In unserem Jour fix heute hat mir mein Chef eine neue Aufgabe anvertraut. Nicht, ohne mich zu fragen, ob ich das machen will. Ich bin nun hochoffiziell die Beauftragte zur Prävention sexualisierter Gewalt in unserem Bereich. Das klingt erst mal ein bisschen albern, da wir gerade mal vier People sind, die die Geschäftsstelle rocken, aber zu „uns“ gehört eben auch der Bereich Krankenhaussseelsorge, Aids-Seelsorge, Prädikantenbegleitung (ehrenamtliche Prediger), und noch ein paar kleinere Bereiche. Vor allem im Bereich Krankenhausseelsorge ist das aber durchaus ein sensibles Thema und zwar unter Umständen in beide Richtungen. Nicht selten werden ja auch Patient*innen übergriffig, wie auch der Gatte bestätigen kann.
Nun werde ich also Fortbildungen machen, Konzepte kennenlernen und gucken, was für uns geeignet ist. Ein neues Konzept muss ich sicherlich nicht entwickeln, da haben andere schon viel Vorarbeit geleistet. Beim Kirchentag war das schon vor Jahren ein großes Thema. Nicht, weil es so oft vorkommt, aber eben passieren kann.
Ich finde das durchaus spannend und das wird ein Thema sein, an dem man auch kontinuierlich dran bleiben muss. Es geht ja nicht nur um körperliche Angriffe, sondern auch um die Sensibilisierung im Bereich Sprache. Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe, auf den Austausch mit unseren Bereichen, wo da welches Potential steckt.
Mein Chef meinte, ich sei die richtige dafür, weil ich so kommunikationsstark und fortbildungsfreudig sei. Dieses Feedback hat mich überrascht. Überrascht hat mich allerdings mehr, dass er das überhaupt wahrnimmt , als die Feststellung als solche. Die deckt sich durchaus mit meiner Eigenwahrnehmung.
So war der Tag, der so bescheiden begann (verpasster Bus, damit verpasste Fähre und gezwungen mit der rappelvollen S-Bahn zu fahren),
dann noch sehr erfreulich und Zuhause wurde ich noch auf’s allerleckerst bekocht.
Blätterteig mit einer Spinat-Gorgonzola-Feta Mischung. Zum Reinsetzen lecker. Erwähnte ich schon mal, dass ich Männer liebe, die kochen können? Und meiner kann das und meistens sogar richtig gut. Alles richtig gemacht, als ich ihn mir gesichert habe
Drohnenexperimente werden noch auf sich warten lassen… leider kommt unsere, sonst wirklich hoch geschätzte, Haftpflichtversicherung mit dem Schein nicht rüber und ohne Versicherung keine Registrierung und ohne Registrierung kein Schild, das wir an der Drohne befestigen müssen… grmpf. Also üben wir uns weiter in Geduld.
Danke für das Lob
Immerhin war das ein Essen, für das ich ausser der Zwiebel nichts schnipseln musste – insofern also schnell und ohne grosse Fisimatenten machbar….. auch für mich mit meiner etwas eingeschränkten Feinmotorik.
Und dass Du jetzt befördert worden bist, das find ich gut
Befördert ja nun nicht. Es ist eine neue Aufgabe, die ich aber hoch interessant finde.
Ich habe ja gerade Kontakt mit einem Vertreter der Kirche wegen unserem missbräuchlichen Pfarrer der 60er.
Es gibt m.e. 3 Arten des Missbrauchs in der kirche
1. Sexueller
2. Körperliche Züchtung
3. Operieren des Pfarrers mit versündigungsgedanken.
Man schaut jetzt vor allem auf 1, was m.e. zu kurz greift.
Ich bin durch 2 und 3 betroffen.
Viel Glück bei deiner Arbeit. 😀
Da bin ich ganz bei Dir, dass es zu kurz gegriffen ist, nur auf Punkt 1 zu gucken. Ich bin ja quasi völlig ohne Kirchen aufgewachsen. Ich habe mich erst mit über 30 aus eigenem Antrieb taufen lassen und bin seit dem mehr oder weniger in der Kirche aktiv. Das ich seit 10 Jahren erst für Kirchentage und jetzt seit 4 Jahren für die Nordkirche arbeite, hat sich eher zufällig ergeben.
Bei meiner Arbeit wird es eher darum gehen, für das Thema zu sensibilisieren.
Herzlichen Glückwunsch zu der neuen Aufgabe/Verantwortung. Ein äußerst sensibles Thema in vielerlei Richtungen. Viel Erfolg dafür und viel Spaß an den Weiterbildungen.
Ich denke, die meisten Chef/innen kriegen viel mehr von uns mit als wir denken. Und die Anderen täten gut daran, es zu tun
Ja, das ist ein sehr sensibles und auch ein sehr vielschichtiges Thema… wo fängt sexualisierte Gewalt an usw.
Bei Kirche und Diakonie haben sie schon etliche Schutzkonzepte erarbeitet, das muss ich sicherlich nicht tun. Ich muss halt gucken, was davon auf unsere Arbeitsbereiche anwendbar ist und zumindest intern bin ich auch 1. Ansprechpartnerin für Betroffene.
Vermutlich hast Du Recht… mein anderer Chef hat mich mal davon befreit, Protokolle schreiben zu müssen, als er merkte, wie ungerne ich das mache