Demo-Beifang

Am Jungfernstieg, also an der Binnenalster, tummeln sich ja auch immer viele Möwen, Gänse, Enten, Haubentaucher, manchmal auch Kormorane. Wobei man die eher an der Aussenalster antrifft.

Da lässt es sich vermeintlich gut leben, weil immer irgendwelche Idioten ihre Fast-Food Reste oder Brot an die Tiere verfüttern.

Demnächst müssten auch wieder die Alsterschwäne aus ihrem Winterquartier entlassen werden.

Ich hatte nur das kurze Objektiv auf der Kamera und keine Lust, das Monster aus dem Rucksack zu holen.

Für Fotos ist es natürlich nett, wenn die Tiere so aufgeregt durcheinander fliegen, aber es ärgert mich trotzdem und den Ladys habe ich auch mal ein paar Takte erzählt. Aber die meisten wollen das nicht hören.

Und wie in wohl jeder Großstadt gibt es auch hier jede Menge Tauben

Gestern hatte ich ja auf schöne Sonnenaufgangsphoto mit Saharastaub gehofft, aber ich war zu spät und so schön wie im Süden war der hier auch nicht. Abends war dann auch nix. Schade

Heute bin ich mal wieder Zuhause. Und Morgen früh muss ich erst mal vor der Arbeit den Roller in die Werkstatt bringen.

Heute sah man den Himmel leicht eingefärbt, aber es war bedeckt und es hat auch ordentlich geregnet, so dass mein Mittagspausenspaziergang ausgefallen ist. Aber wir haben hier schon das Stativ aufgebaut und machen erste Stacking-Versuche. Das könnte für Makros sehr fein sein, muss aber wohl geübt werden. Als erste Motive müssen die Blumen herhalten, die ich am Montag am Michel mitgenommen habe. Bei Insekten wird das auch schwierig, weil die absolut still halten müssten, was sie ja selten tun.

Das ist so ein gestacktes Bild, sprich viele viele Einzelbilder aufeinander gelegt. Zum Vergleich mal das Photo aus nur einem Bild

Wie gesagt, das sind nur erste Versuche. Da muss ich noch viel üben und noch bin ich mir nicht sicher, ob das was für mich ist, weil ich ja mit Vorliebe Insekten fotografiere.

Aber man kann ja mal was ausprobieren. Interessant könnte das auch für die Photos mit den tiny people sein.

Helmut und Angie in trauter Zweisamkeit :-) Das Bild hat der Gatte gemacht

Na, mal gucken, ob ich da am Ball bleibe. So ganz sehe ich das noch nicht.

Jetzt freue ich mich erst mal auf ein sonniges Wochenende. Wenn wir Samstag ein Paket bekommen, dürfte klar sein, was wir unternehmen :-)

Gegen den Krieg

Trotz Ferien in Hamburg hatten sich viele Menschen auf dem Jungfernstieg eingefunden, um gegen den Krieg zu demonstrieren

Es war eine Kundgebung mit vielen guten Redebeiträgen.

und tiefenentspannten Teilnehmenden :-)

Es waren deutlich weniger Menschen als am Samstag zuvor, aber das ist wohl auch der Tatsache geschuldet, dass in Hamburg gerade Ferien sind.

Obwohl ich sonst keine Freundin von Demo-Reden bin, waren die vorgestern berührend, engagiert und zum Teil einfach richtig gut. Vor allem die des Hamburger Landespastors Dirk Ahrens. Er hat als einziger den Bogen ziemlich weit gespannt und auch an die vielen Menschen in Syrien, Afghanistan und anderswo erinnert und eine andere Flüchtlingspolitik gefordert.

Das wird vermutlich nicht die letzte Demo dieser Art gewesen sein. Da kramen wir also die alten Buttons mit den Friedenstauben wieder raus. Schon leicht angerostet, bis vor wenigen Wochen waren sie eine Erinnerung an andere Zeiten.

Ich merke, dass ich langsam an meine Grenzen komme. Über 2 Jahre Corona mit all den damit verbundenen Ängsten (die Einschränkungen haben mir wenig zugesetzt) und jetzt dieser Krieg, der erschüttert und Angst macht. Mir jedenfalls.

