Falsch kalkuliert

Ich bin am Mittwoch extra früh aus dem Büro geflüchtet, um dem Chaos durch diverse angekündigte Fanmärsche zu entgehen. Ich bin auch gerade noch so vom Büro weg gekommen und habe mich Richtung Alster verfügt

Den Kormoranen war warm… sie standen Vogel an Vogel und hechelten um die Wette

Gewundert habe ich mich an der Alster dann über sehr viel Polizei, viele türkische Fans und leichtes Chaos auf einer an sich sehr ruhigen Straße, die überwiegend von Radfahrenden benutzt wird.

Die großen Fantreffen waren eigentlich für die Stadtteile Altona/St.Pauli und natürlich rund um das Volksparkstadion geplant.

Was den Auflauf an der Alster verursacht hatte, war mir aber klar, als ich den Bus der türkischen Mannschaft vor dem Nobelhotel Fontenay gesehen habe. Vermutlich haben die türkischen Spieler nach dem Sieg dort ihr müdes Haupt gebettet. Ich bin dann auch da wieder weg und auf die andere Seite der Alster gefahren. Dort sah ich zu meiner Überraschung etliche Haubentaucher und die auch noch bei der Balz

Bevor man sich dem Flirten widmen konnte, musste allerdings erstmal ein Rivale verscheucht werden

Am Donnerstag war der Nachhauseweg weniger gemütlich und ich hatte mich quasi wieder verkalkuliert. Als ich am Hafen war, kam ein Gewitter vom Allerfeinsten runter. Ich war binnen Sekunden bis auf die Unterhose nass und musste einen ziemlichen Umweg fahren, weil unter einigen Brücken kein Durchkommen mehr war.

Da hoffte ich noch, ich schaffe es bis nach Hause. Wenige Minuten später:

Überall Feuerwehr, Unfälle, Starkregen und Blitz und Donner. Ich habe mich erst mal unter gestellt und überlegt, ob ich den Roller stehen lasse, bin dann aber doch weiter gefahren und auch heil nach Hause gekommen. Allerdings mit Umwegen, weil Teile meines Weges nicht mehr befahrbar waren, wie diese Unterführung auf der Veddel. Da kamen nicht mal mehr Busse durch. An einer anderen Straße stand ein LKW quer, der eine Verkehrsinsel samt Laternenpfahl umgenietet hatte.

© Marvin Merten | Marvin Mertens

Hier sieht es gar nicht so heftig aus, aber wenn man genau hinguckt, sieht man zum Schluß, wie Wasser aus dem gegenüberliegenden Café gekippt wird.

An einer Straße war der Druck aus dem Gullydeckel so stark, dass Gehwegplatten in die Höhe schossen. Hier kann man sehen, wie ein Motorradfahrer sich durch die Wassermassen kämpft

Mal sehen, wie das Wetter zum Wochenende wird. Ich habe jetzt zumindest einen Teil meiner Einkäufe erledigt und endlich mal bestellt. Getränke, Katzenfutter, Kaffee und anderes wird nun geliefert. Bei Obst, Gemüse und Brot muss ich selber los. Da möchte ich sehen, was ich kaufe, aber die schweren Sachen muss ich endlich nicht mehr schleppen.

14 Anmerkungen zu “Falsch kalkuliert

  1. Fein beobachtet die Haubis… :good:

    Zum Wetter gestern abend:
    Das war schon eine Menge, was da auf einmal an Regen runter gekommen ist . Und auch hier auf der Insel war die Feuerwehr anschliessend im Dauereinsatz.
    Dennoch denke ich, das wir hier in Hamburg dabei noch einigermassen glimpflich davon gekommen sind, verglichen mit den Unwettern und Hochwasserereignissen, die es dieses Jahr schon anderswo in der Republik gab.. Dagegen sind ein paar schwimmende Autos und vollgelaufene Keller ja direkt noch harmlos.

    Über den Motorradfahrer allerdings kann man wirklich nur den Kopf schütteln.
    Denn was der da treibt ist hoch gefährlich, weil der Motor nur ein wenig Wasser anzusaugen braucht um schlagartig still zu stehen.
    Was zumindest einen Sturz und ein Vollbad zur Folge hätte, aber auch mit schlimmen Verletzungen enden könnte. Also bitte nicht nachmachen!

