Frühlingsgefühle

Wir waren heute noch mal draußen und haben die herrliche Sonne genossen. Während in Berlin bis zu 500.000 Menschen demonstriert haben. Die Zahlen schwanken, wie ja immer.

Angesichts der neuen Hiobsbotschaften aus Russland (Putin versetzt Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft) konnten wir zwar nicht so richtig abschalten, aber wir haben ein paar schöne Bilder machen können.

Make love, not war….

Ich wollte eigentlich schon weiterfahren, als ich das dann sah

Weiter dann auf der Suche nach einem Plätzchen zum Drohnen fliegen lassen, was sich im Alten Land als schwierig erweist, weil die Apfelplantagen natürlich alle Privatgelände sind, über die man nicht fliegen darf.

Hier darf man… die Kirche Altenwerder, das letzte Überbleibsel eines Stadtteils, der vor Jahren der Hafenerweiterung geopfert wurde. Auch hier darf man fliegen, am Budendey-Ufer, direkt an der Elbe

Die Kamera hat leider einen Hang zur Überbelichtung… da müssen wir uns noch mal mit befassen.

Der eine hatte die Drohne, ich hatte heute nur die Kamera in der Hand

Wie gesagt, so richtig abschalten ist uns nicht gelungen. Mir macht dieser durchgeknallte Psychopath einfach nur noch Angst. Heute war zu lesen, dass er sich wohl mächtig verspekuliert hat und mit den Folgen nicht gerechnet hat und nun bei ihm mit allem zu rechnen ist. Selbst sein Kumpane Lukaschenka geht schon auf Abstand, zumindest in Bezug auf die atomare Bereitschaft. Auch Erdogan geht auf Abstand, bisher ja auch eher ein Duzfreund von Putin. Aber ob das alles was nützt, diesen Wahnsinnigen noch zu stoppen? Respekt habe ich tatsächlich vor dem Präsidenten der Ukraine.

Mir kommt das alles so absurd vor… die Menschen in der Stadt genießen die Sonne, wie wir ja auch. Gleichzeitig sind hunderttausende auf der Flucht oder in Angst um ihr Leben. Und all das ist verdammt nahe. Und trotzdem ist niemandem geholfen, wenn wir hier nur in Schockstarre verharren. Freunde von uns organisieren gerade privat einen Hilfskonvoi Richtung Rumänien. Die Freunde aus Brandenburg haben enge Kontakte in die Ukraine und nach Polen.

Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, das ich mich heute nicht auf den Weg nach Berlin gemacht habe, aber ich muss tatsächlich auch mal mit meinen Kräften etwas haushalten. Das fällt mir schwer, aber es nützt ja auch nix, wenn ich dann zusammenkrache.

Das wird mich wohl weiter begleiten, eine gewisse Angst, diese Erschöpfung und andererseits die Notwendigkeit, dass das Leben hier irgendwie weiter geht. Aber in mit diesem Spagat bin ich ja nicht alleine. Und Morgen ist wieder Büroalltag.

das ging am Baum am Bubendeyufer

Und deshalb gehe ich jetzt auch unter die Bettdecke. Trotz der vielen schönen Sonne, dem Spaß am Ausprobieren mit der Drohne, wirklich erholsam war das Wochenende nicht, aber mit Sicherheit erholsamer als das der Menschen die in U-Bahnschächten ausharren mussten oder in endlosen Wartschlangen an Grenzen. Noch sind wir zumindest davon scheinbar weit entfernt.

Mal abschalten

Wie der Gatte schon schrieb, haben wir heute mal alles ausgeblendet und sind bei dem schönen Wetter raus.

Spiegelungen

Die Kräfte sind einfach erschöpft… erst diese Corona Scheiße, jetzt der Krieg. Wir mussten mal raus. Und heute war ideales Wetter, um die Drohne zu testen

Und wir hatten nicht nur die Sonne im Gesicht, sondern auch viel Freude am Ausprobieren.

Selfies mit Drohne :-)

Wir haben noch mal den Standort gewechselt und ich musste auch mal bei Storchens vorbei gucken.

Da wurde geklappert, was das Zeug hielt

Die Bilder sind mit der Kamera gemacht! Natürlich rücken wir den Tieren nicht mit der Drohne auf die Pelle

Es hat gut getan, mal ein paar Stunden fernab jedweder Nachrichten zu sein und einfach ein bisschen Energie zu tanken.

Ich werde auch Morgen nicht nach Berlin fahren. Ich merke einfach, dass meine Kraft das nicht hergibt. Zumal ich, wenn ich kein Vermögen für die Bahnfahrt ausgeben möchte, für mich zur Unzeit wieder in Hamburg wäre. Auch wenn ich noch vor nicht allzu langer Zeit Morgens um 5 Uhr am Hauptbahnhof war, um zum Hambacher Forst zu fahren oder auch nach Berlin zur Unteilbar Demo… ich pack das so allmählich nicht mehr.

