Und nun ?

Ich hatte mich schon gefreut, als der erste Test negativ war. Nun bin ich auch nicht schlauer…. Symptome habe ich ja eh kaum. Leider habe ich den Mist an den Gatten durchgereicht.

Diesmal wollten wir das nicht so ernst nehmen, dass wir alles miteinander teilen.

Wenn ich nicht heute auf die Demo wollte und wir nicht unser bestelltes Brot abholen müssten, wäre es mir relativ wurscht, was der Test anzeigt. Apropos Demo. Die AfD hat sich in Hamburg ja was ganz schlaues einfallen lassen.

„Um den Protest Tausender Hamburger auf dem Rathausmarkt zu verhindern, beraumte die AfD für Freitagnachmittag kurzerhand eine Fraktionssitzung an. Hierdurch kommt das Bannmeilengesetz zum Tragen – Demos dürfen dann nicht in der Nähe des Rathauses stattfinden. Daher die Verlegung zum Jungfernstieg.“

Mopo

Ein Schelm, der böses dabei denkt

Von den Organisatoren hieß es, das Vorgehen der AfD werde die Entschlossenheit der Zivilgesellschaft nur stärken. Die sehen die kurzfristig anberaumte Sitzung als bewusstes Manöver: »Die AfD nutzt demokratische Instrumente aus, um Grundrechte auszuhebeln. Sie zeigt einmal mehr, dass sie die Demokratie verachtet.«

spiegel.de

Zu den Piepmätzen habe ich ja genug Abstand gehalten :-) Wobei zumindest die Meisen schon fast zutraulich werden.

Gestern waren auch die Schwanzmeisen mal wieder da

Mit großen Füßen sicher über das Eis.

Ich werde wohl zur Demo fahren. Mit Maske und Abstand.

Auf dem Sofa bleiben, ist einfach keine Option für mich. Zum Abschluss noch ein Netzfund. Lang, aber lesenswert, wie ich finde.

Ein paar Gedanken:
Gegen die AFD in den Köpfen

Zehntausende gehen zurzeit in unterschiedlichen Städten für ein Verbot der AFD auf die Straße und bringen zum Ausdruck, dass sie die rassistische Politik der AFD ablehnen. Gut so!

Aber längst hat die AFD die Gesellschaft verändert und insbesondere die Politiker*innen aus den anderen Parteien sowie die auf Quote und Clickbaits setzenden Medien haben dazu beigetragen.

1938 trafen sich Vertreter*innen von 32 Staaten auf Initiative des US-Präsidenten, um über die Fragen der rapide ansteigenden Flüchtlingszahlen aus Deutschland und Österreich zu beraten. Außer der Dominikanischen Republik weigerten sich alle Teilnehmerstaaten mehr Flüchtlinge aufzunehmen.

In den folgenden Jahren töteten Deutsche Millionen ihrer Mitbürger und Millionen von Menschen im Krieg. Auch nach Kriegsende wussten viele Flüchtlinge nicht wohin sie gehen konnten. Bis 1948 waren viele Grenzen geschlossen.

Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948, aber auch das deutsche Grundgesetz von 1949 stellten daher die Würde des Menschen in den Mittelpunkt. Aber auch das Recht der Menschen, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen wurde festgeschrieben. Die Genfer Flüchtlingskonventionen konkretisierten dies.

Die Anerkennung der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie die Genfer Flüchtlingskonvention sind Bestandteil des Beitrittes zur Europäischen Union, dies galt und gilt auch für Polen und Ungarn.

2024 stellt sich ein deutscher Finanzminister vor Tausende von demonstrierenden Landwirten und begründet seine Kürzungen bei klimaschädlichen Subventionen für fossile Brennstoffe mit der Kassenlage, die er selbst geschaffen hat. Er bedauert, hier zu kürzen und verspricht, auch bei den Leistungen für Asylbewerber*innen und bei den „faulen“ Bürgergeld-Empfänger*innen zu kürzen. Nicht auf den Finanzminister, so die unmoralische Logik, sondern auf die Asylbewerber*innen und Bürgergeld-Empfänger*innen sollten die Landwirte sauer sein.

