Pimmelgate erschüttert die Stadt und ich gehe fotografieren

Gestern hat das Wetter noch mal so richtig Gas gegeben. 27 Grad, Sonne satt. Da habe ich zugesehen, dass ich auch in der Mittagspause raus kam

Zumindest vor dem Altonaer Rathaus geht es recht emsig zu B-)

Es fiel mir schwer, wieder ins Büro zu gehen.

Aber nach Feierabend bin ich noch mal an die Alster gerollert

Bisschen abschalten vom Job und von den Nachrichten um die Pimmel-Gate, die Hamburg gerade erschüttert :-) . Da hat also ein Twitter User den Innensenator als Pimmel bezeichnet und die Staatsanwaltschaft schickt daraufhin Monate später morgens um 6 Uhr 6 Polizisten los, die eine Hausdurchsuchung durchführen. Dafür kann übrigens der Innensenator selber nix. Er ist ja nicht Herr des Verfahrens, trotzdem erntet er jetzt viel Häme für diesen, auch aus meiner Sicht, völlig überzogenen Einsatz. Der Innensenator hat Strafanzeige wegen Beleidigung gestellt, das ist sein gutes Recht,

Im Vergleich mit rechtsextremistischen Bedrohungen oder sexualisierten Übergriffen gegen Frauen im Netz sei sein Fall natürlich nicht der schwerste, aber auch er müsse sich von „niemandem beleidigen lassen“.

Mopo

trotzdem hätte er es vielleicht einfach lassen sollen, zumal die Betitelung im Zusammenhang mit seiner Kritik am Partyvolk gefallen ist, kurz nachdem er selber 1000 Euro Bußgeld zahlen musste, weil er gegen die Coronaauflagen verstoßen hatte. Aber er ist eben nicht verantwortlich für einen Ermittlungsrichter, der offensichtlich das Gebot der Verhältnismäßigkeit nicht kennt. Das sollte man bei der etwas aufgeregten Debatte vielleicht auch im Blick haben. Als Innensenator hat er auch keine Weisungsbefugnis, die hätte, wenn, die Justizsenatorin.

»Ich habe das Gefühl, hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen«, sagte Horst Niens, Hamburgs Chef der Gewerkschaft der Polizei. Die Entscheidung des Gerichts sei »erstaunlich«. Der renommierte Hamburger Strafverteidiger Gerhard Strate rügte: »Das ist jenseits jeder Verhältnismäßigkeit.« Es sei »schlimm«, dass ein Ermittlungsrichter »einen solchen Durchsuchungsbeschluss erlässt«.

spiegel.de
Frag mich nicht, was diese Verrenkungen sollen :-)

So habe ich noch den lauen Sommerabend genossen, was auch gut war. Heute Morgen drohte hier die Welt unterzugehen. Ein Gewitter direkt über uns. Blitz und Donner in direkter Folge, da haben sich die Katzen dann doch unters Bett geflüchtet, nachdem sie anfangs noch ganz mutig auf dem Balkon waren. Zum Wochenende wird es wohl nix mit schönem Wetter.

Schade, ich könnte noch ein paar solcher Tage gut vertragen.

Ein eher kleines Kreuzfahrtschiff, das hier in der Hafencity liegt

Also wird es wohl ein gemütliches Wochenende Zuhause.

Kann ja auch mal wieder ganz nett sein. Lecker Kochen, lesen, faul sein….

Das nächste Woche wird auch trubelig genug… Hafenrundfahrt und ab Sonntag bin ich dann dienstlich bis Mittwoch quasi im Dauer-Sondereinsatz.

Ob es solche Photos dieses Jahr noch mal geben wird?

Habt alle ein schönes Wochenende!

7 Anmerkungen zu “Pimmelgate erschüttert die Stadt und ich gehe fotografieren

  1. Der Grote hat irgendwie ja immer wieder mal die Tendenz, wegen solcher „Missgechicke“ in die Schlagzeilen zu geraten.
    Dabei lebt er doch auf St.Pauli und sollte schon deswegen auch an rauhere Töne gewöhnt sein, statt in derart mimosenhaftes Mimimi zu verfallen.

    Ausserdem glaube ich nicht , dass es für ihn als Senator nicht auch eine Möglichkeit gegeben hätte, bei seiner Amtskollegin darauf hinzuirken, dass diese Sache nicht so großkotzig von der Staatsanwaltschaft aufgekocht wird – sondern ähnlich geendet hätte, wie die meisten Angänge dieser Art enden ( wenn es einen „normalen“ Bürger betroffen hätte)
    Mit einem Brief der Staatsanwaltschaft, dass der Täter nicht ermittelt werden konnte…..

    1. Es ist ja nicht so, das ich ihn mögen würde, spätestens seit G20 ganz sicher nicht. Aber ihn anzugreifen, ist in diesem Fall nicht ganz richtig. Den Übereifer hat hier ein Ermittlungsrichter an den Tag gelegt. Fraglich, ob er auch so vorgegangen wäre, wenn Otto Normalbürger als Pimmel bezeichnet worden wäre. Im Übrigen war der Verfasser längst bei der Polizei und hat „gestanden“.

      1. Fiel nicht gestern aus Grotes Mund auch das Wort „Senatsbeleidigung?“
        Also sieht er da doch gewisse Anlogien zu guten alten „Majestätsbeleidigung“ wie zu Kaiser Zeiten?

        Wenn das kein Standesdünkel ist, was dann? Gar nicht auszudenken, wenn ihn jetzt jemand als „Muschi“ bezeichnet, weil er sich so „mädchenhaft“ anstellt wie ein alte Jungfer….
        (Wobei das jetzt keinesfalls sexistisch gemeint ist – und mir auch gerade keine gendergerechten Beispiele einfallen wollen)

        1. Das sind aber zwei verschiedene paar Schuhe. Man kann ja darüber streiten, ob er überhaupt hätte Anzeige erstatten sollen, aber das, was dann draus wird, darauf hat er (zum Glück) keinen Einfluss. Insofern ist es schlicht falsch, ihm jetzt die Hausdurchsuchung anzukreiden

          1. Das ist mir schon klar, dass da zwei getrennte Ebenen in Aktion getreten sind.
            Wobei es sicher auch noch andere Wege gegeben hätte, mit dem P-Wort unzugehen, als Anzeige zu erstatten.
            Denn das ist doch allenfalls ein „minderschwerer Fall“, zumal genau dieses Wort in manchen Kreisen gar nicht mal abwertend gemeint ist, sondern, wie etwa bei uns auf dem Dorf, umgangsprachlich durch aus auch Teil einer nett gemeinten Begrüssung (unter Jugendlichen) sein kann:
            „Na, du P.mm.l?“ war da in meinen jüngeren Jahren durchaus gängig, gelegentlich aber auch „Na du Schwanz?“
            Insofern erschliesst sich mir auch nicht, was Herr Grote daran nun so anstössig findet….

  2. Ja, manche Dinge laufen schon kurios. Vermutlich hätte es in jedem Fall von irgendjemanden an irgendjemanden Schelte gegeben. „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann.“ Und solange man mit Sensationen und Sensatiönchen Aufsehen erregen kann, werden sich wohl auch immer Menschen finden, die dem nachgehen.
    Und ja, ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sich nichts geregt hätte, wenn „Otto-Normalverbraucher“ betroffen gewesen wäre – was schon ehr das Kritische an der Situation ist.

    1. Ich weiß nicht, was den Richter da geritten hat, aber egal ob Senator oder sonstwer, wir Juristen haben alle mal den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gelernt.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.