Manche Leute haben doch den Knall nicht gehört

Um es vorweg zu sagen, jeder kann sich von mir aus so ernähren, wie er es für richtig hält. Ich hänge keiner Ernährungslehre nach, ich selber esse, wonach mir ist. Nur bei der Herkunft der Lebensmittel und bei deren Verarbeitung bin ich wählerisch. Ich kaufe mein Fleisch nur dort, wo ich genau weiß, wo es herkommt, wie die Tiere gehalten werden. Gleiches gilt für Eier und andere Lebensmittel. Ich kaufe möglichst bio, regional und saisonal. Und so lasse ich viel Geld im Hofladen und anderen hochwertigen Einkaufsstätten wie z.B. der Hobenköök. Einerseits möchte ich den Genuss hochwertiger Lebensmittel, aber ich möchte natürlich auch, dass Tiere nicht leiden müssen und Pflanzenschutzmittel möglichst gar nicht eingesetzt werden. Ich habe schon Bio eingekauft, als das noch dunkle kleine Läden waren und wir als Müslifresser und Jesuslatschenträger belächelt wurden.

Gestern gab es also Scholle, laut Verbraucherzentrale nur dann zu empfehlen, wenn sie mit bestimmten Fangmethoden gefischt wird. Danach habe ich ehrlich gesagt nicht gefragt, als ich sie auf dem Markt gekauft habe. Aber ich bin auch keine Heilige.

Dieses Bild habe ich auf Facebook gepostet und abgesehen davon, dass sich ein Austausch darüber ergab, ob der Speck nun auf den Fisch oder die Kartoffeln gehört, bekam ich einen Kommentar einer Hardcore Veganerin, wie grausam ich und die, die so was auch essen, doch seien. Eben nun hat sich mich entfreundet und gleich geblockt. Die Dame gehörte eher zu der FB Freunde Kategorie, kenne ich gar nicht näher, aber sie war mir schon öfter aufgefallen, weil sie derartig aggressiv kommentierte, sobald jemand ein Stück totes Tier auf einem Teller zeigte. Ich bin gerne bereit, mich darüber auseinanderzusetzen, warum ich keine Veganerin bin und auch keine werden will, aber diese Aggressivität, die ich vor allem bei Veganern immer wieder wahrnehme (nicht bei allen wohlgemerkt), die geht mir echt auf den Keks und ist der Überzeugungsarbeit ganz sicher auch nicht dienlich. Das sind dann auch die, die selbst ihre Haustiere vegan ernähren, obwohl zumindest Katzen reine Fleischfresser sind.

Ich jedenfalls werde weiter Fleisch essen, Eier und Milchprodukte. Ich werde weder Sojamilch in meinen Kaffee plempern, noch irgendwelche Tofuschnitzel braten. Beides mag ich nämlich schlicht nicht. Für mich ist das keine Frage, ob ich tierische Produkte konsumiere, schon aber, woher sie kommen und in welcher Menge. Und ohne Quark, Käse und Joghurt möchte ich auch nicht leben.

wenn man genau hinguckt, sieht man, dass sie gleich kackt :-) Das tat sie auch

Ich bin ja schon von diversen AfDlern geblockt worden, wo ich so meine Kommentare hinterlassen habe, aber wegen eines toten Fischs hat mich noch niemand geblockt B-)

Ich bin jetzt weder tief erschüttert, noch traurig. Wenn jemand sich nicht auseinandersetzen kann oder will, nicht mein Problem. Ist mir ja letztes Jahr schon mal passiert. Auf solche Bekanntschaften kann ich gut und gerne verzichten.

Ich ärgere mich über solche Leute nicht. Ich kann sie getrost ihrer Wege ziehen lassen. Ich bin da mit mir im Einklang und da ist es mir auch herzlich egal, ob diese aggressiven Hardcore-Veganer mir Tierquälerei unterstellen.

