Schrittweise zurück ins Büro

Auch wenn das Haus, in dem ich arbeite, bis 15. Mai geschlossen bleibt, werden wir von unserem Bereich wohl ab 4. Mai schrittweise zurück ins Büro gehen. Erst mal vermutlich schichtweise, so dass wir uns nicht begegnen. Ich werde dann vermutlich drei Vormittage ins Büro gehen und den Rest meiner Arbeitszeit weiterhin im Home Office machen. Bei meiner Kollegin hängt es noch davon ab, ab wann sie ihren kleinen Sohn wieder in die Kita bringen kann. Das ist im Moment völlig offen.

Da wir alle Einzelbüros haben und ich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss, kann ich damit erst mal gut leben. Wobei ich im Moment befürchte, dass wir aufgrund der Lockerungen noch mal einen ordentlichen Rückfall erleiden könnten und dann der ganze Shutdown noch mal losgeht. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, warum man unbedingt in Möbelhäuser und Baumärkte muss. Da ist Abstand halten kaum möglich. Und wenn die Innenstädte wieder voll sind, wird es da auf den Straßen auch schwierig.

Ich persönlich kann mir zwar vorstellen, mal wieder in einen Buchladen oder eine kleine Boutique zu gehen, wo sinnvolle Maßnahmen möglich sind. Aber jeder Besuch in der Stadt bevölkert diese eben auch und das halte ich noch für fatal.

Sowohl Herr Drosten als auch das Helmholz-Institut warnen vor einer zweiten Welle.

Ich selber jedenfalls werde die Innenstadt weiter meiden, aber das fällt mir auch nicht schwer, da ich da eh selten unterwegs bin. Ich werde morgen mal ein paar Stunden ins Büro fahren, weil ich eine größere Versandaktion machen muss, die ich mangels Frankiermaschine nicht von Zuhause aus machen kann.

Vorbereitet habe ich alles von Zuhause aus und habe damit mal wieder gut zu tun. Ich hoffe, dass ich bald mal Urlaub machen kann, so langsam bin ich reif dafür. Auch wenn man gerade nicht wirklich weg kann.

Zunehmend auf den Geist gehen mir die ganzen Verschwörungstheoretiker und Mundschutzallergiker, die Covid 19 wahlweise für harmlos oder für einen absichtlichen Angriff auf unsere Demokratie halten. Wer sich um unsere Demokratie sorgt, werfe mal einen Blick nach Ungarn oder Polen. Wer Covid 19 für harmlos hält und die Maßnahmen für übertrieben, gucke nach Spanien, Italien oder in die USA.

Oder die für die „COVID-19 nur eine erfundene Seuche ist, damit Mediziner weltweit Profit machen können – quasi eine medizinische Verschwörung, an der hunderttausende Ärzte und Wissenschaftler weltweit stillschweigend beteiligt sind.“ Quelle: Faktencheck zu einem Video eines anerkannten Imfpgegners, HIV Leugners und Verschwörungsanhängers

Dazu gibt es auch noch einen interessanten Beitrag von Monitor

Dieser ganze Mist ist nicht nur Unsinn, die Verbreitung ist auch brandgefährlich.

Aber nun mache ich erst mal Mittagspause und gehe kurz raus in die Sonne.

Habt noch einen schönen Tag und passt auf Euch auf.

16 Anmerkungen zu “Schrittweise zurück ins Büro

  1. Brandgefährlich… jawohl!

    Und irgendwie auch völlig sinnfrei, was die persönlichen Perspektiven angeht – nicht nur die gesundheitlichen.
    Denn alles Leugnen hilft nichts, wenn der Virus zuschlägt, wie man auch gut an dem englischen Strubbelkopf, Herrn Johnson sehen kann.
    Der hat das anfangs auch verharmlost und lebt nur noch, weil es Ärzte, Schwestern, Intensivstation und eine kräftige Dosis Sauerstoff gab:

    https://www.tagesspiegel.de/politik/erst-grossmuetig-dann-kleinlaut-die-kritik-an-boris-johnson-waechst/25757310.html

    Aber wahrscheinlich war das ja auch nur Panikmache, dass es bei ihm auf Leben und Tod ging?

  2. Deine Meinung zu diesem ganzen verschwörungstheoretischen Dummfug und die Verharmlosung von Covid19, die auf sämtlichen Medien und in allen „Sozialen“ Netzwerken fröhliche Urständ‘ feiern, teile ich voll und ganz. Und das Gezetere gegen den Gebrauch von Mund-Nasen-Masken kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Da ist doch nix dabei! Das nimmt mir doch nichts von meinem Menschsein, und schon gar nicht von meiner Würde!

    1. Es können ja alle Verharmloser eine Erklärung bei sich tragen, das sie im Falle einer Erkrankung auf eine Beatmung verzichten….

      1. Dem würde ich durchaus zustimmen… Nur leider hilft das denen nicht, die sie vorher angesteckt haben.

  3. Ich bin absolut gegen die Lockerungen der Vorschriften weil ich auch befürchte dass dadurch die Ansteckungsgefahr wieder schlimmer wird,
    Das von Monitor habe ich noch nicht gehört das werde ich heute abend anhören da ich gleich unbedingt an die Luft will.
    Ich habe heute im Internet gelesen dass in Hamburg auch die Masken Pflicht eingeführt wird ich bin auch für die Pflicht eine Mund Nasenmaske zu tragen was ich auch tue wenn ich einkaufen gehe und wenn ich ab und zu mit dem Autobus fahren muss.

