Wenn es innen rumort

Es geht mir nicht gut, aber ich setze meine innere Unruhe gerade sehr nützlich um. Erst war die Küche dran und wurde von allerlei entrümpelt. Tupperdosen ohne passende Deckel, Pfannen und Pötte, die nie benutzt werden. Dann alles schön geputzt und nun haben wir zwar kaum mehr Luft, aber es passt jetzt halbwegs alles irgendwo hin. Unsere Küche ist einfach zu klein. Oder wir haben immer noch zuviel. Da wir aber viel und gerne kochen, brauchen wir schon so einiges an Utensilien. In dieser Wohnung fehlt es einfach an Stauraum.

Nachdem der Anfall vorbei war, habe ich mich mal an Klamotten und Schuhe gemacht. Bisher 8 große Müllsäcke sind zusammengekommen. Gerade bei Schuhen war ich gerade sehr rigoros. In die Hand genommen, wann zuletzt getragen? Weg damit. Außerdem haben sich meine Füße verkleinert, weshalb mir viele gar nicht mehr passen.

Ehrlich gesagt, habe ich gerade nicht mehr die Nerven, das auch noch zu sortieren, was kann gespendet werden, was ist Müll, was ließe sich eventuell noch über Ebay oder Facebook verkaufen….

Wenigstens einen Sack voll hab ich so sortiert, das er spendenfähig ist.

Es sind auch alles ziemlich alte Sachen, manche zwar noch echt gut, aber trotzdem alt und ja eh schon second hand gekauft.

Also kurzer Prozess und weg damit. Im Schuhschrank ist jetzt tatsächlich mehr Luft, im Kleiderschrank auch. Mal sehen wie lange….

Jetzt überlege ich ernsthaft, ob wir nicht mal unsere Bücher weggeben…. wir haben mindestens 1000, eher mehr und ganz ehrlich, die liest kein Mensch mehr. Für mich gehört ein Bücherregal zwar zum Leben dazu, sie nehmen viel Platz weg und stauben eh nur ein. Einige würde ich schon behalten wollen, aber vieles kann auch weg.

Und es gibt noch einiges an Krusch und Krams, was weg kann…. in 6 Jahren in dieser Wohnung hat sich schon wieder viel zu viel angesammelt. Und es wird einfach Zeit, mal wieder auszumisten. Also den Drang ausnutzen und vor allem die momentane Fähigkeit des Loslassen könnens… ich bin dann mal wieder im Schrank :-)

14 Anmerkungen zu “Wenn es innen rumort

  1. Du so fleissig und ich hänge heute auf Halbmast mit dem Gefühl, dass da gerade ein Rheumaschub herauf dräut…

    Irgendwas ist je immer :-/

  2. es ist gut, gerade jetzt zu kramen, aussortieren, Platz schaffen, nicht unbedingt gleich für Neues, sondern dieses kann weg, oder nicht, macht auch im Kopf und in der Seele Luft. Ich hatte auch gerade so eine Phase. Nach gleich 2 Todesfällen nah hintereinander,mein Bruder und mein Sohn, war das Kramen eine Hilfe, meine Gedanken von dem „warum“ zu lösen. Also, ab in den Schrank mit Dir und nicht das Loslassen vergessen. Liebe Grüße schickt Dir Heidi

    1. Die Frage nach dem Warum stellt sich bei mir naturgemäß nicht. Mein Vater war alt. Insofern irgendwie der Gang der Dinge, sicherlich ganz anders, als wenn man den Sohn und den Bruder verliert. Bei mir sind es eher andere Dinge, die mich beschäftigen, das würde hier zu weit führen. Es kommt halt viel wieder hoch. Aber Du hast Recht, das Kramen hilft, es lenkt mich ab und hat nebenbei auch noch einen guten Effekt. Wir haben hier wieder mehr Platz. Liebe Grüße zurück und viel Kraft für Dich. Den eigenen Sohn zu verlieren ist sicherlich in Sachen Verarbeitung Schwerstarbeit.

  3. Bücher habe ich schon damals im Dörfchen verschenkt, nachdem ich gesehen hatte, was meine Umzugsjungs schleppen mussten. Und ich hab sie eh nur noch zum Staubwischen angesehen. Einige habe ich behalten, alle anderen sind im Nachbardorf in der Bibliothek. Froh bin ich, dass es in einem Einkaufszentrum gleich ums Eck jetzt ein öffentliches Bücherregal gibt.
    Ich hoffe, du bist jetzt wieder raus aus dem Schrank. Der Mensch braucht auch Pausen. :)

    1. Wir lesen ja eh nur noch Ebooks und ich lese eh sehr wenig. An einigen Büchern hängen Erinnerungen, aber letztlich gucke ich sie eh nie an.

  4. Ich bin zur Zeit auch am Entrümpeln, Neuorganisieren, Putzen und Stöbern. ;-) Stets nur ein Stünderl am Tag, mehr schaffe ich kräftemäßig leider nicht mehr… Nach langem habe ich mich sogar durchgerungen, meine Bücher auszumisten – ich habe auch so in etwa 1.000 Stück. ;-) Auf dem kleinen Elisabethmarkt in der Nähe gibt es einen öffentlichen Bücherschrank, da lade ich von Zeit zu Zeit mal einen Rucksack voll Schmökern ab. ;-)

  5. Diese öffentlichen Bücherregale gibt es hier inzwischen auch. Ich würde sie wohl en gros an die Hamburger Rathauspassage verschenken, einem super Antiquariat, das gleichzeitig ein soziales Projekt ist.

  6. Ich bringe meine überschüssigen Bücher immer ins Lesart, dass ist ein Antiquariat, das von der Brücke betrieben wird, um Drogensüchtigen zu helfen, wieder clean zu werden. Das gefällt mir. Allerdings schicke ich auch viel weiter, wenn mir etwas unterkommt, von dem ich weiß, die eine oder andere aus meinem Kreis liest es gerne.

    1. Wenn, dann geht alles zusammen weg.. bei über 1000 Büchern fange ich nicht das Sortieren an…. und die Rathauspassage ist auch ein soziales Projekt und hat sich inzwischen zu einem beliebten Antiquariat gemausert

  7. und was sagen die Fellnasen zum Platz in Schuh- und Klamottenschrank? Bücher – habt ihr einen Bücherbaum in der Nähe? Oder wie wäre es mit einer Kiste „zu verschenken“ vor die Türe – was natürlich bei dem Siffwetter wenig Sinn macht. Aber wie ich gerade in deinem letzten Kommentar lese, hast du ja eine schöne Lösung gefunden. ;)

    1. wenn, dann will ich hier richtig was raus hauen und das sind dann mehrere hundert Bücher, die ich nicht häppchenweise in die Bücherkiste schleppen will, die es hier durchaus gibt. Frau Ellie war sehr besorgt angesichts der vielen Müllsäcke. Ich glaube, sie hat es als Zeichen gesehen, dass ich wieder für längere Zeit gehe. Inzwischen pooft sie aber beruhigt auf ihrem Sessel im Schlafzimmer

Leider keine Anmerkung mehr möglich.