Da bin ich schon wieder

und doch mit dem Thema aller Themen. Denn das, was heute beschlossen worden ist, wird vermutlich auch mich, auch uns betreffen. Weniger die Schließung von Kinos und Gaststätten, da wir beides eh kaum nutzen. Wir haben zwar Konzertkarten für den 4.11., aber da habe ich eh schon mit mir gerungen, weil ich mich damit nicht wohl gefühlt hätte, andererseits aber die arschteuren Karten für Konstantin Wecker ungerne einfach hätte verfallen lassen. Nun ist mir diese Entscheidung abgenommen. Ein ungutes Gefühl habe ich dabei, dass die neuen Verbote vor allem die treffen werden, die eh schon am meisten gelitten haben und viele, gerade in der Gastro, haben sich nach Kräften bemüht, Hygienekonzepte zu entwickeln, sie auch einzuhalten. Und sie alle müssen nun unter denen leiden, die meinten, alles ignorieren zu können. Aber wie Merkel eben sagte, man weiß schlicht nicht mehr, woher die Infektionen kommen, eine Nachverfolgung ist schon lange nicht mehr möglich. Trotzdem bin ich mir nicht wirklich sicher, ob dieser Schritt der richtige ist.

Mir tun die leid, die alles getan haben, die womöglich auch viel Geld investiert haben und die nun wieder schließen müssen und vielleicht wirtschaftlich nicht überleben werden. Ich hoffe, es wird ein umfangreiches Konzept zur Unterstützung geben. Genauso wie für Kulturschaffende.

Und trotzdem sehe ich eben auch, dass wir bei dieser Entwicklung ganz schnell am Ende sind mit unserem Gesundheitssystem. Betten würden knapp, Personal ist bereits knapp und zudem erschöpft von den letzten Monaten. Und ich möchte nicht dahin kommen das hier, wie jetzt in Belgien, entschieden werden muss, wer noch gerettet wird und wer nicht. Und ich kriege es hautnah mit, was in den Krankenhäusern los ist, jedenfalls hier in Hamburg. Und genau darüber will ich hier nicht schreiben, zumindest nicht, solange ich es selber kaum verarbeitet habe.

Ob wir wieder ins home office gehen, weiß ich noch nicht. Ich gebe zu, wohl ist mir damit nicht- damit ins Büro zu gehen, aber auch nicht. Aber damit für einen absehbaren Zeitraum klar zu kommen, ist sicherlich eher ein Luxusproblem. Trotzdem liegt es mir schwer im Magen. Aber ich kämpfe nicht um mein wirtschaftliches Überleben. Und deshalb muss ich einfach gucken, dass ich damit klar komme und aufpassen, das ich einen gewissen Ausgleich bekomme. Heute bin ich in meiner Mittagspause mal rüber an den Kanal, gleich vor unserer Wohnungstür

Auch wenn wir südlich der Elbe wohnen, kann man den Michel sehen. Und den Fernsehturm

Ich bin heute eigentlich zuhause geblieben, weil Martin das Auto brauchte und Regen vorher gesagt war. Es war dann aber ein herrlich sonniger Tag :-)

Vielleicht wäre dieser erneute Lockdown auch einfacher zu bewerkstelligen, wenn diese Gesellschaft etwas solidarischer wäre. Das ist sie nicht und sie wird es auch nicht werden. Im Gegenteil….. aber ich sehe auch keine wirkliche Alternative und finde es tatsächlich erstaunlich, dass sich alle Ministerpräsidenten und Präsidentinnen auf eine Linie verständigt haben.

Herbst auf Balkonien

Mir ist es ehrlich gesagt nicht wichtig, ob und wie wir Weihnachten feiern können, das ist für mich kein Maßstab, auch wenn ich befürchte, das wir leider nicht, wie sonst immer, Heiligabend in der Obdachlosentagesstätte werden sein können.

Es wird wohl für uns alle keine leichte Zeit, mit all unseren Ängsten und Nöten, die ganz unterschiedlich und ganz individuell sind, und die sicherlich alle erst mal ihre Berechtigung haben. Wir sollten gut aufeinander achten. Und ich glaube, es ist wichtig, sich und seine Ängste ernst zu nehmen, aber ohne sich von ihnen bestimmen zu lassen und vor allem ohne sie in gnadenlosen Egoismus münden zu lassen. Und wer weiter meint, „Ärzten“ wie Sucharit Bhakdi, Dr. Wodarg oder Dr. Schiffmann und anderen an den Lippen hängen zu müssen, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Wenigstens ist im home office die Verpflegung gut

Heute von mir schnell mal fabriziert, kleine Törtchen aus Mürbeteig mit Bio-Vanillepudding und Himbeeren. Gestern hatte der Gatte ein neues Rezept ausprobiert, dass hier garantiert ein Dauerbrenner wird. Da hätte ich mich reinsetzen können. Tagliatelle mit Sahne, Deichkäse aus der Nähe von Husum (von der Bio-Käserei stammt auch das Rezept) und vor allem Salbei.Einfach nur köstlich.

Und gerade steht der beste Ehemann von allen in der Küche und bereitet Sauerkraut-Pflanzerl mit Kartoffeltalern und Quark-Senf-Dip zu.

So für eine angebliche Sendepause ist das nun ein langer Beitrag geworden. Morgen werde ich sehen, wie es bei uns im Büro weitergeht. Und jetzt freue ich mich auf ein leckeres Essen. Der Dip steht schon auf dem Tisch und ich habe gerade mal genascht… hhmmm… fein fein.

Über den Rest des heutigen Essens werde ich gerne berichten. Wir probieren gerade mal wieder neue Rezepte aus. Und gut essen ist ja auch wichtig, uns jedenfalls und gerade jetzt.