Jedenfalls nicht am ersten Tag…. zuerst mußte mal das Auto entladen werden. Das war allerdings nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Die Sachen in große Einkaufstüten zu verpacken, hat sich bewährt. Die lassen sich einfach gut tragen.Das alles auszupacken wird jedenfalls mehr Arbeit, als es hochzuschleppen. Ein Teil der Sachen wird gleich wieder verpackt, weil wir auch einfach keinen Platz haben, für all das, was bei uns inzwischen doppelt und dreifach vorhanden ist. Nach einem formidablen Frühstück zu zweit bin ich dann mal in die Stadt gerollert. In der Hafencity hat ein Bioladen einer meiner Ex Arbeitgeber aufgemacht und der ist für mich nun der am besten erreichbare. Am Wegesrand auf einer der noch zu bebauenden Brachflächen standen Luxuslimousinen und Busse, ganz offensichtlich für den G20 Gipfel. Der Platz war voll, die hier sind nur ein Ausschnitt.Sehr viel Polizei ist mir begegnet. Und ich werde langsam richtig sauer über das, was hier passiert.Lesenswerte Kommentare zu dem, was Hamburg unter Demokratie versteht sind in der Süddeutschen und der Frankfurter Rundschau
Ein ebenfalls lesenwerter Artikel in den Beobachternews
Auch Attac hat sich deutlich zu Wort gemeldet:
Attac kritisiert scharf die Aussetzung zentraler Grundrechte bei den G20-Protesten in Hamburg. „Wir fordern die Hamburger Polizei und den Senat auf, sofort auf den Boden des Grundgesetzes zurückzukehren. Was wir in Hamburg gerade erleben, ist so weit entfernt von dem versprochenen Festival der Demokratie wie die Türkei von Pressefreiheit entfernt ist“, sagt Judith Amler vom bundesweiten Attac-Rat. „Erst erklärt der Senat die Stadt mit einem 38 Quadratkilometer umfassenden Versammlungsverbot zur demokratiefreien Zone, dann setzt sich die Polizei selbst über ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts hinweg und versucht, ein gerichtlich genehmigtes Camp brutal zu räumen. Aus dem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit ist in Hamburg Polizeirecht geworden. Hören Sie jetzt auf, Herr Grote!“
Ich selber werde am Wochenende bei den Protesten dabei sein. Selbstverständlich bin ich gegen jede Form von Gewalt, allerdings ist dieser massive Konfrontationskurs der Polizei, die selbst einen Rechtsbruch nicht scheut, nicht hilfreich und ich fürchte, das heizt die Stimmung nur weiter an. Ich vermute politisches Kalkül dahinter und würde mich nicht wundern, wenn da auch deutliche Signale aus Berlin kommen, von unserem unsäglichen Herrn Innenminister.Trotz der massiven Polizeipräsenz konnte ich aber meine Einkäufe erledigen und dann zuhause in Ruhe das Abendessen kochen. Wie ich das vermisst habe…. Und so stand dann auch das Abendessen auf dem Tisch, als der Gatte um 21 Uhr von der Spätschicht kam. Der hatte sich sogar überwunden und mir zuliebe noch den Kofferraum voll geladen Ich habe schon die ersten Pflanzen umgetopft und wühle fleißig auf unserem Balkon.Immer begleitet von zwei neugierigen Fellnasen, die sich aber auch auf Ihre Anhöhen zurückziehen, wenn ihnen meine Aktivitäten zuviel werden Sehr begeistert bin ich von unserer neuen Waschhilfe… die hat der Gatte ja gekauft, ohne das ich sie angucken konnte. Aber sehr fein die neue Waschmaschine und so leise, das ich geneigt bin, immer mal zu gucken, ob sie überhaupt läuft. Selbst wenn sie schleudert, hört man sie kaum.Gestern nachmittag mußte es ja mal wieder regnen, aber da habe ich mich dann einfach gemütlich auf’s Sofa gekuschelt. Ich mache alles ganz in Ruhe. Heute muß ich mich aber mal den Klamottenbergen widmen, die ich aus den Tüten hole….Der 2-Monatsplan für mich lautet 5 Kilo zunehmen….. so könnte das ganz gelingen. Aber mit gerade mal noch 46 Kilo bin ich einfach zu dünn. Fast 15 Kilo habe ich in einem Jahr gelassen, das ist zuviel.
Morgen werden wir dann in die Leiszhalle fahren und u.a. Konstantin Wecker, Jean Ziegler, Urban Priol und anderen kritischen Geistern lauschen.
Empört Euch – Engagiert Euch!
Auch wenn mir gerade die Galle hochkommt angesichts dessen, was hier passiert, es ist einfach gut, zuhause zu sein. Und nun geh ich weiter umtopfen