Meine Wut wächst

Und zwar auf all die, die meinen sich nicht impfen lassen zu müssen. Heute Morgen habe ich so einen Vollhonk im MoMa gesehen, der meinte, jetzt erst recht nicht, er wolle nicht Teil des Systems sein. Toll, diese Trotzreaktion.

Und gerade heute macht mich das besonders wütend, seit wir erfahren haben, das Martin trotz dreifacher Impfung sehr wenig bis gar nicht geschützt ist, weil die Impfung und sein Rheumamedikament sich nicht mögen. Dazu wird er sicherlich selber noch was schreiben, aber ich muss gerade mal raus damit, weil es mir gerade ein bisschen den Boden unter den Füßen wegzieht. Wir werden also noch vorsichtiger sein müssen, als wir es eh schon sind. Viel mehr geht kaum… denn ausser das Martin einkaufen geht, macht er ja kaum noch was, wo er mit Menschen in Berührung kommt. Er hat noch kein Ergebnis seines Anti-Körpertests, aber die Rheumatologin hat mittlerweile ganz umfangreiche Erfahrungswerte und die besagen nix Gutes. Danach hat fast keiner der Patienten, die das Medikament nehmen, das Martin nimmt, einen wirklichen Schutz durch die Impfung.

Und nein, das ist überhaupt kein Argument gegen das Impfen, sollte jemand auf die Idee kommen, mir das jetzt vorhalten zu wollen.

Und wir tragen eh immer und überall die Masken. Nun gelten Supermärkte ja nicht als die Ansteckungsherde schlechthin, aber wir müssen jetzt doch mit einer deutlich erhöhten Infektionsgefahr leben. Und das macht mir gerade doch zu schaffen. Nun hat auch bei uns beiden die Corona Warn App angeschlagen. Ich hatte am 6.11. eine „Begegnung mit niedrigem Risiko“, Martin am 9.11. Da waren wir jeweils einkaufen. Nein, ich verfalle deshalb nicht in Panik. Und testen tue ich mich ja regelmäßig. Trotzdem wird das ein sehr unlustiger Winter für uns. Und das haben wir auch denen zu verdanken, die sich nicht impfen lassen und ganz ehrlich, keiner, wirklich keiner von denen, die ich kenne, konnte mir einen wirklich plausiblen Grund nennen, warum er/sie die Impfung ablehnt.

In Österreich schlucken sie stattdessen lieber Pferdeentwurmungsmittel und ziehen sich Vergiftungen zu.

Das Zeug ist in Österreich stellenweise ausverkauft. Man fasst es einfach nicht. „Auslöser sind zweifelhafte Empfehlungen der rechten FPÖ: Deren Anhänger nehmen mitunter die für Pferde gedachte Dosis.“

Ich gebe zu, bei mir schwingt auch inzwischen Angst mit. Wir haben es bis jetzt geschafft, uns nicht zu infizieren und ich würde gerne, dass es so bleibt. Wir sind beide keine 20 mehr und ich möchte nicht ausprobieren, welchen Verlauf eine Coronaerkrankung bei uns nehmen würde.

Und ich bin stocksauer auf all diejenigen, die mit ihrem unsolidarischen Verhalten mit für die Situation gesorgt haben, mit der wir jetzt umgehen müssen.

gestern in Rottal Inn Photo: Süddeutsche.de

In Rottal Inn mussten gestern 23 Patienten nach Nordbayern verlegt werden, weil die Kliniken komplett überlastet sind. Begreifen es die Leute eigentlich erst, wenn wir hier Bilder wie aus Bergamo haben?

Sorry, das ist jetzt vielleicht alles nicht sehr sortiert, aber ich musste raus damit. Mir geht das gerade mächtig an die Substanz und ich habe nebenbei auch noch einen Job zu machen und kann mich nicht in Achtsamkeit zuhause einigeln. (Ja, der Seitenhieb war gewollt, nix gegen Achtsamkeit, aber so manchen Esoterikschwurbler rauben mir gerade den allerletzten Nerv)

Der Landkreis Rosenheim hat bestimmt auch noch Kapazitäten, da leben auch überdurchschnittlich viele Impfmuffel. Vielleicht sollte ich da mal hinfahren, da boostern sie ja schon nach fünf Monaten und auch jeden, der will.

So genug ausgekotzt, ich gehe mal wieder arbeiten. Verdauen muss ich das trotzdem irgendwie.