Meine Wut wächst

Und zwar auf all die, die meinen sich nicht impfen lassen zu müssen. Heute Morgen habe ich so einen Vollhonk im MoMa gesehen, der meinte, jetzt erst recht nicht, er wolle nicht Teil des Systems sein. Toll, diese Trotzreaktion.

Und gerade heute macht mich das besonders wütend, seit wir erfahren haben, das Martin trotz dreifacher Impfung sehr wenig bis gar nicht geschützt ist, weil die Impfung und sein Rheumamedikament sich nicht mögen. Dazu wird er sicherlich selber noch was schreiben, aber ich muss gerade mal raus damit, weil es mir gerade ein bisschen den Boden unter den Füßen wegzieht. Wir werden also noch vorsichtiger sein müssen, als wir es eh schon sind. Viel mehr geht kaum… denn ausser das Martin einkaufen geht, macht er ja kaum noch was, wo er mit Menschen in Berührung kommt. Er hat noch kein Ergebnis seines Anti-Körpertests, aber die Rheumatologin hat mittlerweile ganz umfangreiche Erfahrungswerte und die besagen nix Gutes. Danach hat fast keiner der Patienten, die das Medikament nehmen, das Martin nimmt, einen wirklichen Schutz durch die Impfung.

Und nein, das ist überhaupt kein Argument gegen das Impfen, sollte jemand auf die Idee kommen, mir das jetzt vorhalten zu wollen.

Und wir tragen eh immer und überall die Masken. Nun gelten Supermärkte ja nicht als die Ansteckungsherde schlechthin, aber wir müssen jetzt doch mit einer deutlich erhöhten Infektionsgefahr leben. Und das macht mir gerade doch zu schaffen. Nun hat auch bei uns beiden die Corona Warn App angeschlagen. Ich hatte am 6.11. eine „Begegnung mit niedrigem Risiko“, Martin am 9.11. Da waren wir jeweils einkaufen. Nein, ich verfalle deshalb nicht in Panik. Und testen tue ich mich ja regelmäßig. Trotzdem wird das ein sehr unlustiger Winter für uns. Und das haben wir auch denen zu verdanken, die sich nicht impfen lassen und ganz ehrlich, keiner, wirklich keiner von denen, die ich kenne, konnte mir einen wirklich plausiblen Grund nennen, warum er/sie die Impfung ablehnt.

In Österreich schlucken sie stattdessen lieber Pferdeentwurmungsmittel und ziehen sich Vergiftungen zu.

Das Zeug ist in Österreich stellenweise ausverkauft. Man fasst es einfach nicht. „Auslöser sind zweifelhafte Empfehlungen der rechten FPÖ: Deren Anhänger nehmen mitunter die für Pferde gedachte Dosis.“

Ich gebe zu, bei mir schwingt auch inzwischen Angst mit. Wir haben es bis jetzt geschafft, uns nicht zu infizieren und ich würde gerne, dass es so bleibt. Wir sind beide keine 20 mehr und ich möchte nicht ausprobieren, welchen Verlauf eine Coronaerkrankung bei uns nehmen würde.

Und ich bin stocksauer auf all diejenigen, die mit ihrem unsolidarischen Verhalten mit für die Situation gesorgt haben, mit der wir jetzt umgehen müssen.

gestern in Rottal Inn Photo: Süddeutsche.de

In Rottal Inn mussten gestern 23 Patienten nach Nordbayern verlegt werden, weil die Kliniken komplett überlastet sind. Begreifen es die Leute eigentlich erst, wenn wir hier Bilder wie aus Bergamo haben?

Sorry, das ist jetzt vielleicht alles nicht sehr sortiert, aber ich musste raus damit. Mir geht das gerade mächtig an die Substanz und ich habe nebenbei auch noch einen Job zu machen und kann mich nicht in Achtsamkeit zuhause einigeln. (Ja, der Seitenhieb war gewollt, nix gegen Achtsamkeit, aber so manchen Esoterikschwurbler rauben mir gerade den allerletzten Nerv)

Der Landkreis Rosenheim hat bestimmt auch noch Kapazitäten, da leben auch überdurchschnittlich viele Impfmuffel. Vielleicht sollte ich da mal hinfahren, da boostern sie ja schon nach fünf Monaten und auch jeden, der will.

