Ungewohnter Lebensrhythmus

Ich merke doch, wie anders ich in den letzten vier Jahren so gelebt habe. Ich hatte ja eigentlich nur mich, meine Arbeit, die neue Umgebung und sonst keinerlei großartige Verpflichtungen. Das ist hier nun wieder deutlich anders. 20180419_131325Ich lebe wieder mit Martin zusammen. das heißt wir beiden müssen auch wieder mehr Rücksichten nehmen, ich habe einen deutlich größeren Haushalt als meine doch eher überschaubaren Butzen in den letzten Jahren, der Kontakt zu meiner Mutter ist sehr intensiv, auch zeitintensiv und es ist einfach total anders, als wenn man nur so für sich wurschtelt.20180419_131338.jpgDas ist natürlich auch schön, ich freue mich sehr, wieder hier zu sein, aber es ist auch erstmal wieder ungewohnt. Dazu noch eine Arbeit, die so ganz anders ist, als das, was ich bisher gemacht habe und in der ich mir erstmal einen Stand erarbeiten muß, den ich bei Kirchen-und Katholikentagen ja durchaus hatte, mit entsprechenden Freiheiten. Das ist erstmal auch anstrengend, auch wenn ich glaube, ich kriege das hin.20180419_180832.jpgAber ganz ehrlich, so viel unanstrengender fühlt sich das Leben hier nicht an. Da Martin den deutlich härteren Job von uns beiden hat, übernehme ich fast komplett Einkauf und Kochen (ich gebe zu, auch weil ich beides gerne tue und doch sehr eigen bin in der Auswahl dessen, was ich kaufe, gerade bei Lebensmitteln) und die Hausarbeit. Auch das ist völlig okay für mich, aber ich habe ja nun auch noch einen full-time Job, der mich fordert.20180419_180930.jpgHeute abend bin ich auf dem Nachhauseweg durch die Innenstadt gerollert und habe das Narzissenmeer an der Binnenalster ein bißchen eingefangen20180419_180843.jpgDie ersten beiden Bilder sind in meiner Mittagspause entstanden.20180419_180915.jpgIch denke, Martin geht es manchmal nicht anders. Und es ist einfach was anderes, wenn man nach Hause kommt, oft müde und kaputt und dann plötzlich wieder jemand da ist. Das ist total schön und es geht uns gut damit, aber ich bin doch etwas erstaunt, wie sehr wir beide unser Single-Leben gelebt haben und uns jetzt wieder neu orientieren müssen. Jeder hat so seine Gewohnheiten entwickelt und gepflegt und die sind manchmal nicht so ganz miteinander kompatibel. Aber das ruckelt sich schon wieder zurecht. es geht uns ja gut mit dem, so wie es jetzt ist. Ich gebe zu, manchmal vermisse ich meine alte Arbeit, die Kollegen. Um so mehr freue ich mich auf den 8. Mai, wenn ich nach Münster fahre, um während des Katholikentages in Tag-und Nachtschichten zu helfen, ehrenamtlich natürlich. Wird schon komisch sein, wenn ich die Kollegin vertrete, die meinen Job übernommen hat.20180419_185858.jpgLauter kleine Zitronen auf meinem Balkon :-)

Nein, es geht uns gut, aber es ist mehr Umstellung, als ich so gedacht hatte.  Aber viereinhalb Jahre waren eben auch keine so ganz kurze Zeit und noch habe ich mich nicht ganz wieder in Hamburg eingefunden. Ich möchte ja auch noch was anderes machen außer Arbeiten und Haushalt. Aber da habe ich noch so gar keine Idee… irgendwas ehrenamtliches vermutlich in Richtung Flüchtlingshilfe. Aber soweit bin ich noch nicht.

Erstmal ist es schön, so wie es jetzt ist…. jeden Abend nach Hause kommen, gemeinsam mit Martin essen, Katzen bekuscheln, gemeinsam den Tag ausklingen lassen, für meine Mutter da sein zu können, wenn sie uns braucht und mich in meiner Stadt bewegen können.

Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben.20180419_190034.jpgDie Hortensie vom letzten Jahr wollte ich vorhin entsorgen, weil ich dachte, sie sei kaputt gefroren, aber siehe da, tot geglaubte leben länger :-) Jetzt warte ich noch darauf, das mein Feigenbaum aus dem Koma erwacht. Ob er das tut, weiß ich aber nicht wirklich. Wäre schade drum. Ich bange auch noch um meinen beiden Olivenbäume….