Es steht noch viel Wasser auf den Wiesen, was wiederum die Störche freut.

Vom Projekt Drohne sind wir jedenfalls beide ziemlich angefixt.

Die Elbe bei Bullenhusen

Und was mich besonders gefreut hat war, dass wir endlich mal wieder gemeinsam unterwegs waren. Das haben wir dann auch noch mit Kaffee und Kuchen in einen kleinen netten Hofcafe hier auf der Insel abgeschlossen, auch wenn es uns mächtig gejuckt hat, nach Hause zu fahren und die Bilder zu gucken, die wir mit unserem neuen Fluggerät gemacht haben.

Allerdings sollte man aufpassen, wenn man sich selber mittels Drohne knipst… dieser Schnappschuss jedenfalls war so nicht geplant :-) Ein altes Ehepaar, dass sich nichts mehr zu sagen hat

Und das sind wir ganz sicher nicht, aber wir haben beide herzhaft gelacht über diese Aufnahme.

Es hat gut getan, die Sonne zu genießen und mal für ein paar Stunden das Weltgeschehen zu ignorieren. Kurz hatten wir überlegt, in die Stadt zu fahren, wo es eine Kundgebung gegen den Krieg gab, aber da wir den Anmelder nicht verifizieren konnten, haben wir es dann gelassen.

Morgen geht es sicherlich auch noch mal raus. Sonne tanken und noch mal auf andere Gedanken kommen.

Und das Leben steht ja trotzdem nicht still

Es geht halt weiter, in all seiner vermeintlichen Banalität. Es ist halt unser Leben, das weiter geht, auch wenn es plötzlich sehr nahe scheint, dass es nicht so weiter geht, wie bisher. Dieser Krieg erschüttert anders als all die Kriege, mit denen wir leben. Im Jemen, in Syrien, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das sind seit Jahren eine unglaubliche Tragödien, an die wir uns scheinbar gewöhnt haben. Ist halt nicht Europa.

Wir haben gestern einen Betrag an mission lifline überwiesen, die jetzt denen helfen, die mit nichts Hals über Kopf flüchten mussten und nur wenig in der Kürze der Zeit zusammenraffen konnten. Da sind vierköpfige Familien mit zwei Köfferchen über die Grenze nach Polen gelaufen. Es hat die Menschen auch in der Wucht der Ereignisse schlicht überrascht.

Auch Ärzte ohne Grenzen sind aktiv und brauchen Spenden. Da spenden wir aber eh schon per monatlichem Dauerauftrag.

Wenn wir schon sonst nix tun können, können wir wenigstens so versuchen, ein bisschen zu helfen. Mission lifeline hat bereits den ersten Konvoi losgeschickt.

Ich war schon gestern einkaufen, weil ich mir heute den Tag freihalten wollte für einen vielleicht größeren Ausflug angesichts der Wettervorhersage. Selbst im Hofladen war gedrückte Stimmung und beim Käsekauf habe ich mich mit der Verkäuferin unterhalten, die auch Mühe hatte, den ganzen Tag lieb und nett zu lächeln.

In Hamburg gab es gestern eine Demo, aber das habe ich viel zu spät mitbekommen. Immerhin 4.500 Menschen waren versammelt. Friday for future hat seine Demo abgesagt und statt dessen zu einer Friedensdemo aufgerufen.

Ich habe auf dem Weg zum und vom Hofladen ein bisschen nach Photomotiven Ausschau gehalten. Für mich immer ein guter Weg, mal kurz abzuschalten.

Herr Storch war leider gestern nicht Zuhause, dafür habe ich aber Kraniche entdeckt

In stiller Eintracht mit Rehen und Gänsen

Und über meinen Kopf flog ein Reiher.

Ich habe auch einen Greifvogel und einen Fasan gesehen, aber die wollten sich partout nicht von mir knipsen lassen.

Herr Hein guckt gnatzig, weil ihn höflich gebeten habe, vom Balkon zu kommen. Für Dauerlüften ist es doch noch zu kalt

So richtig gute Laune hat wohl niemand gerade. Trotzdem war ich froh über etwas Ablenkung beim Fotografieren, auch wenn das Wetter gestern zwischen Sonnenschein und Wolkengüssen wechselte.

Auch wenn es Putin kaum jucken wird, aber Russland ist raus aus dem ESC, die Formel 1 hat eine Rennen in Sotchi abgesagt, ein Fußballspiel wurde nach Paris verlegt und die Telekom verzichtet auf Gebühren für Telefonate und SMS in die Ukraine.