So genug ausgekotzt, ich gehe mal wieder arbeiten. Verdauen muss ich das trotzdem irgendwie.

35 Anmerkungen zu “Meine Wut wächst

  1. Menschen, die an MS leiden, können auch durch ein Medikament betroffen sein, genau wie Martin. Aber das hilft euch nun auch nicht weiter.
    Wir drücken die Daumen, dass ihr euch nichts einfangt.

  2. Ich wünschte, mir würde etwas einfallen, um es für Euch ein wenig leichter zu machen. Ich fürchte nur, dass es viele Menschen gibt, denen es im Moment so geht. Hans-Georg hat recht, das hilft Euch gerade nicht weiter.
    Warum müssen diese Menschen nicht die Konsequenzen für Ihr Handeln tragen, sondern Andere müssen es ausbaden?
    Einigeln ist wirklich K… Man braucht andere Menschen, man braucht ein bisschen Bewegung. Und wer weiß, wie lange sich das Ganze hinzieht, wenn immer weniger bereit sind, auf die Allgemeinheit Rücksicht zu nehmen, um im Zweifel von der Allgemeinheit getragen zu werden.
    Es tut mir sehr leid, aber auch das hilft Euch leider nicht. ***grummel, grusel, heul***

    1. Es wird vermutlich ein Winter wie der letzte, wenn raus, dann irgendwo in die Natur, wo keiner ist. Zum Glück sind Weihnachtsmärkte und volle Innenstädte eh nicht unser Ding und bis auf die Karten für Wolfgang Niedecken ist nix weiter geplant. Die Karten werden wir wohl verfallen lassen, was mir schon leid tut, weil gerade Martin sich auf das Konzert gefreut hat.
      Wir können uns schon ganz gut schützen, aber es ist eben doch diese latente Angst, die immer mitschwingt und die zumindest mir auch immer wieder an die Substanz geht. Und gerade weil es Menschen gibt, die sich nicht schützen KÖNNEN, wäre es so wichtig, dass die, die es können, es auch tun und nicht wie kleine Kinder bocken, denen man die Schaufel weggenommen hat. Ich könnte schon wieder platzen

  3. Oje, ich kann deine Wut und deine Sorge gut verstehen. Und was ich garnicht verstehen kann sind die „Argumente“ der Impfgegner. Da versucht unsereins alles für den eigenen Schutz und auch den Schutz der Mitmenschen zu tun. Und dann gibt es solche Idioten die meinen gegen alles immun zu sein und nur ihre Nasenspitze sehen.
    Ich wünsche euch, dass ihr gesund bleibt. Auch wenn euer Leben durch solche Idioten noch mehr eingeschränkt wird.

  4. Damit sich das jetzt nicht auch noch auf zwei Blogs verteilt:

    De Facto ist es wohl so, dass in meiner Rheumapraxis komplett alle Patienen mit Immunsupressiva-Therapie ( so wie ich) vier Wochen nach dem Boostern zur Blutentnahme gehen sollen, um den Antikörperstatus zu erheben. Was sich statistisch jetzt so zeigt, dass bei etwa der Hälfte der geboosterten gar kein oder nur ein sehr geringer Antikörpertiter zu messen ist, bei einem weiteren Viertel ein – gegenüber Gesunden – deutlich reduzierter und lediglich das restliche Viertel etwa so viele Antikörper aufzuweisen hat wie Menschen ohne Immun-Supression innerhalb der normalen Streuung.

    Will sagen,- so jedenfalls meine Ärztin – dass man daraus schliessen kann, dass 3/4 der Geboosterten unter diesen Voraussetzungen trotz Impfung ein deutlich höheres Risiko einer schweren Corvid-Infektion haben als „gesunde“ und geimpfte Menschen ohne Immuno-Therapie – ja, das es zum Teil sogar genauso hoch ist, als ob sie gar nicht geimpft wären…

    Woraus man im Umkehrschluss auch ableiten kann, dass damit auf jeden Fall alle Infektionsrisiken vermieden werden müssen, die sich aus dem Kontakt mit grösseren Menschengruppen ergeben….