So ganz nebenbei noch einen Job, der mich gerade viel Kraft kostet, öfter mal auch Sorge um die Gesundheit des Gatten und was sonst noch so war. Ich bin ja seit Jahren ein durchaus stabiler Mensch und verfüge über eine gute Resilienz, wie das so schön auf neudeutsch heißt. Das war auch nicht immer so, aber wenn ich ehrlich bin, reicht es gerade nicht für viel mehr als das, was gerade nötig ist. Ich bin müde, ich bin erschöpft. Es gibt Tage, da hoffe ich schon fast, dass auch bei mir mal ein Test positiv ausfällt, einfach, damit ich mir ein paar Tage Auszeit nehmen kann. Nein, natürlich hoffe ich das nicht wirklich und das ginge ja auch anders. Aber einfach mal Zuhause bleiben, konnte ich noch nie und jetzt, wo ich quasi Alleinunterhalterin bin (Kollegin in Elternzeit) fühle ich mich noch verpflichteter als sonst und hätte eh keine Ruhe.

Wenigstens habe ich ein bisschen Ausgleich durch die Photografiererei, die mich ja auch immer wieder in die Natur zieht und mich ablenkt und den Blick auf die schönen Dinge richtet. Trotzdem fühle ich mich ziemlich ausgelaugt und freue mich auf ein paar Urlaubstage am Meer. Auf die muss ich allerdings noch vier Wochen warten. Aber immerhin ein Ziel vor Augen.

Als ich gestern nach Hause fuhr, musste ich doch mal am Michel anhalten und genauer hingucken.

Nun haben wir Zuhause auch ein paar Rosen stehen und ich gucke mal, dass ich heute welche mit ins Büro kriege.

Während wir hier ohne Angst demonstrieren können, riskiert diese mutige Frau sehr viel. Sie soll auch sofort verhaftet worden sein. Aber hier wird von Beschneidung von Freiheitsrechten gefaselt, wenn das Thema Tempolimit wieder auf den Tisch kommt. Da fällt mir auch langsam nix mehr zu ein.

Aber jetzt werde ich mal durch den Nebel stochern… da ergibt sich das Thema Tempolimit ganz von selbst :-)

Stadtpark-Eichhörnchen

klick=groß und sie erscheinen in einer Galerie zum Durchklicken

Nach der Demo war ich noch im Stadtpark.

Haste mal einen Waschlappen?

Dies ist ein Beitrag ohne viele Worte und ich bleibe monothematisch mal nur bei den Hörnchen. Ich finde, sie haben es verdient.

Na gut, das Rotkelchen mogel ich noch rein

Mit diesen Bildern wünsche ich Euch einen guten Start in die neue Woche.

Bilder von der Demo kommen auch noch, aber den Hörnchen wollte ich einen eigenen Beitrag widmen.

Erste Vorbereitungen

Nachdem wir im Hofladen waren und noch etwas unseren Stadtteil von oben abgelichtet haben,

Die Süderelbe mit kleinem Strand

sind wir doch nach Hause und ich habe die Sonne genutzt, um schon mal auf Balkonien etwas aufzuräumen. Auf unserem Balkon ist es komplett windstill und entsprechend wunderbar warm. Da ließ sich gut werkeln. Auch wenn ich gerade etwas eingeschränkt bin, weil ich mir derbe die Schulter verrenkt habe.

weißer Mohn

Dieses Jahr will ich mal sehen, dass ich den Balkon anders gestalte und einen besseren Einklang zwischen Mensch und Natur hinbekomme… der Gatte beklagt ja, dass für ihn zu wenig ist Platz ist zwischen all meinem Grünzeug.

Das ist nur ein Teil unseres Balkons B-)

Aber auch die Insekten wollen leben und zumindest Erdbeeren, Tomaten, Physalis, Auberginen und vor allem Kräuter müssen schon sein *hüstel*

Anemone

Mein Feigenbaum treibt schon wieder aus. Nur Früchte bekommt er nie :-( . Der Olivenbaum hat auch überlebt. Der hat immer viele Früchte, allerdings habe ich die noch nie geerntet.

