Den Sommer genießen

Für uns heißt das meistens, die Roller satteln und los. So sind wir gestern mal wieder südlich der Elbe geblieben und über die Köhlbrandbrücke ins Alte Land gerollert.

Ziel war das Cafe Ottilie in Mittelnkirchen, aber das war leider wegen geschlossener Gesellschaft für uns dicht.

Also sind wir über Buxtehude wieder mal Richtung Appelbecker See gerollert.

Viel photografiert habe ich nicht. Meistens nur ein paar schnelle Handy-Knips-Bilder. Auch am See war nicht viel zu holen. Libellen en masse, aber keine, die mal für ein Photo still halten wollte, ausser dieser blauen (Azurjungfer, Becherjungfer… mir spukt das Netz diverse Namen aus)

Selbst die Schwäne machten gerade ein Nickerchen

Also ging es zumindest aus fotografischer Sicht relativ unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Eine schöne Rollertour war es natürlich trotzdem

Und mit Fahrtwind lassen sich auch 34 Grad gut aushalten. Heute soll es ja ähnlich werden, mal sehen, wohin es uns heute verschlägt.

Gestern waren zumindest auch Teile unserer Insel gesperrt, weil die Klima-Camp Teilnehmer*innen hier die Kattwykbrücke blockiert hatten und die Polizei sie sehr unsanft mit Wasserwerfern und Pfefferspray da wieder runtergeholt hat. Im Netz kursieren schon verstörende Bilder. Angeblich sollen Polizisten Pfefferspray so dämlich gegen den Wind gesprayt haben, dass es sie selber erwischt h. Daraufhin sollen sie einen Schlagstock-und Wasserwerfereinsatz damit gerechtfertigt haben, dass die Demonstranten sie mit dem Pfefferspray angegriffen hätten. Bilder im Netz belegen die erste Version. Dreht unser Innensenator gerade mal wieder frei ? Ich bin selber Juristin und habe mal was von der Verhältnismäßigkeit der Mittel gelernt. Ich war selber nicht dabei, wir haben nur etliche Wasserwerfer in Wartestellung hier gesehen. Ich habe mir allerdings mal die Tweets angeguckt und die sind sind ziemlich eindeutig.

Man kann über die Formen des Protestes sicherlich streiten, aber das rechtfertigt keine marzialischen Polizeieinsätze. Die Hamburger Polizei ist ja nicht ganz unbekannt dafür. G20, aber auch schon früher, der sog. Hamburger Kessel damals, der im Nachhinein für rechtswidrig erklärt worden ist. Ich bin selber mehr als einmal vor einem (hart eingestellten) Wasserwerfer geflitzt, als ich mich in der Anti-AKW Bewegung engagiert habe. Auf den großen Klimademos war ich auch teilweise dabei, aber mit sich an Straßen ankleben habe ich dann doch nix am Hut, so sehr ich das Anliegen auch verstehe und unterstütze. Ich habe mich auch nie an den Schienenblockaden gegen den Castor beteiligt, immer „nur“ an den Demos. Ich bin schlicht nicht davon überzeugt, dass es was bringt, sich an Straßen anzukleben, auch wenn ein Protest natürlich sichtbar und auch spürbar sein muss. Und die Wut der Menschen und auch die Angst um ihre Zukunft kann ich schon verstehen.

Und ein bisschen komisch ist es dann schon, wenn ich so an den Demos vorbeirollere, auf denen ich vor einigen Jahren vielleicht mit dabei gewesen wäre.