    Was für mich konkret erst mal bedeuted, dass ich mich auch weiter so stark abschotte, wie ich das seit über einem Jahr schon mache und allenfalls (abgesehen von Einkäufen) nur noch in Umgebungen aufhalte, in denen mindesten 2G gilt oder besser : 2G+
    Was auch beinhaltet, dass ich auch weiterhin keine Öffies benutze oder gar Weihnachtmärkte o.Ä. besuchen werde – womit auch das Niedecken-Konzert nächste Woche in weite Ferne rückt, sollten die das nicht noch als 2G+ -Veranstaltung ausweisen oder mein Antikörper- Titer sich nicht mindestens im oberen Drittel befinden
    (Das Ergebnis der Untersuchung werde ich aber vermutlich erst im Lauf der nächsten Woche haben, solange ist das also mindestens noch in der Schwebe)….

    ————————-

    Ansonsten kann ich mich dem nur anschliessen, was meine Liebste schon geschrieben hat:

    Danke für nichts, Ihr Spinner und Schwurbler, die ihr es durch Eure Verantwortungslosigkeit der Gemeinschaft gegenüber und Euer Nichts-Tun soweit habt kommen lassen!

    Und das schreibe ich jetzt nicht, weil Ihr mich persönlich damit in Gefahr bringt oder in meiner Freiheit einschränkt – oder weil ich Euch gar gerade nur alles Schlechte wünschen möchte, sondern weil es ganz viele Leute ebenfalls betrifft, die sich gar nicht impfen lassen können oder bei denen die Impfung nicht richtig wirkt…. Kinder beispielsweise, Krebspatienten, alte Menschen usw…

    Welche Risiken Ihr für Euch selbst eingehen wollt, dass ist ganz sicher Eure Sache, aber es geht alle an, wenn Ihr mit Eurer Ignoranz zur Gefahr für Menschen werdet, die alles richtig gemacht haben….
    Und deshalb ist es nur richtig und gut, wenn Ihr jetzt in Eurer Freiheit beschnitten werdet!

    Je mehr, je besser!

    1. Ich schrieb ja unten, Wilhelm, daß Vorsicht das allerbeste ist. Sollen die anderen doch treiben, was sie wollen, sprich, unterschiedliche bis gar keine Risiken sehen…das geht uns nichts an. Drehen kannst Du daran garnichts. Also Ruhe bewahren.

      1. Das geht uns sehr wohl was an. Was nützt alle eigene Vorsicht, wenn andere sich so verhalten und andere gefährden. Wenn andere durch ihr Verhalten vor allem das Leben von Menschen wie Martin, aber auch allen anderen, die sich nicht schützen können, gefährden und mehr einschränken, als es nötig wäre. Das geht mich sehr wohl was an. Wir können und wollen uns hier nicht einsperren, nur weil andere meinen, sei alles nicht so wild.
        Es geht uns sehr wohl was an, wenn einige dafür sorgen, dass das öffentliche und kulturelle Leben wieder runtergefahren werden muss, wenn Menschen notwendige Operationen nicht erhalten können, weil die Krankenhäuser volllaufen. Es betrifft uns mehr oder weniger alle und deshalb geht es uns auch alle was an.

      2. Vorsicht ist schon deshalb momentan das Beste, weil mir schlicht im Moment nicht anders bleibt, was ich im realen Leben selbst gegen das Dilemma machen kann.

        Soweit gebe ich Dir recht, auch wenn ich darüber alles andere als glücklich bin.

        Denn es bedeutet ja, dass ich auf die immer weiter steigenden Inzidenzen keine anderen Reaktionsmöglichkeit mehr habe, als mich auch weiter einzuigeln und – bis auf ganz wenige Ausnahmen – aus jeder Form von öffentlichem Leben heraushalten zu müssen. Genau so wie in den Zeiten des Lockdowns vor einem Jahr, obschon ich eigentlich gehofft hatte, durch die Impfungen ein ganzes Stück sicherer zu sein als damals und zumindest ein Stück mehr Bewegungsfreiheit zu haben.

