Habe ich mir in Nordhessen den Allerwertesten abgefroren, nur um Frau Eisvogel ins rechte Licht zu rücken. Durch mein Photoforum bin ich auf jemanden gestoßen, der seine kleine Scholle für die Vogelbeobachtung anbietet. Tarnzelt inklusive. Der Gatte meinte noch, Du und stundenlang still sitzen, das klappt nie… er sollte sich irren, aber so was von. Also bin ich mit schwerem Photogepäck mit dem Zug nach Kassel und von dort mit einem Leihwagen in einen kleinen Ort bei Kassel. Zwei schwere Kameras, Stativ, mein 200-500mm Objektiv und und… ich hatte gut zu schleppen.
Nach einer kurzen Einweisung des Gartenbesitzers war ich mit mir allein. Frau Eisi ließ aber zum Glück nicht lange auf sich warten.
Ich habe mich kaum getraut zu atmen 
Und die Kälte habe ich kaum gespürt. Da ich das Zelt nicht verlassen durfte, habe ich mich mit der Zufuhr von Heißgetränken arg zurück gehalten. Ich hatte eine dicke Skihose an, Thermostrumpfhose, hatte mir noch extra Photohandschuhe gekauft und konnte es so gut aushalten. Tatsächlich habe ich kaum gefroren.
Eine kurze Pause war mir aber schon vergönnt. So habe ich da ca. 7 Stunden verharrt, unendlich viele Photos gemacht und bin irgendwann reichlich glückseelig wieder gen Heimat aufgebrochen.
Wenn es nicht so eine Anfahrt wäre, würde ich das glatt noch mal machen wollen.
Zumal ich heute besser ausgerüstet wäre und auch in der Bildbearbeitung mehr machen könnte. Die sind alle noch als reine JPG fotografiert.
Ich habe damals auch in dem Ort übernachtet, damit ich Morgens früh an der Wiese sein konnte. Alles in allem doch mit relativ Aufwand verbunden und eben auch nicht ganz preiswert mit Bahnfahrt, Leihwagen und Übernachtung. Wenn ich das noch mal machen sollte, dann würde ich mit dem eigenen Auto fahren und in Kassel übernachten, nicht in dem Kaff dort. Die Anfahrt mit der Bahn war damals der reinste Horror und mit dem Mietwagen hatte ich auch nur Ärger.
Das Ehepaar, beide selber engagierte Naturphotografen, haben mich schon angeschrieben, ob ich nicht noch mal kommen will. Ich habe mich damals vorbildlich verhalten, das tun wohl leider nicht alle, die dort zu Gast sind.
Flugaufnahmen sind mir kaum gelungen… alleine deshalb…. Aus heutiger Sicht sind mir die Bilder auch fast allesamt zu verrauscht.
Hier weiß ich zwar inzwischen auch, wo ich den Eisvogel antreffen kann, aber so nahe gelingt das kaum. Man muss dazu sagen, dass die Situation hier ein bisschen gestellt ist. Der Fotograf hat zwei Teiche. In einem hat er einen kleinen Teil quasi abgetrennt, in den er dann extra Fische packt, die er wiederum in einem zweiten Teich hält. Die kauft er extra ein, weshalb er auch einen Obolus nimmt, wenn man da fotografieren will. Aber das ist völlig angemessen. Er investiert selber auch Zeit und Geld und ist die ganze Zeit erreichbar, während man da hockt. Das geht dann via SMS. Man kann auch jederzeit abbrechen, aber man darf das Zelt nur verlassen, wenn er dabei ist, weil der den Vogel ein bisschen auf ein paar Laute konditioniert hat.
Man muss natürlich etwas Glück haben, sowohl mit dem Wetter als auch damit, das Eisi wirklich kommt. Tut sie aber wohl fast immer. Schließlich gibt es da zuverlässig was zu mampfen. Mich würde das ja mal bei Schnee und Sonnenschein reizen. Zumindest weiß ich nun, dass selbst ich mal richtig lange still sitzen kann. Insofern hatte dieser Tripp auch einen gewissen Erkenntnisgewinn
Mein Reisebericht von vor einem Jahr ist natürlich hier verewigt: Auf Tuchfühlung mit Eisi und Nachschlag zu Eisi
Ich wärme ja sonst ungerne alte Geschichten auf, aber die Reise zu Eisi war schon sehr besonders.
Heute lockt das Wetter so gar nicht vor die Tür. Ich wäre heute gerne mal wieder etwas ausgiebiger unterwegs gewesen, aber ein ruhiger Sofatag ist ja vielleicht auch mal nicht verkehrt. Draußen in der Natur erhole ich mich allerdings in der Regel mehr. Ein paar Minuten war ich dann doch noch am Kanal. Heute waren nur die Meisen da. Den Buntspecht konnte ich hören, aber leider kaum sehen.
Ich stöber gerade im Netz nach größeren Figuren (Spur G) für die tiny people Fotografie…. die sind nur leider richtig ordentlich teuer.
