Alles in trockenen Tüchern

Heute hat mich mein Fahrlehrer noch mal ordentlich über die Autobahn gescheucht, selbst wissend, das man freiwillig mit so einer Maschine nicht lange auf der Autobahn unterwegs sein wird. Das macht einfach keinen Spaß. Aber können muss man es natürlich, weil es theoretisch möglich ist. Also bin ich mit knapp 100 km/h über die Autobahn gebrettert. Dann noch ein paar Slalomfahrten, Bremsübungen und so was wie Anfahren am Berg. Für mich alles keine wirkliche Herausforderung, ausser das Slalomfahren durch enge Pömpel und beim Bremsen war ich auch eher zaghaft. Es geht auch nicht darum, das sofort zu können, sondern zu wissen, was so eine Maschine kann. Meine eigene Maschine tickt ja eh noch mal anders, weil viel schwerer und mit anderer Bereifung. Die Theorie war lustig, einige alte Hasen, die mit ihrem alten Wissen von vor etlichen Jahren nicht wirklich glänzten :-)

Mein Fahrlehrer meinte, wenn sie mich erwischt hätten, wäre es „nur“ eine Ordnungswidrigkeit gewesen, also kein Fahren ohne Fahrerlaubnis, weil ich die Klasse A1 ja eingetragen habe. Aber eben nicht für Roller mit zwei, sondern nur mit drei Rädern. Nun darf ich auch meinen Roller fahren, sobald ich einen neuen vorübergehenden Führerschein habe.

Aber schlussendlich war es geschafft und ich habe die begehrte Bescheinigung für das Verkehrsamt ausgehändigt bekommen. Diese Fahrschule macht gerade ein richtig gutes Geschäft, weil es bisher kaum Fahrschulen gibt, die diesen Kurs anbieten. Da waren Teilnehmer aus halb Niedersachsen dabei, die dann sogar in Hamburg übernachten, um den Kurs zu machen.

Anschließend waren wir, business as usual, im Hofladen und haben lecker eingekauft. Große Kocharien stehen ja nicht an, weil wir nicht Zuhause sind, aber wir brauchten Käse, ein bisschen Aufschnitt, Obst und Gemüse, Kaffee und so weiter.

Heute Abend gibt es gebackenen Schafskäse mit Salat, Tzatziki und Baquette mit Kräuterbutter. Der Schafskäse ist aus einer kleinen Käserei und extremst köstlich.

Und Morgen dann Worpswede, aber das erwähnte ich ja gelegentlich schon :-) Habt alle ein feines Wochenende.

Zwei Jahre

Am 01.02.2018 habe ich meine Stelle hier in Hamburg angetreten und damit waren 4 1/2 Jahre Pendelei zu Ende. So sehr auch manchmal die Arbeit beim Kirchen-und beim Katholikentag vermisse, so schön ist es, wieder Zuhause zu sein, jeden Tag gemeinsam Abendbrot zu essen, an den Wochenenden Zeit zu haben ohne die ewigen Fahrten zwischen Hamburg und Regensburg/Stuttgart/Leipzig/Berlin und Münster.

Und keine jährliche Wohnungssuche mehr, keine dauernden Umzüge…

Und auch unsere Terroristen wieder täglich um mich zu haben.

Unterwegs waren wir trotzdem viel, aber immer gemeinsam und deutlich entspannter, weil tatsächlich ja zu Urlaubszwecken und nicht, um zwischen zwei Städten zu pendeln. Wir waren mehrfach auf Eiderstedt, wir waren zwei Mal in Polen, in Stockholm, auf Helgoland und dem Darß und weitere Reisen sind geplant. Wir konnten wieder ins Konzert gehen, weil keiner am Sonntag wieder los musste. Ich gucke immer mal wieder gerne die Photos in meinen jeweiligen Blogs (oben unter „was mal war“). Die meisten Ausflüge haben wir in Bayern gemacht (u.a. bayerischer Wald, Berchtesgadener Land, Chiemsee), danach ließ die Erkundungslust immer mehr nach. Aber wir waren auch im Elbsandsteingebirge, im Spreewald, am Bodensee, dem Rheinfall bei Schaffhausen und auf der Schwäbischen Alb. Alleine war ich auch noch in Straßbourg.

Nun geht es halt wieder vermehrt in die norddeutsche Tiefebene, die wir ja beide sehr lieben. Und mal sehen, wo unsere Wege uns dieses Jahr so hinführen. Es ist auf alle mehr Zeit für gemeinsame Unternehmungen, für ein gemeinsames Leben, auch im Alltag, der sich ganz gut eingespielt hat, auch mit den veränderten Bedingungen durch Martins Erkrankungen.

Ich gebe zu, der Job ist nicht unbedingt mein Traumjob, aber er ist okay, ich verdiene leidlich gut und habe eine sichere Stelle, die mir bis zur Rente bleibt, wenn ich keine goldenen Löffel klaue.

Und weil das alles so ist und gut so, wie es ist, werde ich die Kolleg*innen am Montag mit einer Schokoladentarte beglücken. Bisschen Nervennahrung können wir gerade brauchen, weil wir mit einigen Büros umziehen, u.a. auch mit meinem, weshalb ich gestern noch Kartons gepackt habe. Das alles bei laufendem Betrieb.

So, nun schmeiß ich mich mal wieder in die Lederhose (Jacke und Helm bekomme ich von der Fahrschule, richtige Motorradklamotten, aus Sicherheitsgründen) und werde wohl noch über die Autobahn düsen müssen und ein paar Übungen machen müssen, die ja aber nicht schaden, ganz im Gegenteil. Ich bin absolut sicher auf dem Roller, das sagt auch mein Fahrlehrer, aber ein bisschen Übung ist ja nicht verkehrt, auch wenn ein ADAC Sicherheitstraining für deutlich weniger Talers zu haben gewesen wäre, aber das reicht der Behörde nicht.

Dann geht es in den Hofladen und Morgen dann nach Worpswede. Langeweile kommt nicht auf. Habt einen guten Start in das Wochenende.