Ich bekomme es allmählich mit der Angst

Wenn ich mir den Zustand unserer Gesellschaft angucke. Da werden hier bei Hamburg Rettungsboote der DRLG ausgeschlachtet und betriebsunfähig gemacht, gerade jetzt, wo sie dringend beim Hochwasserschutz gebraucht werden. Da latschen Leute über die aufgeweichten Deiche, obwohl das streng verboten ist, ignorieren Durchfahrtsverbote und müssen dann gerettet werden, da werden Sandsäcke geklaut und Retter werden angegangen.

Da geht ein wütender Mob auf Robert Habeck los, was für mich nichts mehr mit Protest zu tun hat. Man stelle sich mal vor, die Klimaaktivisten hätten eine derartige Aktion gemacht. Sofort wäre von Terroristen die Rede, sie wären vermutlich reihenweise zu Recht verhaftet worden.

Wenn das die Letzte Generation am Ufer und Friedrich Merz auf dem Boot gewesen wären, würde die BILD Bundeswehreinsätze im Innern fordern, die Polizei würde deutschlandweite Razzien durchführen, die Staatsanwaltschaft würde wegen Terror ermitteln.

Stephan Anpalagan auf FB

Habeck hingegen hat den Bauern sogar ein Gesprächsangebot gemacht-das wurde abgelehnt.

Da lassen sich Bauern von der AfD vor den Karren spannen (lustig, die ist für die Abschaffung aller Subventionen) und wollen am Montag auch die Hamburger Innenstadt lahm legen. Und der Wutbürger findet das alles richtig und wunderbar und nährt damit seine feuchten Umsturzphantasien.

Übrigens kassieren Agrargiganten wie Aldi und Co. die meisten Subventionen. Oder auch ein Herr Müller (Müller-Milch, Weihenstephan, Homann und andere gehören dazu), der sich gerne mal mit Alice Weidel trifft und der sich schon immer einen Dreck um die Umwelt und seine Beschäftigten geschert hat.

Die reichsten Bauern sind keine-es sind die die großen Agrarholdings

Fakten werden bewusst nicht genannt oder igoniert. Ich zitiere hier mal aus einem FB Post:

Aus gegebenem Anlass und einer Diskussion in einem anderen Forum zufolge, möchte ich auch an dieser Stelle nochmals darauf verweisen, dass Subventionen aller Art inkl. Agrardiesel immer nur der Agrarindustrie und den Mastbetrieben genützt haben.
Viele Familienbetriebe, kleine und kleinere Höfe haben genau deswegen längst aufgegeben.

Weil sich aufgrund der subventionierten großen Agrarbetriebe das Fortführen des eigenen Betriebes nicht mehr lohnte.

Seit Jahrzehnten sind wir mit dem Höfesterben konfrontiert. Kleine Betriebe, die sich noch durchbeißen, sehen sich dem nach wie vor ausgesetzt..

Warum ist das so?

Fördermittel werden nach Fläche vergeben. Familienbetriebe und kleinere Betriebe haben die gar nicht. Die bekommen auch keine Subventionen um.sich dann 100.000 EUR-Trecker leisten zu können. Somit kommt auch der Agrardiesel hauptsächlich der Agrarindustrie zugute. Die Kleinbetriebe haben längst nicht diese Verbräuche.

Hat man sich mal Gedanken darüber gemacht, welch gigantische Flächen man eigentlich bewirtschaften muss, um subventionierten Agrardiesell als einen nicht unerheblichen Teil des Einkommens zu betrachten…?
Bei Familienbetrieben sind das jährlich um die 200 bis 500 EUR. Wer profitiert also wirklich?

Also, wer sind diese häufig überlauten Krawallbrüder, die sich so gerne vom.Steuerzahler ihren Kraftstoff finanzieren lassen möchten?

Wer sind die wirklich?

