Die letzten Masken fallen

Die AfD fühlt sich derartig im Aufwind, dass sie jetzt in voller Breitseite offenbart, was hinter diesem faschistoiden Haufen steckt.

Da fordert Höcke „gesunde Schulen für gesunde Kinder“ und will Kinder mit Behinderung von der Regelbeschulung ausschließen.

„Unter anderem müssen wir das Bildungssystem auch befreien von Ideologieprojekten, beispielsweise der Inklusion, beispielsweise auch dem Gender-Mainstream-Ansatz. Alles das sind Projekte, die unsere Schüler nicht weiterbringen, die unsere Kinder nicht leistungsfähiger machen und die nicht dazu führen, dass wir aus unseren Kindern und Jugendlichen die Fachkräfte der Zukunft machen.“

In Thüringen will die AfD Homosexuelle zählen lassen und um eine weitere Einwanderung zu verhindern, sollen wir Deutsche die fehlenden Facharbeiter selber produzieren. Wann kommt das Mutterkreuz?

Das ist alles so unerträglich, dass ich am liebsten weghören, weglesen und weggucken möchte. Nur genau das geht nicht. Wenn wir jetzt nicht als Zivilgesellschaft endlich mal aus dem Quark kommen, wird mir ehrlich gesagt Angst und Bange. Wir können das auch nicht den Parteien überlassen, wie Herr Merz, aber auch dieser unsägliche MP von Sachsen deutlich zeigen.

Ich bin nun wahrlich kein FDP Fan, aber auf Gerhart Baum halte ich tatsächlich große Stücke. Er ist noch einer der alten Garde und aus Zeiten, als die FDP mehr war als die Partei von Apothekern und Porsche-Fahrern.

Statt sich mit allen demokratischen Kräften gegen den Rechtsruck zu stemmen, wird dieser u.a. von Herrn Ramsauer noch befeuert

In Bayern sind Wahlen…. da muss man halt mal wieder massiv am rechten Rand fischen, obwohl selbst die CSU mittlerweile begriffen haben sollte, dass das nach hinten los geht.

Es ist ja auch mitnichten so, dass AfD Wähler durch die Bank sog. Proteswähler sind. Sie wählen nicht die AfD nicht trotz ihrer rassistischen, völkischen und antisemitischen Positionen, sondern genau deswegen. Völlig merkbefreit offensichtlich, was dann auf sie zukommt und was nicht wenige AfD Wähler hart treffen würde. Zwangsarbeit für Bürgergeldempfänger (ein Blick nach Italien würde helfen, wo das Bürgergeld mal eben per SMS für Millionen Empfänger*innen mal schnell gestrichen wurde), sowie vermutlich eine massive Kürzung von Sozialleistungen jedweder Art. Die AfD ist alles, nur ganz sicher nicht die Partei des „kleinen Mannes“.

Und was ein Austritt aus der EU für Deutschland bedeuten würde, ist wohl den wenigsten klar.

Welche Stimmung diese Partei erzeugt kann man täglich in der Zeitung lesen. Gerade ist eine erkennbar transsexuelle zusammengeschlagen worden, Übergriffe auf Migranten, Sinti und Roma, Bedrohungen von allen, die sich gegen die AfD stellen.

Vor den nächsten Wahlen vor allem in Sachsen und Thüringen habe ich jetzt schon Angst. Aber es ist eben kein rein ostdeutsches Problem, wenn es da auch massiver ist als in weiten Teilen im Westen. Ich habe diese vergiftete gesellschaftliche Stimmung schon damals in Leipzig hautnah mitbekommen, als dort jeden Montag Legida die Stadt lahm legte. Es war teilweise schier unerträglich, auch wenn ich mich jeden Montag an den Gegendemos beteiligt habe.

Noch unerträglicher war es allerdings in Dresden, im Erzgebirge und in Görlitz.

Ich finde es übrigens unerträglich, dass der MDR diesem Fascho Höcke Jahr für Jahr eine Bühne gibt.

