Längerer Photostop in Lüttmoorsiel

Da kann man nicht nur über den Deich gucken und auf den Lorendamm nach Nordstrandischmoor

Wir haben die Lorenbahn sogar gesehen, aber leider nicht fotografiert.

Die beiden hatten jedenfalls genug Wind. Auf dem Weg nach Lüttmoorsiel haben wir noch an einer Vogelbeobachtungsstation angehalten, aber der Weg zur Hütte war quasi blockiert

Ein paar halbstarke Bullenteenies hatten sich von der benachbarten Weide den Weg gebahnt und fanden nun nicht, dass sie für uns Platz machen müssten.

Sie sind dann aber doch vor uns abgehauen. In dem Häuschen habe ich dann die erste Klappe aufgemacht und was sehe ich?

Aber da war vogeltechnisch eh nicht viel los.

Der Reiher war leider auch sehr photoscheu. Aber die Strandläufer am Wasser

waren nicht ganz so ängstlich

Gegenüber erkennt man dann die Hallig Nordstrandischmoor

Und auf dem Deich lässt sich der Grossstädter den Wind um die Nase wehen :-)

Lacht es uns etwa aus?

Und eine Möwe kämpfte mit ihrer Beute

Hinter dem Deich gab es noch eine Vogelbeobachtungshütte

Ein Rotschenkel

Dort gab es dann jeder Menge Brandgänse zu sehen

Aber auch Säbelschnäbler waren zu sehen

Der Chor will gerade nicht so mitmachen, der Dirigent müht sich ab :-)

Weiter ging es dann nach Nordstrand

Auch den Schwänen brachte der Wind das Gefieder durcheinander

Kurzer Halt am Hafen

Krabben gab es leider keine zu kaufen. Also sind wir weiter nach Eiderstedt, denn ein Nordfrieslandbesuch ohne bei der Friesischen Schafskäserei vorbeizugucken, geht irgendwie gar nicht. Ausserdem konnte ich so wenigstens eine Runde durch „mein“ Dorf drehen. Wir haben leckeren Schafskäse gekauft und Lammhaxen, die es heute geben wird. Schön geschmort. Ich habe mal vorsichtig gefragt, ob es eventuell noch Wolle gibt…. „wie viel willst Du haben? Ich habe noch 300 Kilo“….. Die habe ich natürlich nicht genommen, aber eine Tüte weiße und eine Tüte braune Wolle habe ich mir vollgepackt. Für lau… es gibt zur Zeit nicht einen Cent für die Wolle, weshalb sie hier zu Pellets verarbeitet wird, die man als Pflanzendünger nehmen kann. Es ist billiger, die Wolle zu importieren, als hiesige zu nehmen. Die ist auch bei Herstellern von Kleidung nicht so beliebt, weil sie gröber ist. Die Pellets brauche ich nicht, weil ich immer genug Reste habe, die ich für die Pflanzen nehme. Einige mache ich damit auch winterfest.

Das sind sie, meine Wolllieferanten. Der Käse ist übrigens auch köstlich und in bester Bioland-Qualität. Von Tetenbüll ging es dann über das Eidersperrwerk, Meldorf und der Fähre in Hochdonn nach Hause. Hinter dem Eidersperrwerk entdeckten wir noch einen kleinen Bioladen, wo wir noch das nötigste für das Wochenende einkaufen konnten und ein Cafe, wo wir uns Kaffee und Kuchen gegönnt haben.

Das waren drei wirklich schöne Tage mit viel Wind, Sonne und auch mal Regen. Wobei ich Sturm an der Nordsee schon sehr mag, hätte nach meinem Geschmack ruhig mehr sein können, wobei man dann wohl keine Kamera mehr hätte halten können. Wir lieben die Landschaft, wir haben gut gegessen und schönes gesehen. Wie so oft, denken wir dann, warum machen wir das eigentlich nicht öfter mal? Nordfriesland ist ja nun wahrlich keine Weltreise von Hamburg aus.

Und ein paar Souvenirs haben wir auch mitgebracht, wie sich das für ordentliche Touristen gehört :-)

Den Sonntag werden wir faul genießen… ich muss ja Morgen leider wieder in die Bütt.

Handyspielerei

Bilder habe ich natürlich noch viele, aber unser Photoblog ist immer noch eine Baustelle. Wer trotzdem noch Bilder gucken möchte, kann das natürlich gerne tun: Kurzurlaub in Nordfriesland, Teile 1-3

Ich geh dann mal die Lammhaxen schmoren. Eine ganze Keule war uns zu groß, so haben wir auf Empfehlung des Schafbauern die Haxen genommen.