    Bleibt gesund.

    Zur Zeit mache ich mir meine Masken aus Servietten die ich dann nach einmaligen Gebrauch wegwerfe.

    1. Ja, inzwischen hat auch Hamburg nachgezogen, wie so oft leider erst sehr spät. Wir tragen die bereits seit 2 Wochen. Mittlerweile gibt es sie in allen Farben und Formen und auch allen Preisklassen zu kaufen

  4. Ich gehe mal fest davon aus, dass in 10-14 Tagen die Infektionszahlen explodieren (ich musste gestern auf dem Heimweg mit dem Auto durch die Stadt und die Zahl der Fußgänger ohne Abstand und Maske war „beeindruckend“). Und wenn man Maske trägt, „darf“ man sich noch dumme Sprüche anhören.

    Man kann ja schon fast dankbar sein, dass die Stadt Köln den geplanten verkaufsoffenen Sonntag in zwei Stadtteilen nach wie es so schön heisst „erhebllicher Kritik“ auf Twitter nun doch abgesagt hat.

    Ich werde mir dann doch lieber digital die Lange Nacht der Museen in Hamburg gönnen, da komme ich sonst ja nicht hin ;-)

    Bei Interesse https://twitter.com/MedhistMuseumHH/status/1252570271518687232

    Liebe Grüße und bleibt gesund

    1. Danke für den Link. Ich war noch nie bei der Langen Nacht der Museen, ich bin aber auch eh eine Museumsmuffel. Kindheitsgeschädigt durch meinen Vater. Ja, es ist erstaunlich, wie viele Ignoranten durch die Gegend laufen. Und wenn dann unsere Krankenhauskapazitäten nicht mehr reichen, dann ist das Geschrei groß. Das man auch selber Verantwortung tragen sollte, scheint vielen Menschen abhanden gekommen zu sein

  5. Du sprichst mir aus der Seele. Mir fehlen da manchmal die Worte, obwohl ich eigentlich nicht wortverlegen bin. Lange Zeit habe ich auch mal den Mund gehalten um des lieben Friedens Willen, aber wie du schreibst: das ist brandgefährlich. Ich habe so zu tun mit meiner Krankheit, hatte auch schon ganz trübe Gedanken, weil es so reingewurzelt hat. An dem Sch…virus will ich aber nun nicht sterben. Ich will leben und andere sollen das auch. Ja, ich bin da egoistisch, dann müssen eben bestimmte Dinge angeordnet werden.
    Du passt gut auf dich auf, das weiß ich. Bleibt gesund, ihr Nordlichter und alle anderen Leser natürlich auch.

    1. Hamburg hat angeordnet, weil die bloße Empfehlung eben nicht gereicht hat. Die Hamburger sind Maskenmuffel. Ich möchte auch nicht ausprobieren, ob und wenn ja wie ich diesen Virus überlebe. Ob ich es letztlich verhindern kann, weiß ich nicht. Im Kollegenkreis hatten wir bereits den ersten Infizierten und der Großvater hat es nicht überlebt, der Kollege schon, aber der ist auch noch sehr jung. Wenn einem seine eigene Gesundheit egal ist, von mir aus, aber ich finde es schlicht rücksichtslos, Vorsichtsmaßnahmen zu ignorieren und damit andere zu gefährden. Das ist egoistisch. Du hast vermutlich einfach einen gesunden Selbsterhaltungstrieb, was ich völlig normal finde. Und denkst auch an Deine Mitmenschen

      1. In einem Management-Seminar sagte ein Freund mal zu mir, dass ich ein Sozialschlaffi sei, nur dazu zu gebrauchen, anderen im Krankenhaus den A. abzuwischen. Die Freundschaft war von da an beendet, aber nicht ohne meinen Hinweis, dass er zusehen soll, nicht in meinem Krankenhaus zu erscheinen, denn ihm wische ich den Poppes nicht ab. Er wollte halt eine steile Wirtschaftskarriere machen, bei anderen verstehe ich die Ignoranz von Tatsachen und Abkehr vom sozialen Verständnis gar nicht. Das macht mir manchmal mehr Angst als das Virus.

        1. Diese Leute werden vermutlich nie begreifen, dass sie ihr Geld sie auch nicht vor allem schützt und das Geld nicht alles im Leben ist und das es eben kein Zeichen von Schwäche ist, wenn man sich auch für andere einsetzt. Und das uns unsere Gesellschaft irgendwann um die Ohren fliegt, wenn wir nicht alle mitnehmen.

    1. Herr Laschet macht in meinen Augen so gar keine gute Figur in diesen Zeiten. Aber immerhin…. hier haben sie ja auch gezögert.

    2. Die Laschets dieser Welt haben heute morgen ja wohl auch einen heftigen Eiertanz veranstaltet, bevor sie unter heftigen Bauchweh dann endlich zu Potte kommen konnten. Das war wohl in Niedersachsen das gleiche.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.