So wie es aussieht, ist es doch wohl kein schneller Spaziergang für Putin. Die Ukraine ist wehrhafter als gedacht und zumindest Kiew bleibt weiter hart umkämpft. Was aber sicherlich auch heißt, dass es auf beiden Seiten Tote gibt, viele Tote, sinnlose Tote geopfert für die Allmachtsphantasien eines durchgeknallten Despoten.

Es ist sicherlich auch eine Form von Luxus, dass wir uns überlegen, wie wir uns ablenken können, was wir machen können, um der Seele etwas Gutes zu tun. Andererseits ist auch niemandem geholfen, wenn wir in eine Schockstarre verfallen. Dann lieber die Kräfte auffrischen. Vielleicht werden sie noch gebraucht. Vielleicht gibt es auch hier bald zu tun, so wie 2015, als wir auch geholfen haben, als die Flüchtlinge zu uns auf die Insel kamen.

Ich finde es gerade nicht ganz einfach, das eigene Gedanken-und Gefühlschaos zu ordnen. Und ich erwische mich dabei, wie ich mich anfange zu rechtfertigen, weil wir überlegen, ob wir heute einen schönen und endlich mal wieder gemeinsamen Ausflug machen wollen, uns Gedanken darüber machen, was am Wochenende auf den Tisch kommt und und und…

Und ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll, dass jetzt bei uns darüber geredet wird, dass die Bundeswehr aufgerüstet werden muss (auch wenn sie tatsächlich in einem desolaten Zustand ist). Geht es jetzt wieder los, das Wettrüsten? Auch wenn es aktuell um warme Unterbuxen und Jacken geht, die es nicht mal gibt.

Und da ist immer noch die Angst, dass die russische Armee Tschernobyl „öffnet“ , sprich so beschädigt, dass die atomare Wolke freigesetzt wird. Was das heißt, wissen die meisten von uns ja wohl noch.

Ich schmeiße jetzt erst mal den Gatten aus den Federn und dann geht es vermutlich Richtung Storchendorf und dann vielleicht mit der Elbfähre rüber ins Alte Land. Wenn man denn durch die Stadt kommt

Diese Idioten haben tatsächlich für heute wieder mehrere Demos angemeldet.

Und noch überlege ich, ob ich mich Morgen auf den Weg nach Berlin mache.

Es ist kein Krieg „der“ Russen gegen die Ukraine, wie nicht nur die Proteste zeigen. Auch dieser Tennisspieler zeigt es:

Zum Schluss noch ein Kommentar aus der Zeit: Solidarität mit der Ukraine! Aber nur, wenn sie nicht allzu viel kostet. Lesenswert, wie ich finde.

„Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht“*

*Annalena Baerbock

Alle Tage

Der Krieg wird nicht mehr erklärt,
sondern fortgesetzt. Das Unerhörte
ist alltäglich geworden. Der Held
bleibt den Kämpfen fern. Der Schwache
ist in die Feuerzonen gerückt.
Die Uniform des Tages ist die Geduld,
die Auszeichnung der armselige Stern
der Hoffnung über dem Herzen.

Er wird verliehen,
wenn nichts mehr geschieht,
wenn das Trommelfeuer verstummt,
wenn der Feind unsichtbar geworden ist
und der Schatten ewiger Rüstung
den Himmel bedeckt.

Er wird verliehen
für die Flucht von den Fahnen,
für die Tapferkeit vor dem Freund,
für den Verrat unwürdiger Geheimnisse
und die Nichtachtung
jeglichen Befehls.

Ingeborg Bachmann, Alle Tage, 1952

Dieses Gedicht habe ich heute gelesen und es hat mich sehr berührt. Bei uns auf der Arbeit ist das, was da gerade in der Ukraine geschieht, das beherrschende Thema, aber vermutlich nicht nur bei uns. Trotzdem bin ich froh, dass wir hier miteinander darüber reden, Ängste und Sorgen aussprechen können.

Denn dieser Krieg ist so viel näher als alles, was bisher da war. Weniger wegen der räumlichen Nähe (da war Jugoslawien ja noch näher dran), sondern eher, weil hier ein Herr Putin mitten in Europa seinen Allmachtsphantasien frönt, offen mit dem Einsatz von Atomwaffen droht und es sein könnte, das auch andere europäische Länder betroffen werden könnten, wie z.B. die Länder im Baltikum.

Es ist gerade schwer, das beiseite zu schieben, was da passiert. Die Toten und Verletzten, die es bereits gibt und deren Zahl noch steigen wird. Jeder ist einer zu viel, einen sinnlosen Tod gestorben.