Mein Vater und zuvor sein Vater, also mein Opa, hatten Jahrzehnte lang einen Familienbetrieb in Weyhe am Stadtrand von Bremen. Immer musste vor allem mein Vater gegen die subventionierten Mastbetriebe kämpfen um zu überleben.

Dank der Subventionen konnten die nämlich ihre Überproduktion auf den Mark werfen, zu Preisen, bei denen er selbst kaum mithalten konnte.

Er meinte immer, er müsse einer Kuh noch Geld an den Schwanz binden, um sie verkaufen zu können.

Die Großen – gigantische Mastbetriebe, Konzerne, Preis diktierende.Großmolkereien und Discounter, Großschlachtereien wie Tönnies & Co. – haben mit Subventionen den Markt ruiniert und den Verbraucher hat das Jahrzehnte lang gar nicht interessiert. Für den durften ja Lebensmittel fast nichts kosten.

Geiz war und ist ja immer geil.

Aufgegeben wurden und werden viele kleine Höfe gerade wegen der Subventionen für Agrarindustrie und Mastbetriebe. Das ist bekannt, hat aber 50.Jahre nicht gekratzt.

„Der Teufel scheißt nur beim großen Haufen“ sagte mein Vater immer.

Es sind die Kleinen, die gar nicht in den Genuss dieser Subventionen kommen -die zu niedrigsten Preisen ihre Milch den subventionierten Großbetrieben abgeben und NICHT daran verdienen.

Man möge sich mal informieren, wer die Subventionen bekommt. Es sind nicht die kleinen Bauern. Die können nämlich solche Ausgaben gar nicht stemmen, um es überhaupt soweit kommen zu lassen, dass sie von Subventionen profitieren würden.

Das ist einfach nur unüberlegt und schadet letztendlich den kleinen Bauern, die ihre Höfe nicht mehr halten können .

Aber wie immer – in Deutschland wird lieber für die demonstriert und das Maul aufgerissen, die eh schon genug verdienen und die es nicht stört, wenn der ein oder andere Kleinbetrieb keine Milch zu reellen Preisen abgeben kann.

Aber vielleicht stehen ja manche auf Agrarindustrie und Mastbetriebe.

Vielleicht sogar aus purem Eigennutz.

Ich möchte mal anregen, dass man, – gerade auch als Verbraucher – sich dies mal überlegt und vielleicht doch nicht ungehemmt den Schreien der Agrarindustrie – und, ja,, den Konzernen und Preise diktierenden Großmolkereien, die einen ganzen Teil der Agrarflächen besitzen – folgt und sich davon beeinflussen oder manipulieren lässt.

Wenn die Agrardiesel-Subvention ausschliesslich den kämpfenden Familienbetrieben,den Klein- und Biobetrieben zugute käme, würde das gewiss auch höheren Anklang unter den Verbrauchern finden. Aber Agrarfabriken , Agrarkonzerne und Großmolkereien benötigen wahrlich keine vom Steuerzahler finanzierten Subventionen mehr.

Da haben die allein in den letzten 50 Jahren so viel – auch aus Brüssel erhalten, dass sie die ganze Landwirtschaft durchindustrialisieren und regelrecht mit Mastställen versauen konnten.


Da hängen Bauern Galgen an ihre Traktoren und demonstrieren Seit an Seit mit dem rechten Wutbürger-Mob.

Silke Warneke

Wie Hans-Georg so treffend bei sich kommentierte: Man ist geneigt, heimische Produkte liegen zu lassen. Das werde ich natürlich nicht tun, könnte aber sein, dass ich von Dithmarscher Kohlköpfen zukünftig die Finger lassen werde. Allerdings ohne zu wissen, wer sich an dieser Aktion in Schüttsiel beteiligt hat. Ich frage gerne mal meinen Bio-Bauern, in dessen Hofladen wir bevorzugt einkaufen, was er von all dem hält. Ich vermute die Antwort zu kennen.

