Wie immer zu kurz

Aber trotzdem geht er zu Ende, mein Urlaub. Noch zwei gemütliche Tage, dann ist es erst mal vorbei mit der Ruhe.

Aber ich will nicht jammern, es waren schöne, ruhige und entspannte Tage.

Ich habe viel geschlafen, gut gegessen und die Zeit Zuhause genossen. Wobei ich ja auch weiterhin Zuhause bleiben werde, nur eben dann von 8-17 Uhr im Homeoffice.

Im Moment bin ich schon ganz dankbar, wenn ich bei dem Wetter nicht Morgens um 7:15 Uhr das Haus verlassen muss. Zuhause geht sich der Tag doch deutlich entspannter an. Wie es nach dem 10. Januar weitergeht, weiß ich noch nicht, aber ich rechne mit weiterem Homeoffice.

Und ich habe mehr Zeit, meinen Katzen mit der Kamera auf die Nerven zu gehen :-)

Pläne für dieses Jahr haben wir so gar keine. Reisen sind keine geplant. Ich denke, das werden wir spontan entscheiden, je nachdem was geht und was nicht. Und sicherlich wenn, innerhalb Deutschlands. Es gibt genug Ecken, die ich noch nicht kenne. Auch eine Art Revivial-Fahrt zu den Städten meines beruflichen Nomadentums könnte ich mir gut vorstellen. Über Leipzig nach Regensburg z.B. Stuttgart muss nicht sein.

Ich war aber auch nie z.B. an der Mosel. Auch Städte wie Trier oder Aachen würden mich mal reizen. Ideen gäbe es sicherlich genug. Schaun wir halt mal, was geht und wenn nix geht, dann hoffen wir mal, dass wir wenigstens ans Meer können. Nord-und Ostsee sind ja auch per Tagesausflug zu erreichen. Oder wir machen einfach schöne Rollertouren in der Umgebung. Ich kann das ganz entspannt auf mich zukommen lassen. Ich hoffe ja, dass die Impferei auch irgendwann Wirkung zeigt und sich das Leben wieder etwas mehr normalisiert. Ich bin mir aber im Klaren darüber, dass ich erst spät dran sein werde und wenn geimpft sein dann Voraussetzung z.B. für eine Hotelübernachtung sein sollte, dann muss ich mich noch in Geduld üben. Nur so by the way, das hat dann nix mit einem indirekten Impfzwang zu tun, sondern mit dem Hausrecht (zum Thema Privilegien für Geimpfte empfehle ich diesen Artikel im Spiegel und zum Thema Impfpflicht die Kolumne von Heinrich Schmitz).

Wobei ich nicht mal was gegen eine Impfpflicht hätte. Wer von uns hat keine Narben von der damals noch verpflichtenden Pockenimpfung (mein Kinderarzt war so pfiffig, mir die unter den mal wachsenden Busen zu setzen, so nach dem Motto, da sieht man das später nicht mehr; okay, bei meiner nicht vorhandenen Oberweite ist die Rechnung nur bedingt aufgegangen B-) ). Nur so konnte diese Krankheit ausgerottet werden. Und sind wir nicht auch alle gegen Polio und Diphterie geimpft? Meine Mutter hatte noch Kinderlähmung. Heute gibt es sie nicht mehr.

Ich habe gestern mal wieder ein bisschen gespielt

Mir persönlich macht erst mal keine Angst, was dieses Jahr so kommen mag. Wir haben das letzte gut gewuppt und wenn ich ehrlich bin, ich habe schon schlimmere Jahre in meinem Leben durchgestanden. Vielleicht hilft mir das jetzt sogar ein bisschen.

Angst machen mir eher die bevorstehenden Wahlen und dass auf „Mutti“ ein Herr Merz folgen könnte, das die AfD in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Meck-Pomm weiter hinzugewinnt und damit auch eine Unregierbarkeit herbeiführt, wenn die CDU, hoffentlich, an ihrem Unvereinbarkeitsbeschluss festhält. Mit Olaf Scholz wird auch kein Blumentopf zu gewinnen sein und die Linke ist ebenfalls denkbar schwach aufgestellt. Aber selbst wenn der Nachfolger Laschet oder Röttgen heißen wird, macht es das kaum besser.