Und spätestens an diesem Punkt muss Schluss sein mit der Chancengleichheit. Es ist überfällig, dass sich der MDR dieser Debatte stellt und nicht alljährlich die immer gleichen Argumente vorträgt. Das braucht eine Portion Mut, denn natürlich würde die AfD massiv gegen den verhassten öffentlich-rechtlichen Sender vorgehen, Klage inklusive. Ohne Mut aber wird das nichts mit dem Kampf gegen Rechtsextremismus – und möglicherweise würde die AfD eine solche Klage sogar verlieren. Schließlich sind die Öffentlich-Rechtlichen auch der Wahrung der Menschenwürde und der Demokratie verpflichtet.

taz.de

Auch wenn ich mit so einem Blogbeitrag nichts ändern kann, das musste mal raus. Mir macht diese Entwicklung wirklich Angst.

54 Anmerkungen zu “Die letzten Masken fallen

  1. Du hast so recht, es ist wirklich schlimm. In unserem Umfeld lese ich nur darüber, was die Neonazis und Faschisten für ein Kackhaufen sind, sei es in den Blogs oder in der Instagramblase, in der ich mich bewege.
    Wenn man nur wüsste, was man selbst gegen die Kackblauen unternehmen kann, ausser sein Kreuz an der richtigen Stelle zu machen.

    1. Ich habe mich tatsächlich einige Zeit auf FB abgemüht, mit Kommentaren dagegen zu halten, aber das ist so sinnlos wie es zeitraubend ist.
      Eine wirkliche Diskussion ist mit den meisten Anhängern ja gar nicht möglich. Das haben sie mit den Quarkdenkern gemeinsam, wobei es da ja auch durchaus Schnittmengen gibt.
      Nur wenn wir nix tun, wachen wir unter Umständen in einem Alptraum wieder auf. Aber wenn das nicht mal Leute wie Merz begreifen…

    2. Blase: Ja.
      Zustimmung: Ja.

      Aber das mal jemand von denen selbst im eigenen Blog klar und deutlich Stellung bezieht, der hier oder auch bei mir so freudig Beifall klatscht? Nö.
      Und das ist es , was mir viel mehr zu denken gibt als die Werte in den Umfragen….

      1. Ich habe ja auch schon gelegentlich meine Meinung zu dem Thema veröffentlicht. Da wir uns hier in unserem Bloggerkreis ja auch in einer Blase bewegen, in der immer die selben Follower lesen, ist es müssig, dazu was zu schreiben. Andererseits will man sich ja auch nicht von den Enkelkindern fragen lassen: Was hast du dagegen getan?
        Warum ist niemand in der Lage, Demos gegen rechts auf die Beine zu stellen? Parteien, Gewerkschaften, die Kirche, Lebensmittelkonzerne – es gibt sicher genügend Organisationen, die die Möglichkeit hätten, Demos zu organisieren. Es gibt schon Omas gegen rechts. Warum nicht auch Blogger gegen rechts oder Kunden gegen rechts oder Bürger gegen rechts? Vielleicht ist es hilfreich, die Bundestags-, Landtags- und Kreistagsabgeordneten anzuschreiben und ihnen zuzurufen: TUT ENDLICH WAS DAGEGEN! Hier im Stadtrat sitzen auch 2 der Kackblauen. Vielleicht sollte ich mal die örtlichen gewählten Stadtvertreter anschreiben und sie fragen: Warum haltet ihr still?

        1. Ich für meinen Teil würde Dich eindeutig rausnehmen aus der Masse derer, die schweigen.
          Es gibt wohl mittlerweile Zusammenschlüsse, die große Demos planen. Die kommen allerdings weder von Seiten der Gewerkschaften noch von irgendwelchen Parteien.
          Die Omas gegen Rechts finde ich richtig klasse. Neulich hat sich eine von denen mitten auf einer Straße zur Anfahrt zum AFD Parteitag in Magdeburg sich irgendwie mit ihrem Rollator verheddert und musste „leider“ warten, bis die Polizei ihr von der Straße geholfen hat

  2. Tja. Was kann man machen?

    Ich denke, der Kommentar in der Taz zeigt, was zumindest einen Versuch wert wäre.
    Den Herrschaften die Bühne wegnehmen, sie nicht mehr selbst zu Wort kommen lassen, sondern allenfalls mit kurzen Meldungen darüber berichten.
    Und: sobald wie möglich über ein Parteiverbot entscheiden.