Ob sie wieder kommt, die Friedensbewegung? Ich glaube kaum, dass wir Kundgebungen wie in den 80ern erleben werden, als wir mit 100.000den auf den Straßen gegen den Nato-Doppelbeschluss auf die Straße gegangen sind. Ja, wir haben den Nato-Doppelbeschluss nicht verhindern können, aber alles ist besser ist als nix tun.

Frieden schaffen ohne Waffen, das war damals wie heute unser Traum. Wir hatten damals schon Angst vor der atomaren Bedrohung, heute wird sie plötzlich wieder sehr real.

Und es waren nicht nur die Russen, vor denen wir Angst hatten. Beide Supermächte hätten das Knöpfchen drücken können und Präsidenten wie Reagan, Bush und vor allem Trump haben mir da mindestens soviel Angst gemacht, wie Putin es jetzt tut.

Tja, lange genug haben wir seinem Treiben ja mehr oder weniger tatenlos zugesehen. Wie er immer mehr die Demokratie ausgehöhlt hat, wie Menschen inhaftiert und ermordet wurden. Wir hatten schließlich wirtschaftliche Interessen, nicht nur Nordstream 2.

Nun will er die Nato nicht vor der Tür haben. Verständlich, irgendwie. Andererseits grenzt die Ukraine an Polen, Ungarn, Rumänien und Slowenien, alles Nato-Staaten.

Ich glaube, dem Mann ist jedes noch so fadenscheinige Argument recht, um diesen Wahnsinn zu rechtfertigen. Und wirtschaftliche Sanktionen werden ihn kaum jucken. Einen Despoten hat es noch nie interessiert, ob sein Volk im Elend versinkt. Russland hat ja auch noch China. Die jetzt vielleicht mal ganz nebenbei Taiwan übernehmen, fällt gerade nicht so auf, wenn die ganze Welt in die Ukraine guckt.

Und wer jetzt meint, die Welt drischt nur auf Putin ein…. Putin hat den Krieg angefangen, sonst niemand. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Punkt.

Auch um Tschernobyl wird gekämpft:
Artilleriegeschosse haben die Anlagen schon getroffen. Falls es dort noch mehr Schäden gibt droht eine radioaktive Wolke, die ganz Europa erreichen könnte.

Ich habe eine Freundin aus Charkiw, die schon vor Jahren nach Polen geflohen ist und jetzt in Breslau lebt, wo wir sie auf unserer Polenreise besucht haben. Sie hat noch Freunde und Familie in der Ukraine. Ein anderer Freund hat enge Kontakte in die Ukraine und telefoniert mit Freunden:

Vorhin haben wir mit unseren Freunden in der Ukraine telefoniert. Kinder, Frauen und ältere Menschen beben vor Angst, die Männer sind bereits in Uniformen, um ihr Land zu verteidigen. Es ist ein sehr bedrückendes Gefühl hier zu sitzen und nichts tun zu können. So hilflos, und am Telefon direkt die Angst zu spüren.

Gerade eben bekomme ich eine Mail von Campact:

Gemeinsam mit Gewerkschaften, Kirchen, Umwelt- und Friedensorganisationen planen wir für Sonntag eine riesige Kundgebung am Brandenburger Tor in Berlin.

Ich war lange nicht in Berlin…. wer, wenn nicht die Menschen, können zeigen, dass wir keinen Krieg wollen. Nicht in der Ukraine und auch nicht anderswo. Und wir können auf die Straße gehen. In Russland gibt es tatsächlich auch Anti-Kriegs-Demos mit etlichen Verhaftungen.

Gibt so Tage, die braucht kein Mensch

Der Tag fing damit an, dass ich meinen Schlüssel nicht finden konnte…. grmpf. Kann ich ja nicht ahnen, dass der Gatte ihn auf seinem Schreibtisch deponiert hatte, weil er ihn vermutlich für seinen hielt.

Dann aber los, ich war spät dran. Vor den Elbbrücken ging dann mal gar nix mehr. Stop and Go fast bis zum Hauptbahnhof. Abfahrt in die Hafencity war auch gesperrt, Ausweichen also unmöglich.

Irgendwann war ich dann doch im Büro und dann das nächste. Die Maus war weg, die Tastatur tat keinen Mucks.. Hä? Wer bitte klaut denn eine PC Maus? Ich habe wie eine blöde gesucht und irgendwann gedacht, ach hör wenigstens nebenbei schon mal den AB ab

Herr XY, mein Kollege: Liebe Frau B., falls Sie ihre Maus suchen, die habe ich mir ausgeliehen und die liegt bei mir im Büro. Samt Sender natürlich.

