Es ist nicht mehr zu leugnen

Es geht auf Weihnachten zu

Es war lausig kalt heute, aber ich konnte es nicht lassen. Zum Glück habe ich mir ja Anfang des Jahres für meine Eisvogelexpedition nach Hessen Photohandschuhe gekauft. Trotzdem bin ich fast erforeren gestern.

Ja, ich weiß, stürzende Linien, aber um die zu vermeiden habe ich weder das richtige Objektiv noch ist mein Stativ hoch genug. Anscheinend sammeln sich jetzt die Fotografen an den wenigen beleuchteten Häusern der Stadt. Hier war jedenfalls was los und auch an dem Standort in der Hafencity, wo ich neulich schon mal war.

Ich hatte gestern einen Frisörtermin in der Stadt und habe danach trotz Kälte ein paar Mal das Stativ auf-ab und wieder aufgebaut. Leider war ungewöhnlich viel dicker Verkehr für einen Freitag nachmittag, aber da der Elbtunnel bis Montag gesperrt ist, quält sich jetzt alles durch die Stadt und so mancher Laster hat mir Bilder verwackelt.

Ebbe im Fleet

Dann zog es mich aber doch ins wohlig warme Wohnzimmer nach Hause. Wir können ja zum Glück schnell mit ein paar Kerzen die Bude in kurzer Zeit warm bekommen, ohne das wir die Heizung anmachen. Und gemütlich ist es so natürlich auch. Ich friere einfach schnell, ich hab ja auch nix zuzusetzen.

Ich stand dann selber auch noch einen Augenblick im Stau, aber es ging da schon so einigermaßen. Heute geht es erst mal zum Hofladen…. bei der Kälte ist uns nach Grünkohl und der kommt da frisch vom Feld. Ausserdem müssen wir mal langsam unser Weihnachtsessen vorbestellen.

Photowetter gibt es wenn wohl nur heute und das leicht weiße Zeug, dass tatsächlich gestern morgen vom Himmel fiel, ist natürlich nicht liegen geblieben. Aber ich bin auch nicht scharf drauf, solange ich mit dem Roller zur Arbeit muss. Ich werde mir jetzt aber wohl doch mal überlegen müssen, wie es anders geht. Auto ist mangels Parkplatz dort keine Option, ausserdem sind wir immer froh, wenn wir hier einen finden. Bei all den Baustellen keine einfache Übung. Bus und Bahn ist immer noch mühsam, weil der Bus hier noch immer nicht wieder fährt. Nur Home Office geht aber auch nicht und will ich auch gar nicht. Gerade jetzt stehen viele Sitzungen an, die fast alle wieder in Präsenz stattfinden.

Der Michel mit Weitwinkel fotografiert

Bei den historischen Krameramtsstuben wird mal selbst damit nix… die sind so eng. Es sind die Reste des sog. Hamburger Gängeviertels, in dem die Menschen dicht auf dicht gelebt haben und unter unglaublichen hygienischen Verhältnissen leiden mussten. Deshalb wurde das Gängeviertel nach Ausbruch der Cholera 1892 saniert und teilweise abgerissen. Der Krieg hat dann weitere Teile zerstört und was der Krieg nicht zerstört hat, hat die Freie und Abrrissstadt Hamburg dann platt gemacht. Hamburg und der Denkmalschutz – ein Thema für sich.

WIe gesagt, schwer zu fotografieren, aber ich wollte Euch das einfach mal zeigen.

Aber nun mal los… mir ist jetzt doch wieder mal nach Fotografieren in der Natur. Ein neues Stativ wartet ausserdem in der Packstation auf mich und will gestestet werden.

Euch allen ein zauberhaftes Wochenende!

32 Anmerkungen zu “Es ist nicht mehr zu leugnen

  1. Es ist tatsächlich nicht mehr zu leugenen…
    Deine Fotos beweisen es :good:

    Thema stürzende Linien:
    Die sind bei solchen Motiven nun mal nicht zu vermeiden,wenn man sie nicht oben abschneiden will.
    Es sei denn, Du hättest eine lange Leiter dabei und ständest 10 Meter höher.
    Dann allerdings würden sich wohl andere Verzeichnungen bemerkbar machen. Im Extremfall wie beim Fischaugen-Objektiv.

    glubsch

    Insofern sind die stürzenden Linien also auch nicht so tragisch, zumal sie ja durchaus unseren Sehgewohnheiten entsprechen, was die Perspektive angeht…. :yes:

    1. Ich habe es versucht, aber dann ist das Motiv versaut, weil zu viel abgeschnitten wird. Ich persönlich finde die nun auch nicht so tragisch, aber so ganz glücklich bin ich mit den Photos von gestern nicht. Aber man kann ja nicht immer nur super Photos machen.

        1. Ich hatte mir die zugelegt, um damit an die 8 Stunden im Tarnzelt auf den Eisvogel zu warten :-) Das war im Januar und es war echt lausig kalt.
          Sie haben sich durchaus bewährt. Ich benutze sie auch zum Rollerfahren. Dafür sind sie aber jetzt nicht mehr warm genug.

