Genussvoller Heiligabend

Neben einer behaglichen Gemütlichkeit mit vielen Kerzen, haben wir es uns auch kulinarisch gut gehen lassen (wobei wir uns nicht überfressen haben, von allem ist noch reichlich da). Ich habe vormittags Mousse au chocolat gemacht, dann noch eine Panamatorte und Eierlikör und mehr aus der Not heraus, die übrig gebliebenen Eiweiße zu verbrauchen auch noch Kokoksmakronen

Die Torte kann man zum Glück gut einfrieren. Ich glaube, ich muss mal einen Konditorkurs machen… das ist echt nicht mein Ding. Schmeckt zwar alles lecker, aber aussehen tut es doch reichlich schräg. Den Nachmittag haben wir genüsslich auf dem Sofa verbracht und ich bin nur aufgestanden, um ab und zu nach dem Vogel zu gucken, der bei ganz niedriger Temperatur stundenlang im Ofen war. Nur zum Schluß habe ich den Ofen hochgedreht, damit sie schön Farbe bekommt und knusprig wird. Vor Jahren haben wir mal bei einer Freundin gefeiert und während zwei Hähne auch bei ganz niedriger Temperatur vor sich hin garten, waren wir in sage und schreibe drei Gottesdiensten. In einem davon musste ich noch als Weihnachtsengel einspringen, weil der ausgefallen war. Wir sind ja eher nicht so die Kirchgänger und beide keine Fans von Weihnachtsgottesdiensten. Mir sind die meistens zu inhaltsleer. Übrigens eine Auffassung, die ich mit zumindest einem „meiner“ Pastoren teile. Und soweit ich weiß, geht selbst mein Chef nicht in Weihnachtsgottesdienste.

Wenn wir im Raum sind, erstrahlt das Bäumchen mit echten Kerzen. Ich finde, das muss schon sein. Jedes Jahr nehme ich mir vor, neue Kerzenhalter zu kaufen, weil 10 zu wenig sind und jedes Jahr vergesse ich es wieder.

Die Ente ist sehr köstlich geworden. Da hier keiner so auf die Füllung steht, habe ich ihr nur eine Orange und viel Thymian in den Popo gestopft.

Und es gab sogar einen Gottesdienst, wenn auch „nur“ via Fernsehen aus der Feuerseekirche in Stuttgart. Die kenne ich noch aus meiner Stuttgarter Zeit. Ich habe damals direkt nebenan gewohnt. Und auch den Stadtdekan, der dabei war, kenne ich von einer Tagung im Sommer diesen Jahres in Hamburg. Wir fanden den Gottesdienst beide sehr schön. Dieser Heiligabend war jedenfalls pannenfrei, keine abgemagerte Ente wie letztes Jahr und keine kaputte Spülmaschine.

Was mir aber wirklich gefehlt hat, ist der Einsatz in der Obdachlosentagesstätte, der auch dieses Jahr wieder ausfallen musste. Zuletzt waren wir dort Weihnachten 2019 im Einsatz, wie auch in den Jahren davor. Uns ist das eine lieb gewonnene Tradition geworden und hat für mich mehr mit Weihnachten zu tun als alles leckere Essen und alle Geschenke (die es bei uns nicht gibt). Hoffentlich geht das nächstes Jahr wieder. Für eine dauerhafte ehrenamtliche Tätigkeit fehlt mir ja leider die Zeit. 2019 bin ich auch noch gelegentlich den Kältebus gefahren, aber für diese nächtlichen Einsätze fehlt mir dann doch die Kraft, so gerne ich das damals gemacht habe.

Und heute sieht es draußen nach kaltem und schönem Wetter aus… da werde ich wohl mal mit der Kamera raus gehen und einen schönen Spaziergang machen. Ich bin nur noch unentschlossen, wo.

Habt noch schöne Weihnachtsfeiertage.

19 Anmerkungen zu “Genussvoller Heiligabend

  1. Genau so darf ein heiliger Abend sein:
    Ganz in Ruhe, was leckeres zu essen und ohne irgendwelchen Stress. :-)
    Im Stall in Betlehem war ja auch kein Halligalli….

    Und wenn ich so drüber nachdenke:
    Da hab ich in meinem früheren Leben schon ganz andere Weihnachtsabende erlebt
    – als Kind, wo Heiligabend auch immer davon geprägt war, was der Job meines Vaters vorgab, mit Bescherung erst am späten Abend zwischen seinem Dienst und dem Pflichttermin der Christvesper um Mitternacht…
    – und als Erwachsener, wo ich oft an diesem Tag selbst arbeiten musste – manchmal bis lange in den Abend hinein und sogar über Nacht. Wobei ich das (zumindest in den letzten Arbeitsjahren in der ambulanten Pflege) ja auch nicht nur ungerne gemacht habe, weil Dienst an solchen Tagen auch immer etwas ganz besonderes war.

    Und dann gab ja auch noch diese Pflichtbesuche bei der Familie, bei denen immer jemand zu kurz kam…. am ersten Weihnachtstag hier und am zweiten Weihnachtstag da jeweils mit Weihnachtsgans, Verlegenheitsgeschenken und ellenlangen Vorabsprachen, um wirklich alle unter einen Hut zu bekommen…
    Nee, das muss alles nicht mehr sein und da bin ich wirklich froh, dass wir damit so entspannt umgehen können.