  2. Eijeijei, da gings ja heftig zu bei euch.
    So ein Wetter braucht wirklich kein Mensch !
    Gut dass du heil angekommen bist.
    Und bei den Tierfotos hast du mal wieder im richtigen Augenblick auf den Auslöser gedrückt, klasse Fotos.
    Liebe Grüße

    1. Nass zu werden war weniger mein Problem, aber die tiefen Wasserpfützen, die waren schon heftig. Und natürlich auch der Starkregen, der einen kaum was sehen ließ.

  3. Bei uns gab es einen ca. 15-minütigen Starkregenschauer und viel Sturm. Wir sind, wiedermal, ziemlich verschont geblieben, auch wenn irgendwo ein Baum fiel. Ich hab da ja eine Theorie: Das Krümmelmonster teilt hier das Wetter bzw. leitet es nach Hamburg um. Bergedorf war ja auch ziemlich betroffen, wie immer.

    1. In Hamburg ist die Feuerwehr 900 mal ausgerückt. Das war schon ziemlich heftig. Ganz übel hat es wohl auch den Mühlenkamp in Winterhude getroffen.

      Aus dem Abendblatt:“Allein 10.000 Blitze und bis zu 50 Liter pro Quadratmeter wurden verzeichnet. Überflutete Straßen, umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer waren die Folge. Die Feuerwehr Hamburg war ab 17 Uhr im Dauereinsatz. Hamburg Wasser spricht angesichts der Wassermassen sogar von einem „Jahrtausendregen“.

      Nach Angaben des Hamburger Wetter- und Klimaexperten Frank Böttcher war der Stadtteil Curslack im Bezirk Bergedorf am heftigsten von dem Unwetter betroffen: Dort kamen 50 Liter Regen pro Quadratmeter herunter.

      Auch die Stadtteile Harburg, Wilhelmsburg und Neugraben-Fischbek bekamen enorm viel Regen ab – dort waren es bis zu 40 Liter pro Quadratmeter. Extrem waren die Niederschläge zudem in der Hamburger Innenstadt und in Winterhude, wo Straßen zeitweise überflutet waren.“

  4. Es gehört wirklich viel dazu, KEIN Fan von den Haubentauchern zu sein, wie die sich so gravitätisch in ihrer Schönheit zeigen – wirklich bewundernswert. Gut, dass ich dich habe, da muss ich nicht selbst an die Alster fahren, um sie zu bewundern. Und wie immer im echten Tierleben – die Männer sind schöner als die Frauen.
    Das, was bei euch mit Gewitter vom Himmel kam, kam heute Vormittag herunter, zum Glück ohne Gewitter. Seit dem Fernseh-, Modem- und Bildschirmschaden mag ich keine Gewitter, weil das Ausstöpseln immer so mühsam ist.
    Für mich wären ja Umwege schon deswegen ein Problem, weil ich mich ohne Navi nicht nach Haus finden würde.

  5. Bei uns kam alles in gemäßigter Form, aber bei euch muss es ja teilweise recht schlimm gewesen sein.
    Mit dem Nasswerden ist mir allerdings auch schon passiert. Da bin ich dann als triefendes Etwas nach Hause gekommen.
    Liebe Grüße
    Jutta

    1. Die Wassermassen wurden schon mit denen im Ahrtal verglichen. Die Schäden waren aber nicht so gravierend. Nördlich von Hamburg ist eine Störchin vom Blitz erschlagen worden, als sie sich schützend über die Jungtiere gelegt hat.
      Durch das Unwetter mit dem Roller zu fahren, war jedenfalls nicht ohne, aber ich hatte auch keine Lust, triefnass in die Bahn umzusteigen, zumal ich hier Zuhause auch noch hätte laufen müssen, weil man uns ja wieder mal unserer Bushaltestelle beraubt hat.

  6. Liebe Birte,
    Da war ja einiges wo Du erlebt hast. Und was Du dann vor Deiner Linse hattest ist echt schön. Wunderschöne Aufnahmen von Deinen gefiederten Freunden.
    Das Unwetter ist alles andere als schön. Bei uns waren auch grosse und schlimme Unwetter angesagt. Hier in Thun kam erst mal Sturm auf was mir schon Angst machte, aber dann nach kurzer Zeit war wieder alles still und ganz normal. Das Tessin hat es dafür sehr shclimm erwischt.
    Lieber Gruss Claudia

    1. Sturm sind wir hier ja gewöhnt, der schreckt uns so schnell nicht. Aber die Wassermassen von oben sind auch hier nicht alltäglich. Es sind weitere Unwetter vorher gesagt. Wir werden uns leider angesichts des Klimawandels an solche Szenarien gewöhnen müssen.

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