Mit der Würde des Menschen hat das nichts zu tun. Der Warenkorb für die Bürgergeld-Empfänger*innen definiert ein Existenzminimum, um in Würde leben zu können. Das Bundesverfassungsgericht hat hier schon angemahnt, dass Sanktionen nur sehr begrenzt möglich seien, weil das ein würdevolles Leben nicht mehr möglich machen würde. Als Mitglied der Regierung sollte der Finanzminister das wissen. Er sollte auch wissen, dass Steuerhinterziehung dem Staat jährlich mehrere Milliarden € Schaden zufügen.

Am gleichen Tag veröffentlicht Oxfam Deutschland ihren Bericht zur sozialen Ungleichheit. Das Gesamtvermögen der fünf reichsten Deutschen ist seit 2020 um rund 73,85 Prozent von 89 auf 155 Milliarden US-Dollar gewachsen.

Markus Lanz diskutiert in seiner Sendung am 16. Januar ernsthaft, ob das britische Modell, Menschen nach Ruanda abzuschieben, nicht auch ein Modell für Deutschland wäre. Kurz davor hatte er noch gefragt, warum rechte Parteien in den USA und Europa so erfolgreich seien. Moralische Bedenken weist er in der Sendung zurück. Sie seien an der Wirklichkeit gescheitert, man müsse doch das Problem der Migration in den Griff bekommen. Auch die Nazis, so könnte man an dieser Stelle einwerfen, haben eine Deportation der Jüdinnen und Juden aus Deutschland nach Madagaskar in Erwägung gezogen, bevor sie sich dann anders entschieden.

Auch andere Politiker sehen in der Migration den Kern des Problems. Einen Flüchtlingsgipfel schlägt die CDU der SPD vor, so könne man die AFD entzaubern. Der neoliberale Finanzminister und sein Justizminister, die beide nicht so viel von den Menschenrechten halten, schlagen ebenfalls auf Asylbewerber*innen ein. Sie wollen Leistungen kürzen und nennen sie wider wissenschaftlicher Erkenntnis „Pullfaktoren“. Sie zählen die hohen Kosten für Geflüchtete auf und sehen die finanziellen Belastungen. Den Menschen und die Not sehen sie nicht.

Eine Steuer auf Vermögen von über fünf Millionen US-Dollar würde allein in Deutschland ca. 85,2 Milliarden € jährlich an Einnahmen für den Staat bedeuten. Auch eine Reform der Erbschaftssteuer (das vielgenannte Eigenheim, das Oma vererben könnte, ist schon lange über einen Freibetrag abgesichert, auch wenn konservative Politiker hiermit Wahlkampf machten) könnte zusätzliche Einnahmen erzielen. Aber wozu? Wir können ja auch weiterhin Asylbewerber*innen und Bürgergeld-Empfängerinnen für knappe Kassen verantwortlich machen.

Das Narrativ der illegalen Migration beschäftigt die Medien und die Politik. Keiner fragt, was das eigentlich ist, wenn man als flüchtender Mensch das Recht hat, an der Grenze einen Antrag auf Asyl zu stellen oder wenn Menschen in Europa durchgereicht werden, weil wir eine ähnliche Situation wie bei der Konferenz von Evian haben. Jens Spahn hat 2023 schon einmal gesagt, dass die Genfer Flüchtlingskonvention aus einer anderen Zeit sei. Derselbe Jens Spahn, der sich dann unter dem Slogan „Nie wieder ist jetzt“ gegen jeglichen Antisemitismus wandte und in der gleichen Sendung feststellte, dass es natürlich um einen importieren Antisemitismus ginge. Außerdem müssten Migranten*innen auch mit physischer Gewalt an der Grenze aufgehalten werden. Die AFD in den Köpfen wirkt. Beatrix von Storch hatte für eine solche Aussage einen Shitstorm in den sozialen Medien erlebt.

Natürlich sind die finanziellen und personellen Belastungen aus der Migration enorm. Aber statt Integration zu organisieren und Deutschland als Einwanderungsgesellschaft aufzustellen, werden Verantwortlichkeiten verschoben. Deutschkurse, Lehrer*innen für Integrationsklassen und die Integration in den Arbeitsmarkt – sie sind unterfinanziert und unterbesetzt. Zuständig sind die Kommunen, die diese Aufgabe vom Bund übertragen bekommen haben. Der Bund sorgt aber nicht für eine ausreichende Finanzierung, aufgrund der Kassenlage. Die verschuldeten Kommunen kommen an ihr Limit.

