Vorbei das Lotterleben

seit der Gatte zurück ist, zieht hier wieder eine gewisse Ordnung ein, die unter meinen alleinigen Anwesenheit doch etwas gelitten hat. Da wurde schon mal so nebenbei am Rechner schnell was gegessen, das Bett nicht gemacht (was den Herrschaften gar nicht gefällt, schätzen sie doch sehr gemachte Betten für den Tagsüber-Schlaf) und auch sonst habe ich manches schleifen lassen, weil mir Zeit und Lust fehlten. Dafür habe ich aber auch mal tabularasa an Stellen gemacht, die der Aufmerksamkeit des Gatten gerne entgehen.

aus der Konserve

Er hat jedenfalls heute dafür gesorgt, das wir jetzt erst mal nicht mehr los müssen zum Einkaufen und so auch Kontakte einsparen können, hat dabei auch an kleine Zwischenmahlzeiten gedacht und nun ist er am Betten beziehen.

Bei mir hat das Zuhausehocken die Begleiterscheinung, dass ich deutlich mehr esse, vor allem so zwischendurch und das ist bei mir ja durchaus erwünscht.

letztes Jahr zur Obstblüte im Alten Land

Ich hoffe, das ich am Wochenende mal zum Spazierengehen raus komme und es bis dahin nicht eine Ausgangssperre gibt. Die befürchte ich allerdings zeitnah, weil es einfach zu viele Deppen gibt, die sich nicht an das halten, was jetzt das Gebot der Stunde ist. Abstand halten, Zuhause bleiben, sich und andere schützen. Ich muss gestehen, dass ich die Rede von Angie gestern ziemlich gut fand.

Auch Herr Söder macht eine ungewohnt gute Figur, wie ich zugeben muss. Als Kanzler möchte ich ihn dennoch nicht. Nach Corona haben wir auch wieder andere Probleme. Und wie die mitgenommen werden, die jetzt um ihre Existenz bangen, die gar keine Hilfe mehr bekommen, weil Ehrenamtliche nicht tätig sind, wie wir mit den Flüchtlingen umgehen, die in Griechenland fest sitzen, das wird sich noch zeigen.

Ich bin jedenfalls froh und dankbar, dass wir wieder zu zweit sind. Da wird es auch einfacher, meine Mutter zu unterstützen, falls es notwendig wird. Sie hat alles da, was sie braucht, hat aber auch mehr und mehr Angst, je höher die Zahlen steigen. Da hilft jetzt vor allem Telefonieren und miteinander Reden.

Wir haben unseres, das ich schon letzte Woche gekauft habe, heute endlich nach oben geholt :-) Aber es auch nicht unbeaufsichtigt im Treppenhaus stehen gelassen. Ich verstehe es ja nicht wirklich, kein Klopapier zu haben, wäre so ziemlich das Letzte, worum ich mir Sorgen mache. Waschlappen, Wasser, Seife und Waschmaschine… alles vorhanden.

Euch allen noch einen schönen Nachmittag….. immer mit Abstand :-)

13 Anmerkungen zu “Vorbei das Lotterleben

  1. Ja, „Mutti“ hat gestern abend wirklich gut gesprochen und deutlich (für manche Leute vielleicht immer noch nicht deutlich genug?) gesagt, ws auf uns zu kommen könnte. Wobei ich inzwischen auch glaube, dass der Hausarrest kommt (kommen muss!), das aber auch nicht wirklich schlimm fände, solange man dann noch gelegentlich einkaufen kann.

    Denn das Ziel, die Infektionswelle zu verlangsamen, um Zeit zu gewinnen, macht durchaus Sinn – und zeigt nebenher auch noch eine Menge Potential auf, was und wie man in Zukunft anders gestalten kann, weil sich im Nebeneffekt ja auch deutliche positive Effekte beim Thema Umweltschutz und Verkehr auftun und die Defizite in der digitalen Infrastruktur.
    Wenn Homeoffice in Zeiten von Corona und unter den jetztigen Bedingungen klappt, dann müsste das ja erst recht funktionieren, wenn keine Pandemie durchs Land zieht und die Infrastruktur ein wenig verbessert wird….

  2. Wir machen noch unsere Spaziergänge, allerdings mit der gebotenen Vorsicht, aber außer zum Einkaufen, eben für diese Runden, gehen wir nicht raus und haben auch keinen Besuch. In Sachen Toilettenpapier habe ich ähnlich gedacht wie du. Diese Bambustücher, die Martin fotografiert hat, interessieren mich. Die habe ich hier noch nie gesehen.

