Erst war ich im Edeka. Ich wollte dort Eis und Katzenfutter kaufen. Der war schlicht geplündert, keine Nudel mehr, kein Mehl, keine Hefe (sollte ich einer Freundin mitbringen) und vieles andere mehr auch nicht. Aber mein Eis und das Katzenfutter habe ich bekommen. Als nächstes zu Feinkost Albrecht, wo selbst das Katzenstreu komplett ausverkauft war. Also weiter zum nächsten Laden. Die hatten noch welches. Wenn nicht alle bis Weihnachten bunkern würde, wäre genug für alle da, aber der Verstand setzt wohl bei vielen komplett aus und die Moral bleibt auch auf der Strecke. Wenn selbst schon Krankenschwestern Sterilium im Krankenhaus klauen, um es bei Ebay zu verticken.
Ich hatte die Kamera dabei, habe aber nicht fotografiert. Zumal ich beim Rumfahren auf der Insel auf der Suche nach Motiven noch einen Freund getroffen habe, mit dem ich erst mal ein langes Schwätzchen gehalten habe.
Ich musste ja auch mein Eis noch heile nach Hause bekommen.
Heute Vormittag konnte ich aber mal meine Gäste bei besserem Licht fotografieren.
Bisschen Sorge mache ich mir um meine Mutter, die ihre Angst kaum in den Griff bekommt. Hilfe braucht sie keine, aber sie hat tatsächlich Panikattacken. Ausser Zuhören kann ich da nicht viel tun.
Sie weiß selber, das ihre Angst nicht mehr rational ist, aber sie kommt halt nicht gegen an und ich kenne sie gut genug um zu wissen, das ich dann nicht mehr an sie rankomme. Heute ist sie hoffentlich noch zu Freunden gefahren, die auch nicht mehr rausgehen, weil hoch gefährdet. Meine Mutter selbst war noch einkaufen und hat eben jene Hefe besorgt, die ich nicht mehr bekommen habe.
Ich mache mir jetzt einen gemütlichen Restsonnabend. Bisschen Haushalt, bisschen Ruhe. Ich muss mal mein Fenster am Schreibtisch putzen, damit ich weiter fotografieren kann. Habt es schön.
Die Meisenbilder werden immer besser
Ich hatte heute auch mal Gelegenheit zum Vögel knipsen, (und habe fürs erste den Kopf mal wieder Coronafrei)
Die Bilder gibts nachher in meinem Blog…
Da hat aber auch die Sonne ihren Anteil dran. Das Licht auf unserem Balkon ist wenig fotofreundlich, jedenfalls nicht, wenn man aus dem Zimmer raus knipsen muss.
Die spinnen alle total, diese Hamsterer. Ach mensch, dass deine Mutter so angstgebeutelt ist, ist nicht schön. Ich hoffe der Besuch bei Freunden tut ihr gut.
Sie ist ja nun mal schwer krank und tut seit Jahren alles, um ihren Zustand zu halten. Macht Sport, fährt zur Reha…. aber COPD wird halt nicht besser. Sie hält es aber so ganz gut auf. Und dieser Virus macht ihr schlicht Angst. Sie ist eine sehr rational denkende Frau, aber wenn sie in Panik gerät, dann ist es schwierig. Das habe ich ja auch damals erlebt, als sie im UKE war und wir uns so intensiv um sie gekümmert haben.
Mein Jan war gestern von Dienstreise wieder gekommen und stand in Berlin Mitte inneinem leeren E*eka. Bei uns war „Kaufdingens“ ausgeräumt als würde dort morgen renoviert. Es ging das Gerücht um, dass wir alle unter Hausarrest gestellt werden sollen und schon drehen viele durch. Facebook wird mehr geglaubt, als allen anderen Quellen. Das macht mir manchmal mehr Sorgen als das Virus.
Aber Schluss jetzt, wende ich mich mal lieber Schönerem zu. Deine Meisenbilder sind wirklich schön. Und jetzt warte ich darauf, dass sie dort ein Nest bauen. Das wäre es doch. Dann bekämst du von uns allen einen General-Foto-Auftrag.
Ich glaube, das mit dem Nestbau wird nix…. irgendwann wollen auch die Katzen wieder raus. Ich habe gerade auf fb Photos vom hiesigen Marktkauf gesehen… sieht aus wie nach einer Plünderung.
Ich kann deine Mutter übrigens gut verstehen. Angst habe ich auch. Und wie!