Die Bearbeitung eines Asylantrages dauert durchschnittlich 7,6 Monate. Mit einem anschließenden Klageverfahren kommen nochmal 26,6 Monate dazu. Eine Situation in der die Menschen zwischen Hoffen und Bangen verbringen und nicht integriert werden oder die Möglichkeit erhalten, zu arbeiten. Die Ämter klagen über fehlende personelle und finanzielle Möglichkeiten. Dies alles ist hausgemacht. Schon 2015 war Deutschland überrascht von Geflüchteten aus einem Bürgerkrieg, der bereits seit 2011 lief.

Aber das AFD Narrativ vom Bevölkerungsaustausch, lässt jegliche Bekenntnisse zum Einwanderungsland und entsprechende politische Handlungen als gegen die eigene Bevölkerung gerichtete Maßnahme skandalisieren. Die weit verbreitete Muslimenfeindlichkeit in der Gesellschaft verhindert, dass Politiker sich offen dazu bekennen, dass in Deutschland die ungestörte Religionsausübung aller Religionen im Grundgesetz gewährleistet ist. Dabei ist es unerheblich, ob man sich zu den Werten der CDU bekennt. Doch wo sind die Politiker*innen, die dies in Talkshows und gegenüber wütenden Bürger*innen erklären? Die für ihre Haltung stehen?

Obwohl Deutschland Einwanderung benötigt, um die demographische Entwicklung, Fachkräftemangel und Rentenzahlungen zu gewährleisten, präsentiert es sich als ausländerfeindliches Land. Ost-Deutsche Start-ups befürchten aufgrund des Rassismus, zusätzliche Schwierigkeiten ausländische Fachkräfte anzuwerben. Bloß keine Willkommenskultur. Das hatten wir unter Merkel. „Merkel muss weg.“ Zustände wie 2015 wollen wir nicht mehr haben, als man Menschen auf der Flucht vor Krieg geholfen hat. Die Hilfsbereitschaft, die 2022 den Ukrainer*innen entgegenschlug, die den Überfallkrieg Russlands flohen, wird 2023 aufgrund der Kosten bereits in Frage gestellt.

Wo sind die Politiker*innen, die für eine Gesellschaft werben, die offen und bunt ist. Die Herausforderungen angehen, die durch Einwanderung entstehen und entsprechend Sprach- und Integrationskurse, Kitas, Schulen, Universitäten und Behörden entsprechend ausrüsten.

Die Bürger*innen sind wütend. Auf wen? Warum? Auf die Ampel, weil sie die Flüchtlingszahlen nicht in den Griff bekommen? Gregor Gysi hat einmal einen gegen Flüchtlinge protestierenden Menschen gefragt, ob er der Meinung wäre, er würde mehr Geld erhalten, wenn Geflüchteten nicht geholfen würde? Würden die Arbeitgeber den Mindestlohn erhöhen oder sich wieder in Flächentarifverträge für faire Löhne aussprechen? Wäre der Klimawandel und seine Folgen gestoppt, wenn wir Geflüchtete in großer Zahl im Mittelmeer ertrinken lassen?

Die Grünen sind schuld! Woran eigentlich? Daran, dass sie den Klimawandel verlangsamen wollen und entsprechende Maßnahmen auf den Weg bringen? Daran, dass wir unsere Energiepolitik einseitig auf russisches Öl und russisches Gas ausgerichtet hatten? Wo kommt der Hass her, den z.B. ein Fußball-Bekannter von mir meint, in seinem WhatsApp-Status jeden Tag zum Ausdruck bringen zu müssen? Ein ganz normaler Mensch, den nie jemand zum Gendern gezwungen hat, der seine Heizung nicht austauschen musste, der Ricarda Lang oder Robert Habeck nicht kennt, aber meint, sie beleidigen zu dürfen, weil sie ja nichts können und nichts gelernt haben.

Kritik an der Ampel ist notwendig und sinnvoll. Wo aber sind kritische und konstruktive Vorschläge geblieben. Wieso unterstellt man gewählten Vertreter*innen, sie wollten eine Gesellschaft an den Abgrund führen?