Zur Wahrheit gehört übrigens auch:

Und die Freien Sachsen mal wieder ganz vorne mit dabei

Bilder von den Treckern in Schlüttsiel

Und wenn ich die Wahlprognosen für Sachsen, Thüringen und Brandenburg lese, dann komme ich nicht umhin, ernsthaft ans Auswandern zu denken. Dazu habe ich heute morgen einen mehr als beunruhigenden Artikel im Spiegel gelesen: »Es kann sein, dass sich unsere Demokratie nur als Phase in der Geschichte erweist«

Ich werde jetzt doch mal ernsthaft über eine Mitarbeit bei Omas gegen Rechts nachdenken. Noch war ich zu keinem Treffen. Wenn wir als Zivilgesellschaft jetzt nur abwarten und wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren, dann könnte es sehr bald zu spät sein.

Mir ist dringend nach frischer Luft, vielleicht kühle ich mein Mütchen mal wenigstens kurz im Schnee, der hier seit heute morgen fällt. Mittlerweile ist der allerdings in sehr ungemütlichen Schneeregen übergegangen. Also bleibe ich bei meinem Kater auf dem Sofa B-)

23 Anmerkungen zu “Ich bekomme es allmählich mit der Angst

  1. Tja….
    Irgendwie war das ja zu erwarten, dass die Rechten dieses Thema auch für sich instrumentalisieren.

    Wobei ich mich schon lange frage, warum und wieso es überhaupt diesen ganzen Unsinn mit den Subventionen gibt? Guckt man in andere Branchen (beispielsweise bei Handwerksbetrieben oder bei Dienstleistern) gibt es sowas jedenfalls nicht. Da muss auch jeder Betrieb zusehen, wei er seine Kosten erwirtschaftet und kann keine staatliche Zuwendungen als festen Bestandteil in seine Kalkulation aufnehmen.
    Also sollte doch in der Landwirtschaft auch gehen, was anderswo gilt?

    1. Eine Biobäuerin hat das für ihren Betrieb durchgerechnet und kommt zu dem Ergebnis, dass es zwar natürlich spürbar wäre, aber verkraftbar und auch zumutbar. Weshalb sie die Proteste auch für falsch hält. Es bleiben ja auch noch genug Vergünstigungen inkl. Zuschüssen zur Krankenversicherung, die sonst wohl keiner bekommt, der selbstständig ist.
      Aber es geht ja nicht nur um die Proteste an sich, sondern vor allem um die Art und Weise wie sie stattfinden

  2. Birte, ich kann einfach im Moment nicht alles lesen, weil meine Augen verschwommen sehen – schreiben kann ich ja mehr oder weniger blind.
    Ich würde jetzt hier bei mir dringend jemanden gebrauchen können, der mir ein wenig hilft, diesen Irrsinn und Wahnsinn zu verstehen, nicht zu akzeptieren, denn das schafft keiner. Aber mich in den Arm nimmt und sagt: „(Vielleicht) kommen wieder bessere Zeiten“ und ich würde sofort sagen: „Woher denn – aus welcher Ecke?“ Wir saufen sprichwörtlich ab und die Menschen sind so unglaublich egoistisch, dumm, idiotisch – das war ja schon immer bei den Gaffern bei Verkehrsunfällen festzustellen, aber jetzt ist die Aggressivität ins Unbegreifliche gestiegen. Wo führt das noch hin? Wir haben ca. 30 Millionen kleine Könige, die sich behaupten wollen – und dann noch Putin und Netanjahu, die alles platt machen. – Manchmal denke ich, ich kann nicht mehr und kurz danach, ich will nicht mehr.

    1. Ich bin auch inzwischen reichlich fassungslos und auch irgendwie müde. Ich mag auch oft nicht mehr und möchte mich am liebsten verkriechen. Aber das wäre genau verkehrt, wenn wir uns jetzt verkriechen und denen das Feld überlassen.