Es ist ja einfach, mal was rauszuhauen und einen dann zu blocken, ohne sich einer Diskussion zu stellen. Ziemlich primitiv, egal, ob es nun um Ernährung, politische Themen, Corona-Maßnahmen oder andere Themen geht. Hat ein bisschen was von Borderline. Aber bitte, wenn die Dame nun glaubt, dem Tierschutz einen Dienst erwiesen zu haben, soll sie in dem Glauben bleiben.

Ganz vegan treibt mein Wein so langsam aus und sieht wunderschön aus, wenn er so in der Abendsonne steht. Und jetzt gehe ich mal Spargel schälen. Ja, dazu gibt es Schinken.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.

17 Anmerkungen zu “Manche Leute haben doch den Knall nicht gehört

  1. Ich würde das mal so formulieren:
    Mit solchen Leuten würde ich auch gar nicht befreundet sein wolllen.
    Denn genauso wenig, wie ich jemand zum Fleisch essen zwingen würde, darf ich im Gegenzug auch erwarten, dass mich niemand mit seiner Grasfresser-Dogmatik behelligt.
    Und nein, ich habe auch nichts gegen Gemüse, denn schliesslich lebe ich davon ja gerade auch überwiegend…. und könnte mir auch gut vorstellen selbst über längere Zeit vegetarisch (aber nicht vegan!) oder zumindest flexitarisch zu leben. Dann aber nur, weil ICH das möchte und nicht, weil jemand mir in dieser Richtung weltanschauliche Vorschriften machen will.

    1. Ich würde mal behaupten, wir leben flexitarisch. Hier gibt es ja nun nicht jeden Tag Fleisch. Man kann ja auch darüber reden, aber mir Tierquälerei vorzuwerfen und mich gleichzeitig zu blocken, ist ja nun wahrlich keine Diskussionskultur

  2. Das Fratzenbuch gleicht schon bisweilen einer Irrenanstalt – mit zunehmender Tendenz, wie ich finde… Einfach ziehen lassen, und nicht mehr darüber nachdenken. Im WWW kann man sich zum Glück aussuchen, mit wem man es zu tun haben will. ;-)
    Neulich erstand ich auf unserem kleinen Wochenmarkt beim Stand einer Bio-Käserei ein Schälchen Obatzder (mit diversen Gewürzen angemachter Camembert ;-) ). Als die Dame hinterm Tresen den Preis nannte, musste ich erst mal schlucken: 6,50 Euronen für grade mal 200 Gramm. Nun ja, wenn die Qualität stimmt, dann zahle ich ja trotz des momentanen Schocks gerne. Nur – diese lediglich mit etwas Paprika aufgehübschte Camembert-Pampe ist leider beinahe ungenießbar. Ich kann das sehr gut beurteilen, denn beim Obatzdn bin ich quasi Expertin. War mir eine Lehre, den nächsten misch‘ ich mir wieder selber z’samm. ;-)
    Komm gut ins Wochenende!

    1. Nicht alles, was Bio ist, schmeckt auch. Wenn es nicht schmeckt, war es aber wenigstens bio :-) Nein, Spaß beiseite, wenn jemand nicht kochen kann, nützen auch die besten Zutaten nix. Unser Hofladen hat ja auch eine kleine feine Manufaktur, aber ich finde bei Weitem nicht alles lecker, was die da produzieren. Ich mag keinen Obatzdn, aber den kann man doch bestimmt gut selber machen, oder?

    1. Ich habe schon mal im Supermarkt gesehen, dass sie Kaffee als vegan ausgezeichnet haben. Was soll der sonst sein? Aber verkauft sich anscheinend besser.

      1. Richtig pervers wird es aber dann, wenn Kunststoffe, Metallprodukte und sogar elektronische Geräte als „vegan“ beworben werden….
        So gesehenen letztens bei Handyzubehör auf Ebay.

        Als ob man das essen könnte….

        1. Der Schwachsinn kennt halt keine Grenzen. Aber mir ging es weniger um vegan oder nicht vegan als um die Art und Weise wie man seine Meinung „vertritt“.