    Gut, dass alles würde an dem braunen Gedankengut nichts ändern, was dahintersteht, aber es wären wenigstens mal deutliche Zeichen statt der zaghaften Mahnungen , die bisher das Bild politscher Reaktion und journalistischen Handels beherrschen.

    Erfahrungen mit solchen Verfahren gibt es ja schon – etwa mit den zwei Verbotverfahren gegen die NPD, dizwar zu keinem Verbot geführt haben, aber schon ausreichten, dass die Partei auseinandergefallen ist und sich in tausend Untergrüppchen aufgespalten hat (und eine erhebliche Zahl ihrer Mitglieder nun bei den Kackblauen aktiv ist)

    Also wann, wenn nicht jetzt?

    1. Das wird ja auch schon diskutiert, aber das ist aus guten Gründen nicht so einfach und würde die Anhänger mal wieder dazu bringen, sich als Opfer dieser „Dikatur“ zu stilisieren.
      Und bevor nicht die machtgeilen Politiker aus CDU/CSU/FDP (man erinnere sich an Herrn Kemmnich) begriffen haben, dass der einzige Weg klare Kante sein kann, nützt auch ein Parteiverbot nix. Aus meiner Sicht ist das nämlich mindestens so ein Problem wie dieser Haufen selber. Das gewisse Politiker sich lieber an die Positionen anbiedern, anstatt sich für eine wehrhafte Demokratie zu engagiern.
      Und so ganz by the way, der Ampel-Verein hat gerade der Bundeszentrale für politische Bildung massiv die Mittel gestrichen.

  3. Die FDP mochte ich besonders zu der Zeit, als noch Genscher Außenminister war – der Mann war als Politiker in Ordnung. Aber auch jetzt würde ich alle demokratischen Parteien akzeptieren, ob FDP, CDU und sogar CSU, die anderen sowieso, wenn sie sich endlich mal gemeinsam aufraffen könnten und würden, um diese unsäglich widerwärtige Partei in ihre Grenzen zu schicken.
    Keiner von uns hat die Zeit um 1933 selbst erlebt, sondern bestenfalls von den Eltern erzählt bekommen oder im Geschichtsunterricht darüber gehört. Wenn wir so weiter machen und solchen Konsorten wie Höcke samt seine Parteikollegen nicht richtig in die Schranken weisen, dann haben wir 2033 ähnliche Zustände wie damals. Das möge der Himmel verhüten, wenn ich sonst auch nicht so gläubig bin.
    Das wäre so schön, wenn jemand, der am 1. April geboren ist, auch wirklich nur ein Aprilscherz wäre und das auch bleibt.

    1. Nur das gerade CDU/CSU/FDP und auch die SPD und die Grünen in Sachen Rechtsruck grandios versagt haben und es aktuell weiterhin tun. Man muss sich ja nur das populistische Gequatsche von Merz und Söder anhören. Nur das die Leute dann lieber gleich das Original wählen.
      Und dass ausgerechnet jetzt von der Ampel u.a. die Gelder für Bundeszentrale für politische Bildung massiv gekürzt werden, ist das absolut falsche Signal.

      1. Genau das alles weiß ich auch – nur was ist dann das Fazit daraus? Die neue, noch nicht existierende Wagenknecht-Partei wählen? Gar nicht zur Wahl gehen? Irgendeine Splitterpartei wie die grauen Panther wählen? – Es ist ja momentan wirklich fast so, dass sie alle entweder mehr oder weniger Dreck am Stecken haben oder viel oder wenig versagen.
        Leider Gottes kann ich immer mehr verstehen, warum die A-Partei diesen Zulauf hat.
        In meiner entfernteren Verwandtschaft befürchte ich auch zwei Wahlkandidaten – aber sie sagen es mir nicht und da ich sie nur am Telefon habe, werde ich auch nicht diskutieren.

        1. Ich würde ganz sicher nicht diese unsägliche Wagenknecht wählen. Gar nicht wählen ist auch keine Option. Hohe Wahlbeteiligungen waren bisher halbwegs Garanten für das Kleinhalten von Rechtspopulisten.
          Nein, ich verstehe nicht, wie man Faschisten wählen kann, wie man sich so dermaßen verweigern kann, zur Kenntnis zu nehmen, was die wirklich wollen. Hatten die alle keinen Geschichtsunterricht? Und wenn Höcke und Krah so laut quaken, raus aus der EU, warum sagen sie nicht, wie viele Gelder alleine nach Thüringen und Sachsen aus EU Töpfen geflossen sind?
          Ich habe den Spruch schon mal zitiert: Ich saufe in der Kneipe auch nicht aus dem Klo, nur weil mir das Bier nicht schmeckt.
          Es ist leicht, immer gegen alles zu sein, aber was tun wir denn, jeder einzelne von uns, für eine lebendige Demokratie? Was geben wir denn an die Gesellschaft, statt immer nur von „denen da oben“ zu fordern?