  2. Lecker, lecker :-)
    Das sind beste Grundlagen, damit auch die nächsten Tage, ruhig und erholsam ablaufen können, was ich Euch inniglichst wünsche.

    1. Ja, lecker war es alles. Wir haben aber trotzdem eher zurückhaltend gegessen, also keine Völlerei, auch wenn es danach aussieht.
      Mein Sofa muss jetzt aber erst mal warten.. .die Sonne scheint, also nix wie raus.

  3. Bei uns ist heute Regen angesagt. Euer Essen sieht seeehr lecker aus.
    Die Kirche aus der ihr den Gottesdienst gesehen habt, ist vor ein paar Wochen total verwüstet worden. Da ist jemand über ein Gerüst durch ein Fenster, dass er eingeschlagen hat, eingestiegen. Er hat dann noch mehrere Fenster zerstört, die Gesangbücher im ganzen Raum verteilt und auch sonst noch einigen Schaden angerichtet.
    Er befand sich „natürlich“ in einem psychischen Ausnahmezustand. Wie in letzter Zeit sehr viel entschuldigt wird. Die Gemeinde hat sich sehr ins Zeug gelegt damit dieser Gottesdienst stattfinden konnte.

    1. Ja, davon hatte ich gelesen. Für die Aufnahmen mussten sie wohl auch in einer kalten Kirche Gottesdienst halten, damit die Bilder nicht flimmern. Ob der Täter psychisch gestört ist, kann ich nicht beurteilen. Das ist keine Entschuldigung, wird aber nun mal strafrechtlich anders gewertet und das ist auch richtig so. Es ist gut, dass unser Strafrecht da sehr differenziert ist.

    1. Hatte ich bis vor ein paar Tagen auch nicht. Ich habe irgendwas gesucht und bin dabei über das Rezept gestolpert. Und die Backrezepte von dem Pizzahersteller aus Puddingtown sind oft richtig gut.

      1. Geht schon mal nicht wegen der Nüsse im Teig. Nüsse und Mandeln passen nicht zu meinem gefühlten Konsistenzerlebnis. Ich mag es nicht, wenn da was am Teig ist, was stört. Deshalb mag ich auch kein Körnerbrot.

  4. Du hast einen traumhaft schönen Header – die wunderschön grünen Nadel, die eine dicke rote Kugel und die eine schöne Katze mit den großen Augen.
    Und du hast viereckiges Geschirr, was mir schon sehr, sehr lange gut gefällt, ich aber leider ausreichend rundes habe, für das ich keine Abnehmer finde – gut, ich habe auch noch nicht intensiv gesucht, weil es eben nicht sein MUSS.
    Und ich dachte, die Glasur auf der Torte ist Kunst – ich finde das ungeheuer lustig, sieht eben nicht so perfekt aus.
    Lieben Gruß

    1. Die Glasur ist Buttercreme, die man mit einem Tortenkamm elegant in Form ziehen soll… aber wer hat schon einen Tortenkamm… ich habe es mit einer Gabel versucht. Aber lecker ist sie trotzdem.
      Wir haben ein relativ buntes Tellersammelsurium. Ich mag die eckigen sehr. der Gatte mag sie nicht.

  5. Da haben wir uns den gleichen Gottesdienst angeschaut – wir fanden ihn auch klasse. Es war eine schöne Einstimmung für die Weihnachtstage.
    Vor der Kirche sind wir schon gestanden, leider waren damals alle Türen geschlossen, ich hoffe, wir kommen da nochmals hin, wenn sie auch offen ist.
    Die Torte sieht auf dem Foto lecker aus – man sollte nicht immer so kritisch sein, was perfekt betrifft.
    Lieben Gruß

    1. Uns hat der Gottesdienst auch gefallen. Ich habe den Sören Schwesig dieses Jahr hier in Hamburg kurz kennengelernt. Sehr sympathischer Mensch. Die Kirche ist mit ihrem kaputten Turm auch ein Mahnmal. Ich habe damals direkt nebenan gewohnt, als ich für den Kirchentag in Stuttgart gearbeitet habe.
      Die Torte ist auch lecker, ich habe das erste Mal eine Buttercreme fabriziert.

  6. Bei kurzem Blick, birte:
    Die Gardinen gefallen mir außerordentlich…

    Und was das kulinarische anbetrifft wir hatten gleich mit 3 meisterköchen zu tun, was Seltenheit ist.
    Eine fremde Welt , das in der verwandschaft solche Leute sind.https://heimathafen-elbinsel.de/wp-content/plugins/wp-monalisa/icons/wpml_good.gif

    1. Die Gardinen sind aus Finnland. Schon sehr alt, ich habe sie meiner Mutter entlockt. Ich mag sie auch sehr
      Wir mussten ja selber kochen, können das aber beide ganz gut, jedenfalls reicht es für unseren Bedarf :-)

Leider keine Anmerkung mehr möglich.