    1. Die hätte ich auch interessant gefunden, aber er hat sie leider nicht mitgebracht. Ich kann ja leider tagsüber kaum raus, im Moment kann ich kaum Pause machen, weil ich wegen technischer Defizite noch das Service Telefon der Diakonie und der Kirche an der Backe habe und hier zeitweise quasi an jedem Ohr ein Handy. Wobei sich der Ansturm auf’s Service Telefon in erstaunlichen Grenzen hält, angesichts der angespannten Situation und der Überlastung aller möglichen Hotlines

  3. Gerade gelesen :-)

    Hamsterkäufe:
    USA: Medikamente und Waffen
    Italien: Zigaretten und Grappa
    Frankreich: Kondome und Rotwein
    Holland: Haschisch und Käse
    Schottland: Whisky
    Deutaschland: Klopapier und Mehl

    Dass Mutti sich in ihrer Ansprache sogar emotional zeigte, hat mich schon überrascht. Bei uns im Hof kreischende Kids, auf Mauern und Wiesen Rudelweise Peergroups. Erwachsene sind eher zurückhaltend. Nicht aber beim Einkauf. Die Regale hier sind noch leerer als anfang der Woche.

    1. Wir Deutschen sind ja schon ziemlich peinlich – Kein „Spass an der Freud“ ist dabei wohl das Motto
      Die Amis dagegen: Ohne Worte

    1. Das habe ich gerade aus der Spambox gefischt…
      Vermutlich lag das nicht am Wörtchen Haschisch oder den Kondomen (dagegen haben wir nichts 8-) ), sondern an den Waffen – die standen eines gewissen Herren wegen immer noch in den Filterregeln unseres Spamfilters.

      Die Filterregel habe ich bei der Gelegenheit auch gleich gelöscht…

  4. Ich bin auch zunehmend wütend auf diese Idioten, die es einfach nicht kapieren, dass es durch ihr Verhalten zu einer Ausgangssperre kommen könnte. Ich denke, die sind so dumm, dass sie sich garnicht vorstellen können was das bedeutet. Mir gefällt es auch nicht daheim zu bleiben. Ich fahre mit dem Rad zum einkaufen und das ist es. Aber es ist schon ein Unterschied, ob ich daheim bleiben will oder muss.Es gibt eben besondere Situationen. Da muss ich durch, so wie die andren auch, die noch ein bisschen was im Hirn habnen.

    1. Das empfinde ich genau so… es ist ein Unterschied ob ich mir einen Tage oder mehrere Zuhause gönne, oder ob ich nicht raus darf oder raus sollte.

  5. Wir hatten gestern eine Diskussion in der Familie mit einer entfernten Verwandten. Wir sind dumm wurde uns gesagt, weil wir nicht merken, wie wir verarscht werden mit dem Virenscheiß. Die Dame, der die eigene Bildung immer am Arsch vorbei ging, holte sich gar nicht wieder ein. Und sie gehen selbstverständlich auf den Spielplatz und auch feiern. Wisst ihr, vor solchen Leuten habe ich mehr Angst als vor dem Virus an sich. Ach ja, sie sagte noch, dass sie doch nichts dafür kann, wenn es Risikogruppen gibt.
    Gerade habe ich vom Fenster gesehen, wie zwei Frauen mit zwei Autos ankamen, sich Schutzkleidung anlegten und Mundschutz und mit Gerätekoffern in ein Nachbarhaus gingen. Nein, es ist nicht mehr weit weg wie sonst immer. Es ist angekommen.
    Nichts desto trotz: wir halten uns an alle Empfehlungen und hoffen, dass alles gut wird. Ich wünsche euch Momos und allen, die hier lesen, dass ihr gesund bleibt. (Dass das mal der dringendste Wunsch wird, hätte ich auch mal nie gedacht.) Machen wir halt das beste aus dem Stubenarrest.

    1. Ich frage mich, ob solche Leute nicht mitkriegen, was in Italien oder auch im Iran los ist. Mir machen diese Realitätsverweigerer auch bald mehr Angst als das Virus selbst. Ich musste gerade mal raus, weil ich dienstlich was erledigen musste. Alle haben Abstand gehalten, die Straßen waren menschenleer, aber auch hier hat die Polizei alleine gestern 100 Strafanzeigen geschrieben. Kneipen, die offen hatten, Mütter, die im Pulk mit ihren Kindern auf Spielplätzen waren. Ich beneide niemanden, der jetzt seine Kinder im Haus halten muss, aber es geht nun mal nicht anders.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.