        2. Gar nicht zu wählen ist das Schlimmste, was man machen kann. Wie Frau Momo schon sagt, das stärkt die Rechten. Weiterhin ist es eine Möglichkeit, dass der Bürger versuchen kann, was gegen die Nazis zu unternehmen. Was willst du antworten solltest du eines Tages mal gefragt werden: Und was hast du dagegen gemacht?

          1. Wir sollten froh sein, dass wir frei wählen können. Woanders riskieren sie Leib und Leben, um für freie Wahlen einzutreten. Ich werde nie verstehen, wie man nicht wählen gehen kann.

          2. Du und Birte, ihr könnt beruhigt sein, ich habe noch nicht einmal seit 1989 eine Wahl ausgelassen und ich habe nie nicht niemals eine rechte Partei gewählt, eine richtig linke auch nicht, obwohl sich ja die SPD mehr oder weniger als rot, also links, bezeichnet.
            Früher war ich bei einigen Demonstrationen dabei – dazu fühle ich mich jetzt viel zu alt und viel zu eingeengt durch solche Massen.
            In kleinem Kreis, wenn ich bei der Unterhaltung auch was verstehe, dann versuche ich Einfluss zu nehmen, wenn das nötig oder möglich ist.

            1. Ich habe durchaus schon mal DieLinke gewählt. In Hamburg haben sie mal gute Oppositionsarbeit gemacht. Frau Wagenknecht ist allerdings ein Grund, dir nicht zu wählen, allerdings nicht der einzige.

  4. Gerade einen Artikel über Herrn Krah, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl gelesen:

    Kreuzzug von rechts

    Kleines Zitat: „2021 hatte die US-Botschaft in Kabul ganz stolz den Pride Month ausgerufen. Es dauerte keine drei Wochen, bis die Taliban eingerückt sind. Ich glaube, dass das die einzig richtige Antwort auf den Pride Month gewesen ist.“

    1. In Lübeck ist am nächsten Wochenende CSD. In der Lübeckseite hl-live.de werden aktuelle Hinweise veröffentlicht. Ich bin mir sicher, dass ab morgen die ersten negativen Kommentare dazu gegeben werden. Sollte das der Fall sein, werde ich mit meinen Antworten dazu dabeisein.

    2. Ich habe mir das mal durchgelesen über Krah – seine Fakten, die er über die DDR erzählt, sind irgendwie auch erstunken und erlogen. Wenn er 1977 geboren ist, war er bei der Wende 12 Jahre alt – in diesem Alter musste er noch keine Jugendweihe absolvieren, die kam erst nach der 8. Klasse – und in die FDJ konnte und musste er auch noch nicht eintreten, denn das passierte ebenfalls erst später.
      In der DDR hätte er nie und nimmer Jura studieren können und wäre dadurch nicht so reich geworden.

      1. Die Lügen doch alle wie gedruckt. Eine andere Kandidatin hat, 26 Jahre alt, 22 Jahre Berufserfahrung angegeben, ein anderer hat behauptet, beim MDR gearbeitet zu haben, was dieser bereits dementiert hat

      1. Ich habe vor einem Jahr „Rechte Bedrohungsallianzen“ der Bpb gelesen, da sah man wie groß das Problem ist und daß die AFD nur ein Rädchen darin ist.
        Die Probleme in der Politik sind zur Zeit einfach zu zahlreich.

    1. Du kannst mir glauben oder auch nicht, ich mag das auch alles gar nicht mehr hören. Aber den Kopf in den Sand zu stecken hilft uns auch nicht, Faschismus, Neonazis und „Heil-Höcke“ Rufe zu verhindern.