  3. Liebe Birte, allem Ärger zum Trotz ein frohes neues Jahr (was bleibt uns auch übrig?)
    Ich plane gerade den nächsten Montagsmotz mit ähnlichen Themen, daher möchte ich fragen, ob es für dich okay ist, wenn ich deinen Beitrag verlinke. Ebenso wie einige andere, die es auch so sehen.
    Es müssen jetzt endlich diejenigen laut werden, die das Land nicht den Chaoten überlassen wollen. Auch wenn uns das widerstrebt, weil Lautstärke eher nicht unser Mittel der Wahl ist.
    Im RND habe ich eben auch noch teilenswerte Inhalte gefunden, die kommen auch mit in den Beitrag am kommenden Montag.
    Viele Grüße
    Anja

    1. Dir auch ein gutes neues Jahr. Ja, kannst Du gerne machen. Es ist ja wichtig, jetzt Allianzen zu bilden und sich zu vernetzen.

  4. Ganz kurz: Danke für die weiteren Fakten (bin ebenfalls fassungslos). Mein erster Gedanke war, dass diese „Bauern“ ihre Blockadeschlepper bestimmt ebenfalls mit subventioniertem Diesel betankt haben, auch für die angekündigten Fahrten nach Berlin – oder hat schon mal jemand so eine riesige Bodenverdichtungsmaschine an einer normalen Tankstelle gesehen?
    Auch ich habe von einem Biobauern erfahren, dass es bei ihm um ungefähr 500-800 Euro im Jahr geht, das sei kein Problem.

    1. Was mich wirklich fassungslos macht ist diese Enthemmung. Hier geht es ja gar nicht mehr um den politischen Diskurs.
      Ich habe gerade gelesen, wie der Kapitän der Fähre die Situation erlebt hat… das war nicht ohne, auch nicht für die 30 völlig unbeteiligten Passagiere, die an Bord waren.
      Ich gehe auch davon aus, dass die ihre Traktoren dieselsubventioniert auf die Straßenblockaden karren. Ich freue mich schon auf Montag. Ich muss ins Büro und kann leider nicht auf mein Home Office ausweichen

  5. Danke, volle Zustimmung, das wollte ich bei mir auch schreiben, ich schreibe bei mir einen Hinweis auf Deinen Text. Die Bilder der Traktoren waren mit nicht bekannt – meine Güte – das sind Aufrufe zu Strafttaten.

    1. Das ist es ja, was ich so beängstigend finde… diese völlige Verrohrung des politischen Diskurses, wobei ich das hier gar nicht so nennen mag

  6. Die Bauern müssen endlich ihre grosse Klappe halten. Ich hatte bei Insta kürzlich ein Foto gesehen, bevor das alles eskalierte, sonste hätte ich einen screenschot davon gemacht. Da stand “ …. ohne uns … wäret ihr nackt…. „! Welch ein Schwachsinn. Hab dann auch kommentiert, dass doch unsere Plünnen aus Fernost kommen. Da meine doch tatsächlich jemand, es ginge um die Bauern, also um alle Bauern. Aber es ging hier ja um die Bauern in Deutschland, nicht weltweit.
    Die Bauern mögen vor Generationen ja mal die Grundversorger für die Deutsche Bevölkerung gewesen sein, sei es mit Gemüse, Obst, Getreide und Wolle. Aber das sind sie schon lange nicht mehr, das können sie auch mit den Subventionen gar nicht mehr leisten. Aber sie kassieren immer noch das Geld.
    Der Mais, den sie anbauen, dient doch nicht unserer Versorgung. Maiskolben knabbern tut man in den USA, aber nicht bei uns. Der Mais bringt Geld für den Biosprit, und der Anbau wird vermutlich auch noch durch Subventionen unterstützt damit der Biotreibstoff dann etwas preiswerter an der Tankstelle ist.
    Zur AfD: Ich nutze bei Insta jede Gelegenheit um gegen diesen Naziverein zu wettern. Habe mir bei HL-live gerade einen dummen Kommentar von einer der AfD nahestehenden Frau eingefangen:
    https://www.hl-live.de/text.php?id=163443
    Es ist Zeit, dass wir aufstehen, dass dass wir irgendwas tun. Leider gibt es hier in Geesthacht wenig Möglichkeiten dazu.

