Dem Meer übergeben

Gestern nun haben wir die Freundin der Ostsee übergeben

Von Niendorf an der Ostsee ging es ein Stück in die Lübecker Bucht, wo die Urne dann in die Ostsee versenkt wurde.

Das Wetter war sonnig und die See war ruhig.

Lachmöwe

Niendorf ist ein ziemlich verschlafenes Nest, da gab es nicht wirklich was zu fotografieren.

Nach ca. 1 1/2 Stunden waren wir wieder an Land und haben noch in einem Lokal zusammen gesessen. Ich bin dann aber auch bald gefahren, weil ich alleine sein wollte mit meinen Gefühlen.

Der Hemmelsdorfer See ist nicht weit von Niendorf entfernt und da bin ich noch eine Runde spazieren gegangen.

Leider hatte ich nicht mehr lange Tageslicht

Der Zwergsäger war leider zu weit weg. Aber so leidlich habe ich ihn doch erwischt.

Das dürfte ein Gänsesänger sein.

Im Sonnenuntergang hatte der schöne See eine sehr besondere Stimmung. Das wäre auch ein gutes Ausflugsziel, wenn Martin wieder mobil ist. Dort soll es auch Flussseeschalben geben.

Im Krankenhaus war ich gestern dann nicht mehr, aber Martin hat trotzdem Gesellschaft, weil der Seelsorger immer wieder mal vorbei schaut. Nicht, weil Martin Seelsorge braucht, sondern, weil die beiden sich gut verstehen und sich einfach nett unterhalten.

Einen Augenblick habe ich überlegt, ob ich noch bleibe und auf Polarlichter hoffe, aber das wäre mir schlicht zu spät geworden.

Es war auch so ein langer Tag. Heute bin ich im Home Office und werde in der Mittagspause etwas Sonne am Kanal genießen. Es ist so herrliches Wetter. Kalt, aber die Sonne strahlt.

Mein Bedarf an emotionalen Achterbahnen ist jedenfalls vorerst gedeckt. Reicht für´s erste. Jetzt darf es gerne wieder ruhiger werden.

Da hätte ich gut mal mein neues Weitwinkel-Objektiv testen können, aber das lag warm und trocken im Auto….

31 Anmerkungen zu “Dem Meer übergeben

  1. das war ein schwerer Tag für Dich, doch der Gang, oder auch der Blick in die Natur hat Dich bestimmt wieder etwas geerdet. Ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Ruhe, keine Sorgen und eine schöne Zeit mit Deinem Mann, dem es hoffentlich immer besser gehen wird.

    1. So schwer habe ich ihn gar nicht empfunden. Das Meer hat für mich auch immer etwas tröstliches, die schöne Landschaft, das stimmungsvolle Licht, die friedvolle Stimmung. Es war ein guter Abschied, schön mag ich nicht schreiben. Sie hat es so gewollt und es war sehr stimmig

  2. Bei uns sagt man immer „es war a scheene Leich“ (es war eine schöne Beisetzung) und das beinhaltet eben vor allem, dass die Bestattung so war, dass sich der Verstorbene wohlgefühlt hätte.
    Für die Trauernden ein sehr tröstlicher Gedanke.
    Der Mann einer Bekannten aus Wilhelmshaven hat sich immer ein echtes oberpfälzer „Leichbier“ gewünscht. Leider ist er während der Corona-Beschränkungen gestorben, so dass das nicht stattfinden konnte. Worüber diese Bekannte immer noch klagt: „Sein Leichbier hat er halt nicht gekriegt.“

    Dein Gatte ist erfolgreich operiert und ist auf dem Weg der Besserung, der Fühling kommt und der berufliche Stress hält sich hoffentlich in Grenzen, so dass du dich sicher auch ein wenig erholen kannst.

  3. Man könnte ja mal einen Plan schmieden:

    Im Sommer eine Zwei-Tage-Rollertour zur Ostsee und auch zum Hemmesldorfer See mit Übernachtung da irgendwo auf dem platten Land?

