Ich war mal shoppen

Vor dem Hofladen war wieder ein kleiner, aber feiner Pflanzenmarkt aufgebaut. Eine Bioland Gärtnerei kommt jedes Jahr und verkauft Pflanzen. Dieses Jahr waren sie sehr früh, weshalb es auch noch nicht ganz so viel Auswahl gab, aber sie kommen im Mai noch mal wieder.

Ich habe Duft-Veilchen, Bronze-Salbei, Wolfsmilch, Cherokee-Bergminze, Gelber Sonnenhut, Krauses Herzgespann, Weiße Kugeldistel, Rote Küchenschelle, Roter Sonnenhut, Gamander, Rosa Lavendel, Borretsch gekauft. Borretsch habe ich auch ausgesäht, aber ich traue meinen Künsten da nicht so ganz. Wobei ich gerade Kapuzinerkresse rausgegepflanzt habe und die Litschi-Tomate kommt auch aus der Deckung.

Die lasse ich aber noch drinnen.

Duftveilchen

Alles, was ich heute gekauft habe, kann aber schon raus.

Wolfsmilch

Alle Pflanzen sind nützlich für Mensch und Tier. Die Cherokee-Bergminze soll der Renner bei den Insekten sein. Gerade heute morgen habe ich was über die Zubereitung von Duftveilchen-Zucker gelesen… vielleicht kann ich den dann auch herstellen.

Bisher blüht vor allem mein weißer Mohn tapfer.

Gegen die Tauben habe ich jetzt lauter Stöcke in die Kästen gerammt… hoffentlich hilft es.

Ihre Federn sind zwar ganz hübsch auf den Pflanzen, aber ich bin es gerade leid, dass sie mir alles kaputt trampeln.

Für uns habe ich natürlich auch eingekauft. Erst im Hofladen und die Reste in einem großen Supermarkt ausserhalb der Stadt, nahe dem Hofladen. Das ist deutlich entspannter dort als hier auf der Insel. Und ich bin ehrlich, seit ich weiß, dass unser Stadtteil zu denen mit den höchsten Inzidenzen in der Stadt gehört, ist mir noch unwohler, wenn ich hier irgendwo rein muss. Das das so ist, wundert mich allerdings nicht.

Arme Menschen sind seltener im Homeoffice

Als Gründe nannten Sozialverbände und Opposition unter anderem Unterschiede bei den Arbeits- und Wohnverhältnissen. Menschen mit eher geringem Einkommen arbeiteten beispielsweise häufiger in Produktions- und Dienstleistungsberufen und könnten daher seltener Homeoffice machen. Außerdem lebten häufig mehr Menschen auf weniger Quadratmetern.

ndr.de

Bisher hatte man immer nur Zahlen für die Bezirke veröffentlicht, was insofern wenig aussagekräftig ist, als das die zum Teil sehr groß sind. Wir gehören zum Bezirk Hamburg-Mitte. Da gehört auch die Insel Neuwerk dazu…. Unser Stadtteil gehört immer noch zu den ärmsten in Hamburg, auch wenn es hier in den letzten Jahren viel Zuzug gegeben hat. Jahrzehntelang hatte man den Stadtteil mehr oder weniger verkommen lassen (was dann wegen sehr günstiger Mieten zu einer Ghettoisierung geführt hat), aber mit der zunehmenden Wohnungsnot werden nun auch ehemals eher unbeliebte Stadtteile wieder begehrt. Hier ist mal ein gewisser Hype durch die Internationale Bauausstellung und die Internationale Gartenschau entstanden, der zwar nicht zu einer Gentrifizierung geführt hat, wie viele damals befürchtet haben, so wirklich groß verändert hat es den Stadtteil nicht. Inzwischen hat es aber auch Künstler, junge Leute mit vielen Ideen hierher gezogen und wir wohnen auch tatsächlich gerne hier. Hier ist noch etwas ruhiger und das Inselvolk ist schon sehr besonders. Die Bauausstellung hat Wilhelmsburg einige interessante Bauten beschert. Es gibt hier ein Haus mit einer Energiegewinnung aus Algen (man sieht es von aussen blubbern) und einige andere Bauten, die vor allem aus energetischen Gründen interessant sind. Wir selber sind ja auch in einen Passivhausbau gezogen, allerdings in eine Wohnung von Hamburgs großem städtischen Vermieter.

Lungenkraut

Wir haben aber nach wie vor einen hohen Teil an Menschen mit sog. Migrationshintergrund, was eben neben Armut, engen Wohnverhältnissen auch zu Sprachbarrieren führt. Wobei ich die Menschen hier nicht undisziplinierter empfinde als in besser situierten Stadtteilen. Hier sieht man kaum Menschen ohne Maske, aber ein Aldi oder Lidl ist halt voll. Und der einzige Edeka sowieso, weil er als einziger Nicht-Discounter hier so eine Art Alleinstellungsmerkmal besitzt.

Und während Virologen und Intensivmediziner mal wieder Alarm schlagen, geht der Affentanz zwischen Merkel und den Ministerpräsidenten weiter.

Aber ich werde jetzt die letzten freien Tage genießen. Eine Woche ist ja irgendwie nix… aber so, wie es wahr, brauche ich nicht mehr davon. Den nächsten Urlaub nehme ich erst, wenn es warm genug für Oma, meinen Roller und uns ist. Oma ist nun in der Werkstatt, die Diagnosen sind gestellt und nächste Woche kann sie wohl wieder heim.

Gerade lese ich auf FB, dass morgen früh um 7.30 Uhr die Cap San Diego nach Hamburg zurückkommt. Die sieht man selten in voller Fahrt, meistens liegt sie nur an den Landungsbrücken.

Ich gehe mir mal was zu essen machen und fange eine Diskussion mit meinem inneren Schweinehund an… ich müßte ja ca. um 7 Uhr aus dem Haus.

Habt ein schönes Wochenende.