Sonne bitte

Neben allem anderen geht mir auch gerade das Wetter allmählich mächtig auf die Kachel. Der Arbeitsweg bei Dauerregen macht einfach keinen Spaß und zum Fotografieren komme ich so auch kaum

Mal eine kurzer Halt am Chilehaus. Der Versuch, an der Köhlbrandbrücke zu photografieren, ist mehr oder weniger misslungen

Ab nächster Woche werde ich wieder drei Tage Zuhause arbeiten und nur an zwei Tagen ins Büro fahren. Und wir haben verabredet, dass ich Zuhause bleiben kann, wenn ich weder Roller noch Auto fahren kann, damit ich mich nicht morgens in die immer überfüllte S-Bahn stopfen muss. Das ist ja schon mal eine Entlastung. Im Büro selber fühle ich mich nicht unsicher. Ich habe ein Einzelbüro, wir sind fast alle geimpft und testen uns regelmäßig. Ausserdem habe ich nur sehr wenig Publikumsverkehr und wenn mal jemand zu mir kommt, dann in der Regel auch geimpft.

Gestern hat es im Büro mal ordentlich gerummst, weil ich mit einer der wenigen Impfgegnerinnen aneinander geraten bin. Wenn ich dann von solchen Leute höre, das es ihnen für meine Mann so leid täte, habe ich wirklich Mühe, die Contenance zu wahren. Aber wir haben die Kuh wieder vom Eis bekommen. Deutlich ist aber, das die Nerven bei allen ziemlich blank liegen. Mein Chef meinte nur, logisch, dass es dann auch hier knallt. Ich bin allerdings in der komfortablen Situation, dass das Verständnis meiner Chefs ganz klar bei mir liegt. Trotzdem möchte ich mit der Kollegin keinen Dauerkonflikt. Interessant fand ich aber schon, dass ich auch von ihr keine Antwort auf die Frage erhalten habe, warum sie sich nicht impfen lässt. Sie meint wohl, als Vegetarierin ein ausreichend gutes Immunsystem zu haben. No comment…

die schwarzen Flecke sind Vögel, die da in Scharen um die Köhlbrandbrücke flogen

Gerade habe ich von einem 33jährigen gehört, der ungeimpft an Corona verstorben ist, zwei kleine Kinder hinterlässt und dessen Tod vermutlich vermeidbar gewesen wäre. Auch das belastet das Klinikpersonal massiv. Der Arzt stand weinend am Bett des Toten. Hamburg wird jetzt wohl Patienten aus Bayern und aus Sachsen und Thüringen aufnehmen, weil wir hier noch Kapazitäten haben und weder die Inzidenz noch die Hospitalisierungsrate explodiert. Wir liegen immer noch bei unter 200, hatten heute sogar keinen leichten Rückgang, aber ich nehme an, das wird wieder anders.

Ach grummel, wollte ich nicht über das Wetter schreiben? Bei dem mir allerdings eher nach inhäusigen Aktivitäten ist. Also stricke ich weiter an des Gatten Socken. Die Wolle aus Eiderstedt ist ein Traum. Ließ sich schon super verspinnen und ist wunderbar weich.

Und ich werde mich in der Küche austoben. Heute soll es mal Fonduta geben. Mal sehen, ob das gelingt. Und Morgen dann versuche ich mich an der Shakshuka. Die wollte ich eigentlich heute machen, aber ich habe vergessen, dem Gatten die Zutaten für das Joghurt-Topping mit auf dem Einkaufs“zettel“ zu schreiben. Da beide Gerichte mit pochierten bzw. confierten Eiern sind, kann ich das ja mal ordentlich üben. Ich glaube, ich habe noch nie welche gemacht.

Herr Hein macht es sich schon mal gemütlich.

Der Kerle macht es richtig und ist beneidenswert unbekümmert. Und bei allem Ungemach, wir haben ein Dach über dem Kopf, wir haben es warm, wir haben unsere beiden Terroristen und haben auch sonst alles, was wir brauchen. Nicht nur Obdachlose haben das alles nicht, auch im Ahrtal frieren jetzt viele, weil sie noch immer keine neue oder reparierte Heizung haben. So sehr mir auch vieles an die Nieren geht, wir können uns hier ganz gut einrichten.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende, trotz allem.