        Aber die Seifenblase ist seit gestern erst mal wieder zerplatzt – wenn auch zumindest noch insoweit Grund zum Optimismus besteht, als dass ich bis zum Ergebnis des Antikörpertestes wenigstens noch hoffen kann, dass dabei halbwegs akzeptable Werte herauskommen und ich nicht völlig ungeschützt bin.
        Allerdings kann ich nach der deutlichen Ansage meiner Ärztin auch im positivsten Fall kaum noch davon ausgehen, dass ich auf die gleichen Antikörperwerte komme wie ein Gesunder ohne reduziertes Immunsystem.
        Ich muss also auf jeden Fall von einem höheren Infektionsrisiko ausgehen – zumal unter der Medikation die Zahl der Antikörper auch schneller wieder sinken können und ggf. in einem Vierteljahr schon der nächste Booster notwendig werden könnte, falls die Impfungen bei mir überhaupt wirken….

        Und ich hoffe, du verstehst, dass diese Aussichten ziemlich frustierend sind, selbst wenn ich kein Party-Gänger bin und es mir normalerweise nicht viel ausmacht, viel Zeit zuhause zu verbringen, wo ich sicher bin.

        Aber auf der anderen Seite hängt jetzt auch wieder premanent ein Damoklesschwert über mir, dessen Faden um so dünner wird, je höher die Inzidenzwerte steigen. Denn ganz ohne Aussenkontakte ist mein Leben ja trotzdem nicht:
        Direkte Aussenkontakte, wenn ich selbst einkaufe oder zum Arzt muss (woanders gehe ich ohnehin nicht mehr hin) – und indirekte über Menschen, denen die Liebste begegnet. Die Stiko würde vorgezogenes Boostern für „Haushaltskontakte von Immungeschwächten“ ja nicht so dringend empfehlen, wenn da nicht eine konkrete Gefahr bestehen würde…..

        Auch das macht einen Teil des Frustes aus, der jetzt wieder in mir hoch kocht.
        Denn natürlich habe ich auch Schiss, das mich der Virus (samt aller möglichen Folgen) erwischen könnte, obschon ich selbst alle Vorsichtregeln einhalte und wirklich alles mache, was ich zum eigenen Schutz beitragen kann – wohl wissend, dass die Decke meiner eigenen Möglichkeiten in allen Richtungen ziemlich kurz ist und mir gar nichts anderes bleibt, als mich darauf zu verlassen, dass die Menschen um mich herum gut für mich mit (vor)sorgen….

        ———————

        Und damit komme ich an der Punkt, wo aus meinem Frust Wut wird:

        Weil da draussen diese Ignoranten rumlaufen und – mit fadenscheinigsten Argumenten ihren Egoismus und ihre soziale Inkompetenz übertünchend – absolut nichts machen, was die Situation für Menschen wie mich ( oder solche, die gar nicht erst geimpft werden können) auch nur ein kleines bisschen verbessern würde.
        Sattdessen wird geschwafelt ( in der Politik), geschwurbelt (von den Quarkdenkern) oder versucht, möglichst viele weitere Ignoranten auf die eigene Seite zu ziehen (von den Eso-Spinnern) um einen wirklich ausreichenden Schutz für alle zu verhindern.
        Selbst die Mähr von der „natürlichen Auslese“ wird in diesem Zusammenhang (von Teilen der selbst ernannten „Herrenrasse“) inzwischen ins wieder Feld geführt, was zeigt, dass zumindest ein Teil dieser Idioten bewusst in Kauf nimmt, dass ihr Verhalten für hunderte Andere tödlich enden wird.

        Wenn das – mal abgesehen von meiner eigenen Befindlichkeit – kein Grund zum wütend werden ist – was denn dann????

        ———————-

        Bleibt noch die Frage, was ich an Möglichkeiten habe, mit meiner immer weiter steigenden Wut umzugehen – zumal ich unter den gegebenen Umständen kaum die Gelegenheit habe, solchen Typen im realen Leben mal „den Kopf grade zu rücken“?
        Runterschlucken, damit ich irgendwann daran ersticke?
        Rausschreien oder Telefonbücher zerreissen ( wenn wir denn noch eins hätten)?

