Aal kaufen am Schaalsee

Da sollte es nun heute endlich mal hingehen. Die Tour startete denkbar ungünstig. Wir waren tanken und bei der Gelegenheit wollte ich den Luftdruck meiner Reifen überprüfen. Leider war die Luftstation an der Tanke kaputt, was ich aber erst bemerkte, als mein Reifen quasi schon entleert, statt aufgepumpt war. Der Fahrer eines VW-Busses neben mir bemerkte nicht mal, dass er seine Reifen entleerte und da er wohl nicht wirklich gut deutsch sprach, halfen ihm unsere Hinweise auch nicht. Ich habe irgendwann den Typen von der Kasse geholt, der nur lapidar meinte, er wisse, dass das Teil kaputt sei. Boah, ruhig Blut, Frau Burgänger. Ich machte ihm dann klar, dass ich so keinen Meter mehr fahren könne und er möge bitte mal seinen Mors nach draußen bewegen und zusehen, wie er wieder Luft auf meinen Reifen kriegt. Na ja, das tat er dann auch, wohl aus Angst, ich würde im Verkaufsraum noch komplett ausrasten. Nun konnte es also endlich losgehen. In Schwarzenbek haben wir uns mit Kaffee und Kuchen gestärkt,

Weiter ging es dann über Gudow nach Zarrentin am Schaalsee.

Der Schaalsee (Biosphärenreservat) ist wirklich wunderschön, aber man kommt leider nur an wenigen Stellen direkt an den See. Zarrentin ist eine davon und da gibt es auch eine Fischräucherei, wo wir ein Stück sündhaft teureren Aal aus dem See erstanden haben

Angesichts des Kilopreises haben wir uns mit einem halben Aal begnügt. Sowas gönnt man sich aber ja nicht alle Tage.

Eine Weile haben wir uns dort aufgehalten (Bilder anklicken, dann öffnet sich eine Gallerie)

Wir sind dann weiter am See Richtung Ratzeburg gerollert und habe noch ein lauschiges Plätzchen entdeckt

Eine der wenigen Stellen, wo man direkt an den See kann.

Wir sind dann weiter Richtung Ratzeburg. Da waren wir ja schon häufiger mal, weshalb wir diesmal nicht im Dom waren. Martin hat sich ein Fischbrötchen gegönnt, aber es war uns auch zu voll dort, also weiter…

Über Mölln sollte es dann zurück gehen. In Mölln hätten wir gerne noch Kaffee getrunken, da wir aber keinen passenden Parkplatz gefunden haben (weil es mit Laufen bei Martin nicht gut war heute), sind wir weiter Richtung Geesthacht gefahren. Und das war ein Glück, denn so entdeckten wir einen wahren Schatz am Wegesrand. Ein Café in Brunstorf wo wir unbedingt noch mal hin müssen, wenn wir auch Kuchen genießen wollen. Ein ganz zauberhaftes Café, wunderschön gelegen und wenn wir nicht zum Griechen in Geesthacht gewollt hätten, hätten wir uns hier sicherlich auch Kuchen gegönnt. Was an den Nachbartischen serviert wurde, sah absolut köstlich aus. Falls es jemanden mal dorthin verschlägt, unbedingt im Cafe Q direkt neben der Kirche einkehren!

Nun ging es weiter nach Geesthacht. Da wir ja auch aufmerksam andere Blogs lesen, wussten wir, dass es dort einen Griechen gibt, der wohl zu empfehlen ist. Also sind wir dorthin. Wir hatten die Rechnung allerdings ohne das Wetter gemacht.. .es war alles ausgebucht, obwohl das Lokal relativ unscheinbar ab vom Schuß in einer Art Industriegebiet liegt. Aber die mega freundliche Dame (ich vermute, es war die Chefin) hat alles möglich gemacht, damit wir was zu essen bekamen. Also haben wir uns niedergelassen und es wahrlich nicht bereut.

Ich muss zugeben, dass ich schon lange nicht mehr so gut griechisch gegessen habe. Griechen, die Moussaka und Stifado auf der Karte haben, sind mir ja schon mal per se sympathisch und das Essen hier war wirklich richtig gut. Da der Tisch aber auch reserviert war, mussten wir etwas eilig essen, was dem Genuss doch abträglich war. Gehetzt habe ich mich aber nur selber… uns wurde mitnichten das Gefühl vermittelt, das wir uns zu beeilen hätten. Nächstes Mal reservieren wir, aber da waren wir ganz sicher nicht zum letzten Mal.

Es war ein rundum sonniger, kulinarisch und landschaftlich gelungener Tag.

Mit knapp 200 km auch die längste Tour, aber darum geht es uns ja nicht. Immer, wenn wir von rasenden Motorrädern überholt werden, denke ich, dass ich unsere gemütliche Juckelei doch schöner finde, weil man auch die Landschaft aufnehmen kann, die Gerüche, die Schönheiten. Und wir haben auch oft angehalten, hatten viele schöne Pausen. Die mit ihren 50ern unterwegs sind, nennen sich sloowriders und ein bisschen sind wir das auch, auch wenn unsere Maschinen etwas mehr hergeben. Das nutzen wir aber hauptsächlich auf unschönen Strecken, wenn es nur darum geht, die hinter sich zu lassen.

Ich muss aber ins Bett… das Fahren, die Sonne, das gute Essen haben mir jetzt eine ordentliche Bettschwere beschert. Das war jedenfalls ein schöner Urlaubsausklang, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass wir uns Morgen noch mal auf die Reifen machen. Aber sicherlich kürzer, denn ich muss mich auch noch mental darauf einstellen, dass ich am Montag wieder arbeiten muss…