Verkehrschaos pur, aber auch gute Nachrichten

Die nächsten Monate kann ich mich Morgens entscheiden, ob ich mich in den Stau im Elbtunnel einreihe oder in den über die Freihafenbrücke. Hamburg baut man mal wieder überall gleichzeitig und der Süden versinkt gerade im Verkehrschaos.

Die angeblichen 34 Minuten sind ein Witz…. wobei ich gestern und heute ganz gut durchgekommen bin, weil ich schon um 7 Uhr das Haus verlassen habe. Natürlich könnte ich auch den ÖPNV nutzen, aber wer die S-Bahn von Harburg in die City kennt, wird mich verstehen, dass ich die nicht nutzen möchte. Die habe ich schon vor Corona gemieden wie der Teufel das Weihwasser und jetzt fahre ich damit gar nicht mehr, weil die immer völlig überfüllt ist. Alternative wäre, die Fähre zu nehmen. Das würde ich sogar tun, weil das auch ein sehr schöner Weg ist. Nur leider haben Hamburgs Planer auch bei uns auf der Insel etliche Baustellen installiert, was dazu führt, dass die Bushaltestelle vor unserer Tür so weit weg verlegt wurde, dass es erstmal eines längeren Fußweges bedarf, um überhaupt einen Bus zu erreichen (großes Kino für Menschen mit Mobiliätseinschränkungen). Aber nur mit dem komme ich zur Fähre. Auto und Roller kann man da nicht wirklich gut abstellen und beim Roller wäre mir auch unwohl. Nicht das ich dann Abends zwei davon habe…

Der Hamburger Verkehrssenator redet sich damit raus, dass er für die Autobahnbaustellen nicht zuständig sei und verweist auf den Bund. Ich verstehe trotzdem nicht, warum man innerstädtische Autobahnbaustellen nicht abstimmen kann. Es kommt ja nicht gerade wenig Pendlerverkehr aus Hamburgs Süden in die Stadt und sowohl der Elbtunnel als auch die Elbbrücken sind auch ohne Baustellen schon stauträchtige Nadelöhre.

Das wird jedenfalls lustig in den nächsten Monaten, denn das sind alles keine Kurzzeitbaustellen. Und auch wenn ich nicht zu denen gehöre, die meinen, es müsse sich alles nach den Bedürfnissen der Autofahrer*innen richten, diese Katastrophenplanung ist wirklich völlig für den Eimer.

Zum Glück bin ich ja immer noch überwiegend im HomeOffice und muss mir das maximal zwei mal in der Woche antun. Die beiden Tage sind allerdings unabdingbar, weil mein Chef und ich da Präsenztermine haben.

Aber es gab heute auch schon eine gute Nachricht: Auch unsere Betriebsärztin wird bei der Zweitimpfung nun Biontech oder Moderna nehmen und somit den Empfehlungen der Stiko folgen, die das ja für alle mit Astrazenca Erstgeimpften empfiehlt und gerade bekam ich eine Mail, dass die Zweitimpfung schon an diesem Freitag stattfindet, also deutlich früher als der ursprüngliche Termin am 18. August. Bei der Kreuzimpfung muss keine 12 Wochen gewartet werden und diese Impfkombi ist nach aktuellem Kenntnisstand die wirksamste gegen die Delta Variante. Insofern bin ich froh, dass ich mich im Mai mit Astrazeneca impfen lassen, allen Unkenrufen zum Trotz.

Wenn ich Pech habe, habe ich dann halt zweimal mit den Nachwirkungen zu tun… bei Astra treten die überwiegend nach der 1. Impfung auf (war bei mir ja auch so) und bei Biontech nach der 2. Na, mal sehen, der Termin ist ja arbeitgeberfreundlich gelegt, Freitag 16 Uhr und dann ist Wochenende zum sich schlecht fühlen B-) . Aber lieber etwas ausgeknockt, als an Covid-19 zu erkranken. Ein Freund von mir kämpft heute noch, über ein 3/4 nach seiner Erkrankung mit nicht mal schwerem Verlauf mit Long-Covid Folgen.

Was ich auch hoffe, ist dass das kleine fiese Tierchen, welches Martin eher zufällig gestern in meiner Kniekehle entdeckte, keine Spuren hinterlässt. Martin hat die Zecke sofort entfernt und wir gelten hier nicht als Borreliose-Risikogebiet, aber so ganz wohl ist mir mit diesem Besucher in meiner Kniekehle nicht. Ich habe ihn allerdings selber gar nicht bemerkt. Ich vermute, es hat sich am Sonntag im Wald zu mir gesellt. Ich hatte zwar ein dreiviertellange Hose an, aber eine sehr locker sitzende.

Im Moment freue ich mich einfach mal über den baldigen Impftermin. Martin bekommt seinen zweiten Schuß am 13. Juli, so dass wir Ende Juli als durchgeimpft gelten. Mir geht es gar nicht um irgendwelche Vergünstigungen, sondern schlichtweg um unser aller Gesundheit. Ich werde auch weiterhin Maske tragen, Abstand halten und Vorsicht walten lassen. Ausserdem müssen wir uns im Büro zweimal wöchentlich testen. Ich glaube auch nicht, dass wir schon alles ausgestanden haben… wir sind jedenfalls für den Herbst darauf eingestellt, die Büropräsenz wieder zurückzufahren.

Es ist trotzdem ein gutes Gefühl, besser geschützt zu sein und andere besser schützen zu können. Zumindest solange es nicht noch mehr Mutationen gibt, gegen die die Impfstoffe nichts ausrichten können. Martin wird in einigen Wochen noch einen Antikörpertest machen, weil es möglich ist, dass die Rheumamedikamente die Impfwirkung deutlich herabsetzen. Aber das sehen wir, wenn er getestet ist.