Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit

Ist ein wichtiges Prinzip im deutschen Verwaltungsrecht und muss bei staatlichem Handeln immer beachtet werden. Warum ich das erzähle? Wir sind heute Morgen runter, um uns auf den Weg zu unseren beiden Haarkünstlerinnen zu machen. Nur was nicht da war, war unser Auto. Wir standen da etwas doof und haben überlegt, ob wir nicht mehr wissen, wo wir es abgestellt hatten. Da rief uns ein netter Ladeninhaber von gegenüber zu „Euer Auto haben sie gestern abgeschleppt, die haben hier gestern richtig aufgeräumt“. Upps. Ich also bei der Polizeiwache angerufen, wo sich denn unser Auto befände. Glück im Unglück, sie hatten es nur umgestellt und nicht in die sau teure Verwahrstelle der Stadt verbracht. Da zahlt man dann nämlich auch noch happige Verwahrgebühren, ausserdem ist es eine halbe Weltreise dorthin, jedenfalls mit Öffis. Der Beamte meinte fröhlich, wir dürften fahren, Rechnung kommt.

Wir standen nicht ganz ordnungsgemäß, das gebe ich gerne zu. Wir standen in einer Parkbucht, deren hinteres Stück schraffiert ist. Heißt soviel wie darf man nicht drauf parken. Wenn man es dennoch tut (da stehen immer Autos drauf), ist es also eine Ordnungswidrigkeit. Nur wer dort parkt, behindert niemanden, steht nicht im Weg, blockiert keine Zufahrt oder einen Rettungsweg. Also eben nicht verkehrsbehindernd, wie wir auf dem Zettel an unserem Wagen dann zu lesen bekamen.

Verkehrstaffel Mitte…. das sind diese Hilfspolizisten

Und damit wäre ein Knöllchen angemessen gewesen, ganz sicher aber nicht, den Wagen dort entfernen zu lassen.

Aber die Damen und Herren Ordnungsamtsmitarbeiter sind bekannt dafür, das sie gerne mal über die Stränge schlagen und sich aufspielen, als wären sie die Polizei, was sie eben nicht sind. Die reagiert übrigens besonnener. Mich haben sie mal aus dem Bett geholt, weil ich auf einem Behindertenparkplatz stand. Da hätten sie mich sofort abschleppen können. Ich hatte das Schild nicht gesehen und der Beamte meinte zu mir, das sei auch schlecht zu erkennen. Aber das hätte mich im Zweifel nicht geschützt. Er hat sich trotzdem die Mühe einer Halterabfrage gemacht und mich nächstens aus dem Tiefschlaf gerissen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich parke übrigens nie auf Behindertenparkplätzen, auch nicht mal eben!

Abschleppen ist ja nicht gerade ein preiswertes Vergnügen, auch wenn die Stadt wohl nicht mehr diese Halsabschneiderfirma ruft, die mächtig durch die Presse gegangen ist und unverschämte Preise verlangt hat. Da haben etliche Leute Klagen gewonnen, aber zahlen muss man ja trotzdem erstmal, zumindest, wenn die Stadt das Auto verwahrt (die dafür dann natürlich auch noch Gebühren nimmt und das nicht zu knapp).

Wenigstens sind wir noch leidlich pünktlich zum Haareschneiden aufgeschlagen. Das hatte doch eine gewisse Dringlichkeit, so wir wir aussahen und angesichts der Tatsache, das eine der beiden Freundinnen in Urlaub geht.

Nun erst mal Kaffee und den Ärger vergessen, bis die Rechnung kommt. Dann gibt es einen Widerspruch. Manchmal ist es eben doch nützlich, wenn man Jura studiert hat, wobei ich mir wenig Chancen ausrechne, damit durchzukommen. Aber diese Möchtegern Sheriffs einfach so davon kommen lassen will ich auch nicht. Meine Mutter hat auch dauernd Ärger mit denen und hat schon überlegt, ob sie ihr Auto jedes Mal beim Verlassen photografiert, um beweisen zu können, wie sie gestanden hat. Meistens nämlich nicht so, wie die Sheriffs ihr gerne vorwerfen. Vermutlich kreischt bei der Widerspruchsstelle schon ein roter Alarm los, wenn der Name Bur**ger dort auftaucht. Meine Mutter geht regelmäßig in Widerspruch und wir haben ja den gleichen Nachnamen :-)

Aber nun gibt es erst mal Kaffee, ein leckeres frisches Brot und dann mal schauen, was der Tag noch so hergibt. Gut aussehen tun wir schon mal, es kann also nur besser werden :-)

Was zu erwarten war

Keine Begeisterungsstürme ob des neuen Objektives, sondern mein übliches Gegrummel, weil die ersten Bilder mitnichten meine Erwartungen erfüllen.