    Das sollte dann eigentlich wieder gehen….

    Und was die Bestattung betrifft.
    Wenn es so war, wie D. es sich gewünscht hätte, dann war es doch gut.

  4. Auch wenn heftige Tage hinter Dir liegen, der gestrige Tagesabschluss scheint ungemein stimmig gewesen zu sein. Ich weiß gar nicht, welches Foto mir am besten gefällt – klasse Aufnahmen!!!
    Euch beiden weiterhin alles erdenklich Gute und dass bald wieder zweisame Tage anstehen.

  5. Es ist doch tröstlich, wenn man den letzten Wunsch eines lieben Menschen verwirklichen kann !
    Und auch deine Fotos sind wieder so schön geworden.
    Dass es dem Göga wieder so gutgeht ist auch ein schönes Ereignis und gerade in der anbrechenden Frühlingszeit genau richtig.
    Liebe Grüße
    Jutta

    1. Ich finde ja immer, dass es für die, die zurückbleiben, möglichst gut sein möge. Deshalb wäre mir bei meinem Tod mein eigener Wunsch nicht wichtig. Martin und ich haben uns zwar auf einen Friedwald geeinigt, aber wenn er es dann anders machen, dann sollte er das ruhig tun.

    1. Ich bin ja früher viel gesegelt, kann mich aber nicht erinnern, dass wir je in so ein Blütenmeer gesegelt sind. Allerdings sind wir auch nicht in der Lübecker Bucht gesegelt und es gibt bestimmte Stellen, wo man die Urne zu Wasser lassen darf. Nicht einfach irgendwo.. wäre ja noch schöner…

      1. Die Blumen und Blüten bleiben ja nicht da, wo die Urne versenkt wurde. Sie treiben ja über die Lübecker Bucht, abhänging von Wind- und Strömungsverhältnissen. Meinen Eltern ist es öfter passiert, dass sie plötzlich durch ein Blütenmeer segelten.
        In der Anfangszeit der Seebestattungen, wurden die Urnen manchmal am Strand gefunden. Dann ist man dazu übergegangen, Urnen zu benutzen, die sich im Wasser auflösen. Bei Urnen, die auf einem Friedhof beigesetzt werden, werden auch sich auflösende Urnen verwendet. Die in der Urne enthaltene Aschenkapsel löst sich natürlich nicht auf, die ist aus Metall. Auf der Kapsel befinden sich einige Daten, wie z.B. der Name der Person und noch einiges mehr.

        1. Wir sind früher weiter oben an der Schlei gesegelt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viele Stellen es gibt, wo eine Urnenbeisetzung erlaubt ist. Klar, die Blüten schwimmen weiter, unser Blüten“meer“ war allerdings überschaubar.

  6. Du schreibst über euer Wetter: „Es ist so herrliches Wetter. Kalt, aber die Sonne strahlt.“ – Zu Heikos Zeiten habe ich es selten erlebt, dass Hamburg und Berlin das gleiche Wetter hatten – aber bei uns ist es ganz genau so.
    Mein Favorit heute ist die dicke Ente auf dem Holzpfahl – richtig gemütlich.
    Lieben Gruß von mir

  7. Guten Abend, liebe Birte. Nun hatte ich ja einiges zum Nachlesen und Anschauen. Gestern bin ich irgendwie nicht so recht dazu gekommen, aber da ging es mir auch nicht so sonderlich gut. Deine Fotos sind prima wie immer, und es gibt – auch wie immer – wieder ein paar Highlights für mich. Heute mag ich die Seebrücke besonders gern und den kleinen Säger. Einen Gänsesäger konnte ich ja tatsächlich im Winter schon einmal bei uns entdecken. Nur war er leider sehr weit weg gewesen. Prima, dass es Martin schon wieder so gut geht, dass er bereit sein Bett neu überziehen kann. Dann kommt er bestimmt bald nach Hause.
    Herzliche Grüße – Elke

    1. Freitag soll er entlassen werden.
      Ich kann mich nicht erinnern, einen Gänsesäger je gesehen zu haben. Der hier war auch sehr weit weg, aber ich hatte mein langes Elend dabei.