Ich kenne Angstzustände, habe jahrelang drunter gelitten und darum geht es bei ihr wohl eher als um eine reale Bedrohung. Sie fühlt sich ihrer Panik so ausgeliefert. Und dabei kann ich ihr kaum helfen. Wenn man sich die Zahlen anguckt, ist die reale Bedrohung noch relativ gering, aber es weiß ja keiner, was kommt
Für Deine Mutter wünsche ich alles Gute – verstehen kann ich, dass sie sich zunehmend Sorgen macht. Selbst als relativ gesunder Mensch wird es zunehmend schwieriger sich nicht von der allgemeinen Stimmungsmache anstecken zu lassen. Hier wird geraten, dass man sich als gefährdeter Mensch selbst in Quarantäne begibt und sich die Dinge, die man braucht, vor die Haustüre liefern lässt – vielleicht wäre das für Deine Mutter eine Option, sofern sie es aushält, ohne direkte Kontakte klarzukommen.
Hier ist das öffentliche Leben komplett auf Sparflamme, die öffentlichen Einrichtungen wie Museen, Bibliotheken etc. sind geschlossen, man soll daheim bleiben und soziale Kontakte vermeiden.
Unsere Grenzen sind noch offen, obwohl ein Nachbarland als Risikogebiet eingestuft ist. Bei uns ist der Austausch über unsere beiden Landesgrenzen Alltag, das kann sich keiner vorstellen, dass das nicht mehr möglich sein soll. Aber falls wir jetzt über die Grenzen gingen, müssten wir anschließend auf Anweisung unseres Arbeitgebers vierzehn Tage daheim bleiben, würden also Urlaubstage ohne Sinn verbraten. Da überlegt man sich, wohin man seinen Spaziergang macht….
Unsere Lebensmittelgeschäfte sind auch alle geplündert – das geht hier ja immer mal drei, denn die Nachbarn kaufen schon wegen dem Preisunterschied mit Vorliebe bei uns ein, und da sie damit rechnen müssen, dass irgendwann doch die Grenzen dicht gemacht werden, ist das momentan schon mehr als extrem.
Das ist hier oben bei uns an der dänischen Grenze auch so, aber die ist ja nun dicht. Die Dänen kaufen gerne hier ein, weil billiger.
Meine Mutter geht noch selber einkaufen, das ist auch nicht so das Problem. Sie hat einen Supermarkt direkt gegenüber, der auch liefern würde. Vieles hat sie jetzt im Auto gehortet, da kann sie es nach und nach rausholen. Sie hat nämlich zudem das Problem, das demnächst der Fahrstuhl im Haus erneuert wird und monatelang ausser Betrieb ist. Der nächste Alptraum für sie, weil sie so schlecht Treppen steigen kann.
Ich kann deine Mutter auch verstehen. Ich weiss was irrationale Ängste sind. Und die Hamsterei ist völlig unnötig und auch sehr unsozial.Die Meisen sind wieder bildschön. Da bin ich wirklich neidisch weil sich auf meinem Balkon leider keine mehr zeigen,obwohl reichlich Futter da ist.
Das Futterhäuschen war ein Versuch und ich freue mich auch sehr, dass tatsächlich Gäste kommen. Inzwischen mehrmals am Tag. Ich sitze hier quasi immer mit der Kamera auf dem Schoß
und habe gestern extra noch mal das Fenster geputzt, durch das ich ja knipsen muss.
Die Hamsterei ist sowas von bekloppt und statt sich zu beherrschen, damit für alle was da ist, wird sich schon um Klopapier gekloppt. Solche Videos gehen schon durch’s Netz.
In unseren Geschäften nehmen die Regallücken auch weiter zu. Vorrat habe ich keinen anlegen können. Obwohl ich zur Risikogruppe zähle vermeide ich es mich in Ängste zu verrennen. Möge es mir gelingen! Beruhigung ist schwierig für deine Mutter, wenn die Angst sie bereits eingeholt hat. In Panik kann der Mensch nur kämpfen oder rennen. Mein Zauberwort heißt Hygiene. Deine Meisenfotos gefallen mir. Wenn ich mir überlege wie flink die auf meinem Balkon unterwegs sind, da bewundere ich es direkt, dass du sie einfangen konntest.
Ich hoffe, Du hast im Zweifel Hilfe beim Einkaufen und allem anderen. Gerade Menschen wie Du sind ja besonders betroffen. Es ist ja nicht zuletzt auch für viele Menschen finanziell gar nicht möglich, für Wochen im Vorrat einzukaufen.
Meine Mutter vermeidet es inzwischen, allzu oft Nachrichten zu gucken oder die Zeitung zu lesen. Aber so richtig helfen tut das auch nicht.
Ich habe hier ja eine gute Kamera und ein Monstertele mit Stabilisator, damit kriege ich die Meisen ganz gut. Durch die Scheibe lassen sie sich auch fotografieren, wenn ich rausgehen würde, wären sie vermutlich weg.
Meine früheren Nachbarn haben sich angeboten. So etwas gibt es noch
Damit habe ich nicht gerechnet. Es bleibt ein gutes Gefühl mit dem Notwendigsten versorgt zu werden. Schaun wir mal was die Regale morgen noch hergeben.
Ich gehe mal davon aus, dass morgen wieder das Meiste erhältlich ist.