Ausser dass ich garantiert weder CDU, noch FDP oder gar AfD wählen werde, weiß ich es aber auch selbst noch nicht, wo ich mein Kreuzchen machen werde. Bei der SPD vermutlich auch nicht. Aber mir das zu überlegen habe ich ja noch etwas Zeit. Auch Nichtwählen ist für mich keine Option, noch nie eine gewesen.

Und wer noch was zu lesen braucht, diesen Artikel in der FAZ (die ich ehrlich gesagt sonst eher nicht lese) finde ich empfehlenswert. Ein Zitat daraus:

Es gibt Leute, die von sich sagen, sie litten jetzt – gerade so, als hätten sie nicht einen gut gefüllten Supermarkt über die Straße und einen Arzt um die Ecke und ein Netflix-Abo und den Pizzalieferservice. Leute wie die Fluggäste aus Großbritannien Anfang der Woche, die offenbar die Zustände in den Flüchtlingslagern von Moria so standhaft ignorieren, dass es ihnen gar nicht peinlich ist, wenn sie „Freiheitsberaubung!“ und „unhaltbare Zustände“ in ihre Handykameras schnauben, bloß weil sie bis zum Ergebnis ihres Corona-Tests ein paar Stunden die Füße ruhig halten sollen. Zum Wohle aller und deshalb auch zu ihrem eigenen.

Nichts gegen das Jammern. Es kann durchaus entlastend und heilsam sein. Für einen kurzen Moment. Für länger gilt: Glück entsteht im Stirnlappen, Unglück im Jammerlappen.

Und damit verabschiede ich mich wieder auf’s Sofa :-) Die letzten zwei Tage in Ruhe will ich noch genießen. Habt es noch schön an diesem ersten Wochenende im Jahr.

18 Anmerkungen zu “Wie immer zu kurz

  1. Ich hatte gestern abend wieder eine Debatte mit einer Mitbloggerin, die einen ganzen Schwall mehr oder weniger unsinniger Fragen zum Thema Covid19-Impfung online gestellt hatte. Nach dem Durchlesen mit mehrfachem Kopfschütteln empfahl ich ihr die Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit, denn die wäre von kompetenten Fachkräften mitgestaltet worden und dort würde sie Antworten auf die meisten ihrer Fragen finden. Worauf die Gute mir entgegnete, dass sie den profunden Erklärungen des Bundesgesundheitsministeriums misstrauen würde. Sie wäre aber für alles offen, meinte sie, und dann präsentierte sie mir den Link zu einer Homöopathie-Website mit dem Hinweis, sie würde das richtig gut finden, denn es gäbe bereits viele Heilerfolge gegen Covid19 mit homöopathischen Mitteln. Danach habe ich mich gepflegt verabschiedet und ihren Blog aus meinem Reader gelöscht…
    Die Idee mit den H-0-Figürchen auf den steilen Gipfeln einer Toblerone ist richtig gut! Bravo!
    Hab noch schöne zwei Tage mit deinen Liebsten.

    1. Da Diskussionen mit verstrahlten Homöopathie-Jüngern und militanten Veganern meistens zwecklos und allenfalls verschwendete Lebenszeit sind, habe ich schon lange aufgegeben, mich damit auseinanderzusetzen.
      Das führt einfach zu nichts….
      Insofern ist Deine Reaktion goldrichtig gewesen ;-)

    2. Die Toblerone habe ich extra dafür gekauft. Zum Glück esse ich sie aber auch ganz gerne :-) Wenn mir diese Impfskeptiker ausgerechnet mit Homöopathie kommen…. dessen Wirksamkeit ist ja nun mehr als zweifelhaft und alles andere als wissenschaftlich belegt.

  2. Geniesse den kleinen Rest vom Urlaub (weil mein Chef am Moppern war, dass ich noch so viel Urlaub habe, habe ich mir den 04. und 05. auch noch gegönnt. Mit einer 3-Tage-Woche anzufangen hat ja auch Charme.

