Erinnerungen

Ich fahre ja am Montag nach Erfurt, weil mein Lieblingschef vom Katholikentag in den Ruhestand verabschiedet wird. Es werden viele Ehemalige kommen, denn wir mögen ihn alle sehr. Und keine Verabschiedung ohne Fotos… also kramen wir alle in unseren Alben, auch ich (und amüsiere mich über die zum Teil grottenschlechten Bilder). So habe ich gestern eine kleine Zeitreise durch die Zeiten in Regensburg, Stuttgart, Leipzig, Berlin und Münster gemacht. Evangelischer Kirchentag und Katholikentag im Wechsel. Stuttgart und Berlin waren die Evangelischen Kirchentage, die anderen Städte Katholikentage. Angefangen habe ich 2012 beim Kirchentag in Hamburg. Ich selber bin evangelisch, aber das spielt hier eh keine Rolle. In erster Linie war das die Organisation von Großveranstaltungen, mit den Inhalten hatte ich beruflich wenig zu tun.

Normalerweise ist es nicht so meins, in Erinnerungen zu schwelgen und schon gar nicht, in ihnen zu leben, aber es war schon eine tolle Zeit. Beruflich herausfordernd und sehr anstrengend, aber auch spannend und bereichernd mit tollen Kolleg*innen. Ich hätte das gerne weiter gemacht, aber ich war dann das Nomadenleben doch etwas leid. Ausserdem wurde es immer schwieriger, in den jeweiligen Städten bezahlbare Behausungen zu finden. Ich habe ja teilweise zur Untermiete gewohnt, in Leipzig und Münster hatte ich jeweils schnuckelige Ein-Zimmer-Wohnungen und besonders schräg war es in Stuttgart. Mit der Stadt bin ich aber eh nicht warm geworden und war ehrlich gesagt froh, als die Zeit dort vorbei war.

Die Begeisterung, die jeweiligen Umgebungen ausgiebig zu erkunden, hat mit der Zeit auch nachgelassen. Am meisten waren wir in Bayern unterwegs. Aber wir waren auch von Stuttgart aus am Bodensee, am Rheinfall und ich war in Straßburg und in der näheren Umgebung von Stuttgart (Calw, Winnenden, Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Flein bei Heilbronn, Strümpfelbach mit seinem Skulpturenpfad und einiges mehr). Wir waren auch im Elbsandsteingebirge, in Altenburg, Dresden, Bautzen, Meißen, Halle, im Spreewald, der Mark Brandenburg und im Oderbruch. Alleine war ich auch in Jena und Görlitz. Berlin habe ich mir größtenteils errollert, aber lange nicht alles gesehen. Meine Roller habe ich auch immer überführt. Noch mit dem 50er von Leipzig nach Berlin, dem 125er nach und von Berlin und von Hamburg nach Münster. Nur zurück nach Hamburg ist sie Huckepack gefahren (im Januar wollte ich die überführen).

Der Kirchentag hat sich inzwischen anders organisiert und ist nur noch mit sehr kleinen Geschäftsstellen vor Ort. Die meiste Arbeit wird vom Sitz des DEKT in Fulda gemacht. Durch Homeoffice arbeiten aber viele Kolleg*innen in anderen Städten. Der Katholikentag zieht mit seiner Geschäftsstelle in den nächsten Wochen nach Würzburg. Auf die Stadt freue ich mich schon. Da habe ich ein paar Mal Halt gemacht auf meinem Weg von und nach Regensburg.

Nächstes Jahr habe ich es nicht weit zum Ev. Kirchentag nach Hannover (eine Stadt, die ich so gut wie gar nicht kenne, obwohl sie nicht weit weg ist).

Und oft haben wir auf den Pendelwegen von und nach Hamburg diverse Abstecher gemacht und vieles gesehen. Am wenigsten haben wir die Umgebung von Münster erkundet, was aber auch der Tatsache geschuldet war, dass ich von dort dann meine Stelle in Hamburg bekommen habe und bereits nach 5 Monaten meine Zelte dort abgebrochen habe. Wäre ich dabei geblieben, wären Dortmund, Frankfurt, noch mal Stuttgart, Nürnberg und Erfurt dazu gekommen. Aber ich bin ja nun immer als ehrenamtliche Helferin bei den Veranstaltungen. Nächste Städte sind Hannover, Würzburg und Düsseldorf. 2029 kommt der Kirchentag vermutlich wieder nach Hamburg.

Mentalitätsmäßig habe ich mich in Münster am wohlsten gefühlt (wobei die Stadt nicht so meins war). Wo ich mich am unwohlsten gefühlt habe, verrate ich lieber nicht B-) .