  5. Meine Vermutung ist, dass viele, die Ihr Kreuz in Umfragen und Wahlen bei der AFD machen, gar nicht wissen wofür die AfD steht. Über mögliche Ursachen, dass es so viele sind, habe ich kürzlich einen interessanten Artikel gelesen:

    https://taz.de/Forscher-ueber-Zustand-der-Gesellschaft/!5951963/

    Meine Befürchung ist, dass es noch mehr werden. Ich habe im Moment noch keine Ahnung wie sich der Trtend bremsen oder umkehren lässt. Wenn ich eine Erfahrung aus meinen persönlichen Erfahrungen ziehe ist es die, dass Konfrontieren und Verunglimpfung nicht hilft.

    Im Moment versuche ich einen nicht konfrotativen Text zu schreiben, der mich allerdings viel Zeit und Mühe kostet.

    P.S. Ich bin der Überzeugung, dass viele Menschen,die mit der AfD sympathisieren nicht dumm oder böswillig sondern schlicht und ergreifend verzweifelt sind.

    1. dass Konfrontieren und Verunglimpfung nicht hilft

      Das sehe ich auch so.
      Um so wichtiger ist es aber, einen Gegenpol zu setzen, der ganz wesentliche Elemente dessen enthalten muss, was auch die Kackblauen gerade betreiben:
      Das Gefühl, aufgenommen zu werden, Gehör zu finden, eine Gemeinschaft zu finden, in der man seine Sorgen und Ängste teilen kann. Bürgernähe halt.
      Natürlich nicht in den rassistsichen populistischen oder sonstigen rechten Inhalten, soviel ist klar.

      Und genau das ist es , was – beginnend während der Merkelzeit (schon lange vor den Flüchtlingsströmen von 2015) und verstärkt durch Corona und nun auch durch die Streitigkeiten der Ampel und den hilflos grinsenden, scheinbar entschlusslosen Bundeskanzler, der offenbar auch keine Lösung findet – der Politik gerade abgeht, die sich viel zu abgehoben in Sphären bewegt, wo viele einfach nicht mehr mitkommen….

    2. Es geht mir nicht darum, jemanden zu verunglimpfen. Das ist ja eher das Stilmittel der AfD und ihrer Anhänger.
      Sorry, aber so verzweifelt kann ich gar nicht sein, dass ich Faschisten wähle. Und deshalb muss die Frage gestattet sein, ob denn der geneigte sich mal damit befasst hat, was die AfD wirklich will und aus dieser Verantwortung möchte ich auch keinen entlassen. Ich kann nicht einerseits für mich in Anspruch nehmen, als mündiger Bürger wahrgenommen werden zu wollen, andererseits aber nur dumpfen Parolen hinterherlaufen und jegliche Verantwortung von mir weisen, wenn es um die Folgen meines Handelns geht.

  6. Ich habe deinen Beitrag heute erst gelesen, aber mir über dieses gruselige Thema auch schon fast das gesamte Wochenende Gedanken gemacht, was dann in meinem Montagsmotz gipfelte.
    Wenn ich daran denke, dass sowohl in meiner mütterlichen als auch der väterlichen Herkunftsfamilie jeweils ein Großonkel (also beides welche, die die NS-Zeit erlebt haben) „vom anderen Ufer“ war, wie es immer verklausuliert wurde, als ich Kind war… Grausig, was die mitgemacht haben müssen.
    Leider sind es immer noch viel zu wenige, die offen dagegen angehen, und ich kann es zum Teil nachvollziehen, wurde ich doch neben einigen anderen Bloggern hier im vergangenen Sommer von so einem Nazi-Idioten heimgesucht. Anzeige beim Staatsschutz hat leider nichts gebracht, der Typ lebt in Japan, da ist der Scheiß (unter anderem das Führen eines verfassungsfeindlichen Symbols im Profilbild) erlaubt.
    Trotzdem werde ich nicht den Mund halten. Soweit es mir möglich ist, werde ich mein bisschen Einfluss nutzen.

