Das Arbeitsamt und ich….

Ich also heute morgen ganz früh hoch, hin zum Amt. Soweit, so gut. Was ich nicht wußte, ist das ich auch noch eine Arbeitsbescheinigung aus Leipzig brauche, aber die hab ich nun gerade angefordert. Dann mein herziger Sachbearbeiter: Wollen Sie den Antrag online stellen? Ja, warum nicht, zumal man da den Bearbeitungsstand einsehen kann. Meine Erfahrungen mit dieser Agentur für Arbeit sind nicht die besten. Bisher mußte ich da jedes Mal mit einer einstweiligen Verfügung drohen, um pünktlich mein Geld zu kriegen. Auf meine Frage, ob ich denn auch Nachweise online hochladen kann er so: NEIN, das sprengt unser Datenvolumen. Aha… na wie praktisch. Ich also wieder nach Hause, eingeloggt, Antrag ausgefüllt. Und da steht dann so: Laden Sie hier Ihre Nachweise hoch.

Außerdem behauptet das Formular, ich hätte mich zu spät arbeitssuchend gemeldet. Mein herziger Sachbearbeiter meinte aber eben zu mir, oh Sie haben sich ja vorbildlich rechtzeitig gemeldet… Hä?

Dann wollte ich auch gleich den Antrag auf Trennungsgeld mitnehmen. „Sowas gibt es bei uns nicht“ Das höre ich nun auch schon seit 4 Jahren, kriege selbiges aber auch seitdem… also meinem Arbeitsvermittler eine Mail geschrieben, das er mir den Antrag bitte zukommen lassen möge.

Ich frage mich allerdings, warum ich da überhaupt noch aufschlagen muß, wenn alles online geht, inklusive der Bescheinigungen….. gibt ja weitaus schönere Beschäftigungen als da in der Schlange zu stehen und ewig zu warten, bis man aufgerufen wird. Heute hatte ich allerdings Glück. Ich war so früh da, das ich um 8.30 Uhr auch schon wieder raus war aus dem Gebäude.

Und nun werde ich sehr argwöhnisch beäugen, wann mein Antrag bearbeitet wird. Ich muß eh schon zwei Wochen überbrücken, weil ich meine Gehälter immer zum 15. kriege, ALG 1 aber erst nachträglich für den Monat. Gut, dafür kriege ich dann am 30.08 ALG und schon am 15.9 mein erstes Gehalt aus Münster. Aber ich habe ja auch gerade üppig Kosten, Kaution, Abstand für die Möbel, Fahrten nach Münster usw. Dieses habe ich auch meinem herzigen Sachbearbeiter unter die Nase gerieben, woraufhin er dann meinte, Sie müssen doch nicht außerhalb arbeiten. Muß ich nicht?? Dann sollen die mich doch mal in Hamburg vermitteln….ach ne, gibt ja keine Jobs für mich alte Frau, weshalb ich von der „Taskforce für schwer vermittelbare Fälle“ betreut werde.

Okay, runterkommen, Kaffeetrinken und mit dem Gatten frühstücken. Der hat heute nämlich Spätdienst.

14 Anmerkungen zu “Das Arbeitsamt und ich….

  1. Behördenquatsch vom Feinsten.

    Schliesslich kann ja nicht jeder Sachbearbeiter bis in alle Details wissen, wie die Abläufe so sind.
    Und für Online ist dein heutiges Gegenüber nun mal nicht zuständig.

    Schliesslich ist das selbst für unsere Kanzlerin auch immer noch „Neuland“

    1. Bleibt die spannende Frage, ob sie es diesmal schaffen, das Geld pünktlich anzuweisen… ging ja bisher immer nur mit wüsten Drohungen mit Sozialgericht und Dienstaufsichtsbeschwerde

  2. Ich hatte heute morgen ein anregendes Gespräch mit dem Jobcenter, wo man mir erklärte, dass es keinen vorläufigen Bescheid gebe, solange die EKS (Einkommensselbstauskunft) ausstehe und nie gegeben habe, als ich der Dame mitteilte, dass ich genau solche Bescheide bekomme, seit ich selbstständig bin und das sind bereits einige Jahre, beharrte sie darauf, dass ich mich irren müsse. Darauf hin habe ich mir ihren Namen geben lassen und das Gespräch abgebrochen. Jetzt verfasse ich einen schönen Brief … mal wieder.

    1. Solche Briefe hab ich meinem damaligen Sachberabeiter immer gleich zur Niederschrift selbst in die Tastatur diktiert.
      Falls er sich geweigert hat, habe ich ihn gebeten seinen Vorgesetzten zum Gespräch hinzu zu ziehen…

      Hier der Link zum entsprechende Beitrag im Juraforum:

      http://www.juraforum.de/forum/t/widerspruch-alg-ii-bescheid-zur-niederschrift.502921/

      Meisst hat alleine das schon gereicht, dass heftige Betreibsamkeit einsetzte und die Sachlage nochmal in meiner Gegenwart neu geprüft wurde :-)

    2. Beim Arbeitsamt ist man ja noch Kunde und wird meistens ganz anständig behandelt. Ich habe tatsächlich auch einen wirklich engagierten Arbeitsvermittler, aber die, die die Anträge nur annehmen, haben meistens wirklich wenig Ahnung. Bei der ARGE habe ich damals auch „nette“ Geschichten erlebt.

  3. Ich bin ja meist nur stille Mitleserin, aber da muss ich mal einen Kommentar dalassen.
    Da bekomme ich ja schon wieder zuviel: „Sie müssen ja nicht auswärts arbeiten“, klar, dass macht man ja auch nur, weil es so schön ist, ständig von zuhause und den liebsten getrennt zu leben…
    Hätte ich einen Job in Hamburg zu vergeben, ich würde Sie sofort einstellen, soviel Engagement um überhaupt arbeiten zu können finde ich absolut vorbildlich und lobenswert. Das „nebenbei“ noch so ein schöner, lesenswerter Blog herauskommt ist natürlich ein Geschenk für uns Leserinnen und Leser.
    Danke dafür!

    1. Vielen Dank für das Kompliment. Ja, da ist mir auch leicht die Spucke weg geblieben. Ich mach das natürlich nur, weil ich mir dann den Luxus einer Zweitwohnung leisten kann…. deren Kosten mir die Steuer auch nur zum Teil erstattet.

  4. …ich glaube mit erfahrungsberichten von arbeitsamt und jobcenter könnte man bücherregale füllen…stöhn…

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