Warum hat er sie mir nicht einfach wieder hingelegt? (Es stellte sich dann raus, dass er das vergessen hatte). Ich also die Maus geholt, Sender wieder eingestöpstelt, aber nix ging.

Also bei meiner Kollegin alles rausgerupft (die ist nur Dienstags da) und an meinen PC angeschlossen. Der Kollege kam dann auch irgendwann und meinte, „Sie haben den falschen Sender mitgenommen“.

Ich war schon reichlich bedient. Die nächste Freude ließ dann auch nicht lange auf sich Warten… „Frau B. organisieren Sie doch bitte den Betriebsausflug im Juni. Auch wenn ich weiß, dass ich diese Aufgabe jedes Jahr übertragen bekomme, es ist ein relativ undankbarer Job, auch wenn bisher alle mit meinen Planungen und Umsetzungen sehr zufrieden waren und wir drei bisher sehr schöne Betriebsausflüge hatten.

Zum Glück hatte der besagte Kollege eine nette Idee, die allerdings vermutlich zu teuer wird. Mit dem Schiff von Ratzeburg nach Lübeck mit Essen am Ratzeburger See und abschließendem Stadtbummel durch Lübeck. Die Besichtigung des Ratzeburger Doms konnte ich verhindern, ich kenne doch meine Kolleg*innen :-) . Der ist zwar sehenswert, aber so was steht nun mal nicht hoch im Kurs.

Mal sehen, was der Herr Verwaltungsleiter zu meiner Mail sagt… aber ich fürchte, es wird zu teuer, zumal die Schiffe alleine 30 Tacken p.P kosten. Mittagessen muss zwar jeder selbst bezahlen, aber es kommt auch noch die Fahrt nach Ratzeburg und von Lübeck zurück nach Hamburg dazu. Das ginge zwar mit dem SH-Ticket, aber teuer wird es für ca. 15 Personen dann doch.

Wenigstens konnte ich etwas früher Feierabend machen und noch etwas das schöne Wetter genießen. Wo ich war, ist ja unschwer zu erkennen :-). An der Alster war vogeltechnisch nichts los, also habe ich noch mal nach den Eichhörnchen an den Landungsbrücken geschaut.

Und während ich hier so friedlich mit meinem Kaffee sitze und diesen Beitrag schreibe, sehe ich im MoMa, dass Putin die Ukraine nun angegriffen hat. Ich hatte so gehofft, dass das noch abgewendet werden kann, aber dieser Wahnsinnige im Kreml ist wohl leider nicht zu stoppen. Ein weiterer Krieg auf dieser Welt neben denen, die wir kaum noch wahrnehmen und über die sich kaum jemand laut und öffentlich empört. Vielleicht, weil dieser näher dran ist, weil es eine der „Supermächte“ ist, die hier völkerrechtswidrig angreift.

Es nützt nix, ich muss ins Büro. Es ist kein guter Tag heute, schon jetzt nicht.

Mittagspausenrunde

Kinners, die Frau mit den Meisenknödeln ist da :-)

Kaum hatte ich Nachschub aufgehängt, kamen sie an. Rotkehlchen und Kohlmeisen

Ich musste gestern einige Gemüter beruhigen (und wurde am Ende des Tages von einem Kollegen als Vermittlerin zwischen Putin und Biden vorgeschlagen :-) ) und musste meine eigenes in der Mittagspause dann mal lüften.

Aber meine mitgebrachten Knödel und Nüssen sorgten auch nicht nur für Frieden. Dabei hingen noch oben welche. Rotkehlchen sind ja Bodenfresser, wobei der Knödel runtergefallen ist, weil der Ast morsch war, an dem ich ihn festgemacht hatte. Ich sammel übrigens die Netze immer wieder ein und entsorge sie ordnungsgemäß.

Meiner

Ein paar Frühlingsboten gab es auch

Die Natur treibt wieder aus

Den ersten Krabbler habe ich auch entdeckt, aber der war so klein und flink, dass ich ihn nicht ganz scharf hinbekommen habe

Es war nur eine kurze Runde, bei einer halben Stunde Mittagspause ist halt nicht viel drin, aber es ist gut, wenn ich dann mal raus gehe. Das tue ich ihm Büro auch meistens. Pausen im Büro sind ja meistens dann doch keine.

Mal gucken, ob ich heute ein bisschen zum Fotografieren komme. Es soll ja ein leidlich schöner Tag werden und Überstunden habe ich mehr als genug.

So ordentlich aufgereiht stehen die selten rum. Meistens liegen sie irgendwo umgeschmissen auf den Bürgersteigen rum oder werden einfach achtlos irgendwo stehen gelassen, sehr zum Ärgernis von Fußgängern, Rollifahrern etc.

