Der Fluch des Reihers

So kommt es mir allmählich vor. Egal, wie intensiv ich nach anderen Motiven suche, er landet immer wieder vor meiner Kamera.

Vorgestern sind mir im Duvenstedter Brook aber auch ein paar Grün-und Buchfinken vor die Linse geflattert.

Die erhofften Kraniche habe ich leider nicht gesehen.

Ich habe mich aber auch nicht so sehr lange aufgehalten, mir war es da zu voll.

Ich bin dann wieder Richtung Stadt abgezogen,

mit einem kurzen Halt am Mühlenteich

Wo die Schwäne nicht für die Überwinterung eingesammelt werden. Auf der Alster werden sie nicht mehr lange unterwegs sein.

Und da ich eh im Osten unterwegs war, wollte ich dann doch noch mal gucken, ob ich den Eisvogel antreffe. Tat ich auch, aber wir beide waren fototechnisch mal wieder keine Freunde.

Den Gefallen, sich mitten in den See auf einen perfekten Ast zu setzen, wollte er mir einfach nicht tun. Und er war auch nur kurz da, zu kurz, um mit der Kamera auszuprobieren. Aber ich habe ja noch ein paar Schüsse frei, bis ich die 720.000 erreicht habe B-)

Er (oder sie?) hingegen hat viel Sitz-äh Stehfleisch und verharrt oft stundenlang in dem Teich, gerne auch mal mehr oder weniger regungslos. Vorgestern allerdings hatte er wohl Hunger.

Irgendwie mag ich ihn ja auch, ich wohne schließlich im sog. Reiherstiegviertel :-)

Und er ist ein dankbares Motiv, zumindest, wenn er fischt.

Ich habe am Sonntag im Info-Haus des Nabu zwei Bücher über Hamburgs „Grünes Netz“ und Hamburgs Naturschutzgebiete mitgenommen. Da gibt es noch so einiges, selbst für mich als Hamburgerin, zu entdecken. Am nächsten Wochenende ist ja etwas mehr Zeit dafür. Dank meiner festen Homeoffice Tage Freitags und Dienstags kann ich dann mal fünf Tage am Stück länger schlafen. Welch Fest.

Ich könnte mich ja mal auf die Suche nach Seeadlern, Rotmilanen, Wachtelkönigen, Schwarzspechten, Kuckucks, Waldohreulen, Uferschnepfen oder Fitis machen :-) . Es gibt ja nicht nur den Reiher in Hamburg, auch wenn mein Blog langsam den Anschein erweckt.

21 Anmerkungen zu “Der Fluch des Reihers

  1. Wieso Fluch?
    Eigentlich sind die Reiher doch ein Segen und eine sicher Bank – als dankbares Fotoobjekt, damit Du an manchen Tagen nicht völlig frustriert nach Hause kommst .
    Üben musst Du Reiherbilder inzwischen jedenfalls nicht mehr :heart:

  2. Es gibt wahrhaftig schlimmere „Flüche“ als Reiher – nämlich die Tätigkeit, die von diesem Substantiv abgeleitet ist. Der arme Vogel kann sicher gar nichts dafür.
    Warum überwintern die Schwäne in einem Teich, werden aber von der Alster in ein entsprechendes Quartier geholt?
    Lieben Gruß – ich bin von Mittwoch bis Freitag in Görlitz – und nehme sogar mal wieder den Fotoapparat mit und sicher auch in die Hand, nicht nur das Handy.

    1. Das ist eine Hamburgensie. Die Stadt leistet sich einen Schwanenvater, der sich aber nur um die Alsterschwäne kümmert.

      „Im Winter werden die Schwäne auf dem eigens für sie durch eine Unterwasserpumpe eisfrei gehaltenen Eppendorfer Mühlenteich versorgt. Öffentlich viel beachtet ist dabei der jährlich im November stattfindende Umzug in das Winterquartier. Dabei wird ein großer Teil der Vögel zunächst in die Kleine Alster getrieben, dort eingefangen, untersucht und dann mit Booten verschifft.

