Abwechslung

Heute waren noch mal im Hofladen um Kaffee, frisches Obst und Gemüse, Brot und noch so ein paar Dinge mehr zu kaufen. Da war es verhältnismäßig leer und alle haben sich an den Abstand gehalten und es ging ruhig und gelassen zu. Uli, der Bauer, hat mit uns gewitzelt, dass er uns bestätigen würde, bei ihm zu arbeiten, falls uns das Bundesland Niedersachsen nicht mehr reinlässt mit Hamburger Kennzeichen (der Hofladen liegt direkt hinter der Stadtgrenze). Nach Schleswig-Holstein kommt man ja tatsächlich nur noch schwer, bzw. tatsächlich gar nicht. Danach habe ich Martin mal meine Neuentdeckung, die Moorteiche, gezeigt.

Es war lausig kalt, aber kaum Menschen unterwegs. Ein paar Leute mit Hund, ein paar einsame Jogger. Also völlig okay, da eine kleine Runde zu drehen. Das ist ja auch noch erlaubt und bleibt es hoffentlich.

Aber leider auch kaum Federvieh. Reiher waren gar keine da. Vor einer Woche hockten die da noch scharenweise in den Bäumen

Vielleicht sind die jetzt auch im home office

Dafür haben wir noch Rudel Rehe entdeckt, die aber vor mir geflüchtet sind, als ich ihnen näher kommen wollte, was mir aber wiederum nette Bilder beschert hat.

Sie haben sich dann auch ein paar Meter weiter wieder ganz entspannt niedergelassen

Kein Vertrauen in die Menschheit…. was ich durchaus nachvollziehen kann.

Solange wir solche kleinen Ausflüge noch machen können, ist mir nicht so bange. Wir haben ja hier auf der Insel auch einen schönen und sehr großen Park, Deiche, Naturschutzgebiete, in denen man spazieren gehen kann.

Der erste Storch, den ich dieses Jahr zu Gesicht und vor die Kamera bekommen habe

Ich war sehr weit weg, aber so hatte er wenigstens keine Angst vor mir und ließ sich auch nicht weiter stören

Wir waren auch noch kurz im Getränkemarkt und die Verkäuferin dort hat uns erzählt, das Kunden selbst dort nach Klopapier gefragt hätten… ich fasse es langsam wirklich nicht mehr. Wir werden als Deppenvolk in die Geschichte eingehen, das sich in der Krise vor allem Sorge macht, ob es sich den Arsch abputzen kann. Die Franzosen horten Rotwein und Kondome… das finde ich durchaus sympathischer :-)

Ich werde mich jetzt mal einer gründlichen Inventur unserer Gefrierschränke widmen, damit wir die Vorräte etwas planvoll abbauen. Den einen muss ich eh abtauen, der hat eine dicke Eisschicht, nachdem irgendwer mal die Tür nicht richtig verschlossen hat. Ist alles heile geblieben, aber nun ist er natürlich vereist. Ansonsten werden wir es heute ruhig angehen lassen und für Morgen ist wieder ein schöner Spaziergang geplant. Mal raus tut einfach gut und auch wenn es kalt ist, die Sonne scheint

Immer nur die Meisen auf dem Balkon ist ja auch langweilig, auch wenn ich mich immer freue, wenn sie kommen

Ganz ehrlich ,es gibt schlimmeres als so Zuhause sein zu müssen… wir haben eine schöne Wohnung, genug zu essen und das ohne Abstriche, zwei bekloppte Katzen und auch sonst alles, was wir brauchen. Und sogar genug Platz, um uns notfalls mal innerhalb der Wohnung aus dem Weg zu gehen. Auch das kann nicht jeder und von daher will ich mich überhaupt nicht beklagen, auch wenn ich sauer bin auf all die Vollhonks, die meinen sämtliche Warnungen ignorieren zu müssen und damit weitere Einschränkungen für alle zu provozieren.

Wohltuend finde ich, das Politiker jetzt Parteigrenzen ignorieren, auf den Verlust von Wählerstimmen scheißen und das tun, was angebracht ist. Und die, die schon immer geschlossene Grenzen wollten, bitte jetzt mal ran, Ihr Patrioten, damit ich nicht auf meinen geliebten Spargel verzichten muss. Das wäre ein Dienst am Vaterland :-)

Bisschen schade, das ich die Zeit nicht nutzen kann, um schon mal auf dem Balkon zu werkeln, aber ich gehe jetzt sicherlich nicht Blumenerde und Pflanzen einkaufen. Ich kann ja schon mal anfangen mit ausmisten, aufräumen und saubermachen.

Ich wünsche Euch ein sonniges Wochenende. Macht das Beste draus!

Eine Woche und kein Ende in Sicht

Angedacht waren ja zwei Wochen home office, aber inzwischen gehen wir davon aus, dass wir mindestens bis Ostern Zuhause bleiben müssen. Das wird nicht einfach, denn so locker wie es sich anhört, ist home office dann doch nicht. Ich bin ganz schön geschafft. Und irgendwie fühle ich mich permanent stand by…..

Im Moment bin ich auch noch die einzige die an das Service Telefon Kirche und Diakonie gehen kann, weil das mit der Weiterleitung an die Kollegen nicht klappt. Normalerweise wird dieses Telefon in zwei Schichten bedient und ich habe es nun von 8 bis 18 Uhr an der Backe. Allerdings ist diese zentrale Rufnummer verhältnismäßig ruhig, dafür, das es so unruhige Zeiten sind.

Wichtige Beratungsangebote der Diakonie mussten runtergefahren werden, weil es keinen Publikumsverkehr mehr gibt. Alles wird jetzt telefonisch oder per Mail erledigt, Beerdigungen dürfen nur noch im kleinsten Kreis und unter freiem Himmel abgehalten werden usw.

Und auch bei uns ist einiges los…. ich bereite seit gestern „Passierscheine“ für alle Pastoren, für uns selber vor, falls es zu einer Ausgangssperre kommt. Die Krankenhausseelsorger*innen können ja schlecht im home office arbeiten und müssen zur Arbeit kommen.

Auch wir fahren abwechselnd mal ins Büro, um nach der Post zu gucken.

Ich war gestern kurz im Büro. Stadt und Bürogebäude menschenleer. Einerseits gut, aber schon auch gespenstisch.

Wir wollen heute noch mal kurz zum Hofladen, ein paar frische Sachen einkaufen, aber sonst haben wir reichlich im Haus. Nicht aus Angst vor Engpässen, sondern um jetzt möglichst selten raus und irgendwelche Läden zu müssen.

So gemütlich ist es also nicht im home office, aber wir arbeiten gut zusammen, wir sind im engen Kontakt, nun halt über What’s App Video „Konferenzen“ und nicht face to face im Büro. Und ich muss noch lernen, auch irgendwann Feierabend zu machen und nicht noch Abends in die Mails zu gucken.

Aber jetzt scheint die Sonne und wir wollen mal raus. Kommt gut durch die Zeit und bleibt gesund!