Lungenkraut

Und Meisis kommen jetzt auch wieder häufiger

Eine einsame Biene habe ich auf dem Friedhof erwischt

Aber so richtig mit Elan war ich gestern nicht bei der Sache.

Hier noch mal ein Blick auf den weniger schönen Teil unserer Insel: Kirchdorf-Süd, mancher wird es von der Autobahn aus schon mal gesehen haben.

wenn man das Bild anklickt, kann man bis zur Elphi gucken

Aber drum herum ist viel Grün und es gibt sogar einen Kinderbauernhof in diesem „sozialen Brennpunkt“.

Während ich hier so tippsel, entdecke ich beim Blick auf den Balkon einen eher seltenen Gast.

Leider bei schlechtem Licht und nur die Balkontürscheibe. Der Genosse ist sehr scheu. Die Meisen kann ich auch bei offener Balkontür fotografieren. Die lassen sich ja nicht mal von Ellis Anwesenheit beeindrucken.

Heute Morgen war hier schon mächtig Betrieb. Ich muss mal nachbestellen.

Aber jetzt mache ich mich erst mal stadtfein und fahre zur Demo an die Binnenalster.

Und vielleicht mache ich danach noch einen Abstecher nach Planten un Blomen oder ich fahre mal wieder zu den zutraulichen Eichhörnchen im Stadtpark. Mal gucken, was mir so einfällt. Der Gatte wird sicherlich wieder irgendwo irgendwas aus der Vogelperspektive ablichten.

Habt einen schönen Sonntag.

Unter Reihern

Gestern bin ich mal kurzerhand wieder an den Bramfelder See, zu der großen Reiherkolonie.

Inzwischen brüten sie fleißig und man muss schon genau hingucken, um sie in ihren Nestern zu erspähen. Ausserdem sind leider vom Ufer aus viele Zweige vor der Linse. Der Sturm neulich hat auch hier etwas gewütet.

Aber einer muss ja los und was zu Essen holen

Unten auf dem Wasser war ein Haubentaucher unterwegs

es war verdammt windig gestern… da gerät schon mal die Frisur in Unordnung und die Spucke „fliegt“

Und einige Gänse

Während der Gatte also mit wachsender Begeisterung in die Luft geht, bin ich immer noch am liebsten bei irgendwelchen großen und kleinen Flugtieren unterwegs. Obwohl es meine Idee war mit der Drohne, hat mich das noch nicht so angefixt wie mein Altargeschenk. Kommt ja vielleicht noch, zumal ich die Luftbilder schon toll finde.

Mal sehen, ob wir heute einen Ort finden, an dem wir beide glücklich werden. So allmählich fange ich auch an, den Balkon wieder zu bepflanzen. Ein paar Pflanzen sind schon eingezogen.

Mohn kann ich ja nie genug haben. Den Anfang macht ein weißer

Ein Lungenkraut habe ich auch noch erworben. Ich freue mich schon auf die ersten Pflanzenmärkte, die bald wieder stattfinden. Einen besonders schönen gibt es immer am Freilichtmuseum am Kiekeberg. Vorher muß ich aber noch klar Schiff machen auf Balkonien. Das meiste habe ich ja über den Winter einfach stehen lassen. Beim Aufräumen muss ich nur auf Überwinterungsgäste achten. In den trockenen Stängeln könnten Insekten-und oder Schmetterlingslarven sein.

Zu viele Zweige vor dem Motiv… könnte man alles weg retouchieren, aber dazu habe ich dann doch keine Lust. Solche Fummelarbeiten überlasse ich dem Gatten :-)

Wir fahren jetzt erst mal zum Hofladen und dann mal gucken, ob einer guckt. Die Stadt sollte man heute meiden… da wollen irgendwelche Volldeppen mit einem Autokorso (!!!!) gegen die hohen Spritkosten demonstrieren. Wie bekloppt kann man eigentlich sein? Ach so, ja sehr, wissen wir ja spätestens seit der ganzen „Spaziergänger“.

Habt einen sonnigen Tag.

Von oben und von unten

Während der Gatte die Stadt von oben ablichtet (ich glaube, er ist ziemlich angefixt :-) ),

das habe ich mir bei ihm gemopst.. mehr zeigt er noch selber… hier der Fischmarkt von oben

krieche ich eher in Bodennähe rum und rücke den Hummeln und Bienen auf die Pelze.