      Viel Spaß in Görlitz. Schöne Stadt, da war ich von Leipzig aus auch mal.
      Je nach Witterungslage kehren sie im März oder April unter Bootbegleitung des Schwanenvaters unter der Krugkoppelbrücke hindurch zurück auf die Alster, ihre Kanäle und Fleete. Dort bauen sie von Ende März an ihre Nester.“

      1. Einiges wusste ich schon durch meine drei Jahre Hamburg-Besuche, aber danke für die ausführliche Antwort. – Ich hoffe aber, dass die anderen Schwäne auch überleben.
        Vor der Wende war Görlitz nicht halb so schön – ich kann das sagen, ich bin dort aufgewachsen.

        1. Die anderen werden sicherlich auch überleben. Hamburg und seine Alsterschwäne ist ja eine absolute Ausnahme.

          Das dürfte wohl für so einige Städte im Osten zutreffen, dass sie nach der Wende deutlich schöner wurden, viele aber leider auch deutlich ausgestorbener.

          Als ich damals in Görlitz war, demonstrieren auf der polnischen Seite Rechte und auf der deutschen auch. Das hat mir den Besuch etwas verleidet.

          1. Jetzt MUSS ich dir einfach noch einmal antworten.
            Mit dem „ausgestorbener“ hast du 100% Recht – dort hätte ich eine Wohnung für die Hälfte der Berliner Mietkosten bekommen können, aber nichts in der Welt hätte mich nach Görlitz zurück gebracht – die negativen politischen Erinnerungen aus der Schulzeit sind nicht vergessen. Der Dialekt klingt in meinen Ohren nicht so gut und viele meiner ehemaligen Mitschülerinnen haben tatsächlich eine rechte Tendenz – die ist wohl in Görlitz ziemlich ausgeprägt.
            Ich ärgere mich gerade über meine Mitfahrerin – ich hätte die Reise fast abgesagt. Ich habe viele Stunden damit zugebracht, eine vernünftige Unterkunft für uns rauszusuchen, habe sie das Hotel entscheiden lassen, habe die Verkehrsverbindungen und noch so einiges andere recherchiert. SIE hat dann – wahrscheinlich zum Dank – mehrmals darüber gezetert, dass sie 28 Minuten auf den Zug warten muss (Umsteigen vom Bus zur Bahn), in dem ich dann schon sitze. Ich muss aber schon eine Stunde vor ihr abfahren. Wäre es nach ihr gegangen, wäre sie mit einem anderen Bus gefahren, wo sie 7 Minuten Umsteigezeit hat. Wäre sie zu spät, hätten wir dann beide eine Stunde auf den nächsten Zug warten müssen. – Falls sie morgen wirklich nicht zur Zeit in Königswusterhausen ist, weiß ich noch nicht, was ich mache. – Sie BESTIMMT auch, dass wir mit offenem Fenster schlafen – und ich bin doch so eine Frostbeule. – Ich glaube stark, dass das unsere einzige gemeinsame Fahrt ist.
            Ich bin echt gespannt, wie es wird.

  3. Sehr, sehr schön deine Vogelwelt. Das Rotkehlchen hat sich bei mir noch nicht blicken lassen.
    Einen Reiher so nah fotografieren zu können, ist doch schon großes Glück und den Eisvogel, den hatte ich noch nie vor der Linse! :bye:

  4. Klingt ja wie ein Krimititel lach oder Mystery. Deine Fotos sind wieder allererste Sahne. Na, und immerhin überhaupt Eisvogel. Aber natürlich hätte man ihn lieber auf dem Präsentierteller. Aber – hach – deine Bilder sind toll.
    Herzliche Grüße – Elke

    1. Heute habe ich mich mal in Hamburg-Photos versucht… blaue Stunde am Hafen. Das ist allerdings ziemlich in die Hose gegangen. Ich habe einfach zu wenig Zeit.

  5. 720.000 ist viel! Ich bin ja erst bei 300000.

    Deine Reiherfotos sind besonders, ich mag ihnen eins ums andere Mal zuschauen.
    Und Der Eisvogel wird Dir irgendwann auch mal eine längere und fototechnisch Dich mehr überzeugende Session gönnen :-)

    Ich konnte gestern eine zweigestreifte Quelljungfer fortografieren! Habe leider kein Auslesegerät für die Kamera dabei :-(

  6. Vielleicht braucht der Eisvogel mal eine Anleitung, wie es sich richtig hinsetzen und was er machen soll ;-) Mich Ahnungslose begeistert einfach immer nur seine Farbe. Und die schillert ja auch toll durch die Zweige hindurch :-)

Leider keine Anmerkung mehr möglich.