    1. Och, der Jupp mal wieder… das versoffene Würstchen aus Japan…
      Den kennen wir schon seit über 10 Jahren ( Und er war damals Anlass für einige lustige Stunden, als ich die Schnauze voll hatte und angefangen, ihn mal durchs Dorf zu treiben)
      Aber irgendwann war dann auch gut, als er meinte, meine Schwiegermutter telefonisch belästigen zu müssen. Da hat er dann eine richtige Breitseite in einer konzertierten Aktion von ca 40 Bloggern bekommen, die ihn schlussendlich alle nur ausgelacht haben.
      Seither ist er bei uns nur sporadisch nochmal aufgetaucht, bis ich ihn per Serverfirewalls komplett ausgeperrt hatte…. Und seither haben wir auch Ruhe vor ihm…

    2. Ich habe Deinen Beitrag gelesen.
      Der Japaner ist ein Psychpath. Harmlos, aber super nervig. Wir hatten ja auch schon das zweifelhafte Vergnügen. Eine Berliner Bloggerin hat sogar über Kontakte nach Japan versucht, ihn zu kriegen. Bei uns ist zum Glück Ruhe. Aber er hat manche schon ganz ordentlich verängstigt

  7. Zu diesem Thema geht mir auch sehr viel durch den Kopf. Ich weiss aber nicht so richtig wie ich es in Worte fassen soll. Ich finde die Richtung in die sich hier vieles bewegt Besorgnis erregend und teils auch beängstigend. Ich kenne auch zwei Menschen die der Partei nahe stehen uns sie auch wählen. Das sind eigentlich kluge Leute. Aber ich hab es aufgegeben mit ihnen zu diskutieren. Da bekomme ich einen Herzinfarkt bevor sie Einsicht zeigen.
    Aber ich weiss auch nicht wie dagegen angehen. Ausser meine Meinung laut und deutlich zu sagen

    1. Viel mehr kann man vermutlich auch nicht tun, aber so wenig finde ich das gar nicht. Ich habe es auch aufgegeben, mit manchen Leuten zu diskutieren.

  8. Huhu Frau Momo,

    ich weiß gerade nicht, was ich da jetzt noch schreiben könnte, denn eigentlich habt ihr alle gemeinsam schon meine eigene Meinung gespiegelt.

    In persönlichen Gesprächen gebe ich meine Meinung auch gerne wieder und halte gerne dagegen, wenn jemand versucht, mit Pro-Argumenten für die Alternative für Deppen um die Ecke zu kommen. Aber ich muss ganz ehrlich sagen … bewusst kenne ich in meinem Dunstkreis niemanden, der auch nur ansatzweise auf die Idee kommen würde, die zu wählen.

    Auge in Auge lässt sich sowieso selten jemand auf eine Diskussion ein, wenn diese in eine gewisse Richtung driften könnte und im Internet hast du meist nur mit den Befürwortern zu tun, die dümmer sind als mein dicker Zeh und deshalb gar nicht in der Lage sind, zu begreifen oder auf einem gewissen Niveau zu argumentieren … abgesehen davon, dass sie sich gern in der Anonymität des Internets bewegen. Ganz ehrlich … das spar ich mir. Das kostet mich nur Nerven, die ich leider nicht mehr habe. Früher war ich auch wesentlich diskussionsfreudiger und angriffslustiger als heute. Aber mein überstandener Burnout (Gott hab ihn nicht seelig) hat da leider Spuren hinterlassen.

    Und genau aus diesem Grund wird mein Blog, der in erster Linie ein Fotoblog ist, keine Plattform für meine politische Meinung werden. Die, die ihn regelmäßig besuchen und Kontakt mit mir pflegen, haben meines Wissens eh die gleiche Meinung und die, die über das Internet mit mir diskutieren wollen, tauchen dort in einer gewissen Anonymität ab und sind eh nicht zu bekehren und lassen nur Quark von sich und solche Leute möchte ich auf meinem Fotoblog nicht haben.

    Er soll ein Ort sein, wo man sich gerne aufhält, weil man sich an meinen Fotos erfreut und keiner, an dem man sich irgendwann nicht mehr wohlfühlt, weil sich da gewisses Pack rumtreibt, dass darauf wartet, auf mein politisches Geschreibsel zu reagieren.

    Hätte ich einen Blog, der nicht in erster Linie Fotoblog ist, sondern wo ich grundsätzlich mehr aus meinen Leben berichte, würde ich vielleicht auch politisches Denken von mir geben. Aber da das nur Theorie ist, kann ich das nicht mit Gewissheit sagen.