Seit Februar 2018 bin ich wieder ganz in Hamburg und in meinem jetzigen Job. Inzwischen würde so eine Fernbeziehung auch nicht mehr funktionieren und das wir beide dauernd umziehen, ginge auch nicht mehr, auch wenn der Gatte jetzt mitkommen könnte. Die Fernbeziehung war immer der große Wehmutstropfen bei dem Ganzen. Dafür sind wir beide nicht geschaffen, aber wir haben es hingekriegt.

Nun also ein Kurztrip noch mal nach Erfurt. Zeit für die Stadt werde ich nicht haben, aber ich war ja gerade erst dort

Das Wetter geht mir hier gerade gegen den Strich… es ist richtig kalt geworden und zumindest heute regnet es auch ziemlich viel.

Herr Merz geht mir auch gegen den Strich, die keifende Weidel sowieso, aber einen wütenden Scholz erlebt man ja auch nicht oft (ich möchte an dieser Stelle auf unseren Blognachbarn verweisen, der das ausgedrückt hat, was ich auch denke. Wenigstens hat Kamala Harris Trump gut eingekocht.
Und Heino möge doch einfach bitte seine Weisheiten für sich behalten. Aber schwarz-braun ist eben nicht nur die Haselnuss. Da ich nun seit heute morgen weiß, dass Migranten Katzen fressen (lt. Trump), bringe ich unsere mal lieber in Sicherheit B-) .

Sorry, ich kann nicht begreifen, wie man so jemanden wählen kann. Elon Musk verspottet Taylor Swift. Können sich diese alte Säcke eigentlich auch mal halbwegs zivilisiert äußern? Aber es sind ja nicht nur die alten Säcke, die nicht können ohne zu geifern und zu sabbern.

Gegen den Strich gehen mir auch die elend langen Wartezeiten auf Arzt-und Krankenhaustermine, aber da müssen wir jetzt durch.

8 Anmerkungen zu “Erinnerungen

  1. Schon ungewöhnlich, dass unser Kanzler mal die Contenace verliert, das kann er ruhig öfter machen.Die Äusserungen vom blonden Mopp passen zu seiner Volksliedertümelei. Na ja, so kann man sich auch als rechts outen, wenn man nicht eh schon vermutet hat, dass es so ist.

  2. Über unseren Kanzler habe ich tatsächlich gestaunt, als ich seinen (spontanen?) Ausbruch eben in den Nachrichten sah. Das könnte er tatsächlich öfter mal so machen und dazu auch gerne noch ordentlich mit der Faust auf den Tisch klopfen.
    Wobei ich ja immer noch denke, das uns Deutschen auch mal so jemand wie Frau Harris ganz gut täte.Schon grandios, wie die den orangen Mann auflaufen lassen hat ;-)

    -_-

    Was die Zeiten Deiner Welttournee angeht, so bin ich ehrlich gesagt froh, das die vorbei sind. So schön wie manches auch war, was wir in dem Zusammenhang erlebt haben. Aber wir werden halt auch beide nicht jünger. Und wenn ich an de letzten Umzüge denke, damals in Leipzig und auch und besonders in Münster…… das war schon sehr, sehr grenzwertig.Und das muss ich auch nicht nochmal haben.

    1. Das ist ja nun vorbei. Ich hätte ja schon Lust, noch mal so als letzte Runde vor der Rente noch mal einen Kirchentag zu machen, aber das kommt leider nicht hin. Ich muss ja noch bis 2032 arbeiten :wacko:  

      Ich fürchte, uns Olaf hat es zu lange verpennt, mal klare Kante zu zeigen. 

  3. Da bist du ja ganz schön rumgekommen. Das ist schon toll. Man wird aber auch älter. Ich bin immer gerne arbeiten gegangen. Letztendlich war ich aber dann doch froh, dass Schluss war.

    Dann wünsche ich dir viel Spaß!

    Liebe Grüße

    Jutta

    1. Das hatte ich nie geplant. Es hat sich so ergeben. Nach dem Kirchentag in Hamburg war ich arbeitslos und habe mich dann beim Katholikentag in Regensburg beworben und so ging es dann bis Münster weiter (ich musste mich dann aber nicht mehr bewerben). Die Verträge waren immer befristet, weil zwischen den Veranstaltungen nur für wenige Leute was zu tun war und in meinem Bereich eher nix. Deshalb habe ich beide Veranstaltungen bespielt.

      Inzwischen wäre mir das wohl auch vom Arbeitspensum her zu anstrengend. In den Monaten vor der Veranstaltung geht es heftig zur Sache mit sehr langen Arbeitstagen. Es war eine tolle Zeit, aber jetzt bin ich froh, dass ich wieder in Hamburg bin. Wobei ich mir auch vorstellen könnte, in einer anderen Stadt zu leben. 

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