So verbringe ich meine Mittagspausen in den Krokussen :-)

Diese Woche bin ich ingesamt vier Tage im Büro gewesen, das bin ich ja gar nicht mehr gewöhnt. Aber wir hatten tatsächlich Sitzungen und heute kommt meine Kollegin mit ihrem Nachwuchs.

Bei dem Wetter bin ich aber auch gerne unterwegs, auch wenn es Morgens noch so kalt ist, dass mein Roller doch etwas Probleme hat.

Dafür gibt es dann Abends solche Sonnenuntergänge

Zuhause dann ein kurzer Schreck… ich hatte mich schon unterwegs gewundert, als ich in den Verkehrsnachrichten hörte, dass unsere Straße gesperrt ist. Hier angekommen sah ich warum.. im Nachbarhaus ist eine Wohnung ausgebrannt. Aber zum Glück hatte die Feuerwehr das wohl im Griff. Als ich kam, zog die gerade ab.

So, dann will ich mal in die Stadt düsen. Nächste Woche dann wieder business as usual, also drei Tage Büro, zwei Tage Home Office. Ich gebe zu, dieser Rhythmus liegt mir mehr. Vor zwei Jahren wäre daran überhaupt nicht zu denken gewesen. Da sind vermutlich die meisten von uns noch tagtäglich ins Büro getrabt.

Da ich Freitags immer nur bis 13 Uhr arbeite, könnte ich noch mal gucken, ob irgendwo irgendwer oder irgendwas in meine Kamera guckt. Ich muss mir mal was Neues suchen… so allmählich sind meine Trampelpfade doch reichlich ausgelutscht, auch wenn sich dann doch immer neue Motive ergeben. Aber für neue Perspektiven sorgt ja nun die Drohne.

Wollte der Gatte mal gucken, ob ich auf der Fähre bin? :-)

Ich wünsche Euch allen ein sonniges Wochenende. Wir haben noch keine konkreten Pläne. Aber raus geht es sicherlich. Heute Abend freue ich mich auf mein erstes Bärlauch-Pesto.

Ein Privileg aussprechen müssen: Unser Leben geht weiter, während es das für andere nicht tut.

Diesen Satz habe ich gestern in einem Artikel einer russisch-jüdischen Schriftstellerin gelesen: Wortlos und schreiend

Ach ja, dieser Aktionismus, der versucht, die Hilflosigkeit, das Nicht-Verstehen zu überdecken. Kapiere es doch, Kopf, du siehst doch die Bilder, aber der Kopf verarbeitet die Bilder zu langsam, kommt den rollenden Panzern nicht hinterher, den mit Koffern an der Hand und Kinder hinter sich her ziehenden Menschen.

Geld gespendet, Plakate für die Ukraine-Solidaritäts-Kundgebung gebastelt, allen geschrieben, die der Krieg trifft, auf der Kundgebung gewesen, sich bei Portalen angemeldet, die Hilfe für Flüchtende organisieren, dann ist immer noch so viel Tag, so viel Nacht übrig, in der man tatenlos zusieht.

Lena Gorelik s.o

Das Leben hier geht weiter. Mehr oder weniger wie immer. Kaum jemand hat vermutlich Kontakt zu Menschen, die hier nun Zuflucht suchen und abgesehen von immer höheren Preisen für Energie und auch Lebensmittel hat dieser Krieg (noch?) keine weiteren Auswirkungen auf unser aller Leben. Auch wenn bei manchen sicherlich neben dem Entsetzen auch Angst mitschwingt. Die habe ich auch, das gebe ich zu. Davor, dass ein Atomkraftwerk hochgeht, absichtlich oder als „Kollateralschaden“. Gerade lese ich im Spiegel, dass Tschernobyl ohne Strom ist und das könnte Folgen haben:

Vor Ort lagerten rund 20.000 Brennelemente. Sie müssten ständig gekühlt werden. Das ist jedoch nur möglich, wenn es Strom gibt. Ohne eine Anbindung ans Stromnetz könnten die Pumpen nicht dauerhaft kühlen. In der Folge steige die Temperatur in den Lagerbecken an, es komme zu einer Verdunstung – und zu einer Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Luft.

