Mal so ins Unreine gedacht

Ich merke, wie sehr ich mich freue, dass Martin heute wieder kommt. Nicht nur, weil er mein Mann ist und ich ihn liebe, sondern weil mich das Alleinesein in dieser Zeit gerade sehr angeht. Nun habe ich den Luxus, ab heute Mittag nicht mehr alleine zu sein, wir können noch relativ ungefährdet einkaufen gehen, ich behalte meinen Job und mein Gehalt. Und trotzdem habe auch ich ein mulmiges Gefühl, wie vermutlich alle von uns.

Ich weiß aber auch, dass es nicht allen so geht, das Menschen alleine Zuhause sind, kaum noch raus können und mit ihrer Angst alleine sind. Ich fände es gut, wenn wir in irgendeiner Form für solche Menschen da sind, uns austauschen, uns zuhören, Ängste teilen. Praktische Hilfe wird kaum gehen, weil wir dafür zu weit auseinander sind.

reger Publikumsverkehr vor meinem home office Arbeitsplatz

Ich habe noch nicht so recht eine Idee, wie das funktionieren kann, ausser natürlich über Kommentare hier. Aber vielleicht würde manchem auch ein Telefonat helfen.

Ich hatte heute schon Anrufe ehemaliger KollegInnen vom Katholikentag, die auch samt und sonders im home office arbeiten.

Wie gesagt, das ist jetzt mal so ganz ins Unreine gedacht. Vielleicht habt Ihr ja Ideen und oder eben auch Bedarf an Hilfe in welcher Form auch immer.

Passt auf Euch auf!

15 Anmerkungen zu “Mal so ins Unreine gedacht

  1. Meine Gedanken gehen in eine ähnliche Richtung und sind ähnlich waage. Ich vermisse die guten alten Foren. Aber ich denke auch mal weiter drauf rum.

    1. Ich werde mir mal ein paar Gedanken zu der Forengeschichte machen, wobei das technische noch das kleinste Problem ist, weil wir sowas ja schon mal betrieben haben.
      Was mich dabei eher umtreibt ist die Überlegung, wer ( und wie viele )unserer Leser sich da beteiligen würden, über das hinaus, was in unseren Blogs an Kommentaren geschrieben wird. Für vier, fünf Leutchen, die alle drei Tage was schreiben würde sich der Aufwand kaum lohnen, denn auch ein geschlossenes Forum ist mit geringer Beteiligung schneller tot, als es eröffnet wurde….
      Und dafür wäre mir dann auch meine Zeit zu schade.

      Deshalb bin ich mal gespannt, ob hier noch mehr Leute Interesse signalisieren.
      Wenn ja, dann ist es kein Problem und das Dingen zwei Stunden später eröffnet 8-)

  2. Da ich ohnehin sehr zurückgezogen lebe, macht mir die derzeitige Situation nicht viel aus. Und ich pflege ja im WWW regelmäßig und viel Kontakte, unter anderem zu euch Lieben. ;-)
    Aber die Idee mit einem Forum ist gut – auch wenn ich an sich keine Foren mag. ;-)
    Habt es fein, und bleibt gesund!

  3. es ist eine böse Zeit. Doch in unserer Strasse klappt es gut. Wir telefonieren jeden Tag die Nachbarn ab.. wie geht es, brauchst Du Hilfe, wir stehen auch auf der Strasse und schnacken von Strassenseite zu Strassenseite. Einer meiner Enkel (erwachsen) hat eine böse Lungenentzündung, wenn ich Euch den Horrorweg erzählen würde, den er gehen musste und tagelang keine Hilfe bekam, würdet Ihr die Hände überm Kopf zusammenschlagen. Übelst, er musste mit 39,6° Fieber mit bestimmt 50 Leuten vor dem Desinfektionszelt bei der Notaufnahme beim Krankenhaus stehen. Wurde dann für 1 Nacht aufgenommen, Test gemacht und noch, bevor ein Ergebnis feststand nach Hause geschickt… häusliche Quarantäne….
    Seine Mutter kümmert sich. Man man, was ist das für eine böse Geschichte, die uns Alle beherrscht. Passst gut auf Euch auf..