        Oder – das scheint mir im Moment der einzig praktikable Weg für mich zu sein – immer mal wieder darüber zu schreiben, selbst wenn es vermutlich keine der Zielpersonen je lesen wird?
        Denn das hilft wenigstens mir insoweit, als dass ich meine Gedanken dabei sortieren und in Worte fassen kann….

        1. Habe ich heute Morgen gelesen:

          “Das Thema ist dermaßen hoch emotionalisiert, dass das Hirn auf eine Art Reptilienstufe zurückfällt.” Sonst kluge Menschen würden völlig primitive Entscheidungen treffen. ” Zitat einer Ärztin in Österreich….

          Da ging es um Vollidioten, die sich absichtlich mit Corona infizieren, um dann als genesen zu gelten. Hat einer (bisher) nicht überlebt, aber so what… die feiern allen Ernstes Corona Partys.

        2. Ja, das liest keine Zielperson.

          Ich für meinen Teil besuche Blogs nicht mehr, hauptsächlich von einigen Künstlern und „spirituell“ ausgerichteten Menschen, die ich seit Anbeginn meines WP-Engagements kenne.
          Dann bekomme ich halt keine Kommentare von ihnen.
          Ich hatte mich da schon abgestrengt, argumentiert, was sonst was, aber jetzt bin ich da stumm.

          Ich komme gut mit wenigen Kontakten aus. 90 % meiner Kontakte finden auf Feld und Flur statt. die empfinde ich oft sehr herrlich und wohltuend. Gerade wenn ich beim Efeu fotografiere, kommt es zu einem kleinen Gespräch mit Passanten.
          Einkaufen und Arzt, Essen abholen, das ist was ich mache.
          Gestern Reifen wechseln lassen. Angebot, mich 40 Minuten in den Warteraum zu setzen. Nein, ich ging lieber spazieren, tat mir sowieso gut.

          Vorgestern habe ich auch ein Treffen mit Freunden abgesagt. Mit mir ein weiterer.
          Mir fällt da kein Zahn aus der Krone.

          Es kommen bessere Zeiten irgendwann, mit Konzert, Theater, sonst etwas.
          In ein Museum kann man sicher trotzdem gehen, natürlich nicht in ein stark Frequentiertes.

          Wut empfinde ich auf die Politik, auf die Schlafmützen dort:
          Einsatzkräfte rausholen
          C-Plan für den Winter
          Flüchtlinge
          Klimawende
          ect ect

          Dass jetzt die iNfektionen ansteigen, hat auch damit zu tun, daß viele Doppeltgeimpfte meinen, es träfe sie nicht. Das ist ein Trugschluss! Und wenn man glaubt, es könne nix passieren, dann geht man sorglos mit den Situationen um.
          Bin gespannt, was heute in der Ploitik rauskommt!

          1. „Es kommen bessere Zeiten irgendwann…“ dann kann es für viele Institutionen zu spät sein. Theater und deren freiberufliche Künstler haben es gerade geschafft, wieder zu öffnen und auf der Bühne stehen zu können, und zwar mit viel Engagement. Wenn alles wieder zumachen muss fürchte ich, dass einiges gar nicht wieder aufmacht.
            Kreuzfahrtreedereien haben mit eigenen Hygienekonzepten und stark reduzierter Paxzahl ihre Schiffe wieder in Fahrt gebracht. Wenn auf einem Schiff nur ein positiver Fall auftritt, ist das fatal.
            All die Idioten, die sich nicht impfen lassen wollen, wissen gar nicht, was sie mit ihrer Weigerung anrichten können, oder sie ignorieren es einfach – wider besseren Wissens. Ich habe so eine Wut im Bauch, ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen könnte.