    Es hoffen wohl immer noch Viele (wie ich auch) auf einen Retter, der da vielleicht doch noch irgendwann kommen möge. Der die Ansichten eines völlig normalen Durchschnittbürgers repräsentiert, der nicht auf den Kopf gefallen ist, der nicht abhebt, sobald er ein bisschen Macht erhält und genügend Leute um sich scharen kann, die seiner Meinung sind, um einiges besser zu machen, als es bisher läuft, damit auch der Durchschnittsbürger nicht mehr dazu tendieren muss, sich bei der Wahl zwischen Pest und Cholera entscheiden zu müssen.

    Aber genau das wird nicht passieren, denn der Mensch kann nicht aus seiner Haut und es gibt zu Viele, die für sich selbst Höheres anstreben und alle anderen dabei nur Spielball sind und bleiben werden.

    Wie ein sehr kluger Mann (Harald Lesch) schon sein Buch betitelt hat … „Die Menschheit schafft sich ab“ und das mittlerweile in einem Tempo, dass ich nicht mehr glaube, dass das aufzuhalten ist.

    Wie gesagt … Auge in Auge gerne, über das Netz nicht. Gäbe es Demos gegen die Alternative für Deppen nicht allzu weit entfernt, wäre ich dabei. Sie selbst organisieren … da muss ich leider ganz ehrlich zugeben, das machen meine Nerven nicht mehr mit und so geht es glaube ich vielen, von denen man nichts hört.

    Sie haben genug eigene „Probleme“ am Hals, würden sich anschließen, aber nicht vorweg preschen und selbst etwas auf die Beine stellen. Nicht schön, wie ich selbst zugeben muss und für jemanden, der voller Aktivismus steckt und dessen Nerven das noch hergeben, eben meist wenig verständlich … aber es ist leider so.

    Irgendwann siegt der eigene Egoismus, wenn auch nur, weil man selbst einfach nicht mehr kann oder mag und seine Gesundheit in den Vordergrund stellt. Auch das ist der Mensch und zumindest für mich, weil eben selbst mit einer überstandenen Krankheit „gesegnet“ auch verständlich.

    Meiner Meinung nach befinden wir uns leider mittlerweile in einer Spirale, die nicht mehr umkehrbar ist. Zu Viele, die die Macht haben, etwas ändern zu können, müssten an den gleichen Strippen ziehen … überall. Aber dem steht das eigene Ego dann wieder im Weg.

    Und weil der Ritter auf dem weißen Pferd eben ein Traum bleibt, hoffe ich nach wie vor, dass die Mehrheit, wenn es bei der Bundestagswahl darauf ankommt, so vernünftig ist, zwischen Pest und Cholera noch die bessere Variante zu wählen als die braune Suppe. Auch wenn sie vor der Wahl vielleicht andere Töne von sich geben, weil man hofft, zumindest dann von den anderen Parteien als unzufriedener Bürger wahrgenommen zu werden. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

    So, jetzt habe ich mehr geschrieben als ich dachte. 😊

    1. Ich stimme Dir aus vollem Herzen zu. Mein Blog ist ja auch in erster Linie inzwischen ein Fotoblog, aber manchmal muss ich mir dann doch noch Luft machen. Wir haben auch keinen in unserem Dunstkreis, der auch nur ansatzweise den Rechten nahe ist. Trotzdem passiert es schon mal, dass ich mich auseinandersetze, weil ich einfach nicht die Klappe halten kann, wenn jemand z.B. im Büro irgendwelche rechten Sprüche reißt.
      Auf Demos wäre ich auch dabei, aber mir geht es wie Dir, bei mir ist aus vielem die Luft raus, die Kräfte sind begrenzt und meine Zeit in der Natur, mit mir und irgendwelchen Viechern, Pflanzen oder was auch immer, ist mir inzwischen auch für meine Seele wichtig.
      Ausserdem gucke ich halt gerne auch auf die schönen Dinge, die Wunder Natur und allem, was da so um mich herum ist.
      Ich finde es im übrigen völlig legitim, hier auch einen gewissen Egoismus an den Tag zu legen, denn sich kaputt zu machen ist niemand wert.
      Einen Burn Out hatte ich noch nicht, aber genügend andere Baustellen. Jetzt ist auch einfach mal das Leben dran.