    1. Das Problem ist wohl, das viele das Hilfesystem verstopfen, die schlicht keine Hilfe brauchen. Kennt man ja von den Notaufnahmen, wo auch Leute mit Kopfschmerzen sitzen. Da zeigt sich der Egoismus der Menschen.

  4. Ich sitze auch allein daheim rum. Ich kann zwar noch einkaufen gehen und meine Schwester ruft mich jeden tag an. Aber ich freue mich auch jeden Tag über eure Einträge und die schönen Fotos. Und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es sein würde wenn eine Ausgangssperre kommt. Andererseits heisst es doch auch, dass frische Luft gut wäre. Die Nachrichten machen mich ganz nervös weil immer wieder was Anderes kommt.Aber ich kann auch die Leute nicht verstehen, die wirklich noch im Pulk in der Sonne sitzen. Natürlich verführt das Wetter, und es ist ja auch nicht das Einzige wobei die Menschen ihr Hirn ausschalten.

    1. Wir hätten wenigstens noch unseren Balkon, wobei ich ja tatsächlich arbeiten muss und das gerade nicht zu knapp. Wenn die Leute weiter so rumspinnen, wird die Ausgangssperre kommen. Wobei ich eben tatsächlich leere Straßen und einen quasi menschenleeren Bahnhof erlebt habe, als ich Martin abgeholt habe.

  5. Schön, dass ihr euch wieder habt. Es ist schon töstlich, wenn noch jemand da ist, der einen beruhigen kann. Ich telefoniere viel, mit Freunden und auch mit der Familie. Sogar über den großen Teich. Ich komme mir gerade sehr unproduktiv vor, habe keinen Nerv zum Bloggen und auch mein Buchprojekt liegt auf Eis. Die Wolle, ja die zieht mich sehr oft wieder hoch.Auf Dauer reicht mir das nicht.
    Lasst es euch gut gehen, so gut es nur geht.

  6. Es ist eine eigenartige Zeit, da geht es mir wohl ähnlich wie Frau Momo.
    Wir sind seit heute von der Arbeit freigestellt – damit können wir noch nicht recht umgehen, weil es so unerwartet kam und vor allem ich darüber nachdenke, was unser Arbeitgeber sich davon wirklich verspricht. Während der regulären Arbeitszeit haben wir „Hausarrest“, sollen also daheim telefonisch jederzeit verfügbar sein, aber da bei uns kein Home-Office möglich ist, stapelt sich die Arbeit im Büro und wartet….
    Gut ist, dass wir das zu zweit leben, da ist zumindest diesbezüglich An- und Aussprache möglich.

    Was mir zunehmend Sorge bereitet sind die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen. Wie soll das nach dem Ausnahmezustand wieder funktionieren? Die Landesregierungen von Niedersachsen, Meck-Pomm und Schleswig-Holstein haben die Touristen ausgeschlossen – aber wie sollen das all die Menschen bewältigen, die genau davon gelebt haben – das sind doch unzählige Geschäftssparten, die darauf ausgerichtet waren und denen für Wochen wenn nicht Monate die Lebensgrundlage entzogen ist.
    Natürlich ist die Gesundheit ein hohes Gut, aber wenn ich vor Sorgen nicht weiß, wie ich das Leben finanzieren soll, dann nützt es mir wenig, wenn ich von Corona verschont geblieben bin. Insofern glaube ich, dass die jetzigen Maßnahmen vielleicht die Ausbreitung verlangsamen, aber insgesamt den Menschen in unserem Land (und allen anderen Ländern) mehr schaden als nutzen.

    Ich denke, ich würde mich nicht an einem Forum beteiligen, mir reicht der Austausch hier und mit meinen privaten Kontakten.

    1. Zuhause bleiben ist das einzige, was wir jetzt sinnvoll tun können. Von uns fährt einer ab und an ins Büro, um die Post zu sichten, aber wir achten sogar da darauf, uns nicht zu begegnen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Rede der Kanzlerin richtig gut fand. Und die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigt, das wir jetzt die Ausbreitung eindämmen müssen. Selbst wenn jetzt Läden offen hätten, ich würde nicht einkaufen gehen, ausser eben das Nötigste. Natürlich trifft es viele sehr hart, sogar existenzbedrohend, aber ich hoffe, dass für diese Menschen dann Geld zur Verfügung steht.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.