Wenigstens gab es einen Sonnenuntergang

Über das Wetter zu reden, ist zwar langweilig, aber so allmählich könnte es mal besser werden. Gestern Morgen bin ich bei Regen und Wind los, aber auf dem Rückweg konnte ich immerhin mal wieder einen Sonnenuntergang über der Elbe genießen

Das war der Zubringer zu den Musical-Theatern, für die extra Fähren bereit gestellt werden.

Es war zwar lausig kalt, aber immerhin war mal Sonne zu sehen, wenn auch nur beim Untergehen. Aber gut, das sind letztlich Luxusprobleme, gegen die man sich mit entsprechender Kleidung wappnen kann. Nix gegen das, was einem so aus den Nachrichten entgegen schwappt, allem voran das Säbelrasseln um die Ukraine.

Die Situation dort macht mir schon Angst, zumal nicht wenige es so einschätzen, dass die Ukraine „nur“ der Anfang sein könnte und Angriffe auf die baltischen Ländern folgen könnten.

Für mich ist es ja schon lange nix besonderes mehr, mit der Fähre über die Elbe zu schippern, trotzdem finde ich es immer wieder schön und anders. Gestern über die Köhlbrandbrücke zur Arbeit und zurück zu fahren, wäre auch keine gute Idee gewesen.

Die war sowohl Morgens als auch wieder Abends von Aktivisten (Gruppe »Aufstand der letzten Generation«) besetzt, die gegen die Lebensmittelverschwendung demonstriert haben und sich auf der Brücke quasi festgeklebt haben. Ein Aktivist sprang ins Hafenbecken, um den Schiffsverkehr zu stören. Die Polizei zog ihn aus dem Wasser. Bei aller Unterstützung für das Anliegen als solches, ich fürchte, mit solchen Aktionen ernten sie keine Sympathien, auch wenn ich verstehe, dass sie zu Aktionsformen greifen, die „weh tun“, aber letztlich gibt es dann nur genervte Pendler, Berufskraftfahrer und kaum einen Diskurs über das Anliegen als solches. Ob das der Sache dienlich ist, wage ich leider zu bezweifeln.

Frau Künast hat es für mich ganz treffend formuliert:

Das Vorgehen der #Klimaaktivisten hat etwas Tragisches. Es läuft in eine Sackgasse u. verschiebt den Fokus weg vom Anliegen – hin zur Frage, was ist noch legitim u. was wird nur als Straftat wahrgenommen.

An manchen Tagen finde ich es schwierig, die Balance zu finden, zwischen dem, was so los ist in der Welt und der eigenen Welt, die sich ja in all ihren Banalitäten weiter dreht.

Heute kann ich mit dem Mors Zuhause bleiben und für Morgen ist Wetter vorhergesagt, dass es mir wohl ermöglicht, wieder zur Arbeit zu rollern, was mir ja immer am liebsten ist.

Der obliagtorische Blick auf die Elphi darf natürlich nicht fehlen.

Im Moment scheinen die Chancen ganz gut zu stehen, dass ich am Wochenende mal wieder mit der Kamera losziehen kann. Vielleicht können wir ja auch endlich mal einen ersten Drohnenflug wagen, oder ich fahre zum Storchendorf, oder oder…

Aber jetzt werde ich erst mal meiner Erwerbsarbeit nachgehen.

Auch wenn mein Assistent nicht sehr motiviert scheint…

Dafür mache ich ihm heute aber nicht die Decke streitig…. er hat sie ganz für sich und sicherlich kann ich zwischendurch auch mal seine Wampe kraulen.

Unsere Lady bevorzugt ja ihren Schlafplatz hoch oben auf dem Kratzbaum.

Zum Schluss noch eine kleine Erheiterung: Frau Steinbach sollte sich mal dringend eine Brille besorgen :-)

Aber so was passiert halt, wenn einem vor lauter Gegeifer das Hirn vernebelt ist.

Mich nervt’s

Dieses Gerede vom „freedom day“. Als wenn wir in den letzten zwei Jahren in Unfreiheit gelebt hätten, nur weil es ein paar Einschränkungen gab.

Natürlich haben diese Einschränkungen einige richtig hart getroffen. Kinder, Jugendliche, alte und einsame Menschen, Künstler, Gastronomen, sog. Solo-Selbstständige. Das will ich gar nicht in Abrede stellen und vieles ist auch nicht gut gelaufen. Aber das ist ein anderes Thema.

Aber ich habe mich keiner Freiheit beraubt gefühlt, nur weil ich nicht überall hin konnte, weil ich mit Maske durch die Gegend laufe und bis vor ein paar Tagen auch öfter mal meinen Impfnachweis vorzeigen musste.

