Heute hatte ich Post vom Amtsgericht. Darin wird mir mitgeteilt, dass mein Vater im November verstorben ist.
Das ist jetzt erst mal nicht weiter überraschend, er wäre nächsten Monat 89 geworden und ich wusste ja, das er krank war und im Heim lebte. Ich habe seit über 25 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt und trotzdem ist es gerade irgendwie komisch. Ich gebe zu, das ich gerade weder in Tränen ausbreche, noch in tiefe Trauer verfalle. Dieser Mann war mir so fremd und der Kontaktabbruch hatte auch seine Gründe, die ihm wenig schmeicheln.
Trotzdem… es fühlt sich gerade nicht beschreibbar an. Morgen muss ich nun mal beim Gericht anrufen und dann mal sehen. Die meinen, ich hätte ein Testament. Habe ich nicht und wenn er keins gemacht hat, bin ich Alleinerbin, wenn er eins gemacht hat, liegt es nicht bei mir. Aber das alles versuche ich morgen zu klären.
Irgendwie muss die Nachricht erstmal sacken und ankommen. Es berührt mich doch, auch wenn ich hier nicht gerade vor Trauer zusammenbreche.
Ach man, so etwas ist immer blöde. Ich glaube, dass es bedrückt hat viel mit dem zu tun, dass es nicht war, wie es hätte gewesen sein können. Bestenfalls. Sei umarmt
Da ist ganz sicher was dran… und auch wenn ich lange begraben habe, etwas klären zu können, zu wollen, jetzt geht es definitiv nicht mehr
Du musst das doch geahnt haben vor einigen Wochen. Da hattest du dich ja mal auf die Suche gemacht, es aber dann doch gelassen.
Das ist bestimmt jetzt nicht angenehm, aber ich denke, Abschied hast du schon vor ganz langer Zeit genommen. Eigentlich.
Fühl dich umarmt.
Von ihm verabschiedet habe ich mich schon lange, aber jetzt ist es wirklich endgültig. Er dürfte auch schon längst beerdigt sein. Wer immer ihn beerdigt hat… es war sicherlich sehr einsam, aber er hat es so gewollt. Er hatte keine Freunde, wollte keine und ich bin sein einziges Kind. Wir haben im August erfahren, dass er krankheitsbedingt im Heim ist, wußten aber nicht wo. Im November ist er dann gestorben. Ich weiß nicht, ob ich jetzt noch eine Wohnung auflösen muss und was überhaupt auf mich zukommt. Aber jetzt erklärt sich mir auch diese komische Einwohnermeldeamtsanfrage von vor Weihnachten
pass auf, damit Du nicht ein Erbe antrittst, ohne Dich über das Erbe zu informieren. Wenn man ein Erbe annimmt, erbt man nicht nur vorhandenes Vermögen, sondern unter Umständen auch Schulden. Dann sollte man das Erbe ausschlagen, das Recht hast Du auch als Tochter.Also, pass bitte auf.
Das weiss ich. Ich werde sehr genau gucken… um die Zahlung der Beerdigung komme ich allerdings kaum herum, auch wenn ich das Erbe ausschlage. Ich habe mich da schon schlau gemacht und bin ja selber auch leidlich vom Fach, auch wenn Erbrecht nicht mein Fachgebiet war.
Hallo Birthe, ja, das muss wirklich ein komisches Gefühl sein. Mit Euren Blogs ist ja auch mistig, aber Ihr habt ja glücklicherweise eine Möglichkeit gefunden, weiterzumachen. Ich freue mich, dass ich weiter bei Euch lesen kann, auch wenn ich in letzter Zeit recht wenig online und entsprechend zurückhaltend bin.
Alles Liebe für Dich.