    2. Boah – was für ein langer Kommentar…. :good:

      Und ich kann auch gut nachvollziehen, was Du schreibst, zumal ich selbst auch einen schweren Burnout hinter mir habe und die Nachwirkungen davon manchmal heute noch spüre.

      Deshalb kann ich Deine Sichtweise und Einstellung zur politischen Auseinanderstzung auch akzeptieren, selbst wenn ich persönlich das aufgrund meiner körperlichen Einschränkungen nicht mehr auf der Strasse demonstrierend zeigen kann und es deshalb auch etwas anders sehe und anders halte als Du, obschon ich mich auch nicht mehr auf die direkte Konfrontation einlassen mag.

      Aber zumindest kann ich Flagge zeigen und mit gelegentlichen Gedankenspielen vielleicht ein oder zwei Leser auch mal anregen, selbst mal nachzudenken?
      Und das lasse ich mir auch nicht nehmen – auch nicht von den Einschränkungen, die mir jeden Tag wieder aufs Neue begegnen…

      1. Dazu ist der von dir entworfene Button bestens geeignet, nämlich ein stiller, aber sichtbarer Protest, ohne dass man dafür in seinem Blog schriftlich Stellung beziehen muss.

  9. Stimme Dir zu Birte und bin beunruhigt was die Zeit bringt, auch weil Teile meiner Familie wegen der Hautfarbe gefährdet sind. Es geht schon im kleinen los, wenn ich etwas zu anderen sage, sagt mein Umfeld zu mir „kannst Du nicht ruhig bleiben, willst Du Schläge bekommen? Meine Antwort: und genau das ist es, weil ihr euch alles gefallen lasst und sie sich somit stark fühlen. Viele Grüße Brigitte

  10. Das Zerstörung der Demokratie ( oder das was wir als Demokratie verstehen) beobachte ich seit Jahren in Polen. Man hat in nur kurzen Zeit alles zerstört was die Generation davor so schwer Aufgebaut hat. Und von Jahr zu Jahr wird das ganze Problem immer bedrohlicher.
    In Deutschland ist noch nicht so weit… Die Wahlen sind immer noch Gerecht und trotz dem seit gewisse Zeit habe ich ein Gefühl das auch bei uns langsam sich alles verändert. Wenn wir nicht aufpassen, werden wir den Weg nehmen Trump USA, Ungarn oder Polen.
    Leider die Gegenwehr ist in Deutschland kaum zu Spüren. Die Menschen merken nicht das, wir rutschen langsam in ein Problem, aus dem wir sehr schwer sich lösen werden.
    Aber das ganze Problem nur den Menschen zuzuschreiben , ist falsch. Unsere Regierung seit Jahren trifft Entscheidungen die zu eine Unzufriedenheit führt. Und wozu die führen kann… sehen wir bei den neusten Umfragen . AFD mit 21% zweit stärkste Partei … und das ist nicht das ende der Stange. :wacko:
    Nur was wird dagegen unternommen? Wieso findet sich keine die die Verlogenheit diese Bewegung nicht auf den Pranger stellt. In Polen zumindest ist noch ein unabhängiger Sender der seit Jahren die Verlogenheit der Regierung (jeder Regierung) kritisiert und öffentlich macht.
    Wir brauchen das noch nicht… und trotz dem sollte man mehr öffentliche Arbeit machen um das Problem den Menschen zu Erläutern.
    Aber wenn AFD die nächste Wahl gewinnt (und das Risiko Besteht) dann wird schon zu spät sein.
    Hoffentlich nicht.

    1. Die Unzufriedenheit rührt aber auch daher, weil viele Menschen sich gar nicht erst die Mühe machen, auch komplexere Vorgänge zu erfassen. Inzwischen sind ja an allem die Grünen Schuld. Und das meistens aufgrund von falschen, weil so schön einfachen polemischen Zuweisungen. Herr Söder meint ja sogar, die Grünen passen nicht zu Bayern. Also bitte alle, die sich für Klimaschutz, Umwelterhaltung und Nachhaltigkeit einsetzen, bitte raus aus diesem Bundesland. Das im Übrigen Vorreiter in der Verweigerung von Windenergie ist und in Sachen Flächenversiegelung. Und dafür bekommt er auch noch Applaus…

Leider keine Anmerkung mehr möglich.