  8. Ein „schöner“ Abschied tröstet. Deine Fotos strahlen eine wunderbare Ruhe aus mit sehr schönen Lichtstimmungen. War bei der Freundin, trotz ihrem frühen Tod hatte sie ihre Wünsche ausgesprochen und die Familie hat es so durchgeführt, das tröstet. Und ich fühlte mich ihr nahe, da es diesen Platz gibt. Kann’s nicht richtig beschreiben, ich denke Du verstehst es. Liebe Grüße Brigitte

    1. Ja, ich verstehe es. Es war ein „schöner Abschied“ und ich glaube, wir haben uns ihr an dem Tag auch alle noch mal nahe gefühlt. Die friedliche Stimmung an dem See tat mir dann noch mal gut, auch dass ich da alleine war.

  9. Ausgezeichnete Fotos, wo soll ich anfangen?!

    Ja, emotionale Achterbahnen braucht man nicht, zumindest nicht auf Dauer.
    Deine Fotografiererei wird Dir auch ein wenig Ruhe zufächeln, denke ich. Das war auch immer so bei meiner Insektenfotografie.

    1. Danke Gerhard!

      Ja, die Fotografierei ist für mich immer eine Ruhepol. Und gestern habe ich auch die ersten Bienen und Hummeln entdeckt.
      Ich hatte zusätzlich zu allem auch im Job einiges am Wickel und auch das ist jetzt erst mal so weit abgeschlossen, dass ich mich etwas zurücklehnen kann.

  10. Liebe Birte, so hat doch alles einen würdigen Abschluss gefunden, mit dem man dann auch wieder besser in die Zukunft schauen kann, obwohl es sicher auch noch den Schmerz über den Verlust geben wird.
    Die Aufnahmen mit dem Steg und dem Schilf gefallen mit besonders gut. Gänsesäger habe ich hier noch nie gesehen, von daher auch wieder etwas Besonderes für mich.
    Liebe Grüße
    Jutta

    1. Ich kann mich auch nicht erinnern, schon mal einen Gänsesäger gesehen zu haben. Der war so weit weg, dass ich erst Zuhause gesehen habe, was ich da überhaupt abgelichtet habe :-)
      Dieser See ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde.

  11. Wie schön, dass Ihr so einen guten gemeinsamen Abschied erleben konntet. Auch über die erfolgreiche OP freue ich mich sehr. Weiterhin gute Besserung an Martin. Ich wünsche Euch von ganzen Herzen, dass Ihr bald schöne Ausflüge machen könnt.

    Über Deine tollen Fotos freue ich mich wieder sehr, jedes für sich mag ich sehr. Seitdem Du Dich hier – in meinem Augen – schon recht profihaft austobst, habe ich gar keine Lust mehr, die Vögel in meinem Garten zu fotografieren. ;-) Ich hoffe, dass es bald wärmer wird, dass wir wieder eine Tour machen können. Landschaftsfotos gehen mit meiner Kamera besser als Tierfotos…..

    1. Profi bin ich nun wahrlich nicht. Ich habe halt den Vorteil, dass ich ein sehr langes Tele habe und den Vögeln nicht allzu nahe kommen muss, um sie noch gut zu erwischen.
      Meine Ausrüstung ist mittlerweile schon sehr hochwertig, das macht sich natürlich auch bemerkbar.
      Ich möchte auf keinen Fall demotiverend wirken ;-)

  12. Liebe Frau Mom,
    was ? Du hast die Polarlichter Gelegenheit nicht genutzt … und das bei der Lage ???
    Also ich hab auch mich nicht nach draußen bewegt … habe ich einfach nicht geglaubt das man in Wuppertal bei dem Lichtverschmutzung was zu sehn wird.
    Habe mich getäuscht … im Netz sah ich erst wie schön konnte man auch von uns die beobachten
    Pech gehabt!
    Liebe Grüße und schöne Sonntag!

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