Warum diskutieren wir nicht darüber, dass das Klimageld, ursprünglich als sozialer Ausgleich für steigende CO₂ Bepreisung gedacht, und so im Koalitionsvertrag festgeschrieben, auch wirklich kommen muss. Das klimafeindliche Subventionen gestrichen und damit das Klimageld finanziert und mehr Mittel für den Klimaschutz bereitgestellt werden könnten. Dass wir mehr Geld in den Ausbau von Bildung, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur stecken.

All das diskutieren wir nicht, weil Politiker*innen und Medien die Migration als Mutter aller Probleme vom AFD Narrativ übernommen haben.

Während unser tägliches Leben davon beeinflusst wird, wie schlecht unser Bildungssystem ist, wie unsicher Verkehrswege sind und wie mangelhaft die Gesundheitsvorsorge organisiert ist, werden wir persönlich nicht davon profitieren, dass Menschen vermehrt abgeschoben werden.

Es ist gut, dass Zehntausende von Menschen gegen den Rechtsruck in dieser Gesellschaft aufstehen und wir einige Medien und Organisationen haben, die konsequent die Ideologie und Denkweise von rechten Parteien und der AFD aufzeigen. Wichtig wäre es aber auch, wenn Politiker*innen sich moralisch überprüfen und neu vergewissern, ob sie wirklich noch die Werte teilen, die sich aus der Geschichte dieses Landes und den vertraglichen und verfassungsrechtlichen Verpflichtungen ergeben. Denn das wäre es, was ich als „unsere“ Werte definieren würde.

Andreas Michelbrink

Irgendwie hat sie es gut… sie ficht das alles nicht an.

27 Anmerkungen zu “Und nun ?

  1. Mit dem Hinweis auf das Grundgesetzt könnte man jede Diskussion beenden.
    Ich wünsche uns nicht, dass wir eines Tages selbst flüchten müssen, aber wenn, dann hoffe ich, dass man uns irgendwo aufnimmt. Auch das sollte man denen mal vor Augen halten, die sich vehement gegen die Aufnahme von Flüchtlingen stemmen.

    1. Dann sollen sie mal bei ihren Großeltern nachfragen. Auch damals haben nicht alle ein Land gefunden, dass sie aufnimmt, als sie vor den Nazis hätten fliehen müssen.

      1. Aber leider Gottes schieben viele Deutsche dieses Auswanderungsproblem nur auf die Juden – also mit anderen Worten, ihnen wäre das nicht passiert.
        Aber in diesen Mengen oder Zahlen, in denen heute Leute durch verschiedenste Anlässe zum Verlassen ihres Landes gezwungen sind oder werden, wäre das in den 40er Jahren auch Deutschen passiert.
        Ich habe den Artikel auch bis zum Ende gelesen – und habe eben festgestellt, dass in der deutschen Politik – fast gleich welche Partei das Regierungs-Zepter in der Hand hat, irgendwie falsch läuft – die Deutschen wollen unter sich bleiben und nehmen andere nur wider Willen auf – von den vielen freiwilligen Helfern abgesehen, die sich so stark engagiert haben, als 2015 die großen Flüchtlingswellen anfingen.
        Soll ich den Traktorfahrern mal zeigen, wie sie unseren Finanzminister in seinem Ministerium einbauen können, bis ihm was Vernünftiges einfällt?

        1. Wenn ich mir nur mal unser Haus angucke… von den Mietern hier würden 3 übrig bleiben, wenn alle mit ausländischen Wurzeln gehen müssten. Dann wären wir mit der Krawallschachtel fast alleine. Ne danke.

  2. Ein wirklich sehr guter Artikel, der kurz und bündig zusammenfasst, was da draußen und in tausenden Köpfen vorgeht, wie subtil mit Ängsten die Propaganda ihre Wirkung entfaltet. Mich erreichen von Menschen, die ich bisher als durchaus kritische erachtete, über die sozialen Medien so absolut dumme, oft weit unter der Gürtellinie liegende sogenannte Memes, die leider kein bisschen kreativ, humorvoll oder sozialkritisch sind, dass ich mich frage, wo deren kritischer Verstand geblieben ist. Meistens werden die Grünen zum Inhalt, besonders Ricarda Lang. Manchmal denke ich, dass das Internet Segen und Fluch gleichzeitig ist. Ich möchte (und will) es nicht mehr missen, aber manchmal wünschte ich, dass alle sozialen Medien mal mindestens vier Wochen von der Bildfläche verschwinden würden. Über die Messenger lassen sich Fakes, Beschimpfungen und Beleidigungen mit einem Klick zigtausendmal weiterleiten. Wer dann nur lange genug damit bombardiert wird – ist dir schon mal aufgefallen, wie viele Kriegsbegriffe in unsere Alltagssprache eingeflossen sind?, glaubt irgendwann an das, was ihm aufgetischt wird.
    Ich konnte leider nicht zur Demo gehen, denn dann hätte ich höchstwahrscheinlich einen Sturz riskiert. In unserer Siedlung steht es sehr schlecht um Räumung und Streuen bei Schnee und Glatteis.
    Liebe,
    Elvira

