Frühlingsgefühle

Wir waren heute noch mal draußen und haben die herrliche Sonne genossen. Während in Berlin bis zu 500.000 Menschen demonstriert haben. Die Zahlen schwanken, wie ja immer.

Angesichts der neuen Hiobsbotschaften aus Russland (Putin versetzt Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft) konnten wir zwar nicht so richtig abschalten, aber wir haben ein paar schöne Bilder machen können.

Make love, not war….

Ich wollte eigentlich schon weiterfahren, als ich das dann sah

Weiter dann auf der Suche nach einem Plätzchen zum Drohnen fliegen lassen, was sich im Alten Land als schwierig erweist, weil die Apfelplantagen natürlich alle Privatgelände sind, über die man nicht fliegen darf.

Hier darf man… die Kirche Altenwerder, das letzte Überbleibsel eines Stadtteils, der vor Jahren der Hafenerweiterung geopfert wurde. Auch hier darf man fliegen, am Budendey-Ufer, direkt an der Elbe

Die Kamera hat leider einen Hang zur Überbelichtung… da müssen wir uns noch mal mit befassen.

Der eine hatte die Drohne, ich hatte heute nur die Kamera in der Hand

Wie gesagt, so richtig abschalten ist uns nicht gelungen. Mir macht dieser durchgeknallte Psychopath einfach nur noch Angst. Heute war zu lesen, dass er sich wohl mächtig verspekuliert hat und mit den Folgen nicht gerechnet hat und nun bei ihm mit allem zu rechnen ist. Selbst sein Kumpane Lukaschenka geht schon auf Abstand, zumindest in Bezug auf die atomare Bereitschaft. Auch Erdogan geht auf Abstand, bisher ja auch eher ein Duzfreund von Putin. Aber ob das alles was nützt, diesen Wahnsinnigen noch zu stoppen? Respekt habe ich tatsächlich vor dem Präsidenten der Ukraine.

Mir kommt das alles so absurd vor… die Menschen in der Stadt genießen die Sonne, wie wir ja auch. Gleichzeitig sind hunderttausende auf der Flucht oder in Angst um ihr Leben. Und all das ist verdammt nahe. Und trotzdem ist niemandem geholfen, wenn wir hier nur in Schockstarre verharren. Freunde von uns organisieren gerade privat einen Hilfskonvoi Richtung Rumänien. Die Freunde aus Brandenburg haben enge Kontakte in die Ukraine und nach Polen.

Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, das ich mich heute nicht auf den Weg nach Berlin gemacht habe, aber ich muss tatsächlich auch mal mit meinen Kräften etwas haushalten. Das fällt mir schwer, aber es nützt ja auch nix, wenn ich dann zusammenkrache.

Das wird mich wohl weiter begleiten, eine gewisse Angst, diese Erschöpfung und andererseits die Notwendigkeit, dass das Leben hier irgendwie weiter geht. Aber in mit diesem Spagat bin ich ja nicht alleine. Und Morgen ist wieder Büroalltag.

das ging am Baum am Bubendeyufer

Und deshalb gehe ich jetzt auch unter die Bettdecke. Trotz der vielen schönen Sonne, dem Spaß am Ausprobieren mit der Drohne, wirklich erholsam war das Wochenende nicht, aber mit Sicherheit erholsamer als das der Menschen die in U-Bahnschächten ausharren mussten oder in endlosen Wartschlangen an Grenzen. Noch sind wir zumindest davon scheinbar weit entfernt.

12 Anmerkungen zu “Frühlingsgefühle

  1. Gut, dass wir hier alle erwachsen sind, da stellt der Storchenporno ja keine sittliche Gefahr mehr für uns dar :-)

    Ansonsten stimme ich mit Dir völlig überein: Es ist absurd, aber das Leben muss ja irgendwie weitergehen. Und es nützt auch niemandem etwas, wenn wir uns nur in Sorgen verzehren….

    Sorgen nicht nur wegen dem, was in der Ukraine passiert, sondern auch um die Welt, wie wir sie kennen,

    Selbst wenn jetzt alles noch relativ harmlos ausgehen sollte, wird das Trauma übrigbleiben, dass ein durchgeknallter Irrer an den Schaltstellen der Macht ausreicht, die ganze Erde zu zerstören.
    ( An sich zwar auch keine neue Erkenntnis – den Prototyp dafür hatten wir ja schon im eigenen Land -, aber trotzdem verstörend, dass alle Abschreckungspotentiale anscheinend nicht mehr ausreichen, um Typen wie Putin von einem erweiterten Suizid der schlimmsten Art abzuhalten und die ganze Welt ins Verderben zu stürzen)

  2. Die meisten Menschen sind still.
    Einige wenige haben wir angeschrieben – ein Päarchen hat noch zusätzlich Probleme anderer Art, da trägt die Gefahr nur noch verschärfend hinzu.
    Ich selbst musste mich um 16:30 2 Stunden schlafen legen, so erschöpft war ich.

