so wichtig diese sind, mensch sollte auch die Bedürfnisse des eigenen Körpers und der eigenen Seele ernst nehmen, denn es hat nun mal keinen Sinn sich zu verausgaben. Dann geht irgendwann gar nichts mehr und das ist gar nicht gut.

    1. Du hast vermutlich Recht…. Ich hoffe, Ihr hattet gestern einen erfolgreichen Abend.

  3. Du musst kein schlechtes Gewissen haben, liebe Frau Momo. Du machst doch schon genug, damit unsere Welt ein bisschen heller, wärmer und freundlicher wird. Es wird noch mehr Demos geben und es ist ja auch nicht die einzige Möglichkeit, sich einzubringen. Nein, du musst kein schlechtes Gewissen haben und dich auch nie entschuldigen müssen.

    Vom Wetter her: Ich hätte euch gerne etwas Regen abgenommen. Hier gab es mal wieder nichts. Gar nichts.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.