Diebe, Mörder, Rabattmarkenfälscher

Eigentlich fing der Tag ja ganz nett an… ich habe mich frühzeitig Richtung Innenstadt aufgemacht, heute mal mit dem Auto, weil ich den ganzen Tag auf einem Krankenhausseelsorger*innen Konvent sein sollte. Soweit, so gut. War echt mal nett, mit dem Auto zur Arbeit zu juckeln. Am Tagungsort angekommen dachte ich, ich sehe nicht richtig….

Nein, ich wollte Euch nicht zeigen, wie dreckig mein Auto ist… aber da fehlt irgendwie ein sehr entscheidendes Accessoire. Nämlich mein Kennzeichen am Heck des Wagens.

Das war mir  beim Losfahren nicht aufgefallen, weil mein Auto mit dem Mors sozusagen in der Hecke stand. Fakt ist, Samstag abend war das Kennzeichen noch dran…

Martin hat nach Feierabend die Hecke abgesucht, so nach dem Motto, vielleicht ist es ja abgefallen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. War es natürlich nicht. Also ab zur Polizei, Anzeige erstattet. Das alles hat Martin erledigt, während ich auf diesem Konvent fest hing. Und immer mit dem unguten Gefühl, ohne Kennzeichen noch nach Hause fahren zu müssen. Aber die netten Beamten bei uns auf der Insel hatten dem Gatten gesagt, ich könne das ruhig riskieren. In der Regel seien die Beamten in Hamburg nicht so und sollte ich angehalten werden, könnten sich die Kollegen gerne auf der Wache in Wilhelmsburg erkundigen. Wenn der kontrollierende Kollege allerdings gerade schlechte Laune hätte….

Ich also erstmal meine Arbeit erledigt. Um 19 Uhr konnte ich endlich los und bin wie auf Eiern nach Hause, immer ein Blick in den Rückspiegel. Ich war auch müde und kaputt nach gut 11 Stunden Arbeit. Aber keine Polizei, keine Schwierigkeiten und nun parkt das Auto wieder mit dem Mors in der Hecke, damit nicht gleich jeder sieht, das ihm was fehlt.

Die Beschaffung eines neuen Kennzeichens kommt einer Neuanmeldung des Wagens gleich. Also Versicherungsbestätigung, TÜV Bericht und Fahrzeugbrief vorlegen. Letzterer liegt natürlich bei der finanzierenden Bank… und die lassen sich das auch förmlich vergolden, wenn sie den Brief ans Verkehrsamt rausrücken sollen.

Das wird ein teurer Spaß. Ob die Versicherung das zahlt.. ich werde es versuchen.

Trotzdem habe ich in den wenigen Pausen heute auch ein bißchen die Herbstsonne genossen.

Das Ganze ist ja nicht hoch dramatisch, sondern einfach nur ärgerlich, teuer und mit viel Rennerei verbunden.

Trotzdem war es auch ein guter Tag, mit vielen sehr netten Rückmeldungen über mich und meine Arbeit. Aber ich hatte heute auch ordentlich und lange zu tun und falle jetzt nur noch müde ins Bett.

7 Anmerkungen zu “Diebe, Mörder, Rabattmarkenfälscher

  1. Mal abgesehen von der Rennereignis und den Kosten ist in dem Zusammenhang auch noch zu erwähnen, dass es hier in Hamburg absolut unmöglich ist, den Damit zusammen hängenden Behördenkran Mal eben schnell nebenbei zu erledigen.
    An den Wartezeiten auf einen Termin hat sich ja nichts geändert seit dem letzten Mal.
    Aktuell braucht es vierzehn Tage Vorlauf bis zur Gelegenheit, beim Amt vorzusprechen.

    Was ja eigentlich eine Unverschämtheit ist.

  2. Es ist wahrlich schockierend. Einmal natürlich der schnöde Diebstahl und zum anderen die Behördenwartezeiten. Ein aufregendes Leben führt ihr.

    1. Ich sage es Dir.. Leben in der Großstadt ist so aufregend… aber ich glaube, Berlin toppt Hamburg in Puncto Wartezeiten noch um einiges…schwacher Trost. Also kann ich jetzt 14 Tage kein Auto fahren… etwas, was ich vermutlich normalerweise kaum bemerkt hätte, weil mein Auto sich eh schon über Vernachlässigung und Nichtbeachtung beschwert.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.