Nun doch mal wieder

Mir fiel heute Morgen ein, dass ich letztes Jahr einen Socken aus selbstgesponnener Wolle gestrickt habe, aber irgendwie nie den zweiten dazu… damit habe ich dann heute angefangen.

Und weil ich fürchte, dass das Garn nicht reicht, werde ich mal wieder ans Spinnrad gehen. Dazu musste ich aber erstmal Wolle waschen. Da ich kaum noch weiße Rohwolle habe, bin ich mal auf die Suche gegangen und siehe da, jemand aus meiner Herzensheimat Eiderstedt bietet Rückenwolle.

Die ist etwas teurer, hat aber den Vorteil, dass man den ganzen Dreck vom Bauch nicht mit dabei hat. Ausserdem habe ich mir mal etwas vorgewaschene Wolle vom Texel-Schaf gegönnt.

So hat es mal angefangen… 1982 mit einer Freundin auf der Dorfwiese von Tetenbüll auf Eiderstedt (meiner Mutter und dieser Freundin gehörte die alte Dorfschule, die als Ferien-und Wochenenddomizil genutzt wurde). Damals holten wir die Wolle direkt beim Bauern, der uns für völlig durchgeknallte Städterinnen hielt. Niemand hat damals die Wolle verwertet.

Und Zuhause in Hamburg…..

Jetzt bin ich gespannt auf meine Einkäufe… Rohwolle ist leider nicht gleich Rohwolle. Am liebsten kaufe ich die ja live, aber das geht im Moment schlecht, zumal wir nicht nach Schleswig-Holstein dürfen. Die letzte habe ich auf Nordstrand gekauft. Ich vermisse den wunderbaren Hof der Solidarischen Landwirtschaft bei Münster, wo ich in meiner Münsteraner Zeit Wolle geholt habe

Die Socken mit der gekauften Wolle sind fertig.

Bei dem Wetter machen wir es uns drinnen gemütlich. Ich habe schon eine feine Sauce gekocht für das Leber-Ragout. Obstsalat zum Nachtisch ist auch schon fertig. Der wird bei mir nur mit Äpfeln, Bananen und Orangen gemacht. Dazu kommt Frischkäse und zum Schluß kommen noch Walnüsse rein. Sehr lecker.

Kleines Experiment… da Hein sich immer über Ellis Napf hermacht und man ihm das figürlich auch ansieht, hat Martin Ellies Napf kurzerhand auf den Kratzbaum gestellt. Sie hat es geschnallt und er geht da nicht drauf. Jede Bewegung, die Kalorien verbraucht, vermeidet er und er hält es mit Winston Churchill (wie ich auch): No Sports!

Und damit die lieben Kleinen heute Abend nicht völlig verschreckt in der Bude sitzen, weil es dauernd klingelt, haben wir die Klingel kurzerhand abgestellt. Keine Ahnung, ob überhaupt Kinder unterwegs sein werden.

Wir sind gespannt auf unser Abendessen, aber das erste Rezept vom Backensholzener Hof war so derart lecker, dass wir uns für heute keine Sorgen machen. Die Sauce ist schon mal sehr lecker, aber das ist ja mittlerweile auch fast schon meine Spezialität. Gerade habe ich sie noch mit Portwein und Orangenschalen abgeschmeckt. Der Gatte hat Spätzle gewünscht, also werde ich die auch noch machen. Die kaufen wir gar nicht mehr fertig.

So geht erholsames Wochenende… ausschlafen, spät frühstücken, stricken, lesen, lecker kochen und lecker essen….

Das Bad hängt voll gewaschener Wolle, da werde ich morgen erst Kardieren und dann Spinnen können.

Bild ist schon einen Tag älter, zur Anschauung des Kardierens=Wolle kämmen

Habt es noch schön. Ich gehe mal wieder an meinen Strickstrumpf

12 Anmerkungen zu “Nun doch mal wieder

    1. Ich war damals schwerst friedensbewegt, alternativ öko unterwegs :-)
      Da mache ich mir bei Hein keine Sorgen. Wenn Ellie hier ihre drolligen fünf Minuten kriegt und wie eine Bekloppte durch die Wohnung düst, betrachtet er sich das altväterlich kopfschüttelnd…

    2. Die Locken sind übrigens echt… ich kriegte mit der Pubertät plötzlich Afro-Look-Locken und die waren dann auch so plötzlich wieder weg, wie sie gekommen waren

  1. Haha, sag ich doch: Es rappelt einen immer mal wieder. Ich finde es prima, dass du dein Spinnrad mal wieder entdeckt hast. Mit den Socken hätten wir uns nebeneinander hocken können. Ich stricke auch mal wieder.
    Mich erden solche Tätigkeiten immer mal wieder. Und im Moment brauch ich das wirklich.
    Viel Spaß mit der neuen Wolle.
    Ach ja, Kinder haben gestern keine geklingelt. Die Stadt hatte darum gebeten, nicht durch die Häuser zu ziehen. Leider sind wir nun auch kein „Gallisches Dorf“ mehr. Die Zahlen sind gestiegen.
    Liebe Birte, erhole dich heute noch gut und komm auch gut durch die Woche.

    1. Wir hatten die Klingel abgestellt, aber das machen wir jedes Jahr, damit die Katzen nicht völlig kirre werden. Ich habe heute den ganzen Tag gestrickt. War etwas mühsam, weil ich mir heute Morgen mächtig in die rechte Daumenkuppe gesäbelt habe. Martin macht aber natürlich perfekte Kuppenpflaster.
      Auf die neue Wolle bin ich gespannt. Ich hoffe, dass ich damit nicht soviel Vorarbeit habe… dazu fehlt mir einfach die Zeit. Die Rückenwolle ist zwar etwas teurer aber ich hoffe, dass ich sie dafür komplett verwenden kann.

      1. Es wird sich lohnen.
        Ich kann mich auch nicht mehr hinstellen und Fatzel für Fatzel sortieren und waschen. Das muss ich mir auch anders organisieren. Es bleibt ja auch so noch viel zu tun.
        Du machst vielleicht Sachen! Nach dem Umzug habe ich mich ständig in die Finger gesäbelt, weil Herr E. die Messer immer fein schärfte. So scharfe Messer war ich nicht gewohnt.

        1. Bei mir war es die Brotschneidemaschine… kommt davon, wenn man die Salami dünn schneiden will und auf den Handschutz verzichtet.
          Ich bin ganz froh, dass ich mich im Zweifel dann auch gut drinnen beschäftigen kann. Wer weiß, was noch auf uns zukommt.

          1. Mir hat das schon mal geholfen über eine verdammt schwere Zeit zu kommen, d.h. so kam ich erst dazu. Manchmal braucht man dringend Ablenkung und Beschäftigung. Und Ergebnisse sieht man ja auch.

          2. Die Rückenwolle ist schon auf dem Weg… eigentlich bin ich ja immer gut beschäftigt, aber wer weiß, was noch kommt und für den Fall, dass wir noch weniger raus können…. und so im Winter sitze ich ja doch wieder mal gerne am Spinnrad. Und bevor es ganz einstaubt…
            Wir haben damals damit angefangen, weil wir es einfach sehr alternativ fanden :-) Tatsächlich habe ich damals auch Pullunder und anderes aus der Wolle gestrickt. Aber die Zeiten sind vorbei. Ganz so rustikal mag ich es einfach nicht mehr leiden. Aber Socken gehen immer.

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