Spiegel.de

Davor, dass die Eskalation weiter geht und weiter den Frieden in Europa bedroht. Aber das alleine ist es nicht. Wie schon viele geschrieben haben, geht es auch mir so, dass ich mit meinen bisherigen Überzeugungen ins Wanken gerate, dass ich mich verloren fühle in meinem eigenen Standpunkt, in meiner politischen Ausrichtung.

Insofern war mein Kommentar hier vor ein paar Tagen, ich hätte eine klare Meinung zu dem Krieg, etwas sehr schnellschüssig. Ich habe eine klare Meinung zu Putin, aber ansonsten gerät gerade einiges ins Wanken. Zeitenwende-auch für Pazifisten hat es ein Mitblogger genannt und es damit auf den Kopf getroffen. Selbstverständlich war ich bisher gegen jede Aufrüstung, auch gegen die Erhöhung der Militärausgaben hier bei uns. Nur was soll eine Bundeswehr, die nicht mal warme Unterbuxen hat, schon ausrichten. Gut, soll sie überhaupt was ausrichten können, könnte man auch fragen. Und das Geld, das man jetzt in die Hand nimmt, reicht vermutlich nicht, um all die Versäumnisse mal eben aufzuholen. Auf mich wirkt es ein bisschen wie ein hektischer Schnellschuss, weil man jetzt unter Druck ist. Und diese Schnellschüsse sind nicht immer die besten. Corona hat es gezeigt.

Trotzdem sähe ich das Geld deutlich lieber in Bildung und anderem investiert. Das halte ich auch langfristig für sinnvoller investiert. Trotzdem bleibt die Frage, wie geht man gegen Aggressoren wie Putin vor? Mit Wattebäuschchen lässt sich der nicht stoppen. Auch nicht mit weltweiten Demos, Solidaritätsbekundungen und anscheinend nicht mal mit Sanktionen, die das Land hart treffen.

Und wenn ich nach Afghanistan gucke, dann sind eben Waffen auch nicht die Lösung. Wie viele Armeen haben sich dort abgearbeitet? Und sind gescheitert….

Und da hier die konsequente Energiewende verpennt worden ist, wird weiterhin Gas und Öl aus Russland gekauft und auch damit der Krieg finanziert. Vielleicht setzt jetzt wenigstens ein Umdenken ein, nicht nur in Bezug auf Energie.

Jetzt droht Russland schon selber mit der Einstellung der Gaslieferungen über Nordstream 1. Besser wäre gewesen, wir hätten in den sauren Apfel gebissen und das selber gekündigt. Wasch mich, aber mach mich nicht nass, funktioniert nun mal nicht. Andererseits hätte das weitreichende Folgen auch für unsere Wirtschaft und nicht jeder kann über steigende Kosten für Verkehrs-und Lebensmittel und Energie einfach hinweglächeln.

Russlands Ölexporte spülen täglich rund 500 Millionen Dollar in Wladimir Putins Kriegskasse. Ein Embargo wäre moralisch richtig – und ökonomisch machbar. Warum es wohl dennoch nicht kommt.

Spiegel.de

Wie immer dieser Krieg auch ausgeht, er wird die Welt, unsere Welt, nachhaltig verändern. Die Selbstverständlichkeit des Friedens, in der wir Jahrzehnte gelebt haben, ist vorbei. Auch wenn Putin sich verkalkuliert hat, wenn er diesen Krieg nicht gewinnt, er hat bereits jetzt unendliches Leid verursacht. Und egal wie es ausgeht, die Welt, unsere Welt, wird danach eine andere sein. Selbst wenn wir hier halbwegs ungeschoren davon kommen, die Gefahr eines Krieges ist nie so real gewesen, jedenfalls nicht für Menschen wie mich, die das Glück hatten, ihr ganzes Leben im Frieden gelebt zu haben.

Angst hatten wir auch in den 80ern, als das atomare Wettrüsten ein großes Thema war. Und doch war es, jedenfalls bei mir, eher so, dass ich nicht wirklich damit gerechnet habe, das eine der beiden Großmächte Ernst macht. Die Angst war deutlich abstrakter, trotz Pershing II und Cruise missiles. Und trotzdem gingen z.B. am 22. Oktober 1983 400.000 Menschen alleine hier in Hamburg auf die Straße.