          2. Da ich noch berufstätig bin, kann ich mich nicht komplett zurückziehen. Ich hätte damit auch nicht so das Problem und bin auch gerne in der Natur, mit mir und der Kamera alleine. Aber es geht eben nicht. Ich habe jetzt immerhin meine Büropräsenz um einen Tag reduzieren können und die Abmachung, dass ich nicht kommen muss, wenn ich weder Roller noch Auto fahren kann. Denn wenn ich eines vermeiden möchte, ist es der öffentliche Nahverkehr zu Zeiten des Berufsverkehrs. Dann hat unsere S-Bahn Linie was von Sardinenbüchse. Die ist immer komplett überfüllt. Mit dem Auto kann ich nur fahren, wenn mein Chef nicht da ist, dann kann ich auf seinen Parkplatz. Draußen parken geht nicht mehr, das ganze Gebiet um mein Büro ist Anwohnerparkzone.
            Aber es geht auch nicht nur um mich. Wie Hans-Georg schon schrieb, was ist mit all denjenigen, die es bis jetzt irgendwie geschafft haben und denen jetzt wieder vieles wegbricht…. da pappen sich die Herrschaften bei Fb Buttons mit „ohne Kunst wird es still“ an ihr Profil und schaden genau denen, die sie vorgeben zu schützen.

            1. Wie Wilhelm schrieb, kann man dem Virus kaum aus dem Weg gehen.
              Bei meinen wirklich wenigen Kontakten habe ich in letzter Zeit schon manches an Vorfällen gehört.
              Für deinen Mann ist es wichtig, keine volle Viruslast abzukommen. Und die bekommt man mit Maske in „Einkaufsparadiesen“ wohl kaum, sondern nur in geballten Situationen, länger und ohne Maske.
              Mich ärgert die Untätigkeit der Politik, das ist so jämmerlich, man glaubt es kaum.

  5. Da hoffe ich für Euch, dass all Eure Maßnahmen funktionieren. Aber es ist wirklich beängstigend, wenn man alles, was möglich ist getan hat, und trotzdem nun mit der Angst vor dem Virus leben muss.
    Vielleicht gehört Martin aber zu dem Viertel mit Antikörpern!

    Hier wird es ein Problem werden, eine Booster-Impfung zu kriegen, es gibt wieder Wartelisten, das hat im Frühjahr schon nicht funktioniert. Allerdings hatte ich glücklicherweise eine Kreuzimpfung und die sechs Monate sind erst Mitte Januar rum, vielleicht hat sich unser Land bis dahin ein wenig organisiert.

    1. „Vielleicht gehört Martin aber zu dem Viertel mit Antikörpern!“

      Rein statistisch betrachtet ist das leider nicht sehr wahrscheinlich – so dass ich schon froh bin, wenn ich es wenigstens in die zweite Gruppe schaffe. Dann wäre die Kuh zwar nicht ganz vom Eis, aber die Wahrscheinlichkeit des Einbrechens deutlich geringer als ganz ohne Schutz….

      Aber, wie sagen die Rheinländer:
      „Et kütt, wie et kütt“ – und damit werden wir umgehen müssen.
      Und ich bin sicher, das wird auch irgendwie gehen….

      1. Klar wird das gehen. Trotzdem bleibt die Wut auf die, die uns das eingebrockt haben… Politiker, die sich nicht rechtzeitig getraut haben, das notwendige zu veranlassen und auch die lieben Mitbürger, die uns mit ihrer nicht vorhandenen Solidarität und Einsicht das Leben schwer machen

  6. Auch ich nehme ein Immunsuppressivum und habe bis jetzt noch gar nicht die dritte Impfung bekommen.
    Bei meinem Arzt bin ich auf die Liste gekommen und habe erst Ende Dezember einen Impftermin bekommen.
    Mein Arzt hatte nach der zweiten Impfe gesagt erst dann testen lassen wenn sechs Wochen nach der Impfung vorbei sind ( er sagte die Antikörper bauen sich über einen längeren Zeitraum auf )und zu dem Zeitpunkt hatte ich genug Antikörper. Wie es aktuell aussieht mit meinen Werten weiß ich nicht – ich will damit sagen: ich weiß genau worum es geht bei Martin. Als alleinstehender Mensch ist die aktuelle Situation für mich auch sehr schwer zu ertragen.

    1. Das alles alleine durchzustehen, ist sicherlich nicht einfach. Ich hoffe, Du hast Menschen, die Dir nahe stehen und mit denen Du in Kontakt sein kannst, wenn auch vielleicht nicht so viel real.
      Martin hat seine Booster-Impfung ja schon vor Wochen erhalten, weil seine Rheumatologin meinte, je eher, desto besser. Deshalb konnte er auch heute den Antikörpertest machen lassen.

