10 Monate

Seit fast genau 10 Monaten bin ich wieder dauerhaft in Hamburg. Der Zeitraum, den ich so im Schnitt in den anderen Städten verbracht habe, außer in Leipzig, wo ich über 1 Jahr gastiert habe.

So allmählich hat sich das Leben auch hier wieder eingependelt, wenn ich auch nicht behaupten kann, mehr Zeit als vorher zu haben. Eigentlich fast eher im Gegenteil, aber das liegt eben auch daran, das ich wieder meine Familie und mein Zuhause habe und das ist schlicht gut so. Die ersten Monate waren auch hier sehr anstrengend, ich musste mich in meinen neuen Job einarbeiten, was teilweise nicht ganz einfach war, ich musste zuhause wieder ankommen. Martin und ich mussten uns an mancher Stelle auch neu zusammenruckeln, nachdem jeder von uns in den fast 5 Jahren Fernbeziehung so seine Eigenarten gehegt und gepflegt hatte.

Aber inzwischen bin ich im Job angekommen, Zuhause ist alles bestens und was ich besonders schön finde ist, das wir wieder gemeinsam wegfahren können, sei es in den Urlaub, wie nach Polen oder mal auf einen Kurztrip nach Eiderstedt oder auf den Darß. So oft wie dieses Jahr waren wir ewig nicht am Meer. Aber auch, das wir den Alltag wieder miteinander teilen, mit allem, was dazu gehört und nicht alles via Telefon oder Facebook Chat teilen müssen.

Doch, es fühlt sich gut an, wieder Zuhause zu sein. Manchmal vermisse ich meine alten Jobs zwar noch, aber es wird weniger. Und so ganz weg bin ich ja auch nicht, weil ich mich hier noch nebenamtlich für den Kirchentag engagiere. Nächstes Jahr kann ich nicht hin, weil ich eine Fortbildung habe, aber das ist okay für mich. Von Februar bis Juni bin ich jeden Monat zwei bis drei Tage in Kiel und in der Kirchentagswoche ist der Abschluss dieser Fortbildung.

Mein Leben spielt sich wieder hier ab und das ist gut. Mein Zeitmanagement muss noch besser werden, aber ich bin eben auch keine 20 mehr und schneller müde. In der Woche bin ich meistens sehr früh im Bett. Nach über 8 Stunden Arbeit plus Weg plus vielleicht noch was einkaufen plus Kochen und Essen bin ich dann abends schnell knille und es geht mir besser, wenn ich früh schlafen gehe. Dann bin ich wenigstens wieder fit, wenn um 5.30 Uhr der Wecker klingelt. Aber was sage ich, Martins klingelt in der Regel um 4 Uhr morgens.

Aber wir können jeden Abend zusammen essen, wir können die wenigen freien Wochenenden miteinander verbringen, mal wegfahren, mal einfach gemütlich Zuhause bleiben. Ganz normales Eheleben halt. Das hatten wir nur fast 5 Jahre nicht und deshalb ist es uns gerade wieder so wertvoll. Unser Alltag ist nicht aufregend, nicht spektakulär, es ist einfach unser Alltag, in dem die Arbeit einen grossen Platz einnimmt, aber das ist halt so. Da wir beide unsere Jobs gerne machen, ist das auch kein Problem. Manchmal hätte ich schon auch gerne mehr Zeit für andere Dinge oder einfach zum Ausruhen, aber man kann halt nicht alles haben.

10 Monate wieder Zuhause… und es wird so bleiben. Das fühlt sich gut an. Und in einige der Städte würde ich dann irgendwann gerne mal wieder fahren. Regensburg steht nächstes Jahr auf dem Programm und nach Berlin kommen wir ja eh immer mal wieder. Stuttgart muss nicht, aber da werde ich wohl zum nächsten Katholikentag hinfahren. Leipzig würde ich auch gerne mal wiedersehen.