Ich erinnere mich noch gut an diese Demo.

Da war ich auch dabei. Von Hamburg mit dem Sonderzug in den Hunsrück. Aber ich will jetzt nicht in Erinnerungen „schwelgen“. Damals jedenfalls ist es gelungen, mehr Menschen vom Sofa zu holen und das ganz ohne breite Aufrufe via Facebook, Twitter und überhaupt ganz ohne Internet.

Mit Angst umzugehen, konnten wir ja ein bisschen üben. Auch Corona hat mir lange Angst gemacht, aber da konnte man wenigstens ein bisschen was auch selber in die Hand nehmen.

Und doch geht es mir ein bisschen wie dieser taz-Autorin:

Schon krank oder noch überfordert? Es ist längst zu viel geworden: Klimakrise, Pandemie, nun ein alles überschattender Krieg. Die Arbeit lenkt immerhin ab, nur: Wer weiß, ob das gut ist.

taz.de

Auch wenn ich nicht unter Depressionen leide. Manchmal fühlt es sich wie eine an und ich weiß da leider, wovon ich rede.

Das hängt seit vorgestern an unserem Bürogebäude. Es war auch das Motto des letzten Katholikentages in Münster. Dieses Banner wird Putin genauso wenig stoppen wie die zahlreichen Demos und anderen Solidaritätsbekundungen. Es sind alles „nur“ Zeichen unserer Wut, Ohnmacht und Angst und trotzdem finde ich sie wichtig. Weshalb ich auch am Sonntag wieder am Jungfernstieg sein werde, wenn zur nächsten Großdemo aufgerufen wird.

Vielleicht könnten wir uns auch mal gegen Kriege anderswo in der Welt etwas mehr engagieren. Als Assad anfing, Syrien in Schutt in Asche zu legen, gab es nicht ansatzweise soviel Empörung, den Krieg im Jemen mit all seinem unfassbaren Elend nehmen wir kaum wahr, genauso wenig wie die vielen anderen auf der Welt. Und Afghanistan haben wir auch vergessen.

Die Empörung (weil eben auch die Angst) ist immer dann am größten, wenn einer der sog. Großmächte beteiligt ist. Damals im Irak, heute Ukraine….

Und wie gehen wir mit Flüchtlingen um, die nicht aus Europa kommen? Lesbos, Türkei, Libyen usw.

Es wäre auch ein guter Zeitpunkt, mal genauer hinzugucken, welchem Despoten noch so der Allerwerteste gepudert wird, weil wir ihn für unsere Interessen brauchen.

Plüschmors

Es wundert vermutlich niemanden, dass ich gestern in meiner Mittagspause mit dem Makro los bin. Noch blüht ja nicht viel, aber ein paar Krokusse finden sich auch hier am Kanal. Dort gibt es den interkulturellen Garten (ein interkulturelles Gemeinschaftsprojekt) und die kümmern sich auch ein bischen um das Stück vor ihrem Garten.

klick drauf=groß

Die bewegte sich gar nicht und ich dachte, entweder pennt sie oder sie ist tot.

Sie schlief… und krabbelte dann von einer Blüte in die nächste und wieder zurück

Erdhummel

Und tief hinein

Aber auch an anderen Blüten war was los

Sandbiene?

Ich fordere ab sofort längere Mittagspausen :-)

Das ist er, der Plüschmors.

Mors ist Plattdeutsch für Hintern, Po. Und Plüsch ist, naja, irgendwie weich und fluffig eben. Und weil Hummeln nunmal weiche, fluffige Hintern haben, heißen sie Plüschmors.

kiekmo

Hier blüht das Leben auf, woanders wird es zerstört. Das Rote Kreuz beschreibt die Situation in Mariupol als apokalyptisch. Mit diesem Widerspruch komme ich nach wie vor nicht gut klar, aber ich will hier auch nicht nur gegen den Krieg schreiben, den wir alle gleich entsetzlich finden.