  2. Frostig, ja. Und – stehen denn wirklich irgendwo schon Weihnachtsbäume rum?
    Fotohandschuhe – da habe ich auch aufgemerkt.
    Hast Du Deine in einem lokalen Geschäft gefunden? Online würde ich ungern kaufen.
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Hier sind schon die ersten Weihnachtsmärkte offen. Und der Baum im Sprinkenhof steht auch schon, sonst hätte ich ihn nicht fotografieren können ;-)
      Die Handschuhe habe ich online gekauft. Gibt es aber sicherlich auch im Fachhandel. So was ist online einfach meistens deutlich günstiger und so gerne ich sonst auch im lokalen Geschäft kaufe, manchmal ist mit der Preisunterschied dann doch zu happig.
      Die haben sich bewährt und ich benutze sie auch zum Rollerfahren.

  3. Die Krameramtsstuben kannte ich bisher nicht, freue mich immer wenn ich Fotos von Hamburg sehe. Die Nachtaufnahmen gefallen mir, u.a. auch da ich manche Stellen kenne und so die Wirkung noch mehr wird. Stürzende Linien kannst Du z.B. in Affinity beseitigen, wobei das bei dem Chilehaus (denke ich) nicht ganz so einfach wird, bin aber auch nicht der „Experte“ :-) LG Brigitte

    1. Das ist das Sprinkenhofgebäude, das Chilehaus ist direkt nebenan Aber eben duster zur Zeit… deshalb habe ich es nicht fotografiert. Irgendwann habe ich mal angefangen, diese Häuser von innen zu fotografieren. Auch ein Projekt, dass ich mal wieder aufleben lassen könnte. Ich hab Affinity erst mal wieder beiseite gelegt und mache mit rawtherapee weiter. Ich habe im Moment zu wenig Ruhe, mich mit einem neuen Programm zu beschäftigen. Vielleicht mal morgen, wenn es hier Sauwetter geben soll.
      Die Krameramtsstufen sind direkt neben dem Michel.

  4. Ich könnte jetzt unter jedem Deiner Einträge mit den Fotos aus Deiner Heimatstadt schreiben, dass ich sie toll, toll, toll finde und so sehr liebe. Das spare ich mir aber und schreibe nur unter diesem: toll, toll, toll. Ich liebe Deine Bilder wirklich. Sie sind jetzt schon so wundervoll, obwohl Du ja erst noch am Anfang bist! Ich freue mich schon auf weitere Motive.

    Habt ein schönes Wochenende :heart:

    1. Lach, ich lese das natürlich gerne.
      Heute war ich dann wieder in der Natur unterwegs. Das ist ja doch mehr meins, obwohl ich die Nachtfotografie auch spannend finde. Morgen gibt es dann mal Silberreiher und Rehe.

  5. Das Schlösschen wirkt heimelig :-)

    Das Foto vor dem Michel: Ob ich da auch war? Kann mich erinnern, Schattenwürfe einer Reling auf Steinstufen daneben fotografiert zu haben, ein irres Motiv damals. Aber war vermutlich woanders…
    Am Michel sind wir wohl damals zu einer Stadtbesichtigung losgelaufen…

    An eine solche Enge wie bei den Krameramtsstuben erinnere ich mich an Bremen. Damals gingen wir primär zum „Universum“, einer Technikschau der Superlative…oh wie schön war das, im Februar 2020!!

    1. In dem Schlösschen kann man wohl einen trinken gehen, ich war aber noch nie drin.
      Bremen hat ja auch so kleine Gassen. Ist aber lange her, das wir mal dort waren.

  6. Also mich stören die „stützende Linien“ nicht ! Bin ja auch kein Profi sondern fotografiere aus Hobby. Ferner bin ich auch kein Fan von Nachbearbeitung am Computer.
    Ich möchte das Foto so sehen wie ich es gemacht habe , das zählt für mich !
    Die Nachtfotos sind für mich gelungen !
    VG Manni

    1. Mich stören sie ehrlich gesagt auch nicht und ich finde, sie geben auch das wieder, was ich quasi gesehen habe.
      Danke Manni. Ich bearbeite schon nach, aber ich finde auch, es muss nicht sein, dass ein Bild nur von der Nachbearbeitung „lebt“

      1. Genauso sehe ich das auch ! Nachbearbeitung ist ok wenn sie nicht übertrieben gemacht wird. Ich finde solche Bilder einfach unrealitisch und kitschig.
        Ich muss aus meinem Foto kein Kunstwerk machen sondern möchte beim anschauen die Realität sehen so wie es war .
        Ich weiß, ich stehe in Punkto Nachbearbeitung oft alleine auf weiter Flur wenn über dieses Thema diskutiert wird, aber ich bleibe meinem Vorsatz einfach treu.
        Es ist alles Geschmacksache und jeder sollte es so machen wie es einem gefällt.
        VG Manni