Ich war keiner meiner Grund-und Freiheitsrechte beraubt, auch wenn es mal eine zeitlang nicht möglich war, überall hinzufahren, irgendwo Party zu machen oder ein Konzert zu genießen.

Die, die jetzt vom freedom day schwadronieren, sollten sich mal angucken, was es wirklich heißt, die Freiheit zu feiern, wenn man vorher in Unfreiheit gelebt hat. In Ländern, die von Dikatoren regiert wurden, Ländern, in denen Apartheid regierte, in denen Menschen mit unbequemen Meinungen spurlos verschwanden, gefoltert und getötet wurden. Länder, in denen es keine freie Presse und keine Freiheit der Kunst gibt.

Wenn man den Begriff freedom day googelt, findet man seitenweise nur Einträge zum Fall der Corona Beschränkungen, kein Hinweis auf Länder, die den wirklich feiern konnten.

Gerade lese ich diese Schlagzeile:

Täglich verschwinden im Irak Aktivisten und Demonstranten. Aktuell werden zwischen 250 000 und einer Million Menschen vermisst. Zurück bleiben Angehörige – mit einer Mischung aus Wut, Trauer und Hoffnung.

Süddeutsche.de

Und wir jammern rum, weil es mal ein paar Einschränkungen für wohlstandsverwahrloste (o-Ton Polizei Hannover bei einer Quarkdenker-Demo) Menschen gab, die uns vermutlich vor noch mehr Toten und Schwerstkranken bewahrt haben. Ich unterstelle den meisten auch, dass es denen nicht um die betroffenen Branchen ging, sondern lediglich um ihren eigenen Bauchnabel.

Mal abgesehen davon, dass ich diesen Begriff völlig albern finde, finde ich ihn auch nicht ungefährlich. Denn er suggeriert ja, dass wir in Unfreiheit gelebt haben. Wir hatten mitten in der Pandemie freie und geheime Wahlen, wir konnten sagen, was wir denken, ohne nächsten Tag spurlos verschwunden zu sein, die Quarkdenker konnten mehr oder weniger ungehindert ihren Schwachsinn verbreiten und auch wenn manche Demo aus Infektionsschutzgründen untersagt worden ist, es war keine Unfreiheit. Punkt. Auf nicht wenigen Kanälen konnte und kann jeder seine Verschwörungsscheiße verbreiten, dubiose Mediziner*innen konnten ungehindert darüber fabulieren, dass Masken lebensgefährlich sind, dass man mit einem gesunden Immunssystem schon durch kommt und und und…

Nein, ein freedom day ist es nicht, es fallen lediglich einige Beschränkungen und uns wird nicht eine niemals verlorene Freiheit zurückgegeben. Mal ganz abgesehen davon, dass zumindest wir beide uns hier weiter ganz freiwillig beschränken werden, weil wir nach wie vor nicht an Corona erkranken möchten, zumal Martin trotz inzwischen vierfacher Impfung vermutlich immer noch nicht wirklich gut geschützt ist und auch mein Impfschutz allmählich nachlassen dürfte. Weshalb ich kein Problem damit habe, auch mich ein viertes Mal pieksen zu lassen.

Im Übrigen haben ja vor allem wir, die wir uns haben impfen lassen, dazu beigetragen, dass es jetzt einen „freedom day“ geben kann.

Ich werde es mir jetzt in aller Freiheit auf dem Sofa gemütlich machen und einen ruhigen Sonntag genießen. Das Usselwetter draußen lockt nicht vor die Tür, auch wenn ich mir natürlich grundsätzlich nicht vom Wetter diktieren lasse, ob ich raus gehe oder nicht :-)

In diesem Sinne, einen schönen Sonntag Euch allen.

Zeynep, der 1. Storch und Möhrenkuchen

Da sich das Wetter heute wieder einigermaßen beruhigt hatte, bin ich doch zum Hofladen. Obst, Gemüse, Käse und Brot kaufen wir einfach dort am liebsten. Und natürlich hofeigene Eier und manchal auch etwas Wurst, die zum Teil auch noch dort hergestellt wird und kein Vergleich zu Supermarktware ist. Wir essen allerdings kaum noch Wurst. Aber ab und zu mag ich schon mal eine Scheibe Schinken, die hauseigene Tee-oder Leberwurst und Martin mag den Leberkäse aus eigener Produktion gerne.

Auf dem Weg überall umgestürzte Bäume und viele Menschen, die damit beschäftigt waren, die in handliche Stück zu zersägen und von den Straßen zu räumen.

Das war schon ein ganz ordentlicher Sturm, der auch für uns hier im Norden nicht alltäglich ist.