    1. Ich schreib mir gerade einen Wolf auf entsprechende FB Kommentare. Vermutlich sinnlos, aber ich muss das tun.
      Mir tun die Bauern leid, die jetzt mit in Misskredit geraten und selber versuchen, bewusst zu wirtschaften.

  7. Hallo Birte, für mich ist das nur die Spitze vom Eisberg. Ich war noch nie Pessimist, aber dass was ich in den letzten Monaten schon alleine in meinem Umfeld mitbekomme, sagt mir, dass wir in ein bis zwei Jahren (wenn es überhaupt so lange dauert) eine andere Welt haben werden und danach will es wieder keiner gewesen sein. Ja ich diskutiere, aber entweder Einbahnstraße oder „du siehst das zu schwarz“ Wenn ich sehe wie unselbständig viele sind und sich nicht einmal in einfachen Situationen helfen können, da kann ich nur noch mit den Augen rollen. Beim einkaufen unterstütze ich Betriebe vor Ort. Wenn es heißt, das ist viel zu teuer, erkläre ich warum es wichtig ist diese Betriebe zu unterstützen. Oft sind es Menschen die lautstark nach mehr Lohn fordern, aber selbst nicht bereit sind einem anderen seinen gerechten Lohn zu zahlen. Viele Grüße aus dem noch warmen Süden :-)

    1. Hamburg liegt heute unter einer Schneedecke… aber leider wieder ohne Sonne.
      Ich kaufe auch schon ewig so gut es geht regional, saisonal und überlege gerade, ob ich bei dem Wetter zum Hofladen fahre.
      Ich bemühe mich auch, nicht alles im Internet zu bestellen. Manchmal nicht ganz einfach. Gestern habe ich mir förmlich die Hacken abgelaufen, um Stricknadeln zu kaufen. Ich habe keine bekommen, jedenfalls nicht die, die ich brauchte. Es gibt kaum noch Läden für sowas.
      Was mir wirklich Angst macht ist diese Agressivität und die Form der Auseinandersetzung, in der es um Fakten gar nicht mehr geht. Das haben wir ja schon erlebt, als wir die große Fluchtwelle hatten, bei Corona und und und…

  8. Liebe Birte,
    leider solche Situation ist überall gleich. In ganze Europa die Populisten werden immer stärker … und mit dabei jegliche Nationalistische Gruppierungen.
    Man will nicht wahr haben, aber es sieht so aus als Putin hätte inzwischen sein Ziel, die Europa ins Chaos zu stürzen, erreicht.
    Unsere Wohlstand und Demokratie war noch nie so nah dem End wie heute.
    Und alles haben wir selbstverschuldet…
    Die Bauer Existieren weil seit Jahrzehnten die EU Subventionen kassieren. In Zeiten eine Krise ist das irgendwie verständlich aber leben Lang die an den Tropf am Leben zu halten?
    Ich hab vor Jahren gesehen wie in Polen die Bauer Pleite gegangen sind … wie Jahre Lang die Felder brach lagen. Bis auf ein mal die Europa gekommen ist, mit starken Euro.
    Auf ein mall jeder Stück Land wurde bestellt. Mann musste nicht viel machen … Hauptsache es wächst was, Auftrag schreiben und die EU Gelder fließen von selbst
    Die EUropa ist bestimmt eine gute Sache… aber Sie wird durch die Mitgliedsländer und die Bürger der Länder regelrecht ausgenutzt, und keine macht was dagegen. Kein Fragt sich ob überhaupt braucht man das oder jenes. Mann zahlt und gut ist.
    Aber wie man sieht nichts ist Gut.
    Die Bauer in Polen sind inzwischen seit halben Jahr im Krieg mit den Alten (und inzwischen den neuen Regierung) weil billige Getreide aus Ukraine den Weg nach Europa fand.