    1. Hier wird auch nur schlecht gestreut, aber der Bus fährt quasi vor der Tür. Ich werde es wohl mal wagen.
      Mein Umfeld scheint weitestgehend resistent zu sein.

  3. Wirklich blöd, dass „der Mist“ seine Weg zum gesundheitlich ohnehin schon angeschlagenen Gatten gefunden hat. Gute Besserung.

    Die hamburger AfD hat das bestimmt nicht absichtlich gemacht … ;-)

    Der angefügte lange Text ist in der Tat lesenswert. Der Verfasser hat scheinbar den selben Bekannten wie ich, der per WhatsApp-Status nahezu täglich seinem Grünen-Hass freien Lauf lässt.

    Wie schon geschrieben, mit Maske und Abstand demonstrieren sollte vertretbar sein. Meiner Meinung nach.

    Grüße
    Matthias

    1. Das war natürlich keine Absicht der AfD hüstel Sie haben das bereits weit von sich gewiesen. Wer es glaubt…
      Blognachbar Christian vermutet wohl richtig, dass sie die Macht der Bilder fürchtet. Ein voller Rathausmarkt gäbe ja was her.

  4. Schön, dass du soweit wiederhergestellt bist, schade, dass es nun den Gatten erwischt hat. Ob auf dem Rathausplatz oder am Jungfernstieg, ich wünsche dir eine gute Demo mit Maske und Abstand.
    Der Artikel, den du geteilt hast, ist sehr lesenswert. Und das kann ich sagen, ohne selbst Linken-Wählerin zu sein. Mir fällt kein Zacken aus der Krone, die Finger, Zehen, Ohren und die Nase faulen nicht ab, na sowas?
    Aber solange sich demokratische Abgeordnete, wie gestern der Herr Frei, lieber als misanthropische Erbsenzähler betätigen statt gemeinsam mit allen anderen einen demokratischen Schulterschluss zu suchen und solange sich selbst Regierungsmitglieder nicht zu schade sind, um eines kurzfristigen fragwürdigen Punktes willen gegen die „sozialschmarotzenden und arbeitsunwilligen Bürgergeldempfänger und Geflüchteten“ zu positionieren, wird sich vermutlich nicht sehr vieles ändern.
    Das schreibe ich mit der Hoffnung, für diese Befürchtung Lügen gestraft zu werden.
    Na, mal sehen, hier habe ich es anscheinend geschafft, ein paar Leute für nachher zu mobilisieren, die sich sonst nie auf Demos blicken lassen. Schau’n wir mal.
    Weitere Genesungsgrüße
    Anja

    1. Der Herr Michelbrink ist Gewerkschafter und anscheinend Linken-Wähler. Aber ich kriege auch nicht gleich Schnappatmung bei dieser Partei, auch wenn ich sie gerade nicht für wählbar halte.
      Gerade in dieser Debatte sollte es weniger um Parteizughörigkeit gehen als darum, zusammen zu stehen.
      Dir auch eine gute Demo. Möge Minden aus allen Nähten platzen ;-)

      1. Andreas Michelbrink ist seit 2008 Geschäftsführer der ver.di GPB gGmbH und Ansprechpartner für politische Erwachsenenbildung in ver.di. Die Aufgabe politischer …
        Es gibt schlechtere Lebensläufe und Berufe. – Und gut aussehend ist er auch noch haha
        Ich vergaß bisher, für Martin nur inkompetente, unbrauchbare und untaugliche Viren zu wünschen.

  5. Zuerst einmal wünsche ich weiterhin einen guten Verlauf und schnelle Genesung.

    Zu Politik und Fiananzierungen würde ich mir Mehrwertsteuer auf Finanztransaktionen wünschen.