Inzwischen gucke ich immer mal auf den einschlägigen Seiten, ob ich irgendwo helfen kann, aber mit meiner wenigen Zeit ist das schwierig.

Die kommen jetzt auch wieder öfter.

Das kennen wir schon, dass sie uns im Frühjahr die Haare vom Kopf fressen.

Die Natur kann auch kitschig.

Mit einem Photo von vorgestern habe ich auch mal ein bisschen gespielt

Heute ist wieder Bürotag und die Schiffsfahrt fällt aus, weil ich ja wieder rollern kann. Dem Gatten sei Dank.

Bei allem Scheiß gerade, die Natur sorgt ein bisschen für mein inneres Gleichgewicht.

Grummel, mecker, motz

Heute Morgen bin ich bei herrlichstem Sonnenaufgang und einer tollen Nebelstimmung über die Elbe zur Arbeit geschippert.

Soweit, so gut.

Weniger gut ist, dass ich wohl zwei Wochen auf meinen Roller verzichten muss, weil er in die Werkstatt muss und diese vorher keinen Termin hat.

Vielleicht kann der Gatte notdürftig was frickeln, mit dem ich die Zeit überbrücken kann.

Sonst heißt es zwei Wochen Öffis zu benutzen, für mich ja fast die Höchsstrafe, zumal ich dann noch früher aus dem Haus muss. Andererseits entschädigt die Fahrt mit der Fähre dann doch manchmal, jedenfalls bei einem Wetter wie heute.

In der Mittagspause war ich natürlich draußen bei dem Wetter. Und was sehen meine nicht mehr ganz so guten Augen?

Die ersten Hummeln, die sich in den Krokussen gütlich tun. Wochenlang schleppe ich Kamera und Makro mit, aber heute natürlich nicht. Grmpf….

So mancher hier kennt mich ja schon mit meinem ausgeprägten Hang zur Makro-Photografie.

So musste heute das Handy herhalten, für mich natürlich nicht sehr befriedigend.

Ja, ich weiss, ich habe noch viele Monate vor mir, in denen ich dutzenden von Hummeln auf ihren Plüschmors rücken kann. Irgendwann muss ich dafür ja nicht mal das Haus verlassen, weil ich natürlich meinen Balkon wieder insektenfreundlich gestalten werde und auf zahlreiche Buchungen in meinen diversen Insektenhotels hoffe. Vielleicht haben wir ja auch mal Glück und unsere Nistkästen werden angenommen.

Zurück ging es dann auch bei strahlend blauem Himmel wieder per Schiff.

Wenn schon Öffis, dann wenigstens so. Pustet auch ein bisschen den Kopf frei.

Und doch ist es ein komisches Gefühl, so friedlich über die Elbe zu schippern, während ein paar Kilometer weiter die Menschen aus der Ukraine in den Unterkünften ankommen und die Hansestadt wohl leider mal wieder mit Chaos glänzt. Haben die eigentlich nix dazu gelernt?

„Organisatorisch läuft das ganz schlecht“, berichtet eine freiwillige Helferin. Zahlreiche Menschen würden tagelang von morgens bis abends vor Ort ausharren, weil die Registrierung so schleppend verlaufe. „Die Menschen hier bekommen kaum Informationen und wissen überhaupt nicht, wie das ganze Prozedere abläuft.“ Es mangelt offenbar an Dolmetschern.

Mopo.de

Interessant finde ich auch diesen Artikel: Angeblicher Insider packt über Putins Pläne aus: „Sitzen bis zum Hals in der Scheiße“ Auch wenn das mit aller Vorsicht zu genießen ist, kann man ja nur hoffen, dass Putin die Unterstützung im eigenen Land wegbricht.

Schwimmdock

Es ist alles so absurd…. natürlich geht das Leben hier weiter, keinem ist ja auch geholfen, wenn wir alle in Schockstarre verfallen und doch kann zumindest ich nicht einfach nur die Sonne, die aufblühende Natur geniessen. Andererseits brauche ich diese Auszeiten, diese Momente des an nichts denken, ausser vielleicht an schöne Photos. Und so wie vor zwei Jahren, als sich auch Angst mit Alltag mischte, wenn auch ganz anders, bin ich wieder an diesem Punkt, an dem ich versuche, halbwegs im Gleichgewicht zu bleiben.