    Und es wird in Zukunft noch Schlimmer …

    1. Ich bin absolut für die EU, aber es läuft vieles nicht gut. Vor allem nicht, wenn Leute wie Orban alles ausbremsen können.

  9. Moin Birte.
    Danke für den ausfürlichen Beitrag und ich denke, wir sind viele, die allmählich Angst bekommen oder sich zumindest große Sorgen machen.
    In anderen Beiträgen dazu, auch bei mir, hat mich doch verwundert, welche Ansichten dazu in den Kommentaren auftauchen. Das vergrößert meine Sorgen noch und wenn ich dann an die drei LTW in diesem Jahr im Osten denke, dann wird mir bange.
    Grüße von der Ostsee

  10. Was ich grade so gar nicht verstehe: Das Erstarken des Rechtsextremismus ist so offensichtlich wie nur irgendwas, und ich bin ziemlich sicher, dass es auch im liberalen bis konservativen Teil von Politik und Bevölkerung genug Anständige gibt, denen es wichtig ist, die Demokratie zu erhalten und gegen den Faschismus zu verteidigen. Warum also raufen sich nicht alle Demokrat*innen lagerübergreifend zusammen, um der Bedrohung von rechts Geschlossenheit entgegenzusetzen? Siehe zB neulich die Wahl in Pirna, da hätte man sich ja im Vorfeld auf einen Gegenkandidaten einigen können, statt zwei gleichstarke aufzustellen, die dann beide gegen die AfD verlieren … Solche Absprachen müssten unter anständigen Menschen doch möglich sein – helf ich dir, hilfst du mir, aber immer gegen den gemeinsamen Feind. Aber nein, lieber schaut man gruselnd-fasziniert zu, wie unser Gemeinwesen vor die Hunde geht, als dass irgendwer freiwillig auf kleingeistige Prinzipienreiterei verzichtet.
    (Sorry für den Rant, es hat sich einiges aufgestaut …)

    1. Ich kann Deine Wut sowas von verstehen. Pirna ist ein Beispiel davon, wie es genau nicht laufen sollte. Aber die Brandmauer der CDU ist ja nicht mal ein Mäuerchen.

  11. Mir fehlen zu vielen Themen mittlerweile einfach die Worte und das ist eines davon.
    Manchmal wünscht man sich ja, ein paar Jährchen jünger zu sein, um das eine oder andere Wehwehchen wieder los zu sein … andererseits bin ich froh, dass ich das meiste meines Lebens schon hinter mir habe. Ich will gar nicht wissen, was da noch so alles bekommt und ich fürchte, ich werde noch genug negatives davon mitbekommen.

    Hier ging um 8.15 Uhr rund um die Autobahnauffahrten gar nix mehr.

    Ich musste leider heute Morgen kurz ins Büro, sonst wäre ich ganz im Homeoffice geblieben. War aber früh genug unterwegs, als noch alles ruhig war.

    Auf dem Weg zurück konnte ich von der Autobahn ganz normal runter und nach Haus fahren, aber in beiden Richtungen zu den Auffahrten ging gar nichts mehr. Schlangen ohne Ende.

    LG Frauke

    1. Ich musste heute auch ins Büro und bin mit der Bahn gefahren. Die Stadt ist die reinste Geisterstadt. Kaum Autos auf den Straßen. Die Bahnen waren auch nicht voller als sonst, also sind wohl viele Leute im Home Office geblieben. Hier sind sie von allen Seiten auf den Haupteinfallstraßen in die Stadt rein und blockieren aktuell eine der Hauptverkehrsadern. Woanders sind sie wohl auch von der Polizei gestoppt worden, weil die Traktoren für die Autobahn nicht zugelassen sind.
      Ich bin auch manchmal froh, dass ich schon so alt bin. Das gesellschaftliche Klima macht mir wirklich Angst.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.