    Am meisten gefällt mir das Foto vom Terminal.
    Dann das vorletzte.

    Ich experimentiere gerade etwas mit meiner alten Nikon, z. Teil mit erstaunlich guten Ergebnissen.
    Wir waren grösstenteils im Wald, wo alles zerschlagen schien..so viel umgestürzt und ineinander verkrallt. Einige mächtige Bäume brauchen nur noch einen kleinen Schubs. Bei Wind sicher nicht ungefährlich.

  3. Ein wildes Tier, dass sich in eine ausweglose Ecke gedrängt sieht, ist in der Tat unberechenbar. Es wird vor nichts mehr zurückscheuen. Ähnlich ist Putin wohl im Moment einzuschätzen (aus meiner laienhaften, primitiven Sicht). Und ja, es würde alles, worum wir uns bisher bemüht haben, ad absurdum führen. Nicht auszumalen. Eigentlich will ich gar nicht daran denken. Und doch kreisen meine Gedanken ständig darum. Äußerlich mache ich wohl so weiter wie bisher, aber innerlich…
    Möge der weltweite Frieden nicht noch weiter eingeschränkt und nicht noch weiter zusätzlich bedroht werden.

    1. Er hat sich wohl mächtig verkalkuliert und jetzt schlägt er noch mehr um sich. Hoffentlich kann ihn irgendwer stoppen, aber viel Hoffnung habe ich da ehrlich gesagt nicht

      1. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie hoffe ich ja immer noch darauf, dass seine Oligarchen es satt haben, durch seinen Krieg eingeschränkt zu werden, und ihn zum Teufel jagen.

  4. Ist wirklich unfassbar schrecklich was da passiert und extrem gefährlich für alle! Wobei ich mir selbst jedoch kein Urteil oder Verurteilung erlaube, weil ich zu wenig über die Geschichte dieser Länder, Hintergründe und auch Beweggründe für diesen Wahnsinn weiß.
    Eines ist jedoch klar, dass es bei Krieg niemals Gewinner, sondern nur Verlierer geben kann und es die abscheulichste, menschenverachtendste Art der „Verständigung“ ist.
    Laut Medien treffen sich Putin und der ukrainische Präsident heute an einem geheimen Ort für ein Gespräch, das hoffentlich endlich wieder Frieden bringt!
    Liebe Grüße von Hanne

    1. Erst mal herzlich willkommen, liebe Hanne.
      Nein, ein Krieg kennt keine Gewinner, ausser vielleicht in der Rüstungsindustrie.
      Ehrlich gesagt, sind mir Putins Beweggründe ziemlich egal, weil nichts, aber auch gar nichts einen Krieg rechtfertigt. Und vieles, was so rumgeistert, ist einfach schlicht falsch. Angefangen von den 2plus4 Verträgen, die angeblich gebrochen wurden bis hin zu manch anderer Mär, die die Putinversteher so von sich geben.
      Die Gespräche heute halte nicht nur ich für eine Farce, aber ich habe dennoch die Hoffnung, dass sie was bringen. Ich fürchte nur, da Putin ohne Gesichtsverlust aus der Nummer nicht mehr rauskommt, wird er weiter wüten.
      Ich hoffe, dass dieser Alptraum bald vorbei ist und nicht noch mehr Menschenleben kostet.

  5. Terminal Burchardkai – da hat der Gatte gearbeitet. Ich durfte mal mit ihm ins Büro und zusehen und zuhören wie er die Container von seinem Computer aus gelöscht und wieder neue gestaut hat. Für mich als Landei war das eine total neue Welt.

    Zu Putin und der Ukraine hab ich nichts Neues zu sagen, da bin ich einfach nur fassungslos und voller Angst und Sorgen.

    Wunderschöne Fotos wieder mal, liebe Frau Momo! Tja, die Störche sind hier auch schon sehr aktiv und klappern. Meine Schwiegertochter wurde sogar von einem ins Bein gebissen ;-)

    Lieben Gruß
    Hermine <3

    1. Nun ist der Groschen bei mir gefallen, nachdem ich erst überlegt habe, was Störche für gefährliche Tiere sind:
      Du wirst Oma!

      Dann also meinen herzlichen Glückwunsch dazu :good:

    2. Ich habe auch mal direkt am Burchardkai gearbeitet. Das war selbst für mich als Hamburgerin faszinierend. Alleine die ganzen Van Carrier direkt vor meinem Büro damals…

      Herzlichen Glückwunsch! Und alles Gute für die werdende Mutter!

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