Paprikablüte

Das ist wieder ein Rantasten an Abstand, Blenden-und Isowerte. Wobei schon zu erkennen ist, dass das neue lichtstärker ist und für mehr Tiefenschärfe taugt. Für Hummelpopos allerdings eher weniger geeignet.

Eher für Blümschen und Blüten

Auberginenblüte

Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob ich es dafür wirklich brauche oder mir dafür nicht auch das bereits erprobte Equipment reicht. Je besser die Ausrüstung, desto höher auch die Ansprüche an die Bilder… aber ich glaube, wir sind mittlerweile wirklich gut bestückt.

Erdbeerblüte
Echinacea

Ich denke, das wird mal ausgiebig im Botanischen Garten getestet und im Zweifel wird es halt wieder verkauft. Wenn es auf noch mehr Umstöpselei hinausläuft, dann verzichte ich wohl eher… wir sind ja so schon immer genug am Schleppen, wenn wir auf Tour gehen. Aber vielleicht entdecke ich ja noch die Vorzüge des neuen Objektivs.

Heute geht es erst mal zur Kopfverschönerung. Der Gatte hat sich gestern lange mit dem bayerischen Patienten beschäftigt und schon erste kleine Eingriffe vorgenommen, die hoffentlich zu einer lang anhaltenden Genesung beitragen. Wie weit er gekommen ist, weiß ich nicht, weil ich mich ins Bett verzogen habe.

Ein „richtiger“ Sommertag steht uns wohl morgen ins Haus… wenigstens mal einer in den zwei Wochen Urlaub, die nun schon wieder zu Ende gehen.

Meine Tomaten freuen sich auch über Sonne… genauso wie die Paprika, Auberginen, Chilis, Zitronen und Oliven.

Borretsch

Mal sehen, wie es nächste Woche im Büro weitergeht… wenn ich mir die Nachrichten so angucke, würde ich mich nicht wundern, wenn wir bald wieder erhebliche Einschränkungen hinnehmen müssen, weil es immer mehr Menschen gibt, die sich nicht an die Regeln halten. Und wenn dann noch ein krude Allianz aus „Corona-Leugnern“, Neonazis, Verschwörungsideologen und nach rechts offenen Esoterikern zur Großdemo nach Berlin rufen (und mit einer halben Millionen Teilnehmern rechnen, ha ha… ), dann fällt mir nix mehr ein. In den USA stirbt zur Zeit pro Minute 1 Mensch an Corona. Und mitnichten nur Alte und Vorerkrankte. Es kann jeden treffen, auch Menschen, die sich bis dato bester Gesundheit erfreut haben. Und jeder Zweite, der hier beatmet wurde, ist gestorben. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, dass man so einfache Sachen wie Abstand halten, Maske tragen und keine wilden Partys feiern nicht einhalten kann.

Und das heißt nicht, dass ich alles, was hier passiert, gut und richtig finde (bin ich doch jüngst in eben diese Schublade gesteckt worden, was aber an mir abprallt, weil ich weiß, das es nicht stimmt. Interessanterweise wird man als Ja-Sager tituliert von denen, die sich dauernd missverstanden fühlen). Man hätte Weichen stellen können und hat es nicht getan. Gerade bei den Coronahilfen hätte man andere Schwerpunkte setzen können, steuern und Chancen nutzen können. Das ist leider nicht passiert. Aber statt das zu kritisieren, mosert man lieber über vermeintliche Grundrechtseinschränkungen.

In Norddeutschland haben wir schon einen Kreis, der kurz vor dem Lockdown steht…. in Dithmarschen gehen die Zahlen mehr als bedenklich nach oben. Aber auch andere Bundesländer, ganz vorne Bayern, haben wieder massiv erhöhte Fallzahlen.

Aber nun Maske auf und ab zum Frisör… so lange es noch geht, bin ich fast geneigt zu schreiben.

Habt einen schönen Donnerstag!