So musste ich einen Umweg fahren und dachte, ach ich guck mal bei dem einen Storchennest vorbei. Und siehe da, es ist tatsächlich wieder bewohnt.

Mein Problem war allerdings, das ich mein Monstertele bei dem Wind kaum halten konnte.

Herr Storch trotzte dem Wind aber tapfer. Ich habe ja kaum die Autotür aufbekommen.

So sah es dann an vielen Orten aus

Wobei das hier harmlos war. Zum Teil waren riesige Bäume umgeknickt.

Den hat es auch nicht in der Erde gehalten

Die Wiesen stehen mächtig unter Wasser. In Hamburg haben sich die Schäden wohl in Grenzen gehalten. In der Hafencity mussten sie PKW Insassen aus einem auf der Straße schwimmenden Auto retten. Ich kapiere nicht wirklich, wie einem sowas passieren kann.

© picture alliance/dpa, Foto: Daniel Bockwoldt

Zuhause angekommen, habe ich einen Möhrenkuchen gebacken und mal wieder Eierlikör gemacht (ab und zu kaufe ich mal einen, damit ich schöne Flaschen habe B-) ).

Merkwürdige Gestalten treiben sich in unserer Wohnung rum….

Die nächste Sturmflut ist schon im Anmarsch, aber die wird wohl deutlich kleiner und eher so von der Sorte, damit lockt man keinen Hamburger vom Sofa.

Trotzdem werde ich am Montag wohl mit Öffis zur Arbeit fahren müssen. Na mal schauen, wie es sich entwickelt.

Habt noch ein schönes Wochenende und passt auf Euch auf. Es könnten immer noch Bäume umknicken und Dinge durch die Luft fliegen. Auf Waldspaziergänge sollte man lieber verzichten.

Es könnte ungemütlich werden

Der nächste Sturm ist im Anmarsch und der könnte doch heftig werden. So ganz ohne war schon der letzte Sturm nicht, zumindest nicht für die Menschen, die hier mit einer Hadag Fähre auf dem Weg zur Arbeit waren: Welle zerstört Frontscheibe einer Hafenfähre Zum Glück wurde aber niemand schwer verletzt.

Für heute ist der nächste Sturm vorhergesagt und der soll noch heftiger werden.

Heute Morgen sah der beginnende Tag ja noch ganz harmlos schön aus.

Der Gatte hat ja eine neue Spielerei entdeckt und ein bisschen habe das gestern auch mal ausprobiert

Das Originalbild sieht so aus:

Nette Spielerei

Original:

Oder mal so

Ich kann die Woche gut beenden… ein wichtiges Projekt konnte ich heute abschließen. Jetzt kommt zwar gleich das nächste, trotzdem bin ich froh, dass eins jetzt fertig ist. Zumal das nicht unbedingt vergnügungssteuerpflichtig war.

Mohnfeld in Meck-Pomm

Das sind nur erste Versuche. Für bessere Ergebnisse müsste ich vermutlich noch das Photo vorher beschneiden.

Ich war heute noch beim Friseur und eben auf dem Rückweg war schon leichte Weltuntergangsstimmung. Es hat so geschüttet, dass ich selbst mit der höchsten Scheibenwischerstufe kaum dagegen ankam. Jetzt hat sich der Regen beruhigt, aber der Wind dreht spürbar auf.

Nun schaun wir mal, was da heute und morgen auf uns zukommt. Wir sind hier zwar sturmerprobt, aber in Orkanstärke haben wir den Wind nun auch nicht jeden Tag.

Ich habe jedenfalls so gut eingekauft, dass wir zur Not Morgen auf den Einkauf im Hofladen verzichten könnten.

Post hatten wir heute auch:

Und das Drohnenschildchen war auch dabei. Wir könnten also starten, wenn, ja wenn da nicht der Orkan wäre….

Passend zum Unwetter ist bei uns die Glotze ausgefallen. Nicht, dass wir nicht auch anders fernsehen könnten, aber ich war heute mal kurz in den Krameramsstuben und das hat mich daran erinnert, dass ich mal an meinen historischen Hamburg Roman weiterlesen könnte.

Das sind die mit Reste des ehemaligen Gängeviertels, dass man nach der großen Choleraepidemie abgerissen hat. Es gibt noch an anderer Stelle kleine Spuren dieses ehemaligen Viertels, wo die Ärmsten der Armen in Hamburg unter erbärmlichen Bedingungen gehaust haben.

So, nun harren wir mal der Dinge, die da kommen und hoffen, dass es nicht so schlimm wird.

Lasst Euch nicht wegpusten und kommt gut durch die stürmische Nacht.