    Sollte es euch wirklich an die Mosel treiben: ich hab ein Gästezimmer ;-)

    Ansonsten warte ich ab, wann ich geimpft werden kann und hoffe, dieses Jahr nochmal nach Zeeland ans Meer zu können (ist von hier aus halt deutlich näher als die deutsche Küste). Ich habe zwar für Mitte / Ende März schon gebucht, es ist aber so angelegt, dass ich bis zum Tag vor der Anreise kostenlos umbuchen kann…

    Schauen wir mal… sonst habe ich mit Mosel, Rhein, Hunsrück, Eifel und Westerwald ja nicht die hässlichste Ecke von Deutschland erwischt.

    1. Oh, sag das mal lieber nicht zu laut, wir könnten drauf zurückkommen :-) Lieben Dank schon mal für das Angebot. In der Eifel war ich auch noch nie. Wir leben hier ja auch nicht schlecht mit der Elbe und der Nähe zu Nord-und Ostsee.

  3. Der Artikel in der FAZ ist wirklich lesens – und nachdenkenswert.
    Und die Frau hat sowas von Recht.

    Was unsere JAhresplanung angeht, scheinst Du schon zwei Schritte weiter zu sein als ich.
    Ich bin gerade erst beim „schaunmermal“ angekommen <3

  4. Dann wünsche ich Dir ein ruhiges Wochenende und einen sanften Start in die Arbeitswoche.
    Was ein mögliches „Impfzertifikat“ als Voraussetzung für einen Hotelaufenthalt angeht, finde ich das grundsätzlich sinnvoll. Aber ganz in meinem Inneren finde ich es dann auch ein bisschen unfair. Ich würde mich gern impfen lassen, bin aber noch lange nicht dran. Und weil ich da ein Einsehen habe, darf ich nicht in einem Hotel übernachten. Klaro, Jammern auf hohem Niveau, aber es bleibt dann doch so ein leichtes Dissonanz-Gefühl zurück. Aber gut, ich habe ja auch in 2020 nicht die Möglichkeit, in Hotels unterzukommen, in Anspruch genommen. Und eine bessere Lösung fällt mir halt auch nicht ein…

    1. Klar, bei den sog. Privilegien wäre es natürlich fairer, es könnten sich alle impfen lassen, die das wollen. Ich glaube aber auch nicht, dass es soweit kommt. Die Hotels sind ja schließlich auf Gäste angewiesen und wir haben 2020 auf Helgoland und auf Rügen auch übernachtet. Selbst wenn es Betriebe gibt, die die Impfung als Voraussetzung nehmen, alle werden das ganz sicher nicht tun. Ich könnte mir ja auch gut vorstellen, sich mal ein Wohnmobil zu mieten und damit durch die Lande zu schaukeln.
      Ich konnte soviele Jahre gar nicht reisen, deshalb ficht mich das vielleicht nicht so an, auch wenn da so ein bisschen das Gefühl ist, jetzt könnte ich und kann dann doch nicht.

      1. Nicht reisen zu können ist eine Einschränkung, die mich nicht wirklich stört (und auch früher nicht gestört hat, selbst wenn ich ganz gerne mal „unterwegs“ bin)
        Denn im Grunde meines Herzens bin ich auch gerne zuhause….

        1. Ich bin auch gerne Zuhause, sehe aber auch gerne mal was anderes und ich finde, wir haben schöne Zeiten gehabt in unseren Urlauben in Danzig und Krakau, Stockholm, aber auch auf dem Darß, auf Helgoland und Rügen.

  5. Dann wünsche ich dir heute noch einen richtig schönen Sonntag, ruhig und erholsam. Naja und morgen dann einen guten Start, ohne Hiobsbotschaften und so was.

    1. Ich gehe mal von einem ruhigen Start aus. Auch wenn morgen eine neue Kollegin ihren ersten Tag hat und die Krankenhausseelsorger keinen Urlaub hatten, bzw. nur wenige von ihnen. Ich wollte gerade mal mit der Kamera raus, aber nun ist die Sonne wieder weg. Also bleibe ich drinnen und mache es mir noch mal gemütlich

Leider keine Anmerkung mehr möglich.