14 Anmerkungen zu “Längerer Photostop in Lüttmoorsiel

  1. Das fand ich wirklich beeindruckend:
    Sowohl auf der Hamburger Hallig als auch in Lüttmoorsiel so dicht an die Wasserkante herankommen zu können und auch die grossen freien Flächen vor den Deichen mit Sicht bis zum Horizont, so dass man sogar die Erdkrümmung wahrnehmen kann.
    Dazu noch Wind und gute Luft.
    Das haben wir wirklich viel zu selten…..

  2. supertolle Berichte, supertolle Fptos, so sieht man mal, in welch schöner Gegend ich wohne. Man realisiert es leider viel zu selten, man kennt ja alle Ecken und macht sich kaum noch auf die Socken um das mal wieder in Natura zu erleben. Ich danke für diese tollen Bilder,. Ich mache jetzt mal einen Plan wo Tochter Hund und ich Sightseeing in Nordfriesland beginnen. So passt es im Herbst ja gut, rauf auf den Deich…. Schafe sind nun nicht mehr viele dort. Vor vielen Jahren war ich mit Schäferhund am Deich, gaaaanz weit weg waren Schafe zu sehen, der Hund schlief neben mir auf der Decke. Plötzlich wusch, weg war er.Mit einem Affenzahn Richtung Schafe. Leider hat er eins erwischt, ihm ins Bein gebissen. Das Schaf humpelte ins Wasser und blieb dort stehen. Da kam merkwürdigerweise plötzlich der Bauer über den Deich. Ich gab ihm unsere Adresse, für den Fall einer Schadensbereinigung. Er meinte, er meldet sich dann. Genial, denn er hätte das Recht gehabt, den Hund zu erschiessen. Ist nun mal so. Aber…Ende gut, Alles gut. Am Abend kam der Bauer zu uns , um sich besorgt zu erkundigen, ob wir den Hund dodgemacht( einschläfern) lassen haben. Er meinte das sei ein guter Hund gewesen, weil er das Schaf nicht gerissen hat und sich sofort abrufen lies. Er war froh, der Hund lebte und der Bauer wollte ihn mir sogar abkaufen. Ne. das ging gar nicht, der Hund ist bis zum Tod bei uns geblieben.
    Sorry, lange Geschichte, aber Du inspirierst mich oft durch Deine Bilder und Berichte.
    Ich wünsche Euch eine schönen Sonntag..

    1. Das ist ja oft so, das man als Einheimische kaum unterwegs ist. Es ist oft einfach zu naheliegend *lach*. Unser Hund ist damals auf Eiderstedt auch immer hinter den Schafen her und selbst wenn er angeleint war, hat er noch einen Kilometer weiter einen Haken geschlagen und ist zurück gelaufen. Schafe sind sehr schreckhaft, deshalb reagieren die Bauern verständlicherweise sauer.
      Wir haben unendlich viele Schafe gesehen, sowohl am Deich als auch im Deichvorland.
      Auf der Hamburger Hallig und in Lüttmoorsiel war ich vorher auch noch nie, im Nolde Museum mal vor gefühlten 40 Jahren. Auf Eiderstedt kenne ich ja jeden Grashalm, aber nördlich von Husum war ich auch selten unterwegs. Insofern war die Unterkunft in Breklum nicht verkehrt.
      Ich bin ja immer wieder sehr gerne da oben. Ich liebe die Weite der Landschaft, den Wind, die Menschen (in DIthmarschen sind wir beim Kaffeetrinken derartig angeranzt worden, ebenso wie im Bio-Laden, das ist eben doch noch mal ein anderer Menschenschlag).
      Es war schön und nächstes Mal können wir uns ja verabreden. Ich hatte noch den Tipp im Schloß in Husum Kuchen zu essen, aber das haben wir dann doch nicht mehr geschafft.

  3. Danke für die vielen tollen Eindrücke. Den Lorendamm finde ich echt toll. Es reizt schon, da mal hinzufahren :-)
    Dieses blaue Teil, ist das Seife?
    Aber Krabbenleberwurst? Also Leberwurst mit Krabben – oder was muss ich mir vorstellen?
    Das mit der Wolle ist echt krass. Und eigentlich ein untragbarer Zustand. Wolle importieren und die heimische verbrennen. So klappt das mit dem Aufhalten des Klimawandels aber nicht :-(
    Guten Wiedereinstieg morgen.

