Fix und Foxi

War ja nicht das erste Mal dieses Jahr, das ich mir den Tag in einer Notaufnahme um die Ohren gehauen habe, aber ich bin trotzdem völlig fix und foxi. Diese ewige Warterei und nicht wissen wann und was passieren wird…. nix für mich. Wobei sie in Harburg um Welten freundlicher sind als im Universitätskrankenhaus, wo ich das Drama mit meiner Mutter hatte. Die Diagnose ist die, die wir befürchtet hatten, der zweite Bypass ist dicht. Das ist aber insofern fast beruhigend, weil es nicht ein Verschluß im Beckenbereich ist, der nur unter Lebensgefahr hätte operiert werden können. Insofern sind wir erstmal erleichtert, auch wenn gerade vieles offen ist. Aber die medizinische Schilderung überlasse ich dem Gatten, der versteht mehr davon.

Richtig aufgeregt habe ich mich, als der Arzt meinte, wir seien viel zu spät dort aufgelaufen. Da konnte ich mir nicht verkneifen, ihn anzumaulen, das wir sehr gerne früher gekommen wären, wenn wir denn einen Termin bekommen hätten. Der wurde Martin aber vom Krankenhaus verwehrt. Die Röntgentrulla muffelte ihn dann auch an, er hätte doch am 14.12 einen Termin, wieso er denn heute da wäre. Durchatmen… ich wäre fast explodiert.

Der Tannenbaum steht schon…. erinnerte uns an vor einigen Jahren, als Martin Weihnachten dort zugebracht hat.

Es war trotzdem gut, das wir da waren, denn jetzt wissen wir was los ist und können uns mit den drohenden Konsequenzen  befassen, wissen aber eben auch, das erstmal keine akute Gefahr droht. Der Arzt will Martin unbedingt operieren, was Martin aber nicht will, weil das mit der Gefahr verbunden ist, das er hinterher so gut wie gar nicht mehr laufen kann. Auf diesen Einwand ist der Herr Doktor so gut wie gar nicht eingegangen. Überhaupt hat mir der gar nicht gefallen. Aber gut, wenn er dort geplant hingeht, guckt ja auch der Arzt, der ihn damals operiert hat und ihm auch die Gefahren eines erneuten Eingriffs erläutert hat. Insgesamt war er dort ja wirklich in guten Händen und bei allem Gemoser heute, vergesse ich schon auch nicht, das es ein Segen ist, das wir alle diese Möglichkeiten haben. Was ich wirklich richtig unwürdig finde, ist wie schwerstkranke da stundenlang auf den Fluren geparkt werden, zum Teil halb nackt und für jedermann sichtbar. Wir mögen ja Hochleistungsmedizin haben, aber menschlich ist es ziemlich furchtbar. Ich selber habe einen halb nackten verwirrten alten Mann beruhigt, der da einfach auf dem Flur geparkt war, als Martin im Ultraschall war. Er war verzweifelt, weil er meinte, alle seinen Sachen seien weg, weil er sich nicht umdrehen konnte und sehen konnte, das alles an seinem Bett hing.

Jetzt aber lecker Abendessen, Ruhe und dann alles weitere angehen.

5 Anmerkungen zu “Fix und Foxi

  1. Eben.

    jetzt wissen wir, wo der Hase im Pfeffer liegt – und das war die Warterei allemal wert.
    Mit dem Ergebnis können wir jetzt auch konstruktiv umgehen, auch wenn es nicht ganz das ist, was wir uns gewünscht hätten.

    Und bei Allem war es gut, dass Du heute mit dabei warst <3

    1. Auf diese Art der Aufregung könnte ich zwar gut und gerne verzichten, aber es ist halt wie es ist, also gehen wir es jetzt gemeinsam an und machen das Beste draus

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