  7. Risiko rausnehmen ist jetzt das Beste für Wilhelm! Ich denke, das sollte klappen :-)

    Ich selbst hatte, weil Du die Corona-Warnapp ansprichst, 2 rote Risikobegegnungen, eine vor 20 Tagen und eine vor 12 Tagen, jeweils in Verbindung mit einem Lokal. Also auch da, wo die Impfpässe kontrolliert werden.
    Beides Mal negativ per PCR-Test.
    Diese roten Warnungen haben mich schon eingeschüchtert.

    Mich ärgert vor allem, daß noch vor etwa 3 Wochen im TV allemal gesagt wurde: „Als wir noch Corona hatten“, so als wäre das abgehakt. Dabei lag ja die kältere Jahreszeit direkt vor uns.
    „Freedom Day“, auch so ein Ding.

    Von 12 Leuten, die ich im Oktober „interviewte, hatte nur EINER eine funktionierende Warnapp.
    …Der war ich! Meine Frau hatte damals irrtünlicherweise Bluetooth ausgeschaltet, jetzt sind es also 2, die eine Warnapp haben.

    Eins noch: Meine Nachbarin (70+) meinte, wenn sie keine Symptome spüre, könne sie nichts haben.
    Das ist schon längst wiederlegt, aber solche Ideeen des „gesunden Menschenverstands“ halten sich endlos.

    Was ich noch loswerden wollte:
    Ärger über die Impfunwilligen und Verharmloser lohnt sich nicht.
    Ebenso lohnt sich auch nicht, daß man sich viel über sonstige Verwerfungen der Gesellschaft aufregt:
    * Etwa das Flüchtlingsproblem und die Reaktion darauf in bestimmten Kreisen.
    * Die katholische Kirche und der Missbrauch/Vertuschung.
    * Futterskandale
    * Verpackungsterror
    * Widerstand gegen Klimaschutz
    und und und.

    Die Wut über all das führt nirgendwohin.
    Wenn ein Freund rauschreit, daß alle Konsum hoch drei pflegen und daß das alles XXX sind, dann packt er sich selbst dabei nicht an der Nase. Natürlich nicht.

    Man muss das alles so stehen lassen.

    1. Das sehe ich ein bisschen anders. Ich finde nicht, das man alles so stehen lassen muss. Denn dann werden die, die das raushauen immer lauter. Ich habe noch nie die Klappe gehalten und wenn mir einer rassistisch, antisemitisch oder homophob daher kommt, lasse ich das ganz sicher nicht so stehen. Wut ist vielleicht nicht zielführend, aber stehen lassen tue ich es nicht, wenn andere durch ihre Haltung meine Gesundheit und die anderer gefährden. Ich finde, man muss sie schon damit konfrontieren, was sie tun, auch wenn es selten was bringt.

      1. Auf Druck kommt Gegendruck.
        Meine Schwägerin hörte sich 5 Stunden (!!) die Argumente eines Impfgegners (70 +) an.
        Ich kenne den Mann gut. Ebenso einen 53-Jährigen meines Freundeskreises, der auch noch eine Ärztin zur Seite hat, die C auch noch als Humbug ansah.
        Ich will mich mit denen nicht auseinandersetzen, weil ich a) sicher nichts (!) bewirken kann bei ihnen und b) aus Selbstschutz. Denn ich kann deren Argumente nicht ab.

        1. Wenn Sie denn Argumente hätten… ich bin gerade mit einer Kollegin aneinandergeraten, die nur trocken meinte, sie wolle das nicht diskutieren. Auf meine Frage, ob sie mir einen Grund nennen könne, warum sie sich nicht impfen lässt, kam nur dass sie darüber nicht reden möchte.
          Als ich dann meinte, dass ich dafür so überhaupt kein Verständnis hätte, ist sie gegangen.

          1. „Ich will mit solchen Menschen nicht diskutieren“

            Schon deshalb nicht, weil es mir kaum noch gelingen würde, dabei auch nur ansatzweise sachlich zu bleiben.
            Punkt.