      2. Vielleicht haben sie dafür gesorgt, dass kein Hund in der Kaffee-Plantage kackt. ;-) Das Wort Vegan allein ist eine gute Verkaufsstrategie. Und es gibt genügend Leute die sich von Influenzern das Gehirn verschwurbeln lassen.

  3. Die Herstellung macht’s. Kaffebohnen dürfen mit Bienenwachs oder Schelllack (stammt von Läusen) behandelt werden. Wein wird oft mit Gelantine geklärt. Deshalb legen Veganer Wert auf die entsprechende Auszeichnung.
    Ich möchte noch sagen, dass ich kein Veganer bin. Ich habe aber mal in einem Reformhaus gearbeitet und musste sowas wissen.
    Alle rücksichtslosen Auseinandersetzungen mag ich nicht, egal, um was es geht. Das stört mich sehr an fb und Co. Das begegnet mir immer öfter.
    Warum kann man nicht unterschiedlicher Meinung sein und nicht gleich spinnefeind?

    1. Oh, das wußte ich nicht. Ich habe ja nur im Bioladen gearbeitet, da hat man uns das nicht gelernt :-)
      Mich stört es auch, andererseits war ich mit der Dame nicht eng befreundet und nehme es gelassen. Es kann ja auch jeder gerne vegan leben, kein Problem, was mich nervt ist diese Unsachlichkeit. Und statt zu reden wird man entfreundet. Das ist einfach nur albern und kindisch. Und diese moralische Überheblichkeit geht mir auch auf den Keks. Veganer sind edel und gut und wir anderen sind alle üble Tierquäler.

      1. Ich habe das gestern gelesen bei dir auf fb und fand das schlimm wie die Dame abging.
        Im Reformhaus war ich ja im Verkauf und da wurde auch viel gefragt. Zeuchs zur Weinherstellung haben wir verkauft und auch Nahrungsersatzmittel bei bestimmten Erkrankungen, Eiweisersatz oder Backwaren ohne Mehl aus Getreide. Am Anfang brummte mir der Kopf und als ich mich durchgewurstelt hatte, machten sie das Reformhaus dicht.

        1. Im Bioladen wurde uns sowas nicht gelernt. Aber Reformhauskunden sind vermutlich noch spezieller als die Öko-Muttis im Bioladen (die mich in den Wahnsinn getrieben haben)

  4. Extremisten haben immer etwas Gefährliches. Da ist es ganz egal, um welches Thema es geht. Tier dürfen nicht gequält werden. Aber dass man Menschen mit so einem Verhalten verletzen kann bzw. verletzt, das wird billigend in Kauf genommen.
    Wenn man sicher einer Diskussion entzieht, ist das auch ein Zeichen dafür, dass man keine Argumente hat, um sich sachlich auseinanderzusetzen.
    Und immer, wenn jemand ganz extrem eine Sichtweise vertritt, frage ich mich doch auch, was er/sie damit wohl Anderes verdecken muss.
    Ich finde gut, wie Du damit umgehst.

    1. Verletzt hat es mich nicht, zumal das keine Freundin war. Trotzdem finde ich die Art und Weise unmöglich. Ich trete ja auch gerne mal leidenschaftlich für was ein, aber doch nicht so. Bist Du nicht meiner Meinung, dann rede ich nicht mehr mit Dir… das ist kindisch und der Sache, für die man eintritt sicherlich nicht dienlich.

  5. vergiss diesen Zwischenfall, es lohnt nicht, sich über solche Menschen den Kopf zu zerbrechen. In der heutigen Zeit, die voller Probleme ist, sollt man so leben, wie man möchte. Ihr macht das schon richtig. Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch.

    1. Ich zerbreche mir auch nicht den Kopf, aber wundern tue ich mich schon manchmal, wie manche Leute so ticken. Ich finde es ja auch durchaus richtig, das eigene Verhalten auch mal zu hinterfragen. So leben wie man möchte, das können wir uns schon lange nicht mehr leisten. Stichwort Klimawandel. Wobei ich ja gar nicht auf was verzichte.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.