Und während wir hier in Frieden gegen den Krieg demonstrieren, riskieren die Menschen in Russland, die das auch tun, sehr viel. Ob unsere Corona Diktatur Gröler wohl auch noch auf die Straße gehen würden, wenn ihnen ähnliches drohen würde? Na ja, das ist wohl eher ein rhetorische Frage und ich springe schon wieder von Gedanke zu Gedanke. Also Schluß für heute. Eins ist jedenfalls sicher, am Mittwoch nehme ich die Kamera samt Makro mit :-)

Ein bisschen Hamburg von oben

Gestern war bestes Drohnenwetter. So sind wir nach einem leckeren Sonntagsfrühstück mal los.

Erster Halt war die Elbinsel Kaltehofe

Von hier aus wurde Hamburg ab 1893 fast 100 Jahre lang mit sauberem und keimfreiem Trinkwasser versorgt. Seit 2011 laden Industriedenkmal und Naturpark dazu ein, ein Stück moderner Stadtgeschichte ebenso zu erleben wie die vielfältige Natur der Elbinsel.

Hamburg.de

Während der Gatte die Drohne fliegen liess, habe ich auf Augenhöhe nach Motiven Ausschau gehalten

Sehr ergiebig war das allerdings nicht, auch wenn man dort mit Glück Reiher, Kormorane, Rehe und anderes Getier sehen kann.

Noch ist alles ziemlich kahl und wenig grün

Kalt war es, aber herrlich sonnig

Von dort ging es weiter Richtung Vier-und Marschlande

Der Hohendeicher See, auch gerne Oortkatensee genannt. Im Sommer ein beliebtes Ziel für Surfer.

Diese Straße am Deich ist eine beliebte Bikerstrecke, an deren Ende dann der Bikertreffpunkt an der Fähre Zollenspieker meistens gut besucht ist. Da war gestern auch gut was los. Aber auch für Radler ist diese Strecke am Deich eine gern genutzte Rennstrecke.

Damit sind dann auch wir gefahren. Auf unsere Seite der Elbe. In Hoopte haben wir dann die Fährsaison (die Fähre macht Winterpause von November bis Ende Februar) mit Fischbrötchen und Pommes rot-weiss offiziell eröffnet. Die Pommes sind auf der niedersächsischen Seite einfach besser :-) . Wenn es wärmer ist, ist das ja auch für uns ein beliebtes Ziel mit den Rollern.

Es waren ein paar Stunden in der Sonne ohne Nachrichten, ausser denen, die uns per Autoradio erreichten.

Am Wegesrand dann noch zwei Störche, die auf Futtersuche waren. Und noch mal eine Gelegenheit, die Drohne fliegen zu lassen

Es war gestern alles nicht spekaktulär, aber das muss es ja auch nicht immer sein. Es war aber gut, mal draußen gewesen zu sein, Sonne zu tanken und ein bisschen die Natur zu genießen.

Altes Schieberhäuschchen auf Kaltehofe… die sind so schief, weil zum Teil abgesackt

Ich stürze mich dann mal wieder in den Alltag. Also beginnt der Tag mit dem obligatorischen Schnelltest. Heute muss ich wohl per Schiff oder Bahn ins Büro, an meinem Roller ist ein Schlauch ab, der erst mal wieder dran muss und dafür brauchen wir wohl Hilfe (weil uns das passende Werkzeug fehlt), die wir hoffentlich von unserer Autowerkstatt bekommen, die bei solchen Kleinigkeiten schon mal aushilft und direkt gegenüber ist. Aber bei -5 Grad ist Rollerfahren auch eher ungemütlich, insofern ist es nicht so tragisch.

Die Elbe südlich von Hamburg. Die Landzunge oben im Bild ist die äusserste Spitze unserer Insel. Dort fliessen Norder-und Süderelbe zusammen.

Gestern war wor allem Martin der Drohnenpilot. Ich hatte irgendwie keine Ruhe dafür und noch fehlt mir die Routine mit dem Teil.

Kommt gut durch die Woche.

hinter dem Baum versteckt das Kraftwerk Tiefstack