  8. Ihr beiden dort in dem etwas entfernten Hamburg, meine gestrige absolut beabsichtigte Antwort wurde am Nachmittag von einem sehr viel längeren Besuch im Geschäft meines Sohnes und am Abend von einem total unbeabsichtigten Einschlafen im Fernsehsessel verhindert – das Letzte, an was ich mich erinnern kann, sind Filmchen vom Browserballett.
    Doch jetzt zu dir und Wilhelmmartin, dir wünsche ich einen ganz schnellen Termin für die dritte Impfung, damit wenigstens du ausreichend geschützt und vor allem wieder etwas beruhigter bist.
    Diese Nicht-Wirkung der Impfungen ist ein ausgesprochener Mist und ein Beispiel für die „Abgründe“ in der Medizin, die Gutes will, aber nicht immer genug Gutes erreicht. Wilhelm, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du weder einem ungeimpften kranken Idioten noch einem geimpften, dennoch ansteckenden Kranken so nah begegnest, dass irgendwelche Viren auf dich überspringen können. Das ist wohl das einzige, was du tun kannst – noch stärker als wir alle, die vernünftig reagieren: Gute Schutzmaske tragen und noch besseren Abstand halten. Leider erkennt man Impfverweigerer nicht auf Anhieb – ich würde ihnen einen tätowierten Buchstaben auf die Stirn verordnen, der bei einer Impfung wieder „entschärft“ wird.
    Alles, alles Gute und vielleicht etwas mehr Vertrauen, dass es nicht immer so schlimm kommt, wie man befürchtet. Und das sagt eine, für die das Glas grundsätzlich halb leer ist. Lieben Gruß

      1. Ich verstehe deine Wir nur zu gut. Auch wenn sie uns nicht weiterbringt, muss sie raus (s. wutrede von Herrn Wieler). Mir kam heute früh der Kaffee wieder hoch, als ich bei Twitter las, was in den Heute Nachrichten gesagt wurde: In #Österreich ist die Zahl der Neuinfektionen trotz drastischer Einschränkungen für Ungeimpfte auf einen neuen Rekordwert gestiegen. In Salzburg droht eine Überlastung der Intensivstationen – die Krankenhäuser bereiten eine #Triage vor.“ Was nimmt der Zuschauer wohl wahr, der Impfungen gegenüber ablehnend ist? Der hört doch nur, dass die Einschränkungen für Ungeimpfte keinerlei Erfolg haben. Was überhaupt nicht stimmt, denn ein Erfolg zeichnet sich frühestens nach 10-14 Tagen ab. Nicht nach vier! Wie kann so eine Nachricht dermaßen ungefiltert gesendet werden? Und die Leidtragenden sind Menschen wie dein Mann. Es ist einfach gerade alles nur zum Kotz…. Wir bemühen uns so sehr um Kontaktvermeidung, tragen brav unsere Masken, nicht weil wir es müssen, sondern weil wir wissen, dass das eins von einigen Instrumenten ist, die dunstig schützen. Und wir damit andere. Wenn ich dann aber so meine Freundin sehe, die jeden Tag zu irgendwelchen Verabredungen mit den Öffis durch die Weltgeschichte fährt, nur weil sie mit sich alleine und ihrem neuen Ruhestand nicht klar kommt… Ach, was soll’s! Ich wünsche euch alles Liebe und schicke herzliche Grüße,
        Elvira

        1. Danke Elvira! Ja, die Wut bringt uns nicht weiter, aber gestern musste ich mir einfach mal Luft machen. Es hilft nix, wir werden mit der Situation umgehen müssen.
          Die Wutrede von Herrn Wieler habe ich auch gesehen und ich kann mich den Worten von Herrn Steinmeier nur anschließen: Was muss eigentlich noch passieren, bis es endlich alle begreifen?

    1. Ich habe die dritte Impfung schon vor fünf Wochen bekommen, Clara.
      Damit wird die Zahl meiner Antikörper auch sicher nicht mehr höher werden, als sich jetzt aus dem Test ergeben wird:
      Mit Glück ausreichend genug für ein halbwegs „normales“ Leben, wenn ich Pech habe aber so wenig, dass ich nicht besser geschützt bin als jemand, der bisher nicht geimpft wurde….

      Und danach werde ich mich wohl oder übel in den nächsten Monaten richten müssen.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.