    1. Ich hätte da so einiges an Vorschlägen, wie die Ampel zu Geld käme… aber da ist Herr unsäglich Lindner davor. Vermögenssteuer ist nur ein Stichwort

  6. Schön, dass du wieder fit bist, Birte, und alles Gute für deinen Mann. Wohl unvermeidbar, aber doch schlimm, dass es ihn auch erwischt hat, und dass er weniger glimpflich weggkommt, ist wohl leider nicht allzu überraschend.

    Die Bilder von der Demo gestern am Jungfernstieg waren ja wirklich mehr als beeindruckend. Irgendjemand meinte, dass sie auf dem Rathausmarkt gar nicht so viele Platz gehabt hätten und das Ausmaß der Demo dort niemals so deutlich geworden wäre.

  7. Huhu,

    bei einmal positiv und einmal negativ würde ich wahrscheinlich einen dritten Test machen. :-)
    Dass das ausgerechnet ist, als du zur Demo wolltest, ist natürlich ärgerlich.
    Aber da sie draußen stattgefunden hat, ist es bestimmt nicht schlimm, eben am Rande teilzunehmen.

    Ich bin zwar froh, dass so viele zur Zeit gegen die AfD auf die Straßen gehen und es möchte mir gerne Hoffnung machen, aber ich bin immer noch sehr skeptisch.

    Es erkennen zwar Viele, dass wir zu wenig Geld in Bildung und Co. stecken (der von der verlinkte Text ist ja sehr aufschlussreich), aber es sehen auch Viele, dass dieses Geld, das wir bräuchten, einfach nicht da ist und auf der anderen Seite Gelder in die Welt raushauen werden für Dinge, wo man sich fragt „warum und kommt das da überhaupt auch so an“ und das seit Jahren und keiner stoppt es, dann wundert es mich auch nicht, dass Viele mittlerweile denken, dass die AfD das stoppt und in das eigene Volk investieren wird. Schließlich sind sie diejenigen, die das nicht in die Wege geleitet und noch nie regiert haben. Da hoffen bestimmt die meisten von ihren Wählern, dass die das einfach besser machen.

    Gerade bei unseren Rentnern wird ja gerade wieder heftig gespart.

    So sehr ich Trump verabscheue, so finde ich seinen Spruch „America first“ bezeichnend, denn das hat man in Deutschland an vielen Stellen eben nicht mehr, so zumindest das Gefühl, das viele Bürger heute haben.

    LG Frauke

    1. Die Ampel muss auch vieles ausbaden, was sie selber nicht verbockt haben. Trotzdem ist sie an allem Schuld.
      Wo spart man denn gerade bei den Rentnern? Martin ist Rentner und mal abgesehen davon, dass seine Rente für 40 Jahre in der Pflege unverschämt niedrig ist, wissen wir davon nix.
      Ich hoffe, die Demos erwecken vor allem Nichtwähler aus dem Koma und ich denke, sie haben schon auch eine wichtige Funktion. Die Leute fangen wieder an, sich zu vernetzen, sich zusammenzutun. Alleine hier in Hamburg können sich die Omas vor Neuanfragen kaum retten ;-)

        1. Jeder Rentner bekommt seine Rente, kalkuliert auf der Basis seiner Einzahlungen in die Rentenkasse, mehr nicht. Ich bin seit fast 9 Jahren Rentner und habe, bis auf eine Ausnahme, jedes Jahr eine Rentenerhöhung erhalten. Über Kürzungen im Haushalt, die zu Lasten der Rentner gehen, ist mir nichts bekannt. Wenn du da nähere Infos hättest, wäre ich sehr dankbar um eine Aufklärung.

            1. Zur jährlichen „Rentergehaltserhöhung“:
              „Grundsätzlich folgt die Anpassung der Entwicklung der Bruttolöhne in Deutschland. Zusätzlich werden die Veränderungen des Beitragssatzes in der Rentenversicherung und die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Beitragszahlern und Rentnern über den sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor berücksichtigt.“
              Wenn der Bund die Zuschüsse an die Rentenkasse redzuieren sollte, würden wahrscheinlich die Beiträge der arbeitenden Bevölkerung zu Rentenkasse steigen.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.