Danke

Auch wenn ich jetzt hier ein paar Tage nicht präsent war, haben mich Eure lieben Wünsche über Martins Blog und per FB erreicht. Es ist gerade schwierig für mich zu entscheiden, was ich verbloggen möchte, weil es jetzt doch sehr privat wird. Der Tod meines Vaters war ja nun nicht so sehr überraschend angesichts seines Alters, aber inzwischen weiss ich, das er noch nicht mal beerdigt ist. Ich bin angeschrieben worden, dass ich das nun machen muss, oder wenn ich nix mache, er ein Sozialbegräbnis bekommt, das ich dann vermutlich bezahlen muss, aber ich müsste mich halt sonst nicht kümmern, was ich gerade eindeutig bevorzuge, weil ich mich damit überfordert fühle.

Ich weiss auch inzwischen, das ich die Kosten aber gut tragen kann, da mir das Nachlassgericht eine Vermögensaufstellung geschickt hat. Er hat offensichtlich nichts geregelt, also bin ich Alleinerbin. Da er einen Betreuer hatte, habe ich vom Gericht diese Aufstellung bekommen. Ansonsten frage ich mich echt, wie man als Erbin erfahren soll, ob der Erblasser nicht vielleicht total überschuldet ist. Die Bank verweigert ohne Erbschein die Auskunft und hat man den Erbschein, hat man das Erbe bereits angenommen.

Das mag jetzt alles sehr technisch und wenig emotional klingen, aber ich hätte nun wahrlich keine Lust, auch noch einen Haufen Schulden zu erben. Zumal ich die Beerdigung so oder so zahlen muss, egal, ob ich das Erbe annehme oder nicht.

Ansonsten kommt wohl nicht allzu viel auf mich zu. Die Wohnung scheint aufgelöst und das kann der Betreuer nur zu Lebzeiten meines Vaters gemacht haben, weil er mit dem Tod nicht mehr tätig werden darf. Fraglich ist, ob noch irgendwo Papiere sind und ein bißchen wurmt mich, das ich wohl nicht mehr an die tausende von Bildern kommen werde, die er von mir gemacht hat. Aber das ist dann halt so. Leider gibt der Betreuer mir auch keine Auskunft. Muss er auch nicht. Vielleicht, wenn ich offizielle Erbin bin, das muss ich noch mal rauskriegen. Ich würde das ja auch bezahlen, weil ich weiß, dass es sonst keiner mehr tut. So ist halt das Betreuungssystem. Da ich selber mal als Berufsbetreuerin gearbeitet habe, kenn ich mich da ein bisschen aus. Wobei das damals noch anders, weil ohne Fallpauschalen war. Das hat einem auch etwas mehr Menschlichkeit ermöglicht, weil man nicht mit jeder Minute kalkulieren musste.

Ich habe mich entschieden, ihn vom Amt beerdigen zu lassen. Ich würde ihn auch nur anonym beerdigen, es macht also keinen Unterschied und ich muss mich nicht auch noch damit auseinandersetzen.

Ich habe gestern alle Unterlagen beantragt und hoffe, dass das jetzt schnell über die Bühne geht. Weniger wegen des Geldes, als vielmehr für mich, um damit abschließen zu können.

Mir hat das alles etwas den Boden unter den Füßen weggezogen, auch wenn ich immer versucht habe, darauf vorbereitet zu sein. Aber es geht mir wieder besser und so langsam geht es bergauf.

Ohne Martins liebevolle Unterstützung hätte ich die letzten zwei Wochen nicht so überstanden, wie es jetzt letztendlich doch „gelungen“ ist.

Puh, das ist nun doch viel Text geworden, aber ich habe Euch ja lange nix zu lesen zugemutet :-)

Ein kleiner Farbtupfer zum Wochenende. Ich war heute endlich mal wieder richtig draußen und habe tapfer den Wochenendeinkauf mit bewältigt.

4 Anmerkungen zu “Danke

  1. Liebe Frau Momo, nimm dir alle Zeit für dich, die du brauchst. Trotzdem, es ist schön, dass du wieder da bist.
    Ich drück dich mal aus der Ferne und wünsche dir viel Kraft und Gelassenheit für das, was noch zu bewältigen ist.
    Fein, dass du Martin an deiner Seite hast.

  2. Fein, dass du wieder an Deck bist. Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr dich die Situation umgehauen hat. Aber es wird ja wieder.

  3. Willkommen zuryck. ich drücke dir alle Daumen, dass das was jetzt noch kommt, dich nicht mehr ganz so arg anfasst. Du hast dir auch nichts vorzuwerfen – du dir nicht und sonst auch niemand! Also rein theoretisch, hätte man die Wohnung ohne dein Wissen nicht auflösen dürfen. Betreuer hin oder her, bis zu dem Moment wo du das Erbe annimmst oder ausschlägst, hätte man dir Zugang gewähren müssen. Sprich, du hättest dem Betreuer gesagt, ich nehme das Erbe an oder nicht und von dem Moment an, hast du keinen Zugang mehr! So war es zumindest bei uns. Wir haben die Wohnung angesehen, Persönliches mit ideellem Wert mitgenommen (Fotos, Briefe) und dann der Betreuerin erklärt, dass wir das Erbe ausschlagen… Von dem Moment an, mussten wir den Schlüssel abgeben. Ich weiß allerdings nicht, ob es da vielleicht auch von Bundesland zu Bundesland Unterschiede gibt? Und dir hilft ein darüber nachgrübeln oder vielleicht sogar ärgern auch nicht weiter.

    Schön, dass du wieder da bist ♥ Liebe Grüße bigi

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