    1. Das ist schon viel schöne Gegend dort.
      Ja, das ist Leberwurst mit Krabben. Ehrlich gesagt, habe ich mich noch nicht getraut, sie zu probieren. Aber mitgenommen habe ich sie mal.
      Die Wolle S-H. aber auch aus Meck-Pomm ist für die meisten Hersteller nicht fein genug. Ausserdem sind die Fasern recht kurz, wenn sie zwei mal im Jahre geschoren werden. Wobei ich das Problem nicht habe. Wenn ich sie bürste, entsteht ein Vlies, dass sich verspinnen lässt.
      Der Schafbauer hier pflügt die Wolle unter und kam jetzt auf die Idee mit den Pallets. Die verkaufen sich wohl ganz gut. Ohne den Fleischverkauf und die Käsespezialitäten könnte so ein Hof nicht überleben.
      Die Wolle aus z.B Südamerika ist feiner und wird von Herstellern bevorzugt und der Transport per Schiff kostet nicht die Welt.
      Es gibt auf Rügen ein Unternehmen, das nur noch norddeutsche Wolle verarbeitet, aber die beiden kommen wohl nicht so recht zusammen. Dem Eiderstedter sind die Produkte des Rüganer zu „kratzig“ (fand ich nicht, ich habe ja auch mal fast so eine Jacke gekauft). Für Wolle haben die Bauern noch nie viel bekommen. Ich kann mich erinnern, dass ein Bauer in unserem Dorf schon in den 80ern gerne mal an uns verrückte Hamburgerinnen, die wir damals das Spinnen angefangen haben, verkauft hat. Den Riesen Sack für 5 Mark, mehr als er sonst bekommen hätte.
      Ja, das blaue ist Seife aus dem Nolde Museum. Die einzige, die ich so richtig gut riechen konnte. Ausserdem hat sie mir optisch gefallen.
      Auf dem Lorendamm werden alle benötigten Waren nach Nordstrandischmoor gebracht, auf andere Halligen geht das per Schiff oder ebenfalls per Lore.
      Bei Ebbe kann man auch zu Fuß zu manchen Inseln und Halligen, sollte aber den Tidenkalender gut kennen. Das kann schnell gefährlich werden, wenn die Flut kommt.

      1. Du kannst zu Fuss über den trocken gefallenen Meeresboden laufen.
        Ich würde mich das nicht mehr trauen, denn selbst die langsamste Flut ist im Zweifel immer noch schneller als ich….

      2. Lieben Dank für Deine Erklärungen. Das ist sehr interessant. Ja, mal bei Ebbe zu einer Insel laufen und bei der nächsten Ebbe wieder zurück – das wäre auch etwas, was ich gern mal machen würde.
        Das mit dem Spinnen hebe ich mir für die Rentnerzeit auf und wenn ich nicht mehr so gut zu Fuß bin ;-)

        1. Eine Wattwanderung ist sehr gesund, wenn man sie barfuß macht. Von Föhr nach Amrum kommst Du nicht an einem Tag hin und zurück :-) Aber man kann ja auch so ins Watt laufen und rechtzeitig wieder zurück. Gefährlich sind die Priele bei auflaufendem Wasser. Wenn man mit den Gezeiten nicht vertraut ist, sollte man so was lieber mit erfahrenen Wattführern machen

  4. Herzlichen Dank für die schönen Berichte und die tollen Vogelfotos – ich habe mich riesig gefreut, wenigstens per Blog ein bisschen Nordsee-Luft „schnuppern“ zu können – es sind nun schon drei lange Jahre, seit ich nicht dort oben war :o(((

    1. 3 Jahre ist definitiv zu lang :-) Aber wir haben es ja auch nicht so weit und einmal im Jahr muss das mindestens sein. Und gute Luft gab es diesmal reichlich, aber der Sturm hat alle Grosstadtlungen gut durchlüftet.
      Es freut mich, wenn unsere Urlaubsphotos auch anderen Freude machen.

  5. Die Strandläufer gefallen mir am meisten. Sie sind so putzig.
    Viel Kraft morgen in der neuen Woche!

    1. Danke. Der Wecker hat schon mal eklig früh geklingelt und Lust will sich noch so gar nicht einstellen. Aber sind ja nur noch 2 1/2 Monate bis Weihnachten :-)

Leider keine Anmerkung mehr möglich.