  7. Ich finde deine Bilder super und deinen fotografischen Einsatz bei dieser Affenkälte bewundernswert. Ich finde die stürzenden Linien halb so schlimm und gerade beim zweiten Foto macht das sogar richtig was her. Wenn ich also im Moment selbst nicht auf Fototour gehe und schon gar nicht in die City rein, kann ich wenigstens deine Aufnahmen bewundern.
    Ich wünsche euch ein gemütliches Wochenende.
    Herzliche Grüße – Elke

  8. Hallo, bevor ich zu deinen Fotos komme, erst einmal das: „Wir können ja zum Glück schnell mit ein paar Kerzen die Bude in kurzer Zeit warm bekommen, ohne das wir die Heizung anmachen. “
    Ich habe heute Abend 26 kleine Teelichter (angeblich 4 Stunden Brenndauer, aber das haben sie nicht geschafft, weil ein deutlicher Wachsrest übrig bleibt) ausbrennen lassen. Mein Zimmer ist ca. 22 m² groß. Die Temperatur stieg von 21,1° auf 21,4° – also so richtig doll warm ist mir nicht geworden. Und ob dann diese Methode preiswerter ist als 3 Stunden heizen, kann ich nicht genau sagen.
    So, aber jetzt zu den tollen Fotos.
    Ich weiß gar nicht, welche Fotos mir am besten gefallen. Mit dem Foto vom Michel kommen Erinnerung hoch, dort sind wir oft gewesen. Auch an die Kramer Amtsstuben erinnere ich mich noch. In Prag gibt es ja so etwas ähnliches.
    Aber jetzt will ich weg vom Computer. Gute Nacht! Für euch noch eine wunderschöne zweite Hälfte vom Wochenende.

  9. ja pffft, stürzende Linien – so what? Grade auf dem zweiten Bild ist die Dynamik der Schrägen doch super! Ich gleiche ja meist nicht mal dann perfekt aus, wenn ich was Shiftbares dabeihabe, weil eine insofern „korrekte“ Architektur-Aufnahme nicht zu meinen Sehgewohnheiten passt und schnell künstlich aussieht.

    1. Ich glaube, ich bin leidlich Nikon-Forums geschädigt.. da hauen sie einem ja jede Fluse um die Ohren. Stürzende Linien gehen gar nicht und ich fürchte, manches Bild von mir ist auch nicht 100 % ig gerade, obwohl ich da immer nacharbeite, wenn ich es nicht so ist.

  10. Ja, Weihnachten kommt – vermutlich pünktlich wie jedes Jahr ;-) Hier sind (auch) schon Weihnachtsmärkte aufgebaut…

    1. hier sind die ersten schon in Betrieb, damit die Händler länger was davon haben. Aber die sind eh nicht mein Ding. Ich werde mich vermutlich mal mit Kolleginnen auf dem Pride Weihnachtsmarkt treffen und ich werde aus photgrafischen Zwecken mal auf den Sankt Pauli Markt gehen. Der ist so herrlich schräg.

  11. Ich habe das Gefühl, dass ich mich in diesem Jahr noch mehr von Weihnachten entferne als in den letzten Jahren. Wenn es schon Ende August Weihnachtsgebäck in den Supermärkten gibt, steht mir Weihnachten schon bis zur Oberkante Unterlippe. Demnächst dudelt wieder überall Weihnachtsmusik, die Schaufenster sind schon dekoriert, Weihnachtsbeleuchtung hängt in den Strassen – es ist in meinen Augen alles viel zu oberflächlich. Bernd fragte mich vor ein paar Tagen auf See, ob wir in diesem Jahr wieder unseren weissen Kunstbaum aufstellen wollen. Spontan sagte ich ja, aber inzwischen zweifel ich daran, ob wir es wirklich machen sollen. Im Moment geht mir die Adventszeit und Weihnachten noch am Allerwertesten vorbei. Vielleicht ändert sich das ja noch in den nächsten Wochen.

    1. Mir ist auch noch gar nicht weihnachtlich. Allerdings habe ich gestern dann doch schon mal ein Adventsgesteck gekauft. Einfach, weil ich das so schön fand.
      Und die Ente habe ich gestern auch bestellt. Wir haben ja so unsere Weihnachtsrituale. Leckeres Essen, einen schönen Baum und viel Ruhe. Keine Geschenke, kein Brimborium.

  12. Hallo Birte,

    Gängeviertel? – Das kenne ich noch gar nicht.
    Also muss ich doch nochmal nach Hamburg. Und wer weiß – evtl. leiste ich mir ja sogar das Luxushotel, in dem ich S ein Wochenende zum Geburtstag schenken wollte. Wenn er wieder gesund ist.

    Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüße
    Trude

    1. Das ist ganz klein, eigentlich nur diese eine Gasse und noch eine in der Nähe der Laiszhalle. Viel ist ja nicht übrig geblieben.
      Ich übernachte hier ja nicht im Hotel, aber sehr schön soll das Jufa Hotel in der Hafencity sein. Man kann aber auch auf der Cap San Diego oder dem Feuerschiff übernachten.

Leider keine Anmerkung mehr möglich.